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Die besten Controller für VJs

Controlling the Visuals

29. Mai 2008

Die besten Controller für VJs

Der dritte Teil der Workshop-Reihe VJing beschäftigt sich mit dem Thema Controller, den nützlichen Hilfsmitteln zur Software-Steuerung. Die anderen bisher erschienenen Teile der Reihe findet ihr hier:

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Die besten Controller für VJs

Im zweiten Teil des Workshops wurde bereits angesprochen, warum Controller so ein zentrales Element jeder Live-Performance mit Computern sind: Sie geben dem Künstler einen Teil der Freiheit zurück, die er verliert, indem er sich auf das Werkzeug Computer einlässt. Tastatur und Maus wurden entwickelt, um in aller Ruhe auf einem Bürostuhl sitzend Textverarbeitung und Tabellenkalkulation zu betreiben. Energiegeladene Live-Performances in Clubs oder Konzerthallen waren sicherlich nicht im Sinne des Erfinders. Jeder, der eine solche Darbietung schon einmal selbst miterlebt hat, kann bezeugen, dass es kaum etwas langweiligeres gibt als einem Notebook-Künstler bei der Arbeit mit der Maus zuzuschauen. Auftritt MIDI-Controller: Das „Hardware-Feeling“ ist wieder zurück, es darf getanzt werden.

Ganz abseits des Rockstar-Faktors haben Controller natürlich noch ganz pragmatischen Nutzen: Sie erlauben es, auf mehrere Parameter gleichzeitig zuzugreifen. Mehrere Potis gleichzeitig oder schnell hintereinander zu verdrehen ist mit der Maus einfach nicht möglich, schon gar nicht in einer hektischen und unübersichtlichen Live-Situation.

Controller sind also wichtig, das wäre geklärt. Doch welcher darf es denn sein? In den letzten Jahren ist das Angebot an MIDI-Controllern regelrecht explodiert. Gab es Ende der Neunziger lediglich eine Handvoll MIDI-Keyboards, von denen die Besten noch einige Drehpotis besaßen, ist heute eine enorme Vielfalt unterschiedlichster Geräte verfügbar, bei der man schnell den Überblick verliert. Die meisten aktuellen Controller besitzen übrigens eine USB-Schnittstelle, mit der sich das Gerät direkt an den Rechner anschließen lässt. Das trägt der Tatsache Rechnung, dass die wenigsten Rechner heutzutage standardmäßig mit einer MIDI-Schnittstelle ausgerüstet sind.

Controller und ihre Controls

Die meisten Controller bedienen sich mehr oder weniger bekannten Eingabemöglichkeiten, es gibt aber auch einige exotische Ansätze für Controls, die interessante neue Möglichkeiten bieten.

Die besten Controller für VJs

Klaviatur

MDI-Keyboards besitzen eine Klaviatur, das ist klar. Da VJs aber keine Musik machen, verwenden sie die Tasten eher als Buttons, oft um Clips aus einem Grid (siehe Workshop Teil 2) abzufeuern. Die meisten Keyboards sind anschlagdynamisch, das bedeutet, dass die Stärke des Anschlags mit übertragen wird. Diese Eigenschaft wird bei VJs zwar häufig ignoriert, könnte aber durchaus genutzt werden. Dazu später mehr.

Dreh-Potis und Fader

Die Klassiker, bekannt von Mischern, Effektgeräten und vielem mehr. Bei Potis ist zwischen endlosen und solchen mit Anschlag sowie gerasterten und ungerasterten Modellen zu unterscheiden.

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Die besten Controller für VJs

Die Pads des Oxygen können auch leuchten

Pads / Buttons

Sie kommen in der einfachen Ausführung als „Knöpfe“ oder im Stile der MPC-Reihe als anschlagdynamische Gummipads.

Korg Kaossilator Pro

X/Y-Pad

Entspricht in etwa dem Touchpad eines Notebooks. Beide Achsen lassen sich je einem Parameter zuweisen, der Wert wird durch die Position des Fingers auf der jeweiligen Achse bestimmt. Bekannt wurde das X/Y-Pad durch die Kaoss-Pads, eine Reihe von Effektgeräten von Korg.

Die besten Controller für VJs

Eines der beiden Jogdials

Jogwheel

Im Prinzip eine Scheibe, die sich endlos drehen lässt. Das Jogwheel kommt ursprünglich aus dem Video-Bereich, wo es verwendet wurde, um sich frameweise durch Videoclips zu bewegen. Heute besitzen einige Controller Jogwheels, die die Funktionsweise von Plattentellern simulieren. Diese sind zum Teil sogar berührungsempfindlich (wie bei den Pioneer CD-Playern und dem VCI-100 von Vestax), was ein recht realistisches Handling ermöglicht.

— Lemur V2 —

Multi-Touch Interface

Der König unter den Controls: Ein berührungsempfindlicher Monitor, der sich mit mehreren Fingern gleichzeitig bedienen lässt. Diese Technologie ist erst seit kurzem marktreif. Der erste in Serie gefertigte Controller mit Multi-Touch-Funktion ist der Lemur von Jazzmutant.

Roland MC-909 mit D-Beam Controller

D-Beam

Diese Entwicklung der Firma Roland verwendet einen Infrarotstrahl, der Handbewegungen registriert. Dieses Control, das zuerst in der Groovebox MC-505 zum Einsatz kam, erinnert in seiner Bedienung an das frühe elektronische Musikinstrument Theremin.

Die besten Controller für VJs

Joystick

Das altbekannte Eingabegerät bewährt sich auch auf einigen Controllern und funktioniert nach wie vor durch die Bewegung eines Stifts in zwei Achsen.

Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal dieser verschiedenen Controls ist die Art der Daten, die sie erzeugen. Tasten und Buttons sind für An/Aus-Anwendungen geeignet, während sich Potis, Fader und Pads am besten Parametern mit einem bestimmten Wertebereich (z.B. Geschwindigkeit, Transparenz, Rotation etc.) zuweisen lassen. Die eigene Arbeitsweise und die verwendete Software bestimmen, auf welche Parameter der VJ während seiner Performance Zugriff haben muss. Sich diese Gedanken gleich zu Beginn zu machen, erleichtert die Kaufentscheidung enorm.

Große Controller-Welt

Denn Controller gibt es wie Sand am Meer. Neben den klassischen Keyboards, die mit mehr oder weniger Potis, Buttons und Fadern aufgemotzt werden, existiert eine Reihe von Spezialisten, die sich auf bestimmte Controls oder Anwendungsbereiche konzentrieren.

M-Audio Oxygen 8 v2

M-Audio Oxygen 8 v2

Keyboards

Neben einer Klaviatur besitzen diese meist noch einige Potis und/oder Fader, manchmal auch ein X/Y-Pad oder einen Joystick. Beliebt bei VJs sind die kleinsten Modelle mit 25 Tasten, denn die lassen sich leicht transportieren und sind bereits recht günstig zu haben. Bekannte Vertreter sind das Oxygen8 von M-Audio oder das TESTLINK: Axiom, das zusätzlich 8 Pads bietet. Wer es etwas üppiger mag, der sollte sich das Novation Remote25 SL anschauen, das mit Potis, Fadern, Pads, Buttons und einem X/Y-Pad so ziemlich die ganze Bandbreite an Controls abdeckt. Das microKontrol von Korg ist zwar etwas weniger beladen, besitzt dafür aber ein Feld mit 4×4 anschlagdynamischen Pads, das sich ganz ausgezeichnet zum Triggern von Videoclips eignet.

Spezialisten

Es ist völlig unmöglich, an dieser Stelle auf alle relevanten Controller einzugehen, die der Markt zu bieten hat, deshalb seien hier nur einige bemerkenswerte Vertreter vorgestellt. Auf der einen Seite gibt es die Controller, die dem User nur eine Sorte Controls, davon aber gleich eine stattliche Anzahl, zur Verfügung stellen. Dazu gehören z.B. BCR-2000 und BCF-2000 von Behringer, die in solider Verarbeitung 32 Dreh-Potis bzw. 8 lange Line-Fader bereitstellen. Der Kenton Killamix Mini (Amazona-Test) bringt 9 Dreh-Potis auf geringem Raum unter, die sich auf bis zu 16 Bänken unterschiedlich belegen lassen. Erwähnenswert ist auch die Reihe von Faderfox (Amazona-Test). Die enorm kompakten Controller sind hochwertig gebaut, besitzen aber leider keine USB-Schnittstelle. Für die Trommler unter den VJs gibt es gleich eine Reihe von Controllern, deren zentrales Bedienelement 16 Pads sind. Ausführliche Infos über die Geräte gibt es direkt bei den jeweiligen Amazona-Tests: M-Audio Trigger Finger, Korg padKontrol und Akai MPD24.

Die weitere Erforschung der verschiedenen Controller sei jedem Leser selbst überlassen. Da es hier um die hohe Kunst des VJings gehen soll, kehren wir zum eigentlichen Thema zurück und wenden uns denjenigen Controllern zu, die speziell für Live Visuals entwickelt wurden. Das sind leider noch nicht sehr viele, doch vor wenigen Jahren waren VJ-Controller an sich noch Zukunftsmusik, wir wollen uns also nicht beschweren. Und nicht erschrecken: Die Preise für diese Controller sind gesalzen, was natürlich an der vergleichsweise geringen Auflage liegt.

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Livid Ohm

Der VJ-Controller Livid Ohm ist in zwei Ausführungen erhältlich: Im rechteckigen Metallgehäuse für den Rackeinbau sowie in edler Holzeinfassung als Tischgerät. An Controls bietet der Ohm alles, was sich der VJ wünscht: eine mit 6×6 Feldern sehr großzügig bemessene Pad-Matrix, 8 Fader, einige Dreh-Potis und einen Crossfader.

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Codanova VMX VJ

Dem Ohm ähnlich im Funktionsumfang, jedoch mit anderem Layout und ganz in weiß präsentiert sich der VMX VJ. Er verfügt gleich über ein ganzes Heer an Drehpotis, die in einem 4x5er Block zusammengefasst sind.

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Netzteil ReAct

Die schlechte Nachricht zuerst: Der ReAct des österreichischen Herstellers Netzteil ist im Moment leider ausverkauft. Es soll allerdings bald eine neue Version des Controllers geben. Das wäre sehr positiv, denn der ReAct, der auf die VJ-Software Resolume maßgeschneidert wurde, macht einen runden Eindruck: alle wichtigen Funktionen von Resolume lassen sich damit direkt und ohne Maus kontrollieren.

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Numark NuVJ / Motiondive Tokyo

Numark und Motiondive gehen einen anderen Weg und präsentieren jeweils eine VJ-Software mit dazu passendem Controller. Beide Produkte richten sich eher an Einsteiger und sind preislich entsprechend attraktiv gestaltet. Zu viel darf man von diesen Komplettpaketen zwar nicht erwarten, für den Anfänger reichen sie jedoch allemal.

An dieser Stelle beenden wir den dritten Teil der Workshop-Reihe VJing, um den Rahmen nicht zu sprengen. Es gibt noch einiges zu Controllern zu sagen, beispielsweise über deren Programmierung, Tricksereien mit MIDI-Daten und Tipps für die Live-Arbeit. Diese Infos werden allerdings bis zu einem späteren Teil der Reihe warten müssen.

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