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Workshop Midi Teil 1: Basics & Geschichte, USB & Midi

Midi per Midi-Kabel oder USB verbinden

10. April 2000
Workshop Midi Basics & Geschichte

Workshop Midi Basics & Geschichte

Bevor es losgeht, kurz der Hinweis darauf, dass wir neben Midi-Workshop, weitere Workshops anbieten zum Thema Midi – auch für Fortgeschrittene. Am ausführlichsten und detailliertesten, dürfte Teil 3 sein, wähend sich die ersten beiden Teile kurz fassen udn nur eine schnelle Hilfe darstellen. Hier die ganze Serie im Überblick:

MIDI Geschichte

Die Geschichte von MIDI ist zwangsläufig, da das Format sozusagen „Industrie-generiert“ ist, auch eine wirtschaftsorientierte Geschichte. MIDI ist keine von unabhängigen Institutionen geschaffene Norm, sondern ein Herstellerstandard. Dies hat für den Anwender zur Folge, dass die Kompatibilitätsdichte wieder in Einzelfällen erheblich eingeschränkt wird.

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Hier spielen z.T. wirtschaftlich-taktische Erwägungen der Hersteller eine Rolle und
manche Dinge geschehen hier auch schlicht aus Eitelkeit. Man kann aber sagen:
Subsummierend ist der MIDI-Standard trotz aller Rufe von Kritikern derjenige, der am besten funktioniert, weil er so einfach ist. Die erste  Version der MIDI-Spezifikation
von 1983 ist Ergebnis eines Einigungsprozesses der Hersteller Sequential Circuits und
Roland, ist also eine Absprache von Firmen, von Konkurrenten.

Klasisches Midi-Kabel zusammen mit USB-Kabel, welche heute auch Midi-Daten übertragen können.

Ein so entstandener Standard muss inhaltlich auch vom Vormachtstreben auf dem Markt geprägt sein. So sind Substandards wie General MIDI (GM, Roland), General Standard (GS, Roland) und Extended General MIDI (XG, Yamaha) Versuche, Kunden zu bewegen, Produkte bestimmter Marken zu kaufen, respektive andere Hersteller zu nötigen, in eine bestimmte Richtung zu arbeiten. Klappt diese Nötigung, kann das dem Kunden sogar zugute kommen. Im Falle General MIDI, das sich bei Soundmodulen sehr vieler Hersteller als Kompatibilitätsfeature findet, ist es sogar so, dass viele MIDI-Anwender mit Produkten, die nicht GM-kompatibel sind, nichts anfangen können (Alleinunterhalter, Keyboarder). Markttechnisch sinnvoll erschien das Schaffen einer universellen Schnittstelle mit der
Verbreitung von Synthesizern in der populären Musik.

Dies ist in etwa anzusiedeln mit der Entwicklung des Minimoogs (Typ A) im Jahre 1968,
Prototyp; Typ D im Jahre 1970, Serienmodell, gebaut bis 1980; Typ E gilt als erster stimmstabiler Minimoog). Dieses Instrument ist noch als Minimoog F mit serienmäßiger MIDI-Schnittstelle und RAM- und ROM-Speicher ausgestattet im Jahr 1996 angeboten worden. Er dient in Teilen immer noch als Vorbild für Software-Synthies wie Access Virus oder Clavia Nord Lead. Künstler wie Klaus Doldinger sind Minimoog-User; Produzenten von elektronischer Tanz- und sonstiger elektronischer Musik verwenden ihn heutzutage noch gern. Der kleine Minimoog-Exkurs ist wegen der schon zäh zu nennenden Langlebigkeit des Instruments sinnvoll, hat es doch von seinen Erbauern mehr als eine Steuerschnittstelle verpasst bekommen, unter anderem Gate/CV und eben auch MIDI.

