Mathias:
Die Szene ist insgesamt was die Trendyness angeht zurückgegangen, zumindest im Bereich Produzenten und Labels. Es gibt zwar viele „normale“ Houseclubs, in Sachen Minimal- oder Dub-House-Läden sieht es aber eher mau aus. In Köln gibt es jede Menge Discos, die am Wochenende auch voll sind, aber für das, was ich beispielsweise mache, fehlt etwas das Interesse.
Mathias:
Es gibt hier sehr viele Leute, die solche Musik machen, z.B. Kompakt. Das steht aber in keinem Verhältnis zum Publikum. Das kann man nicht hochrechnen. Das ist umgekehrt proportional zu dem, was in den letzten Jahren in Zürich passierte. Da gab es wirklich jedes Wochenende über fünf Parties mit der Crème de la Crème dieser Musik, obwohl von dort kaum Produzenten kamen. Inzwischen gibt es dort auch etliche Labels und Musiker. In Köln gibt es halt endlos Labels und Musiker, dafür aber kaum Parties.
Mathias:
Naja, mit der Homogenität ist das immer so eine Sache. Meist gibt es doch viele Leute, die sich auf unterschiedliche Weise mit Musik beschäftigen. Ich denke, da gibt es zwischen den Städten keinen großen Unterschied.
Mathias:
Das lässt sich sehr schwer konkretisieren. Das ist eine Frage, die mit Gefühlen und Assoziationen zu tun hat. Wenn man Musik hört, entstehen ja Bilder und Stimmungen. Oftmals hat das dann mit einem Rückblick in alte Zeiten zu tun, Stichwort Retro. Nostalgie interessiert mich für meine musikalische Arbeit überhaupt nicht.
Mathias:
Wenn ich das Eine sage, schließe ich damit das Andere ja nicht kategorisch aus. Ich mache ja keine Dogmen und Gesetzte. Wenn einem so etwas einfällt und man es gut umsetzt, wie es z.B. auch Markus Güntner mit „It’s A Shame“ gemacht hat, finde ich das schon gut. Coverversionen sollten aber kein Schwerpunkt sein. „Hey Little Girl“ wurde einfach sehr bekannt. Es gibt aber noch nicht mal 10% Vocal-Tracks auf meinem Label. Ware ist weiterhin ein abstrakt-elektronisches Underground-Label und hat mit Pop nicht so viel zu tun.