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Feature: Das Equipment von Radiohead

Radioheads Gitarren, Amps & Effekte

25. Februar 2024

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Für viele ist Radiohead die beste Band der Welt.

Und wenn man sich die Schaffenskraft, Innovation und Diskographie der Band ansieht, gibt es eine Reihe guter Argumente, diese Band so einzuordnen. Für mich persönlich gehören sie zweifelsohne zu den Besten. Deshalb begann man sich auf die Suche nach detaillierten Informationen über das von Radiohead seit ihrem Album „OK Computer“ verwendete Musikequipment – und wagt es, auch über die damalige Zeit hinauszugehen. Radiohead sind für ihre experimentelle Herangehensweise bekannt und setzen in ihrer Diskografie eine breite Palette von Instrumenten, Effektgeräten und Aufnahmetechniken ein. Seit „OK Computer“, das 1997 erschien, haben sie ihren Sound mit Alben wie „Kid A“, „Amnesiac“, „Hail to the Thief“, „In Rainbows“, „The King of Limbs“ und „A Moon Shaped Pool“ erweitert. Wir wollen uns auf drei Alben konzentrieren: „OK Computer“, mit dem der weltweite Durchbruch gelang, „Kid A“, mit dem die Band Legendenstatus bekam, sowie das letzte Album „A Moon Shaped Pool“.

Um einen umfassenden Überblick zu geben, werde ich mich auf einige Schlüsselbereiche konzentrieren:

Gitarren und Bässe: Elektrische und akustische Gitarren, Bassgitarren, einschließlich Modelle und Modifikationen
Keyboards und Synthesizer: Arten von Synthesizern und Keyboards, die für Studioaufnahmen und Live-Auftritte verwendet werden
Effektgeräte und Pedale: Eine Reihe von Effektpedalen und -geräten zur Manipulation von Gitarren-, Bass- und Gesangssounds
Aufnahmegeräte und -techniken: Bemerkenswerte Aufnahmegeräte und innovative Techniken, die bei Studioproduktionen eingesetzt werden

Natürlich kann der Anspruch auf Vollständigkeit nicht erhoben werden – aber wir werden zumindest eine gute Idee davon entwickeln, welches Equipment beim Schaffen der Alben eine maßgebliche Rolle spielte. Fakt ist: Die Band hält sich sehr bedeckt, was das Gear angeht, das im Studio verwendet wird.

Das Equipment von Radiohead – OK Computer

Das musikalische Equipment von Radiohead seit „OK Computer“ spiegelt ihren grundsätzlich innovativen und experimentellen Ansatz wider. Der Wandel von einer vorwiegend gitarrenorientierten Band hin zu einem breiten Spektrum an Synthesizern, elektronischen Instrumenten und einzigartigen Aufnahmetechniken hat den Sound der Band auf den folgenden Alben entscheidend geprägt und nahm zweifelsohne seinen Anfang auf der „OK Computer“.

Gitarren und Effekte auf der OK Computer:

  • Fender Starcaster: Jonny Greenwood hat sie oft benutzt, besonders auf Tracks wie „Subterranean Homesick Alien“. Auf dem Song spielte er die Gitarre übder sein Space Echo und einen Vox AC30
  • Telecaster Plus: Sowohl Johnny als auch Thom nutzten die Telecaster Plus für zahlreiche Passagen – allen voran auf dem Opener des Albums „Airbag“.
  • Rickenbacker 360: Ed O’Brien hat sich vor allem zu Anfangszeiten zur Rickenbacker bekannt – und nutzte sie auf sämtliche Alben der Band bis einschließlich „OK Computer“
  • Effektpedale: Die Band nutzte eine breite Palette von Effektpedalen. In „Exit Music (For A Film)“ wurde zum Beispiel ein Shin-Ei Companion Fuzz FY2 für die Bassline verwendet, und in „Karma Police“ kamen ein Boss PS-2 Pitch-Shifter und ein Delay-Pedal für die Backing Vocals zum Einsatz. Ganz recht: Die von Thom Yorkes Stimme maßgeblich getragenen Ambient-Effekte entstanden dadurch, dass er seine Vocals durch einen PS-2 jagte – und nicht erst in der Post-Production. Auf „Electioneering“ kamen Johnnys und Thoms Telecaster in Kombination mit der ProCo Rat zum Einsatz.
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Fender Player Plus Nashv. MN Tele BB
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Boss PS-6 Harmonist
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Keyboards und Synthesizer auf OK Computer

