SSL-Sound mit 32 Bit
Nachdem SSL bereits vor rund drei Jahren zwei kleine USB-Interfaces vorgestellt hatte, kommt jetzt ein weiteres Interface hinzu. Hier die wichtigsten Informationen zum neuen SSL 12.
Solid State Logic SSL 12
SSL 2 und SSL 2+ hatten wir hier bereits im Test. So richtig überzeugen konnten die Interfaces unseren Autor allerdings nicht. Mit dem SSL 12 steht nun ein neues Audiointerface mit USB-Schnittstelle in den Startlöchern. Und das trumpft technisch gesehen gleich mal auf: 32 Bit und 192 kHz, das sind die Eckdaten des SSL 12.
Das Solid State Logic SSL 12 bietet vier Combo-Eingänge (XLR und TRS), die jeweils mit einem Preamp ausgestattet sind. Ein schaltbares Hochpassfilter, der von den kleineren SSL Interfaces bereits bekannte „4k-Schalter“, der einen Sound im Stil der SSL 4000er Serie bieten soll, einzeln schaltbare Phantomspeisung und LED-Meter pro Kanal gehören zur Ausstattung der vier Eingangskanäle des Interfaces. Bis zu 62 dB Gain-Aufholung bieten die Preamps.
Zu den vier Combo-Eingängen gesellen sich zwei frontseitige Instrumenteneingänge, zwei Kopfhörerausgänge und ein ADAT-Port auf der Rückseite. Hier befinden sich auch die vier symmetrischen Klinkenausgänge des Interfaces. Ebenfalls vorhanden sind MIDI-Ein- und Ausgang sowie ein integriertes Talkback-Mikrofon. Nimmt man alles zusammen, lässt sich mit dem SSL 12 schon allerhand anstellen.
Steuern und einstellen lässt sich das SSL 12 Interface über die hauseigene 360 Grad Software, die zum großen Software-Paket des neuen Solid State Logic Interfaces gehört. So wird das SSL 12 u. a. mit SSLs Vocalstrip und Drumstrip, Melodyne Essential, Ableton Live Lite 11, AAS Session Bundle, Amplitube 5 SE von IK Multimedia, Komplete Start und Hybrid Keys von Native Instruments und 1,5 GB Daten von Loopcloud Samples ausgeliefert.
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- 12 In / 8 Out USB-C-Audiointerface
- 32 Bit / 192 kHz AD/DA Wandler
- 4 Mikrofonvorverstärker – 62 dB Gain Range, 130,5 dBu EIN, High Pass Filter
- Legacy „4K“ Schalter pro Kanal für Soundfärbungen nach dem Vorbild der legendären SSL 4000er Serie
- 5-stellige Pegelanzeige für jeden Eingang
- 3 frei belegbare Schalter: CUT / ALT / DIM als Default
- Programmierung über kostenlose SSL 360° Software
- integriertes Talkback Mikrofon
- Stromversorgung via USB mit ON/OFF Schalter
Anschlüsse:
- 4 Mic/Line Combo Eingänge: XLR / 6,3 mm Klinke
- 2 Hi-Z Eingänge: 6,3 mm Klinke
- 4 Monitor-Ausgänge: 6,3 mm Klinke symmetrisch
- 8-kanaliger ADAT Eingang
- 2 separat regelbare Stereo-Kopfhörerausgänge – jeweils auch als Mono- oder Stereo Line Ausgang nutzbar
- MIDI Ein-/Ausgang
- USB-C
Das Solid State Logic SSL 12 ist ab sofort und damit pünktlich zum Weihnachtsfest zum Preis von 499,- Euro im Handel erhältlich.
Meines Wissens nach sind das SSL 12 (nur USB-Strom!), das Focusrite Clarett 2Pre+ und das Presonus Studio 68c (Direct-Monitoring wohl nur in Mono) die aktuell einzigen Audio-Interfaces mit USB-C-Buchse unter 500 Euro auf dem Markt, die Midi UND Adat anbieten.
@GeorgRudolph Ich weiss jetzt nicht, wieso USB C in dem Zusammenhang für dich wichtig ist. Falls du nur USB C am Rechner hättest, kaufst du dir zusätzlich ein Kabel mit USB B an einem und USB C am anderen Ende. Danach hast du viele Interfaces mit ADAT und MIDI zur Auswahl. Ohne irgendeinen Nachteil. Fängt bei Behringer 1820 an zum halben Preis usw.
@GeorgRudolph Das Audient ID44 ist im Moment für rund 450€ zu haben. Wenn die Loopback-Funktion des neuen ID44 MkII nicht gebraucht wird, ist das eine echte Empfehlung. 2 x ADAT rein/raus, 2 unabhängig regelbare Headphone-Out, 4 Mic-Preamps, 2 symtr. Inserts, Wordclock und mehr.
Hochinteressantes USB Interface ! Was mich stutzig macht ist die Stromversorgnung über USB.