Kurz noch ein Absatz zu USB-Midi

In diesem Workshop behandeln wir die Verkabelung mit klassischen Midi-Kabeln. Gerade für Vintage-Synthesizer und Equipment ist dieses Fachwissen enorm wichtig. Aktuelles Equipment, welches über USB per Midi versorgt wird lässt sich hingegen deutlich einfacher verkabeln. In der Regel verbinden sie einfach nur ihren Rechner (Host) mit dem schmalen Stecker ihres USB-Kabels und ihr anzusteuerndes Gerät (Slave) mit dem breiten Stecker ihre USB-Kabels – fertig.

Je nach angeschlossenen USB-Gerät (Klangerzeuger oder auch Audio-INterface), muss an ihrem Rechners noch ein Treiber installieren. In vielen Fällen arbeiten heute USB-Geräte mit Standard-Treibern, die ohne zusätzliche Treiber-Installation auskommen. Vor allem unter MAC OS-Systemen ist fast nie eine Treiber-Installation notwendig.

Merke:
Jedes USB-Gerät muss direkt oder indirekt mit ihrem Rechner verbunden sein. Gehen ihnen dazu die Steckplätze am Rechner aus, bedienen sie sich eines USB-Hubs.

Hier ein USB-Hub von Elektron

Auf der einen Seite wird wieder der Rechner verbunden mit der Stelle die sich USB HOST nennt, auf der unteren Seite stehen 7 USB Verbindungen zu externem USB-Equipment zur Verfügung.

Nun aber zur klassischen Midi-Verkabelung, die im gegensatz zu USB, auch KEIN Audio-Signal übertragen kann:

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Echte Midi-Strippen ziehen

Egal, wie banal manach erfahrenem User diese Rubrik erscheinen mag, wir fühlten uns verpflichtet, die Einsteiger mit allen notwendigen Informationen rund um Midi zu versorgen.

Unvergessen bleibt der Augenblick, als ich in jungen Jahren im Musikfachhandel die Frechheit besaß, einen Verkäufer nach dem Begriff“Multimode“ befragte.

Wenn Sie unser Midi-Workshopserie (siehe weitere Folgen am Ende des Artikels) aufmerksam verfolgen, sollten Sie das Fachchinesisch der „Profis“ schon bald verstehen können und die so erworbenen Kenntnisse in die Praxis umsetzen können.

Wenn Sie also hinter den Begriff MIDI IN, MIDI OUT und MIDI THRU eine amerikanische Schlankheitskur vermuten, oder den Werbeslogan eines Sales-Seminars, dann sind sie hier goldrichtig.

Midi richtig verkabeln

MIDI bedeutet ausgesprochen MUSICAL INSTRUMENT DIGITAL INTERFACE und wurde einst von führenden Firmen der Musikbranche definiert, um den problemlosen Verbund zwischen Musikprodukten verschiedener Hersteller zu ermöglichen.

In der Pre-Midi Ära war es z.B unmöglich, einen Synthesizer von Yamaha über einen Synthesizer von Roland anzuspielen und die gespielten Noten in einem ARP Sequenzer aufzuzeichnen. Erst die Einführung von Midi beendete das leidige Kompatibilitätsgerangel.

Um aber nicht zu sehr in geschichtliche Hintergründe abzuschweifen, folgt nun der Praxisteil. (Die Midi-Story reichen wir sicher irgendwann einmal ausführlich nach!)

Drei Stecker wurden definiert: MIDII IN, MIDI OUT und MIDI THRU um die Komunikation zwischen Synthesizern, Sequenzern, Computern etc. zu ermöglichen.

Über MIDI OUT werden MIDI Daten gesendet. Über MIDI IN empfangen, während MIDI THRU Daten, die am MIDI IN empfangen werden, aber für einen anderen Empfänger bestimmt sind, weitergeleitet werden. Damit das reibungslos funktioniert, muß jedem Empfänger ein anderer Midi-Empfangskanal zugewiesen werden. Wählt man am Masterkeyboard nun einen der zugewiesenen Empfangskanäle der Empfänger als Sendkanal, läßt sich der angesteuerte Synthesizer spielen.

Die Midi-Verkabelung aus Abbildung 1 zeigt die typische Verbindung eines Masterkeyboards, das verschiedene Klangerzeuger ansteuert.

