Additive Resynthese + FM
Nach seiner Ankündigung wurde das Synthesizer-Plug-in Madrona Labs Sumu mehrere Monate getestet und entsprechend dem Feedback verbessert. Sumu kombiniert additive Synthese mit FM und Granular-Technik in einem semi-modularen Konzept, mit dem sich statische Samples in lebendige Klanglandschaften verwandeln.
Jede Stimme von Sumu besteht aus 64 unabhängigen Oszillatorpaaren mit FM, Noise, Low Pass Gate und dynamischer Position im Raum. Mit der dazu gehörenden Konvertierungs-App Vutu lassen sich eigene Sample-Librarys analysieren und in Sumu resynthetisieren.
Weiterhin bietet das Plug-in eine einfache Steuerung durch MPE-Support, MIDI-Learn und einen eigenen LFO für die meisten Parameter.
Madrona Labs Sumu besteht aus folgenden Modulen
Partials: analysierte Samples werden als 3D-Map von 64 Teiltönen mit Tonhöhen-, Pegel- und Rauschhüllkurven angezeigt, um die additive Synthese leichter nutzen zu können
Envelopes: eine ADSR-Hüllkurve pro Partial mit individuellem Triggering und globalem Shaping
Pulses: zwei Modulationsquellen für jeden Partial, die immer synchron mit den eigenen klanglichen, rhythmischen und dynamischen Optionen starten
Patcher: 13 Signale von Modulausgängen werden mit Eingängen anderer Module verbunden. Mehrere Eingänge können von einem einzigen Ausgang gespeist werden und umgekehrt.
Scope: zeigt ein Diagramm an, das hilft, den Überblick über alle mehrkanaligen Signale zu behalten
Oscillators: ein Carrier-Modulator-Paar (plus Noise) bildet das Herzstück jedes Partials. Alle wichtigen Parameter können individuell pro Partial unter dem Einfluss von 64-kanaligen Steuersignalen aus den obigen Modulen gesteuert werden.
Gates: 64 VCAs oder LPGs, je nach „Lowpass“-Modus
Space: 64 Partials über das Klangfeld mit kontinuierlicher, räumlicher Bewegung basierend auf dem ausgewählten Vektorfeld positioniert
Res: 24 dB/Oktave Ladder-Filter
Madrona Labs Sumu ist im VST3- und AU-Plug-in-Format erhältlich. Sumu und Vutu laufen unter macOS und Windows. Das Plug-in ist ab sofort erhältlich und kostet zur Einführung 129,- US-Dollar, später 179,- US-Dollar.
Ab hier die Meldung vom 24. Mai 2024
Madrona Labs Sumu ist ein Synthesizer-Plug-in, das Samples mit additiver Resynthese und zusätzlicher FM in Soundpatches umwandelt und im Stereofeld verteilt. Es besteht aus zehn Sektionen, die um einen speziellen Mehrkanal-Patcher herum entwickelt wurden und bietet laut Entwickler Möglichkeiten, die in keinem anderen Instrument zu finden sind.
Madrona Labs Sumu, Synthesizer-Plug-in
In Sumu werden Samples als Ansammlungen von bis zu 64 Teiltönen mit erweiterten Bandbreiten dargestellt. Jeder Teilton kann in Frequenz, Lautstärke und Noise-Anteil dynamisch moduliert werden. Diese Darstellung von Klängen ermöglicht alle Arten von Veränderungen, von natürlich klingendem Time-Stretching bis hin zu experimentellen Manipulationen. Mit dem zentralen, mehrkanaligen Patcher kann jeder Teilbereich eines Klangs unabhängig editiert werden. Es können zum Beispiel ein paar Obertöne schnell auswählt und in der Frequenz moduliert oder jeder Teilton entsprechend seiner Frequenz verzögert werden.
Als Ausgleich zu den digitalen Manipulationen gibt es ein virtuell-analoges Filter, das auf dem klassischen 24 dB Moog Ladder-Design basiert.
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Die Sektionen werden über virtuelle Patch-Kabel miteinander verbunden. Während in der Patcher-Ansicht alles einfach aussieht, hat jedes Patch-Kabel intern 64 unabhängige Kanäle. Sumu bietet verschiedene Möglichkeiten, diese Daten zu visualisieren, darunter das Space-Modul als 3D-Ansicht für die Position jedes Teilbereichs und ein 64-Kanal-Scope mit Balkendiagramm und horizontalen Wave-Darstellungen.