  • Mellotron: Dieses Bandwiedergabe-Instrument wurde verwendet, um 70er-Jahre Prog-Rock-Sounds auf „OK Computer“ und darüber hinaus zu erzeugen.
  • Minimoogs und Prophet-Synthesizer: Sie wurden auf späteren Alben ausgiebig für Bass-Sounds und Lead-Synthesizer-Linien verwendet. In „Climbing Up the Walls“ kommt eine Novation Bass Station für den Synth-Bass zum Einsatz.
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Moog Minimoog Model D 2022
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Aufnahmetechniken

Computer und Software fanden auf der „OK Computer“ mehr als einmal innovativen Einsatz: Wer sich über die entsprechenden Passagen von „Fitter Happier“ immer gewundert hat: Hier kam eine synthetische Text-to-Speech-Stimme von Apples SimpleText zum Einsatz.

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Radioheads Weg von „OK Computer“ an zeigt eine allmähliche, aber endgültige Verschiebung hin zu elektronischeren und experimentelleren Texturen. Noch ging man nicht so weit wie auf der „Kid A“, aber der rohe Grunge-Sound der Vorgänger wurde ganz klar hinter sich gelassen. Die Erkundung neuer Klänge wurde Teil der Bandphilosophie – und die experimentelle Herangehensweise ergänzte die natürlichen Talente der Band auf fundamentale Art und Weise.

Equipment auf der KID A

Hörten Radiohead in den Monaten vor den Aufnahmesessions für „Kid A“ zu viel Aphex Twin? Nun, man könnte es annehmen. „Kid A“ markierte das Ende der verzerrten, gitarrenorientierten Musik für die Briten. Die Denke von „OK Computer“ setzte sich fort – und man wuchs hinein in die Rolle experimenteller Innovatoren. Das Warp-Label, das Künstler wie Aphex Twin und Autechre vertrat, hatte einen großen Einfluss auf die Hörgewohnheiten der Band. Vor allem Yorke bevorzugte es zunehmend, seine Stimme mehr als Instrument zu nutzen und generell legte man den Fokus mehr auf Rhythmen statt auf Melodien​​. Schauen wir deshalb zunächst mal auf die Synthesizer, die beim Album zum Einsaz kamen.

  • Modulare Synthesizer und Ondes Martenot: Diese wurden für die Erzeugung einzigartiger Klänge und Texturen verwendet. Das Ondes Martenot, ein frühes elektronisches Instrument, das ähnlich wie ein Theremin funktioniert, spielte eine besondere Rolle bei der Gestaltung der Klanglandschaft des Albums​​ und faszinierte vor allem Jonny Greenwood nachhaltig in dieser Zeit.
  • Prophet Synthesizer: Insbesondere der Prophet-5 und später der Prophet-8 fanden auf der „Kid A“ Verwendung. Wer das Album kennt und liebt, weiß, dass es vor allem von den Texturen lebt – und die Prophets trugen maßgeblich dazu bei, diese zu erschaffen, so etwa im Eröffnungstrack „Everything in Its Right Place“, einem der legendärsten Opener irgendeiner Platte überhaupt.
  • Mellotron: Auch das klassische Mellotron, bekannt für seine Fähigkeit, Orchester- und Chorklänge wiederzugeben, wurde eingesetzt, um die atmosphärischen Texturen des Albums zu erweitern. Dabei spielte das Mellotron bereits auf „OK Computer“ eine gewisse Rolle und wurde auf „Kid A“ Teil der elektronischen Exploration der Band.
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Sequential Prophet 5
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Nun ein paar Worte zu den Gitarren, die – das lässt sich nicht anders sagen – eine durchaus untergeordnete Rolle auf dem Album spielten. Auf „Optimistic“ und „In Limbo“ sind sie vordergründig, aber damit hat es sich schon erledigt. Auch hatte die Band ihr Equipment an dieser Front nicht allzu sehr geändert seit „OK Computer“:

Gitarren auf der „Kid A“:

  • Fender Telecaster: Jonny Greenwood ist bekannt dafür, häufig eine Fender Telecaster zu spielen. Diese kam auch bei einigen Tracks von „Kid A“ zum Einsatz – aber niemals wirklich in einer prominenten Rolle.
  • Gibson Les Paul: Eine weitere Gitarre, die Greenwood bevorzugt, ist eine Paula – eine Gibson Les Paul Standard Natural Finish, um genau zu sein.

