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Workshop Midi Teil 2: Kanäle und Midi-Multimode

Multitracking durch Midi-Multimode?

21. September 2001
Workshop Midi-Kanäle und Midi-Multimode

Workshop Midi-Kanäle und Midi-Multimode

Bevor es weitergeht mit Teil 2, kurz der Hinweis darauf, dass wir neben Midi-Workshop, weitere Workshops anbieten zum Thema Midi – auch für Fortgeschrittene. Am ausführlichsten und detailliertesten, dürfte Teil 3 sein, wähend sich die ersten beiden Teile kurz fassen udn nur eine schnelle Hilfe darstellen. Hier die ganze Serie im Überblick:

MIDI KANÄLE & MIDI MULTIMODE

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MIDI KANÄLE

Der MIDI- Standard legte ursprünglich 16 Kanäle fest. Stellen Sie sich einfach 16 Telefonleitungen einer hausinternen Telefonzentrale vor. In 16 Büros befindet sich jeweils ein Telefonapparat mit einer zugewiesenen Nummer von 1 – 16.

Möchte ich Apparat 5 sprechen, so muß ich von meinem Apparat aus die „5“ wählen um schließlich Apparat 5 erreichen zu können. Natürlich kann ich Apparat 5 auch die Nummer 4 zuweisen und muß künftig die 4 wählen, um diesen Apparat zu erreichen.

Workshop Midi-Kanäle und Midi-Multimode

Klasisches Midi-Kabel zusammen mit USB-Kabel, welche heute auch Midi-Daten übertragen können.

Die Kommunikation innerhalb eines Midisystems ist sehr ähnlich. Für diese Multiverbindungen wurde Midi in 16 mögliche Kanäle unterteilt.

Jedem Klangerzeuger wird eine Nummer (Midikanal) zugewiesen. Über das Masterkeyboard entscheide ich nun, welche der Nummern ich anwähle. In der Praxis übernimmt diese Arbeit aber meistens der Computer. Ich sende zum Beispiel auf meinem Masterkeyboard immer auf Kanal 1 und stelle dann am Computer ein, an welchen Midikanal diese eingehenden Informationen weitergeleitet werden soll. Der Computer ist dann quasi die Telefonzentrale.

Jedem Midi-Klangerzeuger, der angesteuert werden soll, muß ein eigener Kanal zugewiesen werden. (Hätten zwei Telefone die gleiche Telefonnummer, würden auch beide gleichzeitig läuten) Nur in Spezialfällen möchte man evtl. gleichzeitig mehrere verschiedene Synthesizer spielen und würde die gleichen Empfangskanäle vergeben.

Praxis-Beispiel für Midi-Kanäle

In unserer Beispielanordnung gehen wir davon aus, daß der Yamaha TX802 und der AKAI S1000 über einen Korg M1 gesteuert werden, der hier die Aufgabe des Masterkeyboards übernimmt. Dem Korg M1 weisen wir intern Midi Kanal 1 als Empfangs und Sendekanal zu, dem TX802 Midi-Kanal 10 und dem AKAI S1000 Midi-Kanal 11 . Als Sequenzer steht uns ein Computer zur Verfügung, der alle Daten verwaltet, die elektronischen Weichen zu den Klangerzeugern stellt und unsere gespielte Musik aufzeichnet und auf Wunsch wiedergibt. (Wie man Midi-Geräte miteinander korrekt verkabelt, entnehmen Sie bitte unserem vorherigen Workshop-Teil.)

Workshop Midi-Kanäle und Midi-Multimode

MidiThru-Box mit einem Midi-Eingang und vier Midi-Ausgängen

Gehen wir davon aus, daß wir auf unserem Masterkeyboard die Note „C3“ spielen und an unserem Sequenzer im Computer eine freie Spur gewählt haben (z.B. SPUR 1). Zunächst legen wir aber fest, welchem Midi-Kanal diese Spur 1 zugewiesen wird. (ACHTUNG – Die Midi-Kanal-Nummer hat nichts mit Spurnummer des Sequenzers zu tun. SPUR 1 kann jederzeit Midi-Kanal 7 zugewiesen werden etc.)

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Stellen wir nun Kanal 10 ein, steuern wir den Yamaha Expander TX802 an. Stellen wir Kanal 11 ein, steuern wir den AKAI Sampler S1000 an. Stellen wir aber Kanal 1 an, steuern wir das Masterkeyboard selbst an, auf dem wir gerade spielen.

