Peter:
Du hast mir erzählt, dein „Karrierehöhepunkt“ war 2003 das Nürnberger Bardentreffen. Tut mir leid, das sagt mir gar nichts. Erzähl mal.
Thomas:
Das ist ein ziemlich großes Ding. Die Nürnberger Innenstadt voll mit Bühnen mit offiziellem Programm aus aller Welt und an jeder Ecke steht eine Combo oder ein einzelner Musiker wie ich. Und die unvermeidbaren Plastik-Indianer mit Panflöte und 1000 Watt Generator für die optimale „Tränen lügen nicht“ Interpretation.
Auf jeden Fall wurde ich eingeladen, mit eigenem Programm und (eigentlich nicht vorhandener) Band mein eigenes Zeug zu spielen! Ich habe aus damaliger Cover Band namens Planet Repair Service und zusätzlicher Gitarre und Keyboard eine 7-Mann Band aufgestellt und los. War toll, ein ganzer Platz voll mit Leuten, die auch woanders hin hätten gehen können, es aber nicht taten, Applaus für Lieder, die keiner kennen konnte, perfekt. Und hinten raus alle CDs verkauft, ich hätte mehr mitnehmen sollen, ich Depp.
Peter:
Meinst du das mit dem Karrierehöhepunkt ernst oder war das ironisch? Ich meine, da kann doch noch viel passieren.
Thomas:
Hallo? ich bin 40. Für die potentielle Käuferschaft bin ich kurz vor der Geriatrie. Uncool. Glatze. Scheintot. Meine einzige Chance wäre ein unvorhergesehener Internet Hype. Das ist aber nicht sooo wichtig, es geht nicht darum, von der Musik zu leben, sondern mit ihr. Ich werde weiter an mir arbeiten und weiter Songs schreiben und veröffentlichen, das gehört zu mir.
Geniales Format. Ich bin kein aktiver oder gar fähiger Gitarrist, aber bei diesem Typen bekäme ich ja glatt Lust auf mehr… Habe mir gerade sämtliche „Auch das noch“-Folgen angeschaut und kann die nächste kaum erwarten :) Vielen Dank für den Tipp und das gute Interview!