Verstärker auf der „Kid A“:

  • Fender Twin Reverb: Klar ist, während sie viel experimentierten, hielten sie es beim Verstärkerthema traditionell: Der Twin Reverb ist bekannt für seinen klaren, kräftigen Sound, der sowohl für saubere als auch für verzerrte Töne geeignet ist und ein zeitloser Klassiker.
  • Vox AC30: Ein weiterer Verstärker, der unter die Rubrik „zeitlos“ fällt, für seine warmen, durchsetzungsfähigen Klänge geschätzt wird und von der Band in verschiedenen Phasen ihrer Karriere eingesetzt wurde – und eben auch auf der „Kid A“.
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Fender 68 Custom Twin Reverb
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Effektpedale auf der „Kid A“:

  • Digitech Whammy: Der Whammy ist bekannt für seine Pitch-Shifting-Fähigkeiten und wurde von Jonny Greenwood ausgiebig genutzt.
  • Electro-Harmonix Small Stone: Ein Phaser-Effektpedal, das für seine reichhaltigen, schwebenden Texturen bekannt ist.
  • Line 6 DL4 Delay Modeler: Dieses vielseitige Delay-Pedal bietet eine breite Palette von Echo- und Delay-Effekten.

Welche Effektpedale kamen bei welchen Songs auf der „Kid A“ zum Einsatz? Nun, die Recherche hat hierauf keine definitive Antwort. Es gibt zahlreiche Berichte über das Live-Equipment, das in der Zeit zum Einsatz kam – allen voran Boss-Pedale und Digitechs Whammy – aber was im Studio bei denen einzelnen Songs verwendet wurde lässt sich nicht abschließend klären. Dafür weiß man, welche Drum-Machine zum Einsatz kam:

Roland MC-505: Der Klassiker aus dem Jahre 1998 kam definitiv beim Titelsong der Platte zum Einsatz. Genaugenommen entstand das Grundmotiv des Songs aus einer recht spontanen Session, bei der Thom mit dem MC-505 rumprobierte.

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Roland MC-707
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Die Aufnahmen zu „Kid A“ fanden in verschiedenen Studios statt und während dieser Zeit experimentierte die Band mit einer Vielzahl von Aufnahmetechniken, darunter die Bearbeitung und Manipulation von Aufnahmen mit Software wie Pro Tools und Cubase. Es war ein zutiefst intensiver und auch intimer Aufnahmeprozess, wie Yorke Jahre später meinte. Für viele ist „Kid A“ nach wie vor die Schaffenskrone der Band und gilt sowohl in seiner Produktion als auch in seiner Klanglandschaft als wegweisend.

Die Aufnahmen zu „Moon Shaped Pool“

Für die Aufnahmen zu „A Moon Shaped Pool“ griff Radiohead auf eine Vielzahl von Instrumenten und Techniken zurück, die den einzigartigen Klang des Albums prägten. Dieses Album zeichnet sich durch eine intensive Nutzung von Streichinstrumenten und Chorarrangements aus, die von Jonny Greenwood arrangiert und von der London Contemporary Orchestra unter der Leitung von Hugh Brunt aufgeführt wurden. Kann sich nicht jeder leisten – zeigt aber, wie weit Radiohead eben nach der „Kid A“ kamen. Übrigens – kennt jemand den verschollenen Bond-Song der Band? Wobei er strenggenommen vor allem auf Thoms Konto geht, halfen die anderen beim Arrangement mit (Gnade für die arme Seele, die für den Bond Film damals den schrecklichen Sam Smith statt Radioheads Song aussuchte.)

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Er markiert eine Zeit, wo die Band immer selbstbewusster im Arrangement mit Streichern wurden – und was auf der „Moon Shaped Pool“ entsprechend ausgespielt wurde. Ein bemerkenswertes Detail ist die Verwendung von Gitarrenplektren statt Bögen für die Streichinstrumente auf den Opener „Burn the Witch“, was einen perkussiven Effekt erzeugte, der den Song völlig einzigartig macht. Greenwood nutzte auch die Ableton Max, um das Klavier auf „Glass Eyes“ zu manipulieren. Zusätzlich kam Clive Deamer, der bereits auf der „The King of Limbs“-Tour mit Radiohead spielte, für zusätzliche Schlagzeugeinsätze auf „Ful Stop“ zum Einsatz​​.

Die Aufnahmen fanden in verschiedenen Studios statt, einschließlich ihrer eigenen Einrichtung in Oxford und dem La Fabrique Studio in der Nähe von Saint-Rémy-de-Provence, Frankreich. Besonders interessant ist, dass einige der Songs auf dem Album bereits älter sind und über die Jahre hinweg weiterentwickelt wurden, darunter „True Love Waits“, das erstmals sogar schon 1995 aufgeführt wurde, sowie „Identikit“ und „Ful Stop“, die beide während der Tour 2012 vorgestellt wurden​​.

