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Marktübersicht: MIDI Fußschalter für Gitarre & Bass

MIDI Controller für Gitarristen - ein Guide

30. November 2021

Marktübersicht: MIDI Controller für Gitarre & Bass

Das Thema MIDI für Gitarristen bleibt hochaktuell. Wir haben Workshops dazu gemacht und sind den Fragen nachgegangen, wie man die Möglichkeiten von MIDI nutzen kann, um alles aus dem eigenen Setup rauszuholen. Neben Pedalen, die per MIDI gesteuert werden können, gibt es auch nicht wenige Amps, die ebenfalls per MIDI gesteuert werden können – der REVV G20 oder der Mesa Boogie Triple Rectifier sind hierfür nur einige Beispiele.

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MIDI ist ein universelles Übertragungssystem, das es Geräten untereinander erlaubt, miteinander zu kommunizieren – unabhängig vom Hersteller und dem Baujahr. Über drei Anschlussarten werden die Steuersignale in der Regel bearbeitet:

  • MIDI IN – Empfang der Steuersignale von einer MIDI-Quelle
  • MIDI OUT – Gerät fungiert als MIDI-Quelle und sendet Befehle
  • MIDI THROUGH – Gerät fungiert als Durchschleifbuchse für die Signale und gibt diese an weitere Geräte weiter.

Die Vorteile hierfür liegen auf der Hand, sind aber vielen Gitarristen nicht bewusst. Wer mit vielen Presets arbeiten und mit einem Druck eines Fußschalters mehrere Aktionen gleichzeitig durchführen will – Einschalten mehrerer Presets, Umschalten eines Amp-Kanals und gleichzeitiges Ausschalten anderer Einheiten – kommt an MIDI nicht vorbei. MIDI ist also nicht nur das Allheilmittel gegen den befürchteten Pedalboard-Stepptanz. Es ist ein fundamentaler Ansatz. Wie Nick Reinhart von Tera Melos mal sagte: Für Gitarristen gibt es ein Leben vor MIDI – und eins nach.

Man stelle sich beispielsweise vor, man hat innerhalb einer Band ein MIDI-Grid etabliert. Will heißen: Der Schlagzeuger hat einen Click im Ohr – beispielsweise aus einer DAW heraus – und leitet diesen Click zusätzlich über ein passendes Interface weiter an die Musiker der Band. Sind diese mit MIDI-Fußschalter ausgestattet, ist es in der Regel möglich, das MIDI Signal zu empfangen und auf die Delays und LFO-fähigen Pedale mit entsprechenden Anschlüssen weiterzuleiten. So klingt alles stets wie aus einem Guss.

Aber das ist bei weitem nicht alles. Ein grobe Anleitung für MIDI für Gitarristen lautet wie folgt: Mithilfe eures MIDI-Fußschalters schickt ihr bestimmte Messages / Befehle an eure Pedale. Innerhalb der Pedale müsst ihr jeweils im Vorfeld sichergehen, dass jedes Pedal in seinen eigenen MIDI-Channel geschaltet ist – eine eigene Leitung besitzt, über die es mit dem Controller kommuniziert, wenn man so will. Nachdem der Channel ausgewählt ist, kann der Message-Type angewählt werden. Das heißt: Soll ein Preset aufgerufen werden – dann erfolgt ein Program Change (PC) Befehl, oder soll ein bestimmter Parameter gezielt verändert werden mithilfe von Control Change (CC)? Oder beides gleichzeitig? Auch das ist möglich. Ihr belegt quasi eine „Aktion“ mit dem Raussenden von besagten Message Types. Und mit der Durchführung dieser Aktion könnt Ihr dann mehrere Message Types unterschiedlicher Art gleichzeitig an mehrere Channels rausschicken. Bei allen MIDI-Fußschalter können mehrere Message Types gleichzeitig versendet werden. Das ist nicht ganz unkompliziert – so muss beispielsweise alles programmiert werden, nicht nur das Ein-, sondern auch das Ausschalten aktiver Pedale. Wichtig ist, dass man dabei ein gewisses System etabliert. Möchte man seinen MIDI Fußschalter nach dem Stompbox-Format programmieren oder als eine Setlist mit aufeinander folgenden Presets, die in einer bestimmten Reihenfolge nacheinander ein- und ausgeschaltet werden? Beides hat seine Vor- und Nachteile. Ein typischer Fehler, den Gitarristen beispielsweise begehen, ist es, den Preset / PC-Befehl auf den korrekten Kanal zu programmieren, aber den Control Change-Befehl für das Enable/Bypass auszusparen. Solche  Kleinigkeiten machen es manchmal schwer, sich im MIDI-Dschungel zurechtzufinden.

Das Potential ist aber enorm. Wichtig ist es, nichtsdestotrotz auf einen verlässlichen Partner zurückgreifen zu können – einen guten MIDI-Fußschalter. Wir präsentieren euch hier die wichtigsten MIDI-Fußschalter, die ihr auf dem Schirm haben solltet, wenn dann endlich euer Umzug auf MIDI stattfindet.

