Mit welcher Musik wurde getestet?
Neben etlichen eigenen Mischungen von Rock über Jazz bis Blasmusik und Elektronik habe ich zudem wieder mein Standardsortiment verwendet, das bei jedem Lautsprechertest zum Einsatz kommt. Zudem noch einige andere Scheiben, die mich seit Jahren begleiten und sich in meinem Gehörgang eingefressen haben sowie brandaktuelles Material.
Sigi Schwab & Percussion Academia: LIVE
Diese Aufnahme ist exzellent zur Beurteilung von dynamischen Feinheiten geeignet, da erstens Spitzenmusiker an bestem Instrumentarium aufspielen und zweitens der Scheibe (entgegen dem derzeitigen Blödsinn der Totkomprimierung) auch eine wohltuende Portion Dynamik gelassen wurde.
Status Quo: BLUE FOR YOU
Knackiger Blues-Rock zum Lautstärketest und wie es so mit dem Druck einer Box aussieht. Besonders der „Mystery Song“ eignet sich dazu besonders gut, da er sich langsam aufbaut, zudem sollte der starke Choruseffekt auf der Gitarre am Anfang des Songs auch bei monophoner Wiedergabe einer Box noch angenehm klingen.
Yello: FLAG
Wundervoll gemischtes Meisterwerk mit edlem Synthsound und vielen musikalischen/tontechnischen Gimmicks. Gibt Aufschluss darüber, wie „edel“ diese Mischung wiedergegeben werden kann.
Dolcenera: UN MONDO PERFETTO
Eine emotionelle Frauenstimme vom Allerfeinsten mit einer erstklassigen Band im Hintergrund. Dolceneras Stimme erscheint vor guten Lautsprechern wie plastisch davorstehend. Hier zeigt sich, wie „in sich stimmig“ und räumlich ein Lautsprecher arbeitet.
Heißer Tipp zum Testen der Basspräzision: MY BABY DOES ME von Queen
Auf dem Album „The Miracle“ befindet sich dieser Titel, mit welchem jeder Lautsprecher auf seine Basstauglichkeit überprüft werden kann. Gleich zu Beginn des Songs groovt ein herrlich runder Bass ins Geschehen, der zuerst recht harmlos wirkt, aber eine ungeheure Energie beinhaltet. Je besser ein Lautsprecher konstruiert ist, um so lauter schafft er diesen Bass ohne Verzerrung.
Wie klingt es?
Ich gestehe es euch freimütig: Große Erwartungen hatte ich eigentlich nicht, denn dazu ist der Preis für so ein Trumm von PA viel zu günstig. Um so erstaunter war ich dann darüber, was sich für ein Sound auftat: Mit einem unheimlich satten Bassfundament tönte mir ein beinahe HiFi-mäßiger Sound entgegen, welcher erstaunlich transparent und ohne aggressive Mitten an die Ohren transportiert wird. Der Höhenbereich ist ein wenig überbetont, fügt sich aber zusammen mit dem etwas zu kräftigen Bass in ein insgesamt dennoch überzeugendes Klangbild. Die Anlage erinnert sofort an die Lucas-Familie aus gleichem Hause.
Wird die Anlage in den Grenzbereich gefahren, merkt man sowohl dem Sub, als auch den Satelliten schon an, dass es ihnen nun zu viel des Guten wird. Allerdings bleibt das Klangbild dennoch stets angenehm und „schreit“ nicht, was meiner Erfahrung nach auf qualitativ hochwertige Lautsprechertreiber zurückzuführen ist. Den oben erwähnten Queen-Titel steckte die Soundhouse One relativ gut weg, es bubberte zwar schon merklich im Sub, die Tiefenwiedergabe brach aber selbst bei höherer Belastung nicht in sich zusammen.
Erstaunt war ich auch über die zwar etwas überbetonte, doch insgesamt doch recht gute und angenehm abgestimmte Höhenwiedergabe. Hier brechen preiswerte Anlagen oft deutlich ein, da die verwendeten Piezo-Hochtöner zwar laut sind aber nicht sonderlich gut klingen.
1A, vielen Dank! Ich kannte die Anlage nicht (kenne mich generell im PA Bereich nur minimal aus) aber das ist doch mal ein super Tipp. Und dass hier „6 Pa’s lang“ ein Vergleichstest stattfindet, ist wirklich hilfreich. Wenn mich Freunde das nächste mal nach einer kleinen bezahlbaren Party PA fragen, dann weiss ich wo ich sie hinschicke: Zu Herrn Schöbels Vergleichstest.