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Test: Alesis DM10 Pro Kit

(ID: 1685)

Latenz

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Die Latenz eines Drummoduls wird in Prospekten und Bedienungsanleitungen nie angegeben, und auch in allen Testberichten, die ich bis jetzt gelesen habe, fehlt dieser Punkt. Für das Timing und das Spielgefühl die Latenz aber äußerst wichtig, deshalb habe ich einen kleinen Versuchsaufbau erstellt.

Dabei wollte ich herausfinden, wie viel Zeit nach einem Schlag vergeht, bis das DM10 erstens einen Sound ausgibt und zweitens bis die MIDI-Note empfangen wird. Der zweite Punkt ist wichtig für die Nutzung mit Drum-Software. Verglichen habe ich das DM10 mit meinem etwas betagten Roland TD7, mit welchem ich normalerweise Addictive Drums ansteuere.

Versuchsaufbau:

DM10 - Testaufbau

DM10 – Testaufbau

TD7 - Testaufbau

TD7 – Testaufbau

Als erstes habe ich ein Mikrofon mit ungefähr 0,5 bis 1 cm Abstand vom Pad-Fell positioniert (der Abstand kann dabei vernachlässigt werden). Mit einem Stick wurde das Pad mittig angeschlagen und das Mikrofon-Signal gleichzeitig mit dem Sound des DM10 und den gesendeten MIDI-Daten in Logic aufgezeichnet. Dabei wurde einmal die USB-Schnittstelle und zum Vergleich der MIDI-Ausgang über ein EMU 2×2 MIDI-Interface benutzt. Das TD7 wurde mangels USB-Schnittstelle nur mit dem MIDI-Interface getestet.

Logic-Latenztest DM10

Logic-Latenztest DM10

Logic-Latenztest TD7-Regionen

Logic-Latenztest TD7-Regionen

Um letztendlich die Latenz herauszufinden, habe ich die Regionen des Mikrofonsignals und des Drumsounds jeweils genau vor dem Transienten angeschnitten. Die MIDI-Region wurde genau am Startpunkt der zugehörigen Note angeschnitten. In Logic wird die Position des Cursors als SMPTE-Timecode angezeigt. Setzt man den Cursor also an den Beginn der jeweiligen Region, kann der zugehörige Timecode abgelesen werden. Die kleinsten Unterteilungen dieses Timecodes sind in Logic Frames und Sub-Frames. Für das Projekt waren 25 Frames pro Sekunde eingestellt. Logic unterteilt ein Frame dann weiter in 80 Subframes. Um die Zeitdauer eines Subframes, als kleinste Unterteilung, herauszufinden, wird folgende Formel benutzt: (1s / 25) / 80 ; also 1 Sekunde erst durch 25 Frames und das Resultat dann durch 80 Subframes geteilt. Das Ergebnis ist genau 0,5 ms. Um die Latenz zu errechnen, muss die Differenz zweier Regionen, in Subframes gemessen, mit diesem Wert multipliziert werden. Folgende Latenz-Zeiten habe ich ermittelt:

Alesis DM10

Zeitversatz: Schlag –> DM10-Sound: 24 Subframes = 12 ms

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Zeitversatz: Schlag –> MIDI-Event (USB): 31 Subframes = 15,5 ms

Zeitversatz: Schlag –> MIDI-Event (EMU): 28 Subframes = 14 ms

Roland TD7

Zeitversatz: Schlag –> TD7-Sound: 15 Subframes = 7,5 ms

Zeitversatz: Schlag –> MIDI-Event (EMU): 19 Subframes = 9,5 ms

Ergebnis

Auch wenn der Test nicht gerade unter Laborbedingungen durchgeführt wurde, zeigt sich, dass das Alesis DM10 eine recht hohe Latenz besitzt, verglichen mit dem Roland TD7. Die Zeit, die bei USB-Benutzung vergeht, bis die MIDI-Note im Sequenzer angekommen ist, ist 6 ms Sekunden länger als beim TD7. Beim Spielen von Addictive-Drums kann ich Logic mit einer Latenz von 128 Samples betreiben, was in Zeit knapp 6 ms reine Ausgangslatenz beträgt. Somit beträgt die Gesamtlatenz 15,5 ms, was für mich vom Timing her noch in Ordnung ist. 6 ms zusätzlich entsprechen mehr als einer Verdopplung der Ausgangslatenz in Logic, was für mich nicht mehr in Ordnung ist. 4 ms scheint die Standardverzögerung für die Sendung von MIDI-Daten zu sein, mag aber auch sein, dass der Wert spezifisch für das EMU 2×2 Interface ist. Fakt ist, über USB hat das DM10 eine etwas höhere Latenz, weshalb die Benutzung der Standard-Midi-Anschlüsse zu bevorzugen ist.

Fazit: Die Latenz des DM10 bereitet beim Spiel keine Probleme, doch für eine Benutzung als Trigger to MIDI-Interface ist sie für meinen Geschmack etwas zu lang.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    vaikl

    Für die Verwendung im Homestudio gibt’s ja schließlich die günstigere Studio-Version des DM10 ohne Surge-Becken, mit drei akzeptablen Kunststoff-Becken und mit 4 Pads, also mehr als in der Pro-Version.