Das Masterkeyboard gibt seine Informationen über OUT aus, während die jeweiligen Empfänger die Midi-Daten über IN empfangen und über THRU weitergeben.

Bis zu 16 Geräte ließen sich auf diese Weise getrennt voneinander ansteuern. Diese Art der Verkabelung wird als SERIELLE Verkabelung bezeichnet. Der Nachteil der serielle Verkabelung liegt in der Strecke und Zeitspanne, die eine Midi Information vom ersten bis zum letzten Empfänger benötigt. Bei starker Belastung dieses Midi-Netzes kommt es zu Timing-Problemen und schlimmstenfalls sogar zu Notenhängern oder Aussetzern.

Effektiver ist hingegen die parallele Verkabelung in Abbildung 2. Für diese Art der Verkabelung benötigen Sie eine THRU-BOX, die die Daten wie eine Weiche verteilt und an die jeweiligen Empfänger sendet. Eine THRU Box besitzt mindestens eine MIDI IN Buchse sowie eine größere Anzahl an THRU Buchsen. Besonders der Weg zum SYNTHIE 3 ist nun erheblich kürzer als in der Abbildung 1.

In Abbildung 3 integrieren wir nun einen Computer oder Hardwaresequenzer um den Midistrom auch aufzeichnen und wiedergeben zu können. Zunächst werden dabei die Daten vom Masterkeyboard MIDI OUT in den MIDI IN des Computers gesendet. Der Computer zeichnet die Daten auf und kann sie selbst auch wieder zurücksenden.

In unserem Beispiel direkt an das Masterkeyboard, da auch dieses über eine Klangerzeugung verfügt. Alle Daten, die nicht für das Masterkeyboard bestimmt sind, schleift dieses über THRU an die THRU BOX durch, wo sie an die restlichen Klangerzeuger verteilt werden.

Sie merken bereits, dass nicht alle Midi-Buchsen zum Einsatz kommen müssen, um die Kommunikation in einem komplexen Midi Set-Up zu gewährleisten. Das ist auch der Grund, warum viele 19″ Expander (also Midi-Produkte ohne Keyboardtastatur) oft mit nur zwei MIDI BUCHSEN auskommen (IN/OUT bzw. IN/THRU).

Im letzten Beispiel Abbildung 4, gehen wir davon aus, daß zwei Keyboarder gleichzeitig im Sequenzer aufgezeichnet werden sollen und diese auf unterschiedliche Klangerzeuger zurückgreifen. Verfügt Ihr Computer/Hardwaresequenzer aber nur über einen einzigen MIDI Eingang, benötigen Sie eine sogenannte MERGE BOX. Eine Box, die über zwei MIDI IN´s verfügt, die an diesen Eingängen anliegenden Daten mischt und an einen gemeinsamen Midi-Out ausgiebt. Der Weg zu den Synthies erfolgt wieder über eine THRU Box.

Verinnerlichen Sie sich dieses Grundschema und Sie werden nie wieder Schwierigkeiten haben, einen Midi-Datenstrom nachzuvollziehen oder komplexe Systeme selbst zu verkabeln. Auch hier wird nur mit Wasser gekocht. Haben Sie dennoch Fragen zum Thema, schicken Sie uns eine Mail und wir hoffen, die richtigen Antworten auf Ihre Fragen parat zu haben.

Die oben beschriebenen Anwendungsbeispiele gingen von Midi Interfaces für Computer aus, die nur einen MIDI IN und einen MIDI OUT haben. Für ein paar Mark mehr gibt es aber eine umfangreiche Auswahl an MIDI Interfaces, die bereits mehrere Ein- und Ausgänge besitzen.

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Forum
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    MauZ

    An dieser Stelle möchte ich mich mal bei euch für die ganzen informativen und sehr hilfreichen Artikel bedanken.
    Ich bin jetzt schon öfters zufällig beim suchen nach Infos zu bestimmten Themen auf eurer Seite gelandet, wo mir dann auch meistens alle meine Fragen dazu beantwortet werden konnten.
    Danke und Lieben Gruß

  2. Mehr anzeigen
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