Madrona Labs Sumu befindet sich noch in einer Public-Beta-Version, die zum Early-Access-Preis von 129,- US-Dollar angeboten wird. Für die Release-Version 1.0 sind noch weitere Features in Vorbereitung, darunter MPE-Support, mehr LFOs, MIDI-Learn, Tilt- und Blend-Controls für Partials, eine umfangreiche Preset-Library etc. Wenn diese Version erscheint, wird Sumu 179,- kosten. Wer die Early Access-Version besitzt, erhält das Update dann kostenlos.
Es gibt einige wenige Synths, die ich um jeden Preis lieben möchte. Aber SUMU und Plasmonic z.B. sind zwei Kandidaten, wo ich aus den Demos keinen einzigen für mich brauchbaren Sound selbst zusammengebracht habe. Leider.
@exitLaub Daß mit der Synthesizer-Liebe scheint sich offensichtlich wie mit der Vorliebe gegenüber Frauen zu verhalten: Mit manchen Modellen wird man nicht warm, geschweige, daß ein fruchtbarer Dialog entstünde. Für meinen Geschmack klingt Plasmonic nicht nur überragend, er/sie/es bietet auch schier unendliche Geräuschverformungsmöglichkeiten. SUMUS Obrtonreichtum und -Tiefe hört sich ebenfalls hervorragend an, wie übrigens ebenfalls die Beta von U-HE: Zebralette 3.
@Sinusmeter Das ist auch so ein spezieller Fall. Ich mache etwa 80% am Rechner mit ZebraHZ, aber Zebralette3 läßt mich total kalt.
Ich warte seit JAHREN auf diesen Synthesizer. Ähnlich wie der großartige »Kaivo« ist das einer, mit dem man sich befassen muss. In den man sich hinein steigern muss. Also genau was für mich. Und man muss ihn mit eigenen analysierten Samples aus dem mitgelieferten »Vutu« füttern.
Das wird ein Fest. 🕺😃🕺
Allerdings bin ich ausgerechnet jetzt etwas knapp bei Kasse. Egal, wird schon wieder.
@Flowwater Knapp bei Kasse? Bis vor wenigen Tagen war noch das glatte Gegenteil der Fall. 😁 Aber zum Synthesizer: Das Teil wirkt spektakulär und erinnert grob an einen abgeschwächten Synthplant. Ich dachte auch immer das mich besondere Synthesizer interessieren. Nach Jahren muß ich mir aber knallhart eingestehen, dass man doch immer zu den Brot,- und Buttersounds greift bzw. einfach auf Teile setzt, die idiotensicher funktionieren. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier. Dennoch bau ich alles in meine Songs ein, dass würde auch für den Sumu zutreffen. Es wäre allerdings nicht meine erste Wahl. Das pure Gegenteil ist der Synapse Dune: Kommerziell für Allerweltsschlager und Billo-Dance und nur gefühlt zwei Dutzend brauchbare Presets. Aber er passt halt einfach immer und liefert ab in der jeder modernen Produktion. Ist eben die Frage was man möchte! Ich weiß es manchmal selber nicht! 😆
@Filterpad Das Posting war ja auch kurz nachdem ich mir den »Argon8« von Modal gekauft habe. So dicke habe ich’s dann ja nicht. 😁
Zu den Brot- und Butter-Sounds: Ja, ich merke auch, dass ein komplexer aufwändiger Sound dann eben doch nur einmal in den Mix passt. Oder man gebietet so einem Sound Einhalt, indem man ihm im Mix mit EQs ganz knallhart die Schranke zeigt … aber dann braucht man eigentlich von vornherein keinen komplexen Sound.
Ich verspreche mir trotzdem einiges von dem Synthesizer. Wenn dieser eine Sound nämlich »sitzt«, dann passiert der Rest des Tracks schon fast automatisch. So jedenfalls die Erfahrung vom Flowwater, der gerne mit Klangschraubereien an einem Pad beginnt. 🙂
Ich freue mich schon sehr auf diesen Synthie. Passt designtechnisch auch optimal in mein Ableton. und mein keines Yamaha Keyboard wird sich freuen endlich wieder entstaubt zu werden.
Hat dann ja doch länger gedauert als gedacht, der Synth ist ja schon länger angekündigt.
Sieht spannend aus aber irgendwie sind die Presets die ich so auf die Schnelle bisher gehört habe nicht so meins.
Sehr schöne GUI, obwohl mich 3-D Grafiken von Sounds eher skeptisch machen. Vielleicht sollte ich es mal versuchen? Hat immerhin keine Holzseitenteile ;)