Offizieller Hammond Rompler fürs iPad
IK Multimedia stellen mit der Hammond B-3x das erste offizielle virtuelle Instrument für iPad, PC und Mac vor. Dabei soll es sich um die authentischste und realistischte virtuelle Hammond Orgel aller Zeiten handeln und ist natürlich auf die Live-Performance im Studio und auf der Bühne ausgelegt.
Die App wurd unter Lizenz mit der Hammond Organ Company in Chicago, USA und mit Suzuki Instruments Japan entwickelt. Diese Namen sollten schon mal aufhorchen lassen.
Die App ist als AUv3 ausgelegt, funktioniert aber auch als Standalone-App und erfordert mindestens ein iPad mit iOS 11. iPhone wird derzeit nicht unterstützt.
Die Download-Größe von 1.3 GB lässt darauf schließen, dass es sich bei der Hammond B-3x um einen Rompler handelt, also ein gesampelltes Instrument ud kein emuliertes.
Der Klang wird mit 91 freilaufenden Tonrädern erzeugt, die von minutiös gewarteten Hardware-Modellen gesampelt wurden. Diese werden dann in Echtzeit und auf Grundlage der gespielten Noten und der Zugriegelstellungen gemischt und ausgegeben. IKM fügt dem noch eine weitere Modellierung von Tonfilter-, Klicks-, Perkussions- sowie Chorus- und Vibrato-Schaltungen hinzu, um den Klang noch organischer zu gestalten und einen tiefen Eingriff in das Klangverhalten zu ermöglichen.
Der Klangerzeugung sind fünf virtuelle Bodenpedale wie Overdrive, EQ, Chorus und Vibrato und Hall nachgeschaltet und lassen sich parallel zur Klangerzeugung dazumischen.
Ebenso offiziell soll auch die Cabinet-Sektion sein, denn IKM werben mit Real Leslie® Sound.
Hier stehen fünf offizielle Leslie Verstärker und Lautsprecher zur Auswahl und ermöglichen die Kontrolle über die Rotationsgeschwindigkeit wie auch Beschleunigung und Abbremsen. Die einstellbare Position des Mikrofons und weiterer Parameter wie EQ und Verstärkung sowie einen vollem Zugriff auf den integralen Federhall runden das Bild ab.
Für die Live-Nutzung lässt sich das On-Screen-Keyboard zugunsten der Kontrollen verbergen und natürlicch lässt sich die App durch eine umfangreiche MIDI-fizierung und MIDI-Program-Changes kontrollieren. So lassen sich auch die Einstellungen der 24 Zugriegel als separate Presets abspeichern. Das Wichigste dürfte aber die Verwaltung von mehr als einem Keyboard sein, denn schließlich ist so eine Hammond ja oft mit zwei Manualen ausgestattet.
Hier haben sich IKM anscheinend wohl mächtig ins Zeug gelegt, was sie sich aber auch vergüten lassen wollen.
Bis zum März 2020 gilt ein Einführungspreis von 109, 99 Euro. Wenn für nichts anderes, dann spricht der Preis für das Vertrauen, das IKM in sein Produkt hat.
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110 €. Einführungspreis. Und was träumen die nachts?
@Tai Die iPad Software mag ja noch angehen, aber die PC Software ist teurer als z.B. ein Ferrofish B4000+ als Hardware Expander.
Hm. Naja, wenn es sich verkauft.
Allerdings fällt mir gerade auf, dass es von Behringer, dem Ratiopharm der elektronischen Musik, noch nix in der Richtung gibt. Nudge, Nudge…
@Tai Vielleicht von Anwendern die noch gute Arbeit auch entsprechend wertschätzen?
@liquid orange Absolut richtig, bitte meinen Kommentar nicht als „ich will’s umsonst“ Gejammer missverstehen, aber wenn ich für dasselbe Geld ein Hardware-Dingsbums mit Knöpfen und Zugriegeln oder ein (bestimmt das Geld werte) Stück Software bekommen kann, das ich mit der Maus bedienen muss, ist das für mich persönlich sofort entschieden.
Darum ging’s mir, nicht darum, dass man Arbeit ob an Soft- oder an Hardware bezahlen soll und muss.
Aber bei der Bepreisung muss man schon auch festhalten, dass es bei Software fast nur Sockelkosten, keine Stückkosten gibt.
@Tai Ich nehme mal an, IKM müssen hier ziemlich was an Lizenzgebühren abdrücken. Dem Preis nach zu urteilen würden mich 50% nicht wundern. Wird sich zeigen wie sehr „official Hammond“ zieht.
IK kann verlangen, was immer sie wollen, und das Plugin klingt sowohl auf PC als auch auf iOS sehr gut.
Die IK-Preisansetzung hat aber nicht für für Käufer erhebliche Konsequenzen, sondern auch für Firma IK. Die potentielle Käufergruppe auf beiden Plattformen wird so extrem minimiert: das kaufen sich wahrscheinlich nur extreme Hammond-Freaks, aus den heutztage nicht mehr allzu üppig vertretenen Musikstilen für so einen Einsatz. Und außerdem gibt ja durchaus brauchbare Alternativen auf beiden Plattformen, die VIEL weniger kosten und für gelegentlichen Einsatz mehr als gut genug sind. Und wer das auf beiden Geräten für dieselben Projekte einsetzen wollte, müsste kanpp 470€ hinblättern.
