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Test: Alesis Nitro Max Kit, E-Drums

Einsteiger-Kit mit Mesh-Heads für unter 500,- Euro!

5. Januar 2024
alesis nitro max kit test des e-drumsets

Alesis Nitro Max Kit, E-Drums

Alesis hat mit dem Nitro Max ein neues E-Drum Set im Einsteigersegment auf den Markt gebracht. Es positioniert sich oberhalb dem Debut Kit mit Fußtastern und 6“ Mesh-Heads und dem Turbo Mesh Kit mit Controller-Pedalen und 8“ Mesh-Heads. Es nennt neben einem HiHat-Controller-Pedal auch eine normale Fußmaschine sowie ein Viersäulen-Rack sein Eigen. Da die Toms nun weiße Mesh-Heads tragen und die „Kessel“ farblich abgesetzt sind, wirkt es nun auch optisch etwas moderner als das Turbo Mesh Kit.

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Welchen Umfang bietet das Alesis Nitro Max Kit?

Beginnen wir zunächst mit der Hardware: Das Rack des Nitro Max Kits hat 4 Säulen und 3 Querstangen. Es gehört allerdings zu den absoluten Leichtgewichten, die mir jemals unter die Finger gekommen sind. Eine ausreichende Stabilität ergibt sich durch eine etwa 60° gewinkelte U-Form des Racks. Beim Aufbau ist die Fixierung der Klemmen etwas mühsamer als gewohnt, diese werden mittels Inbusschlüssel festgezogen. Die Kunststoffklemmen greifen erst nach kräftigem Zudrehen und knacken hörbar beim ersten Fixieren.

Alesis Nitro Max Kit

Jede Strebe und jeder Pfosten wird im Lieferumfang mit einem eigenen Buchstaben aufgelistet, die dann auf der rückseitigen Montageanleitung für den Zusammenbau angegeben sind. Das bedeutet, jedes einzelne Teil zu suchen und die Anleitung immer wieder umzudrehen. Da sich die Einzelteile auch optisch gut unterscheiden lassen, könnte es hier mit Vorgaben wie „Pfosten mit 3 Klemmen“ und „Pfosten mit 2 Klemmen“ und dazwischen die „Querstange mit 2 Klemmen“ sicherlich schneller zusammenzubauen sein als etwa Bauteil B nach links, Bauteil M nach rechts und Bauteil X in die Mitte. Das ist doch etwas umständlich und zeitintensiv.

Auch ist auf den Beispielabbildungen in der Anleitung nicht zu erkennen, wie die Klemmen zu positionieren sind. Gehört die Flügelschraube nun vor die Querstange oder hinter die Querstange? So etwas für die Einsteiger besser darzustellen, wäre wirklich eine gute Sache! Hier kann jedoch ein Blick auf die Detailabbildungen im Web helfen.

Die Pfosten (mit 63 bzw. 73 cm) sind nach oben hin geschlossen und die Quertraversen (45 cm) verfügen oben und unten jeweils über eine Nut, um diese in den Klemmen zu fixieren. Hierzu sind alle Klemmen um 90° zu drehen. Die Vibration durch das Einschrauben der Becken-Fixierungen bewirkt leider schon etwas „Unruhe am Gestell“ – der Grund ist schnell gefunden: Die Beine drehen sich schnell aus der 90° Position.

Die drei Beckenarme sind mit 30 cm Länge des Hauptrohres relativ kurz. Folglich erlaubt dies nur einen niedrigen Aufbau der Becken. Natürlich wären hier auch längere Rohre von Vorteil. Bedingt durch die Leichtbauweise des Racks würden längere Ausleger vermutlich dieses nicht mehr stabil stehen lassen.

Größenvergleich: Die Beckenstange ist kürzer als die Fussplatte des HiHat-Controllers

Die Snare wird ebenfalls nur auf einer dünnen Querstange platziert – beim ersten Anspielen wird klar: Ohne festen Zudrehen geht das in die Hose, denn sonst werden die Vibrationen die dünne Stange samt Pad auf den Boden befördern.

Das Snare Pad ist 10“ groß und verfügt für den zweiten Sound über einen Gummiring auf dem Rim – dieser entfällt bei den Tom Pads in 8 Zoll-Größe da diese gar keinen Rim und folglich nur Mono-Pads sind. Hier endet das Feld abgerundet von der Spielfläche und wird eine Lage tiefer nur mit den Stimmschrauben fixiert. Diese stehen sogar etwas über das Niveau des Mesh Heads hinaus – dankenswerterweise stören sie beim Spiel kaum. Das rote Finish der kurzen Pads ist leider nur von der Seite her zu erkennen. Von oben habe ich den Eindruck, der Korpus ist komplett in Schwarz gehalten.

