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Report: DJ Andreas Thiessen aka Pleasure Bar

(ID: 3730)

Mein Sequenzer, in dem das eigentliche Arrangement meiner Tracks entsteht, ist Cubase SL. Das Editieren der Audiodateien, wie zum Beispiel das Schneiden einer Kickdrum oder Snare, sowie das Mastering mache ich in Wavelab 4.0. Um ein gutes Ergebnis bei Mastern zu erzielen und die jeweiligen Produktionen transparenter zu machen oder sie richtig „aufzublasen“, verwende ich Plug-Ins von Waves oder den „Free Filter“ sowie den T-Racks, der aber mit sehr viel Vorsicht zu genießen ist, da er bei falscher Anwendung einen Track auch absolut kaputtmachen kann und man am Ende lediglich „Matsch“ als Ergebnis hat!

Software-Sampler oder Synths, wie zum Beispiel den „MiniMoog“ oder „Pro 53“, aus denen viele meiner Basslines oder Lead-Sounds stammen, spiele ich über die Tastatur meines Yamaha CS2X ein, übrigens eines der wenigen externen Geräte, die ich noch besitze.

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Andreas, der DJ: 
Neben den Gerätschaften zum eigentlichen Produzieren habe ich natürlich noch mein DJ-Setup, welches mir alle nur erdenklichen Möglichkeiten des kreativen Auflegens (auch im heimischen Studio) bietet. Dank meines Deals mit dem amerikanischen Equipment-Hersteller Stanton steht mir seit Beginn diesen Jahres die komplette Produktserie zur Verfügung und ich mutiere, seit ich mich auf der diesjährigen Frankfurter Musikmesse mit dem neuen „C-304“ CD Decks angefreundet habe, sogar fast ausschließlich zum CD-Jockey!

Die Features, die dem DJ durch dieses Gerät geboten werden, sind nahezu unendlich. Das hätte ich eigentlich als Verfechter der „Strictly-Vinyl“ DJ –Kultur niemals gedacht,…aber so ändern sich die Zeiten. Da hast du zum Beispiel vier Pads und einen Sampler zur Verfügung, mit denen du dir bestimmte Stellen des gerade laufenden Tracks „markieren“ und sofort per Knopfdruck unhörbar „die Nadel zurücksetzen“, oder neue Elemente dazu triggern kannst und so die Möglichkeit hast, live im Club Remixe der gerade laufenden Nummer zu machen…wenn du zum Beispiel einen Break oder Refrain etwas verlängern oder hinauszögern möchtest, um bei den Leuten im Club die Spannung ein wenig zu steigern – kein Problem – ein Druck auf eines der Pads genügt. Lass ihn ein zweites Mal laufen und schieb noch einen der Effekte, wie z.B. einen Flanger, Echo oder Filter mit drauf und die drehen alle durch! Abgesehen davon, dass die Teile auch sonst von ihrer Handhabung und durch das große, Plattenteller-ähnliche Jog-Wheel wie analoge Decks funktionieren, aber du eben auch auf kreativer Ebene Vollgas damit geben kannst! Im Herbst erscheint meine neue CD-Compilation mit dem Titel „Pleasure Clubs Finest“ bei C-K-P Records, die ich auch ausschließlich auf digitaler Ebene mit eben jenen Stanton C 304 Decks gemixt habe.

Auch bei meinen DJ-Bookings kommen inzwischen immer mehr Tracks von CD, was auch ehrlich gesagt damit zu tun hat, dass ich so nicht immer auf zwei große und natürlich schwere Recordbags angewiesen bin – jetzt reichen mir für ein drei Stunden Set neben meinem Trolley, der ca 60 Platten fasst, zwei CD-Booklets. Ich stehe natürlich nach wie vor auf und zu Vinyl und kaufe jede Woche wie verrückt Platten, aber in diesem Fall ist weniger (Gewicht) dann doch deutlich mehr!

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Allerdings bin ich persönlich kein Freund dieser MP3-DJ-Systeme. Ein komprimiertes, digitales File ist für mich eine äußerst praktische Möglichkeit, um zum Beispiel einen Track zu Demo-Zwecken an ein Label zu schicken, aber nicht unbedingt das, was ein „DISCJockey“, wie der Name im klassischen Sinne ja sagt, auch im Club benutzen sollte – ich finde, so was hat mit der ursprünglichen Kunstform des Plattenauflegens nichts mehr zu tun.

Daher bin ich auch der Überzeugung, dass junge Kids, die sich in der heutigen Zeit für das Auflegen zu interessieren beginnen, erstmal zwei, am besten riemenangetriebene 1210er-Nachbauten und nen Mischer ohne jeglichen Schnick-Schnack ins Kinderzimmer stellen sollen, um wirklich für ein- bis zwei Jahre ausschließlich zu üben, Musikstücke passend und gefühlvoll ineinander zu mischen. Nur jemand, der mit den einfachsten Mitteln gute Ergebnisse erzielt, hat die Chance, später seine Fertigkeiten mit Hilfe von Top-Equipment zu professionalisieren, aber viel wichtiger zu personalisieren und so seine eigene Handschrift des Mischens zu bekommen, die ihn von den anderen unterscheidet.

Niemand der ganz „Großen“ interessiert sich für Features, wie zum Beispiel „Beat-Sync“. Entweder du hast es im Gefühl, oder nicht – da hilft auch kein „Virtual DJ“ (frech, allein schon sich solch ein Wort einfallen zu lassen) oder was es da sonst noch so an vergleichbaren Programmen gibt! Ich respektiere Leute wie Larry Levan, Frankie Knuckles oder Louie Vega auf Grund ihrer Fähigkeiten des Mischens. Ich habe vor Jahren teilweise monatelang Mixtapes von den Jungs angehört, welchen Track oder welche Versionen sie wann und wo ineinander oder übereinander spielten, wie sie mit Beats und Dubs jongliert oder fremde Acapellas auf einen neuen Song legten. Das sind Leute, von denen ich gelernt habe,…durch jahrelanges, intensives Zuhören – Respect the music!

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Mein „bestes“ Erlebnis als DJ hatte ich definitiv an Silvester 2001 – da war ich bei einem „Gala-Diner“ in einem sehr noblen Wiesbadener Restaurant auf der Burg Sonnenberg gebucht und sollte laut Veranstalter „schon etwas hitlastigere Tanzmusik“ spielen, wie er mir bei Telefonaten im Vorfeld zu verstehen gab und was an einem solchen Tag ja auch absolut in Ordnung ist. Is´ ja schließlich Silvester und die Leute wollen ausgelassen feiern,…

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