Da es sich um ein Nischen-Produkt handelt, verzichte ich mal freundlich auf den Preisvergleich mit Dingen wie Spectrasonics Omnisphere oder Keyscape oder den Aktionspreis für Arturias komplette Plugin-Sammlung: da liegen offenkundig Welten an Preis-Leistungs-Relation dazwischen, aber eben für mehr Käufer.
Für mich heißt die Konsequenz
– a) sehr schönes Produkt, wirklich gut gemacht
– b) ich lache jede und jeden aus, der die aufgerufenen Preise dafür will und kaufe selbstverständlich so nicht
Das ist keine Kritik an IK, nur meine Reaktion als potentieller Kunde auf das Angebot.
Jetzt könnte ich natürlich die Rechnung aufmachen, kostet das 5-fache, also kaufen es nur 20% habe ich etwa den gleichen Gewinn. Ja, ich weiss, es ist vereinfacht. Aber ich vermute, es werden höchstens 1% der Verkäufe gegenüber einem Deal mit 20 € laufen. Ich weiss, ich bin nicht das Maß der Dinge, aber Apps für iOS in der Größenordnung bis 20€ habe ich für hunderte € in den letzten 2 Jahren gekauft. Eine einzige im 3-stelligen Bereich für den Mac. Ich weiß z.B. von einem PlugIn Hersteller, dass er den wirklichen Verdienst mit einem Produkt im Taschenbuchpreis macht, seine 10-fach teureren Programme werden auch gekauft, aber deutlich weniger.
Das hat nichts mit der Wertschätzung der Arbeit der Programmierer zu tun, ich habe selbst schon eigene Software verkauft, sondern einfach mit den Realitäten am Markt. Ich bin nach wie vor der Meinung, IK lässt einen Versuchsballon steigen und wird danach feststellen, der Preis lässt sich nicht durchsetzen. Dann hören sie entweder mit der Produktion für iOS auf, oder passen sich an.
Ich würde gerne wissen, ob der PlugIn Verkauf für Rechner bei einem 20% Preis nicht auch mehr als 5 mal so viele Kunden bringt. Leider habe ich momentan nichts zu verkaufen, um das auszuprobieren. Das nötige Geld für eine Kampagne müsste ich auch noch einrechnen. Denn günstig allein rechnet nicht.
Nun ja das Thema Software und teuer oder nicht gibt es ja auch ohne Ende. Ich bezahle für Software die ich für gut empfinde auch ohne zu murren Geld. Das habe ich auch schon sehr oft getan und habe auch mit vieler Software nach langer Homestudio und Lifeanwendung gute Erfahrungen gemacht. Allerdings ärgert es mich sehr das die Installation von gekaufter Software meistens zur Nervenaktion wird und manchmal erst nach Hilfe holen im Netz, Hersteller reagierten ja manche gar nicht, irgendwie funktioniert. Ganz zu schweigen davon wenn man den Rechner wechselt und der Schlüssel wieder benutzt werden muss. Genau IK ist eine Firma die bei mir persönlich deshalb auf der Roten Liste steht, egal was sie gutes programmieren. Meine recht teure Symphonie Software würde nur wieder laufen wenn ich eine neue Lizenz kaufe, ohne mich. Nach Software update war die Software nicht mehr zu starten. Das bitte ist aber mein persönliches Erlebniss ohne jetzt hier Riesen Diskussionen über irgendwelche Software Hersteller zu starten. Bin auch im Lifebereich wieder mehr zu Hardware übergegangen. Im Hammondbereich halt zum Nord Electro. Das kommt meinem Spiel mit gut funktionierenden Zugriegeln und schnell zu bedienender Percussion Einstellungen sehr entgegen. Obwohl ich wirklich sagen muss vom Sound her gibt es gute Software grad im Hammondbereich.
Ich nutze das vst-plugin sehr gerne – klingt prima.
Allerdings hatte ich gehofft, dass man dort erstmal alle Baustellen abräumt, bevor man eine Handy-Version herausbringt.
Die Frage ist wie gut oder besser diese Version zu z.B. der Garageband B3 ist, die ist kostenlos. Mir macht es richtig Spass damit zu spielen und ich finde sie klingt richtig klasse, aber ich bin auch eher Laie was die Bewertung der Soundqualität angeht.
Im Vergleich zur GSi VB3-II sehe ich keinen Anlass, dermaßen viel Kohle für eine PC-Version zu investieren.
Siehe https://www.genuinesoundware.com/?a=showproduct&b=44
Was das iPad betrifft, so muss sich die Hammond-Simulation gegen Galileo oder Galileo 2 erstmal behaupten.
Diese App ist Soundmäßig einfach ein Hammer. Habe bisher noch nichts besseres gehört (außer vielleicht ner echten B3 😉
Mit dieser App und nem vernünftigen iPad bekam sogar die alte Yamaha Electone HS (die nur noch Elektro-Schrottwert hat) wieder einen neuen Lebenssinn vor dem Sperrmüll: Bluetooth-MIDI-Adapter angesteckt und siehe da: schon kreischt Booker T‘s verzerrte B3 aus den Lausprechern, alle Manuale (Tastaturen) inkl. Pedal und Lautstärke-Schweller „out of the Box“ richtig gemappt für sofortigen Spielspaß auf ner „richtigen“ Orgel. Musste man nur noch den „Leslie fast/Slow“ auf den Fußschalter oder Sustain-Hebel mappen für volle „Performance“ beim Spiel.
Absolut geniale App. Macht ihr nochmal nen ausführlichen Test dazu?
Zum Preis: in der Tat frech teuer. Aber ab und an gibts ne Promo-Aktion… so bin ich dazu gekommen 😉