MIDI Fußschalter – Voodoo Lab Ground Control Pro

Marktübersicht: MIDI Controller für Gitarre & Bass

Das Voodoo Lab Ground Control gehört zu den MIDI-Controllern, die genau das oben Genannte mitbringen. Er besitzt acht Fußschalter und kann damit acht Geräte ansteuern und arbeitet mit einem Bank-System, das jeweils vier Presets beinhaltet, die über separate Fußschalter eingeschaltet werden. Seine Größe wirkt zunächst abschreckend, aber im besten Sinne ist es für ein umfassendes MIDI-fähiges Setup gedacht. Zwei Anschlüsse für Expression- und Volume-Pedale sollen zeigen: hier ist auch die problemlose Programmierung für CC-Befehle möglich. Das Gerät ist extrem flexibel und erlaubt es sogar, die Schnelligkeit einzustellen, mit der man durch die Preset-Liste schalten kann. Ein Alleskönner und MIDI-Gigant.

MIDI Controller Gitarre – Tech 21 MIDI Mongoose

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Die Tech 21 MIDI Mongoose ist die Weiterentwicklung der Moose, eines kompakten, aber fähigen MIDI-Controllers aus dem Hause Tech 21. Auch die Mongoose besitzt zwei Anschlüsse, für Expression- oder Volume-Pedale. Hier gilt es, eine Menge Fußschalterkombinationen zu verinnerlichen, um sich durch die Message Types und MIDI-Kanäle zu switchen und alles zu konfigurieren. Speziell am Anfang, wenn man mit MIDI gerade noch seine Erfahrungen sammelt, kann ein erschöpfendes Display sehr hilfreich sein. Das Mongoose besitzt ein rotes Nummerndisplay für die notwendigste Orientierung und lebt ansonsten von seinen Fußschalterkombinationen. Für Einsteiger nicht unbedingt geeignet, aber äußerst verlässlich.

MIDI-Fußschalter – Behringer FCB 1010

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Der verlässlichste Low-Budget MIDI-Controller? Viele sind der Meinung. Übersichtlich, angemessen robust, mit zwei (!) integrierten Expression-Pedale zu einem augenscheinlichen Mini-Preis – da geht schon einiges. Es ist denkbar einfach aufgebaut: 10 Fußschalter für die Presets, zwei Fußschalter für Bank-Wechsel und vor allem: fünf Message Types pro Preset und MIDI Note Funktionen gibt’s auch. Tatsache ist aber auch: Die MIDI-Merge-Funktion, also das Kombinieren mehrerer Schaltebenen innerhalb mehrerer Geräte über den FCB 1010, kämpft seit jeher ein bisschen mit Latenz. Wer es aber grundlegend handhaben will und kein Vermögen ausgeben möchte, ist hier gut bedient.

MIDI für Gitarre- Morningstar MC6

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Meine persönliche Präferenz unter den MIDI-Fußschaltern ist ein schlichter, hyperfunktionaler Kasten, der vor allem von einem enorm übersichtlichen MIDI-Editor lebt. Die MC-Reihe von Morningstar ist vor allem eins – handlich und universal einsetzbar. PC, CC, SysEx, Note Off, Note On und viele mehr – der MC beherrscht alle Befehlstypen, kann MIDI-Clock empfangen, ausschleifen, MIDI-Merge durchführen und vor allem: Pro Preset stehen ganze 16 (!) Message Types zur Verfügung. Das ist eine ganze Menge und wahrscheinlich einer der Hauptgründe, warum die MC-Reihe auf den großen Boards anzutreffen ist – die Menge an Aktionen, die pro Preset durchgeführt werden kann, ist enorm, und dafür ist das Gerät einfach sagenhaft kompakt. Darüber hinaus kann wirklich alles (!) programmiert werden. Auch die Betätigung des Fußschalters (Gedrückthalten, Double Tap) ist flexibel – mehrere Bedienungsaktionen können unterschiedliche Message Types aussenden. Meines Erachtens der aktuell beste MIDI Controller auf dem Markt.

PC & CC Befehle – Harley Benton

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Wer nur mit MIDI-Out leben kann und keine Rücksendeinformation für seinen MIDI-Controller braucht, bekommt für 119,- Euro von Harley Benton ein denkbar rudimentäres, aber alles andere als unnützes MIDI-Gerät geliefert. Für alle, die für ihren Kemper oder ihren Helix einfach einen Fußschalter brauchen, der einen möglichst viele Presets einfach und problemlos aufrufen lässt – hier kann die Suche ruhen. Klar ist aber – wer gleichzeitig PC- und CC-Befehle raussenden will, sollte sich besser nach was anderem umschauen.

