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Interview: Roey Marquis

(ID: 3614)

Ich dachte mir, dass ich, soweit ich Zugriff auf Maschinen habe, alles selber ausprobieren sollte/muss, um einen Eindruck aus erster Hand zu bekommen, um dann zu entscheiden, was ich persönlich gut/schlecht finde. Ich bin dann hergegangen und habe ein und denselben Song in verschiedene Sampler gefüttert, z.B. die legendäre SP 1200 (12 Bit/EMU), MPC 60II (12 Bit/Roger Linn/Akai), MPC 3000 (16 Bit/Roger Linn/Akai). Quasi „stand-alone“ Drumcomputer/Sampler, die über einen internen Sequencer verfügen. Dann habe ich via Logic Audio/Masterkeyboard und AKAI S 3000 gearbeitet. So habe ich lange Zeit gearbeitet und habe gemerkt, dass der Druck in den Samples fehlt – in den Drums – und die Rhythmik sehr synthetisch klingt. Es swingt einfach anders mit einem Drumcomputer. Im House ist die TR-909 von Roland „Der Bringer“, im Rap sind es die o.g. alten Mühlen, und man hört es mit der Zeit einfach raus.
Eine MPC 2000XL habe ich mir auch geholt – habe ein paar Monate mit dem Gerät gearbeitet. Der Sequencer ist der Hammer: übersichtlich, bequem, sehr gut! Aber der Sound ist nicht druckvoll, klingt immer HiFi-mässig, schön und rund. Von daher sehe ich das Gerät eher für Leute, die nicht die große Kohle haben um sich eben eine MPC 3000 oder ähnliches zu kaufen und die mal reinschnuppern wollen – rausfinden, ob Musik das Richtige für sie ist.
Ansonsten ist die Kiste der absolute Witz, aber was erwartet man von AKAI ohne die Hilfe des Meisters Roger Linn???

 

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Amazona: 
Hm, tatsächlich dachten ja viele MPC-User, dass nach der MPC 2000 eine MPC mit den Features der S 5000/6000-Serie kommen würde. Dementsprechend groß war die Enttäuschung über die „XL“. Aber gerade durch implementiertes 8 Bit Resampling wollte Akai doch Sorge dafür tragen, dass der 2000-XL-Sound eben nicht immer „high fidelity“ ist. War dir das Resampling zu wenig drastisch?

Roey:Die Möglichkeit des „Resampling und Konvertieren“, welches die MPC 2000XL bietet, ist einfach nicht ausgereift. Erst einmal dauert es eine halbe Ewigkeit, wenn du eine Kickdrum (mit ca. 0,5 Sek. Dauer!) auf 12 Bit konvertieren willst, und dann ist das Resultat alles andere als befriedigend. Es klingt ein wenig dreckiger, aber das wäre so, als würdest du von einem AIR-JORDAN-NIKE-Shoe die Sohle rausnehmen und sie in einen PUMA-Shoe setzten und dann behaupten, es sei ein AIR-JORDAN.
Wenn ich 12 Bit möchte, dann ist es einfach besser, eine Kiste zu nehmen, die das auch kann. Denn der 12 Bit-Wandler, den die MPC 60 oder die SP 12(00) haben, den kann man einfach nicht simulieren.

Amazona: 
In einen Interview mit De la Soul hat mir mal Mase erzählt, dass in den Staaten alle verrückt nach dem Sequential Studio 440 sind und dass auch der Wu-Tang Clan viele Samples über das 440 aufnehmen würden.
Hast du diesen exotischen Urvater der MPCs auch schon checken können?

Roey:
Leider nein, denn das Gerät ist schwierig zu bekommen. Würde mich auf jeden Fall mal reizen, da ich auch nur Gutes gehört habe …

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3_MPC_2000.jpg

Amazona: 
Und wie denkst du über die „neuen“ Grooveboxen von Yamaha (SU 700), Korg (Electribe S) oder die Ensoniq ASR-X?

RM: Ich denke es ist, wie generell bei Musik, Geschmacksache und man muss immer sehen, zu was für einen Zweck etwas benutzt wird. Welche Musikrichtung, was man am Ende der Kette rausbekommen möchte.
Genau wie das Thema „Mischpult“: SSL, Neve, Amek, TL-Audio, digital oder eher analog – alles eine Frage des „Jobs“ und der eigenen Bedürfnisse oder sogar Bequemlichkeit.
Jedes Gerät hat etwas für sich, sogar ein Planet Phatt, wenn man es „smart“ einsetzt und es dann richtig fett abmischt.

 

Amazona: 
Ein ganz anderer Aspekt der HipHop Produktion ist ja der Rap. Unterscheidet sich die Aufnahme der Raps, von der Aufnahme von Gesangspassagen? Gerade die Kompressionseinstellungen sind doch sicherlich verschieden durch die extreme Rhythmik!

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