Auch wenn die positiven Eigenschaften eben so überschwinglich beschrieben wurden, gibt es natürlich auch etwas störendes im Bassbereich. Aufgrund ihrer Größe können die P11A schon aus physikalischen Gesetzmäßigkeiten keinen sauberen Tiefbass (unterhalb von 50Hz) wiedergeben. Dies ist bei den Mitbewerbern Genelec 1030 oder Mackie 624 aber auch der Fall. Etwas störend ist ein leichtes Luftgeräusch, das vom Bassreflexrohr bei höherer Lautstärke herrührt. Bei einer kompletten Mischung fällt dies jedoch nicht auf. Bitte beachten sie, dass dies bei Lautstärken auftritt, bei denen normalerweise schon der Nachbar vor der Tür steht. Im Studio aber, kann man dies nur durch den SubP oder einen anderen Subwoofer in den Griff bekommen, der die P11A in diesem Bereich entlastet. Der SubP kann in diesem Fall ebenfalls mit absolut hervorragendem Klangverhalten aufwarten. Vergessen sie, was sie von Car-Tubes oder Hifi-Surround-Anlagen kennen. Die Abbildung des SubP ist absolut trocken und präzise. Mit der Kombination P11A/SubP sind mir dann auch Schwächen in der Raumakustik meines Studios aufgefallen, die sich im Resonieren von 19“-Racks bemerkbar machten ;o).
Frequenzgang
Eine Freifeldmessung hat folgendes Ergebnis geliefert. Der Einbruch um 190 Hz kommt vom Messverfahren. So ein Frequenzgang sagt zwar nicht viel aus, aber er Hilft beim verifizieren des Gehörten.
Fazit
Die ADAM P11A kann absolut überzeugen. Klang und Verarbeitung bewegen sich auf höchstem Niveau. Aufgrund der Größe müssen aber natürlich wie immer Abstriche im Tiefbassbereich gemacht werden. Wer also Dance-Stilistiken produziert, sollte den passenden Subwoofer SubP in Betracht ziehen, wenn eine saubere Wiedergabe zwischen 50 und 20 Hz erwünscht ist. Im Vergleich zu den Mackie 624 und Genelec 1030 kann die P11A durch ein noch ausgewogeneres Klangbild überzeugen. Besonders die „weiche“ Höhenzeichnung ist auch bei längerer Arbeit sehr angenehm. Gegenüber Boxen der 500 Euro Klasse pro Paar kann die P11A mit superben Klangeigenschaften aufwarten, die auch erfahrene User vollkommen zufrieden stellen. Schlussendlich kann man sagen, dass es sich lohnt, bei Abhörmonitoren auf Qualität zu achten, da die Boxen die wichtigste Schnittstelle zwischen Ohr und Technik darstellen. Diese Aussagen haben seit dem Verfassen dieses Testberichts im Jahre 2003 übrigens nicht an gültigkeit verloren. Zwar sind die Monitorboxen im 500 Euro Bereich heute qualitativ besser als noch vor fünf Jahren, jedoch klingen Studiomonitore der P11a-Klasse um ein vielfaches ausgewogener und ehrlicher.
PLUS
+++++ hervorragende Klangeigenschaften
++++ relativ ermüdungsfreies Arbeiten möglich
+++ Verarbeitung
MINUS
– nichts
PREIS
P11A
UVP: 754 Euro / Stück
Strassenpreis: ~650 Euro / Stück
SubP
UVP: 1350 Euro
Strassenpreis: 1200 Euro