Die Produktion des Albums wurde durch analoge Multitrack-Recorder und das Aufzeichnen auf Band realisiert, was von Nigel Godrich, dem langjährigen Produzenten der Band, inspiriert wurde. Diese Herangehensweise fügte kreative Grenzen hinzu, da das erneute Aufnehmen eines Takes bedeutete, dass der vorherige Take gelöscht werden musste. Bekloppt? Ein Stück weit vielleicht. Aber diese Einschränkungen zwangen die Band, Entscheidungen im Moment zu treffen, was einen deutlichen Kontrast zur Speicherung eines Albums auf einer Terabyte-Festplatte darstellt​​.

Amps, Gitarren und Effektpedale auf der „Moon Shaped Pool“

Bei „A Moon Shaped Pool“ spiegelte Radioheads Herangehensweise an die Instrumentierung weiterhin ihre charakteristische Mischung aus traditionellen Rockelementen und experimentellen Texturen wider – die Band bleibt in ihren Ansätzen eben kreativ. Man weiß nicht viel über das genaue Gear, aber zusätzlich zu den alten Verdächtigen kamen ein paar neue dazu. Jonny Greenwood und Ed O’Brien haben für „A Moon Shaped Pool“ wieder einige ihrer Standardgitarren verwendet:

Jonny Greenwood ist für seine Vorliebe für die Fender Telecaster Plus bekannt, die mit Lace Sensor-Tonabnehmern ausgestattet ist und in der Diskografie von Radiohead eine Konstante darstellt. Kam die Starcaster zum Einsatz? Man weiß es nicht – aber es ist anzunehmen.  Ed O’Brien hat eine ebenso breit gefächerte Auswahl an Gitarren, die er oft mit seiner Fender Stratocaster und anderen Modellen spielt. O’Briens Ausrüstung trägt zu den atmosphärischen Schichten bei, die ein Markenzeichen von Radioheads Sound sind. Beide Gitarristen haben eine Vorliebe für eine Mischung aus Vintage- und modernen Verstärkern, die eine breite Palette von Sounds bieten: Wie immer den Vox AC30-Verstärker, die Fender-Verstärker, einschließlich der Deluxe- und Twin Reverb-Modelle, wurden von der Band für ihre cleanen und Reverb-lastigen Sounds verwendet. An der Front also nichts Neues. Bei den Effektpedalen ist dokumentiert, dass Ed O’Brien sich ausprobierte – allen voran am Eventide H9 und auch am Strymon Timeline. Was auch dokumentiert ist: Thom York nutzte den EHX 45000 Multi Track, um seine Vocals bei „Daydreaming“ zu bearbeiten.

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Electro Harmonix 45000 Multi-Track
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Auch wenn der spezifische Einsatz von Instrumenten und Effekten auf den Tracks von „A Moon Shaped Pool“ nicht ausführlich dokumentiert ist, deutet Radioheads Geschichte also auf ein paar alte Verdächtige hin. Doch klar ist auch: Radiohead ist eine Studioband, die viel improvisierte und im Moment ausprobierte – und keine „Malen-nach-Zahlen“-Band war. Als Bonus-Bonbon gibt’s hier mal den Titeltrack des „Kid A“-Albums – einer der traurigsten Songs, die es so gibt.

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Forum
  1. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Ich möchte dem Autor nicht auf die Füße treten, aber der Artikel liest sich wie einer der zahllosen schlauen Berichte über „Welche Band benutzte welche Geräte?“ auf Reverb, und das dann schnell durch Deppl oder Guggl gejagt und hinten und vorne ein wenig geradegeklopft. Fertig. „Bandwiedergabe-Instrument“ klingt wie ein von der KI unbeholfen übersetztes „tape-replay instrument“.

    Ein Prophet 08 bei „Kid A“? Ich kenne die Sequential-Timeline nicht auswendig, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß dieses Gerät noch nicht auf dem Markt war, als „Kid A“ aufgenommen wurde, sondern im Hause Schmitz gerade mal die Evolver-Nummer angefangen hatte. Vielleicht später irgendwann mal ein P08, um den Prophet 5 nicht mehr live mitschleppen zu müssen.