MIDI für E-Gitarre – G Lab GSC-4 System Controller

Marktübersicht: MIDI Controller für Gitarre & Bass

Wer aus seinem Amp und Board alles rausholen will und auf ein gut lesbares, logisch aufgebautes Display Wert legt, ist hier gut bedient: das G LAB GSC-4 ist sowohl MIDI-Controller als auch Loop-Switcher – und in dieser Hinsicht wahrscheinlich eines der besten Geräte auf dem Markt. Wer also die Channels seines Amps mit MIDI Implementierung seiner Pedale beispielsweise kombinieren will, ist hier gut beraten. Die große Frage, die sich bei diesen Kombi-Fußschaltern stets stellt, ist: Latenz? Gibt es eine Verzögerung, wenn man von einem Loop auf einen MIDI-Kanal switcht? Die Angaben hierzu weichen voneinander ab, aber die Verarbeitungsqualität und die Flexibilität des Fußschalters stehen außer Frage. Tuner Out, Expression Pedal Out, Wah Pad Out, Stereo Loops, MIDI-fähig bis zum Abwinken – ein echter Allrounder.

Marktübersicht MIDI – Boss ES-8

Marktübersicht: MIDI Controller für Gitarre & Bass

Für viele ist der Boss ES-8 der beste Switcher auf dem Markt. Er ist im Grunde wie der GLAB aufgestellt, besitzt acht Stereo-Loops, zwei Expression-Pedal-Anschlüsse und ein enorm flexibles Switch-System, dass es einem erlaubt, sogar die Anordnung der Loops pro Preset zu ändern. Das ist viel wert. Es wird in Sachen MIDI-Flexibilität nur von Morningstar übertroffen und auch da nur geringfügig (die Fußschaltaktionen sind dort umfangreicher, der ES-8 kann nur 10 Message Types aussenden, der Morningstar 16), besitzt aber etwas, von dem ich mir wünschte, der Morningstar wäre damit ausgestattet: einen Manual Mode, der das spontane Dazuschalten von Geräten erlaubt. Als der ES-8 rauskam, galt er als Gamechanger – und gewissermaßen ist er das immer noch.

MIDI Marktübersicht – Disaster Area

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Disaster Area sind unter Pedalnerds bekannt und beliebt aus einem einfachen Grund – die Geräte sind leistungsfähig, kompakt und endlos „customizable“. Sie sind bisweilen eng mit Source Audio verknüpft – wer beispielsweise einen Source Audio C4 oder Ultra Wave sein eigen nennt und passende Controller hierfür sucht, ist hier bestens bedient. Der MIDI-Zugang kann sowohl als In als auch Out verwendet werden und es kann von Notes bis Tap-Tempo über CC und PC jeder erdenkliche Befehl ausgesendet werden. Auch besitzen die Fußschalter mehrere Aktionsmodi, ähnlich wie bei Morningstar, und so sind die meisten Disaster Area wie der Morningstar bestens dafür geeignet, interne Looper-Funktionen, beispielsweise beim Strymon Timeline, anzusteuern. Die Setlist-Funktion ermöglicht ebenfalls nochmal mehr Übersicht der eigenen Presets.

MIDI für Gitarre – Harley Benton FXL8 Pro

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Der FXL8 Pro darf auf so einer Liste schlichtweg nicht fehlen – einfach, weil so verdammt viel drinnen steckt für einen Preis von knapp 169,- Euro. Das Gerät kann viel – acht Loops, der FX Loop des Amps, der mit eingebunden werden kann, umfangreiche MIDI-Steuerung und die damit verknüpfte möglich Signalaufteilung in Loop-Gruppen. Das ist schon was für den Preis. Was fehlt: ein Editor und eine mögliche Anbindung für USB. Das bedeutet, das einem für die Navigation wirklich nur das etwas rudimentäre Display-System bleibt – und das ist bisweilen ein bisschen umständlich beziffert. Guter Loop-Switcher mit MIDI-Funktionen, der jedoch ein bisschen altbacken anmutet inzwischen.

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Forum
  1. Profilbild
    bluebell AHU

    Ich hab mir den einfachen Harley Benton bestellt, und zwar weil ich beim Aufnehmen von Gitarre meine DAW gerne mit dem Fuß bedienen möchte. Als Gitarrenanfänger bin ich froh, wenn die Hände auf der Gitarre richtig positioniert sind, wenn die Aufnahme losgeht. Die von mir verwendete DAW Qtractor hat eine MIDI-Learn-Funktion für alle möglichen Befehle.

    • Profilbild
      bluebell AHU

      @bluebell Ist angekommen. Einfaches Teil, das beschränkt ist auf MIDI-Program Change und -Controller. Tut, was es soll, und reicht für mich zur DAW-Steuerung vollkommen aus.

      Bonus:
      Das Teil ist direkt am Gerät programmierbar, man braucht also keine Superdupersoftware vom Hersteller, die es dann natürlich nur für Windows und evtl. Mac gibt.

  2. Profilbild
    Fadermaster

    Ein Midi-Controller ohne Expression Pedal ist meiner Meinung nach wenig sinnvoll – sei es als Wah oder Volumenpedal, ich würde da nicht drauf verzichten wollen. Bei vielen Boards lässt sich ein solches zusätzlich anschliessen – das ist dann aber wieder ein Teil mehr auf der Bühne oder im Studio. Ich nutze ein iRig Stomp I/O – schon etwas älter und sicher nicht ohne Macken, aber gebaut wie ein Panzer und auch standalone mit Amplitube am iPad oder iPhone nutzbar.

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