Wir starten die Aufnahme und zeichnen nun auf SPUR 1 die Note „C3“ auf. Da der SPUR 1 Midikanal 10 zugeordnet worden war, erzeugt der YAMAHA TX802 einen Ton. Vorausgesetzt der TX802 ist mit einem Audioverstärker richtig verkabelt, können wir diesen Ton nun hören.

Wir stopen den Sequenzer und lassen die Aufnahme nochmals abspielen. Der Ton erklingt von Neuem. JETZT DIE MAGISCHE FRAGE: Wurde die Audio-Information im Computer aufgezeichnet wie bei einem Tonband?

Eine kurze Zwischenerklärung, bevor wir diese Frage beantworten:

Angenommen, wir nehmen einen Synthesizerton auf Tonband auf und geben diesen Ton über das Tonband wieder, spielt es keine Rolle, ob der Synthesizer bei der Wiedergabe noch angeschalten ist oder nicht. Der Ton befindet sich ja direkt auf dem Tonband.

Nicht aber bei einer MIDI-Aufnahme! Unser Tonbandersatz, hier Sequenzer genannt, hat nämlich lediglich die Information gespeichert, daß am Masterkeyboard die Taste C3 gedrückt wurde. Der Computer weiß, wann, wie lange und wie fest die Taste gedrückt wurde, es fehlen dem Computer aber jegliche Kenntnis darüber, welcher Ton dabei erzeugt wurde.

Schalten wir also den YAMAHA TX802 aus, können wir den Computer so lange auf Wiedergabe stellen, wie wir wollen, es wird kein Ton erzeugt werden.

WARUM?

Der Computer schickt die gleichen Daten an den Klangerzeuger, die wir zuvor über den Umweg Computer an den Klangerzeuger geschickt haben. (Anders ausgedrückt, der Computer lässt nun das Telefon am anderen Ende der Leitung klingeln.)

Dies hat einen ganz großen Vorteil. Wir können nun die Daten im Computer detailliert verändern. Wir können aus der Note C3 D3 machen oder z.B. die Härte des Anschlages ändern, mit der wir ursprünglich die Note gespielt haben.

Während wir nun auf SPUR 2 den AKAI S1000 über MIDI Kanal 11 anspielen, wird der COMPUTER auf Wunsch die Noten wiedergeben, die wir zuvor auf SPUR 1 ausgespielt haben. Nach und nach könnten wir so auf 16 Spuren 16 verschiedene Klangerzeuger anspielen, arrangieren und mischen und auf Wunsch alle Daten im Nachhinein wieder verändern oder korrigieren.

Workshop Midi-Kanäle und Midi-Multimode

Eine der ersten Multi-Mode Workstations: Korg M1

Der Midi-Multimode in der Praxis

Nun gibt es aber Klangerzeuger, bezeichnet als Multitimbral, die nicht nur einen Klang, sondern gleich mehrere unterschiedliche Klänge gleichzeitig wiedergeben können; also z.B. Streicher und Piano. Damit diese dann aber auch unterschiedliche Noten spielen, muß jedem Klang innerhalb dieses Klangerzeugers ein eigener Midi-Kanal zugewiesen werden. Diese parallelen Verknüpfungen von Midi-Kanälen nennt man  Midi-Multimode.

Ein KORG M1 ist z.B. in der Lage bis zu acht verschiedene Instrumente gleichzeitig wiederzugeben. Zu diesem Zweck lassen sich in einem Multiset acht verschiedene Klänge acht verschiedenen Midi-Kanälen zuweisen. Im Grunde genommen ist das also nicht anders zu verstehen, als wenn acht verschiedene Synthesizer in einem Gehäuse stecken würden.

Nun werden Sie sich vielleicht denken, mit zwei solcher M1 Keyboards müßte man doch eigentlich in der Lage sein, ein aufwendiges Orchesterarrangements mit 16 Kanälen aufzuzeichnen. Dass dem aber leider so nicht ist, da die Polyphonie des Korg M1 nur 8 Stimmen bereithält.

Wird also z.B.auf Midi-Kanal 1 ein monophener Bass angesteurt und auf Midi-Kanal 2 ein sechstimmiger Streicher, bleiben für MidiKanal 3 nur noch EINE Stimme übrig. Die restlichen 13 Midi-Kanäle gehen also leer aus.

Zum Glück gibt es aber besonders auf die Nutzung des Multimodes spezialisierte Synthesizer, die nit 8 oder 16 Stimmen bieten, sondern inzwischen 64 oder soar 128 Stimmen. Wollen sie also tatsächlich ein ganzes Orchester mit Midi aus nur einem einzigen Gerät bestreiten, achten sie vor allem auf die maximale mögliche Polyphonie ihres Synthesizers.

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