    Wo ist das Rhodes Suitcase Piano, das für viele Songs unverzichtbar ist? Welche Modulsysteme verwendete Greenwood wofür? Wo stammen die Bänder für das Mellotron her, und was für ein Mellotron war es eigentlich, und hat es nicht eventuell doch Bandschleifen, wie man allenthalben so liest?

    Und wo ist die Übersicht über die Geräte, die Produzent und Tontechnik Nigel Godrich verwendete? Gerade die Auswahl an Effekten und Produktionstechnik hat einen nicht unwesentlichen Teil zur klanglichen Identität von Radiohead beigetragen.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @iggy_pop Sehe ich auch so.

      Das wahrscheinlich wichtigste „Equipment“ des neuen Radiohead-Sound war ihr Produzent, Nigel Godrich.

      Zitat (von wikipedia aus dem Godrich-Artikel)
      „Godrich first worked with the rock band Radiohead when John Leckie hired him at RAK to engineer their EP My Iron Lung (1994) and their second album, The Bends (1995).[3] The band nicknamed him „Nihilist“, approving of his efforts to take their sound in new directions.[3] When Leckie left the studio to attend a social engagement, Radiohead and Godrich stayed to record B-sides.“

      Ich denke man kann konstatieren, dass es ohne Godrich nie zu diesen herausragenden Alben gekommen wäre. Ich kann auch sehr seine 2017er Produktion von Roger Waters‘ Album „Is This the Life We Really Want?“ empfehlen.

    • Profilbild
      Dimitri RED

      @iggy_pop Hi iggy_pop!

      Du hast Recht – Nigel Godrich kommt in diesem Artikel zu kurz. Er verdient einen eigenen Absatz, den man der Vollständigkeit halber hinzufügen muss.

      Zum Rest: Der Text ist durch sorgfältige Recherche entstanden – auch bei Reverb, verschiedenen Blogs, Wikipedia, etc. Die Informationen sind sehr zerstreut und auch widersprüchlich zum Teil – Ziel war es, das Wesentliche darzustellen.

      Bei der Prophet Passage meinte ich natürlich den 05 – wird korrigiert!

  2. Profilbild
    Aljen AHU

    Den Part zu „A Moon Shaped Pool“ hätte sich der Autor sparen können; da steht nun wirklich nichts außer Trivialwissen drin. Das – gerade bei diesem hochinteressanten Album und gerade zum Schluss – enttäuscht und färbt am Ende auch auf die Beschreibungen der beiden anderen Alben ab. Mit einfacheren Worten: „Irgendwie fühl ich mich verarscht“.

  3. Profilbild
    Jazzheini

    Ich würde noch ergänzen:
    – Gitarren: ganz typisch bei Radiohead sind sehr viele eingesetzte Akustik-Gitarren. In der Preisklasse vermutlich Martin, aber das weiss ich natürlich nicht.
    – neben Rhodes gibt es auch viele akkustische Klaviere, und meinem Eindruck nach sind es überwiegend auch Klaviere (Upright), und keine Flügel.
    – ziemlich sicher benutzen Radiohead bei KidA ein Korg Kaoss-Pad. Auf Live-Videos zu der Zeit benutzen sie es, und es passt auch bei vielen der Vocal-Effekten sowohl im Vordergrund als auch im Hintergrund, z.B. bei „Everything in its right Place“
    – ich bin auch ziemlich sicher, das Radiohead ab OK-Computer Ring-Modulatoren einsetzen, sowohl bei Gitarren als auch für Rhodes/Klaviersounds. Mein Tipp wären die Moogerfooger-Pedale, die es da auch schon gab.
    – beim Song „Motion Picture Soundtrack“ hört man sehr gut ein Harmonium, sogar das quitschen der Pedale ist im Hintergrund zu hören

    Ansonsten sind Radiohead natürlich eine Band, die dank Nigel Goodrich/Greenwood/York immer ganz ausgefuchste Klangkonzepte haben. In den Wahnsinn getrieben haben sie es bei „The King of Limbs“, die schon wirklich herausfordert.

    • Profilbild
      dflt

      @Jazzheini bzgl. „Everything in it’s right place“: im Studio war das Scrubbing in ProTools, live das KaossPad. Die 5 Sekunden Samplezeit waren für manche Stellen der Studioversion auch zu kurz. Ein Livevideo mit KaossPad war damals auch der ausschlaggebende Grund, mir ein KaossPad zu kaufen 😄

      • Profilbild
        Jazzheini

        @dflt Dann haben wir vermutlich das gleiche Video gesehen. Habs mir danach auch gekauft. Die anderen in der Band wollten sich aber nicht so richtig drauf einlassen …

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