    Ein Wechseln der Heads auf Mesh kann auch ohne Eingriff in die Schaumstoffplatten erfolgen und da das Wechseln von Heads ein Produktmerkmal ist, wäre ich mit einem Garantieverlust erstmal vorsichtig.

    Das HiHat-Pedal bedarf einer sorgfältigen Grundeinstellung (beim Kalibrieren das Pedal nicht ganz runterdrücken, schon ist der ungewollte Splash weg), aber dann klappt’s gut.

    Warum 1000 Sounds aus „nur“ 128MB negativ sein sollen, wenn sie lt. eigener Aussage produktionsgeeignet sind, verstehe ich nicht. Die Erweiterbarkeit mit nachkaufbaren Sounds (FXpansion ist da einer der Partner) ist in der Mache; beim baugleichen Schwestermodell von Pearl funzt es ja schon.

    Und eine höhere, „fühlbare“ Latenz kann ich hier per USB an meinem Quad-Mac nicht feststellen.

    Allein das Modul mit seinen massigen Funktionen und tollen Sounds ist für mich das Geld schon wert.

    • Profilbild
      r.biernat RED

      @vaikl Stimmt, fürs Studio gibt´s die günstigere Variante, und übrigens guter Tip mit dem Hihat-Pedal. Generell finde ich das Pedal trotzdem eher minderwertig. Ich hab mir selbst eins von Hart Dynamics gekauft, hat 65 Euronen gekostet und ist um einiges besser.
      Die Sache mit den 128 MB habe ich auf die Negativ-Seite gelegt, da die eigentlich guten Sounds dadurch beschränkt wurden. Ich denke heutzutage ist es locker möglich mehr Speicher einzubauen, wie man an dem Modul von 2box sehen kann.
      Auf den Latenztest bin ich eigentlich nur gekommen, weil mir beim Spielen von Addictive Drums die Latenz mit dem Alesis ungewohnt groß vorkam. Da mich mein Gefühl auch nicht betrogen hat, ist dieser Punkt zumindest für mich relevant gewesen und je länger die Latenz, desto indirekter wird auch das Spielgefühl.

  2. Profilbild
    vaikl

    Klar kriege ich fürs Zweieinhalbfache ’ne 2box mit 4/8 Gig SD-Ram, aber das Teil ist ja konzeptionsbedingt schon eher ein Hardware-VSTi. Ich find’s eher beachtlich, was Alesis da aus den 128MB intern rausholt, indem sie ihren DrumsoundExpander-Weg konsequent weitergehen.

    • Profilbild
      r.biernat RED

      @vaikl Das stimmt schon, obwohl ich das mit dem Hardware-VST nicht nachvollziehen kann. Es ist schon beachtlich, was Alesis aus 128 MB heraus geholt hat, doch vor allem den Crash-Becken hört man den Mangel an Speicher an. Ich denke vielleicht schon mit dem Doppelten oder Dreifachen an Speicher wären die Sounds noch ne Ecke aufgewertet und die Layer-Übergänge nicht so stark hörbar.
      Nochmal zu dem Umbau auf Mesh-Heads: Wenn man einfach nur das Alesis-Fell abnimmt und ein Mesh-Head aufspannt, dann geht die Garantie natürlich nicht flöten. Doch das wäre kein Gewinn, da der Rebound so nicht besser wird und das Pad trotzdem sehr laut wäre. Um es ernsthaft zum Mesh-Pad umzubauen, muss man die Schaumstofflagen herausnehmen und das Gummi-Pad mit dem Piezo ganz nach unten legen, dann eine Lage Schaumstoff obendrauf und als Verbindung zum Fell nur ein kleines Stück Schaumstoff. Um den Schaumstoff aus dem Pad zu bekommen, muss man sie leider zerschneiden, da die Kabel zum Piezo genau hindurch geführt wurden. Die Alternative wäre noch die Kabel ablöten, aber das finde ich noch aufwendiger.

      • Profilbild
        vaikl

        @r.biernat Ja, die Meshhead-Konversion hab ich hinter mir – ohne Löten;-) Viel mehr zusätzlicher Rebound wird dadurch aber IMHO nicht geboten, da doch alle Lagen ganz schön ins Pad „gepresst“ werden. Ich teste es demnächst mal mit dünneren Schaumstofflagen, wenn ich Zeit habe.

        Mit der Hersteller-Garantie bin ich mir nicht sicher, ob die überhaupt so in DE Bestand haben kann. Aber andererseits will ich’s auch nicht ausprobieren;-)

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @r.biernat Hallo ich habe gerade das Alesi dm10 bekommen.Nun habe ich mir Mesh Head für alle Pads gekauft und wollte Dich fragen wie gross die Schaumstoffteile sein müssen die man einlegen muss.Bin leider Neuling obwohl ich schon das Roland hatte.Für eine Info wäre ich Dir sehr Dankbar.
        Besten Dank im Voraus.
        Gruss aus der Schweiz Vinz

  3. Profilbild
    schnackt21

    Mein Set ist mit Meshs von Roland bezogen. Es spielt sich fantastisch und klingt top. Das Modul benutze ich auch noch mit einem Sequenzer für HipHop Beats.

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