Wenn es um die reine Spannungsverstärkung für die Mikrofoneingänge geht, gibt es audiophile Operationsverstärker die wenig Strom benötigen. Das sollte funktionieren.
Kopfhörerverstärker benötigen für ihre Leistungserbringung hingegen ausreichend Strom. Da könnte es je nach USB Anschluss sehr knapp werden. Daher bin ich mal gespannt auf einen Test.
@Spectral Tune Nun es kommt drauf an was umgesetzt wurde und was die Quelle, also normalerweise der Rechner dann abgibt. Hier ist dann ein „echter“ USB-C Anschluß wichtig.
Der Standard für USB-C sieht eine maximale Stromabgabe von 3,0 Ampere bei 5 Volt für bis zu 15 Watt Leistung vor.
Das ist wesentlich mehr wie im ursprünglichen Standard für für USB 1.1 definiert. Im Standard USB 1.1 war der maximale Strom mit 500 Milliampere (mA) bei 5 Volt (2,5 Watt) bemessen. Bei USB 2.0 galt derselbe Höchstwert. Erst mit der Spezifikation USB 3.1, die maximal 900 mA zulässt änderte sich das.
Hat man wirklich USB C am Rechner hat und alles ist sauber umgesetzt spricht nichts dagegen.
15W sollten für das Gerärt ausrechend sein.
In der Tat ein ssl Interface zu einem fairen Preis. Doch warum kein ADAT out? Ich habe z.B. mein Interface mit einem behringer AD 8200 ADAT In / Out erweitert. Ist günstig und klingt gut. Hätte ssl nicht in den Ruin getrieben, diese Schnittstelle zu komplettieren.
@torsten rausch Sehe ich auch so. Wenn ich mich nicht irre, ist dann ohne Wordclock ein Sync zwischen Analog auf ADAT Wandler und Interface schwierig. Und den Wandler möchte ich nicht als ClockMaster verwenden.
Ist das Ding wieder Class Compliant ? Wäre ein nicht zu unterschätzendes Feature..
@Plasmatron „Plug and play on Mac, ASIO/WDM driver for Windows“ (von der SSL Webseite)
Ja, dürfte damit ClassCompliant sein und zumindest mit dazwischengeschaltetem, aktiven USB Hub auch an iOS gehen. Linux dürfte damit auch dabei sein.
Ich frag mich wieso nicht wenigstens 44.1khz 24 bit möglich ist.. Denke das hält viele davon ab den Kauf zu tätigen
@Fgizzo Nun, ein Blick in den Download des Handbuches zeigt was möglich ist.
„1. SAMPLE RATE
The drop-down menu allows the user to select the Sample Rate that the SSL 12 Interface will operate at. The selection allows for 44.1 kHz, 48 kHz, 88.2 kHz, 96 kHz, 176.4 kHz & 192 kHz. Note, that when any DAW is opened, SSL 12 will follow the DAW’s sample rate setting.“
32Bit und 192kHz sind die maximal Werte – nicht das einzige was das Device kann.
Das machen alle anderen Hersteller auch.
Höhere Sample Rates schränken ja auch die Anzahl der Kanäle ein.
Siehe z. B. ADAT erlaubt 8 Input bei 48 kHz, 4 input bei 96 kHz und 2 input bei 192 kHz, ist alles eine Frage der verfügbaren Gesamtbandbreite.
Ich frag mich wieso nicht wenigstens 44.1khz 24 bit möglich ist. Denke das hält viele davon ab den Kauf zu tätigen
Das Marketing hat den Verbraucher zwar dahingehend konditioniert – aber faktisch sollte man sich nicht auf den USB-c Anschluß festbeißen. USB-c beschreibt zuallererst NUR! die physische darreichungsform der Verbindung (Stecker+Buchse). Was die Buchse letztendlich vermag legt (im Falle des Computers) der entsprechende Controller auf dem Mainboard fest. Das reicht dann von USB 2.0 über 3.1/3.2 Gen 1 oder 2 über Displayport (DP) bis zu verscheidenen Thunderbold Varianten.
Grundsätzlich hat TomH hier nicht unrecht mit seinen Ausführungen. Aber wieviel Strom für Vorverstärker und KopfhörerAmp bereitsteht häng erstens vom Anschluß am PC und zweitens vom Anschluß am Endgerät ab. Zumindest die Buchse am SSL hat keine weitergehende Kennzeichnung – wäre zu wünschen, dass der Nobelhersteller das zumindest im Handbuch klären kann. Ansonsten wäre ein ordentliches NEtzteil wünschenswert.
Bei meinem Presonus mit USB-c bin ich mir fast sicher, dass hier lediglich USB 2.0 bedient wird mit 5V/500mA.
Das ist weitestgehend Vergleichbar mit der Nutzung der „DIN“-Buchse, die wir heute noch von MIDI her kennen, die bis in die frühen 80er aber auch als Stereo-Audioverbindung genutzt wurde. Nicht wenige haben versucht, die MIDI Buchse des ATARI mit dem Verstärkereingang der Stereoanlage anzuschließen.