Zum Auflegen zu schade!
Mit dem Native Instruments Traktor Kontrol S8 hat das Unternehmen aus Berlin nun ein neues Flaggschiff, welches speziell auf Traktor 2 Pro abgestimmt ist, aber genauso als stand-alone Mixer oder im MIDI-Mode auch jede andere DJ-Software steuern kann. Dabei fehlen zum ersten Mal bei einem Controller dieser Größe die eigentlich obligatorischen Jog-Wheels. Kann man damit noch die Kontrolle über Mix und Sync behalten?
Anstatt also weiter auf die Emulation des klassischen Djings zu setzen, rationalisiert man, technisch folgerichtig, im Zuge der immer besser werdenden Beat- und BMP-Erkennung die Jog-Wheels weg. Die meisten jungen DJs werden auch nicht mehr mit zwei Plattenspielern anfangen, wie vor Jahrzehnten gar nicht anders möglich. Der Einstieg ins DJing dürfte über eine einem Controller beigelegte DJ-Software erfolgen. Und da es aufgrund der Sync-Funktion wenig Sinn macht, das manuelle Anpassen von zwei Platten zu erlernen, machen dann eben auch Jog-Wheels zur Feinabstimmung von zwei synchron laufenden Tracks folgerichtig auch keinen mehr.
Das kann man von einem handwerklichen Aspekt aus bedauern, zum Betrauern allerdings sehe ich keinen Anlass. Es ist einfach eine technische Entwicklung. Statt dessen prangen nun zwei vollfarbige Displays pro Deck mit 11 cm Durchmesser (ca. 16:9 Format) auf der Oberfläche des NI S8. Die Funktion, welche vorher das Jog-Wheel hatte, übernimmt nun ein Ribbon-Controller pro Deck – wischen statt kurbeln.
Hardware – Mixersektion
Das NI S8 ist ein vollständiger 4-Kanal Mixer. Es können vier analoge Stereo-Quellen angeschlossen werden, alle Kanäle kann man auf der Rückseite durch leicht hervorschauende Schiebeschalter entweder im Line- oder im Phonobetrieb nutzen. Natürlich wird dadurch in Zusammenhang mit Traktor Pro 2 ein veritables Digital Vinyl System aus dem NI S8.
Der Mixer ist als 4-Kanal Mixer ausgelegt und sowohl jeder Kanal als auch der Master-Kanal haben LED-Pegel anzeigen (Kanal: 11-Segemente, Master 7-Segmente). Jeder Kanalzug beherbergt Gain, Hi/Med/Lo-EQ und ein LP/HP-Kombi-Filter. Überhaupt entspricht die ganze Mixer-Sektion ziemlich genau der des kleineren NI S4 Controller. Und, wie beim S4 auch, wurde trotz ausreichend Platz auf dem Bedienfeld für die Kanalzüge jeweils ein 45 mm Fader gewählt. Diese sind jedoch durch ihren angenehmen Widerstand sehr feinfühlig zu bedienen. Der Crossfader ist auch vom 45 mm-Typ und geht richtig leicht und schnell, so wie ich es persönlich mag. Selbstverständlich lässt sich vorne am Gerät die CF-Kurve einstellen und die einzelnen Kanalzüge einer Crossfader-Seite zuweisen. Also hat man durch das Umschalten von zwei Decks auch eine Hamster-Switch-Funktion.
Bezüglich der nicht verschraubten Potis: Da bin ich mir nicht so ganz sicher ob du recht hast, beim S4 sah das auch nicht so aus aber da die Faceplates aus Alu/Plexiglas nicht verschraubt sondern verklebt waren, hatten die Potis das Gewinde unter der Faceplate. Da du das Testgerät sicher nicht außeinander bauen willst wäre es interessant von NI zu hören wie das gelöst ist….
Hallo, ich glaube die Performance Pads sind NICHT anschlagdynamisch!
@Mert Desweiteren sollte man hier erwähnen das mit der aktuellen Version von Traktor der Controller nicht wie gewohnt NHL (Natives eigenes Protokoll) programmierbar ist. Heißt man kann zwar sein eigenes Mapping drauf laden via Midi mode, aber dabei sind die Displays mehr oder weniger dunkel. Für mich als Fan eigener Effekt-Combo Mappings ein klarer Minuspunkt – andererseits muss ich aber sagen nach einer gewissen eingewöhnungszeit ist der Workflow allgemein überragend selbst bei exzessiver Nutzung von 4 Decks. So ein genialen Workflow und das ohne einmal auf den Rechner zu schauen habe ich bis jetzt bei noch keinem Gerät erlebt (ich habe erfahrungen mit S4/S2/X1/F1). Ich bin sehr zufrieden!
Bei einer perfekten Integration wäre es evtl. ja witzig wenn die Hersteller mal darüber nachdenken könnten eine Rechnereinheit + Traktor in den Controller selbst einzubauen. Ich zumindest fände es ganz reizvoll nicht permanent den Laptop mit-schleppen zu müssen. Allerdings finde ich motorbetriebenen Jogweels haben durchaus ihre Daseinsberechtigung, gerade für Vinyleffekte und mein Bruder z.b käme damitt gar nicht zurecht da er viel mit scratching arbeitet.
Allerdings kann man sich doch mit dem S8 Stems anzeigen lassen?!
Ist doch ein schöner Plus-Punkt dann für den Controller!
Big up Thilo für den Test! Gute Kommentare…
Finde es nur schade das Native jetzt auch mit einem ABO Konzept mit dem neuesten Update um die Ecke kommt. Diese auch schon in den Einstellungen fixiert hat.