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Mesh Pads mit roten Kesseldesign beim ALESIS Nitro Max Kit

Die Becken-Pads in einheitlicher 10 Zoll Größe unterscheiden sich augenscheinlich nicht voneinander, allerdings zeigen die Beschriftungen auf der Rückseite doch Unterschiede. Das Crash-Becken ist mit einer Abstoppfunktion ausgestattet. Diese befindet sich allerdings nur wenige Zentimeter groß an der 6 Uhr Position.

Alle Pads kommen im klassischen schwarzen Design daher und können in einem etwa 60°-Radius um die 6 Uhr Position herum bespielt werden können (die restliche Fläche zwischen 9 und 3 Uhr ist nicht gummiert). Sie sind Leichtgewichte, eben auch ein Grund weshalb die Sticks deutliche Klopfgeräusche beim Anschlagen erzeugen.

Die drei Becken Pads des ALESIS Nitro Max Kits unterscheiden sich optisch nicht, nur die Beschriftung weist auf die Unterschiede hin

Das Ride-Becken bietet keinen separaten Anschlagsbereich für den Glockensound, hierzu muss einfach kräftiger geschlagen werden, dann ändert sich der Sound. Aha, spätestens hierbei wird klar, dass bei diesem Set Abstriche zu machen sind.

Kommen wir zu den „Werkzeugen für die Füße“: Diese gibt es erwartungsgemäß in einfacher, aber durchaus verlässlich funktionierender Qualität. Allein das Anschlaggeräusch beim Zurückfedern des HiHat-Controllers wünscht man sich etwas leiser.

Die Fußmaschine bietet einen Kettenzug und einen Zwei-Material-Schlegel und läuft beim Spiel leise.

Zuverlässige Werkzeuge auf dem Boden – der Hi Hat Controller und das Kick Pedal beim Nitro Max Kit

Der sogenannte „Kick Drum Tower“ kommt mit einem 6“ Mesh-Einsatz daher und funktioniert zusammen mit der Fußmaschine ebenfalls ordentlich. Auf der Unterseite bieten Fixierdorne und ein Klettverschluss einen stabilen Stand.

Kick Tower mit Pedal beim ALESIS Nitro Max Kit

Die knapp gehaltene Montageanleitung endet mit dem Zusammenbau des Racks. Beim Verkabeln wird auf den gesunden Menschenverstand vertraut – na ja, anstatt des seriellen Multipin-Steckers der Kabelpeitsche zeigt die Abbildung vier Klinkenbuchsen fürs Einstecken ans Modul. Die „lange Nase“ an der Rückseite des Moduls, die als Halterung dient, dürfte ebenso nicht kürzer sein, sonst bleibt hier die Flügelschraube der Halteklemme am Boden des Gehäuses „hängen“. Hach, man darf es hier einfach nicht so genau nehmen …

Die Kabellängen der „Kabelpeitsche“ sind ausreichend, weshalb das Kabel für die Kick Drum zu den allerlängsten gehört, obwohl sie im Setup in der Mitte platziert wird. Kann ich nicht verstehen, ebenso nicht weshalb die Zuleitung für das Tom 3 rechts außen im Vergleich dazu deutlich kürzer ist. Umgekehrt wäre es sinnvoller.

Aufgrund der übersichtlichen Abmessungen und Kabellängen entscheide ich mich vor dem Anspielen dazu, die Position des Drum-Moduls (links außen) mit der Position des HiHat-Beckens (rechts vom Modul) zu tauschen. So ergibt sich eine flexiblere und breitere Spielergonomie zwischen HiHat, Snare und Crash.

Kompaktes Drum Module beim ALESIS Nitro Max Kit

Was bietet das Alesis Nitro Max Drum Module?

Das Nitro Max Drum Modul bietet 440 Drum-, Becken- und Percussion-Sounds in 32 Drums-Kit von BFD (der Schriftzug auf dem Modul weist schon daraufhin).

Das Modul bietet neben der Soundauswahl auch einen 3-Band Equalizer und einen Reverb-Effekt. Um das Übersprechen von Rim-Sound zu Snare-Sound zu vermeiden, gibt es die „Pad Crosstalk“-Funktion mit 16 Einstellwerten. Der mittlere voreingestellte Wert funktioniert im Test prima ohne Übersprechungen. Darüber hinaus kann ich die Sensitivität der Pads und deren Dynamikkurven verändern, die Lautstärke der einzelnen Pads und auch den Effekt ein- und ausschalten.

Neben 60 Play-Along-Tracks gibt es noch eine Spielanalyse obendrauf: Spiele ich mit aktivem Metronom, so erscheint im Display sogleich, ob ich vor dem Beat, hinter dem Beat oder „in Time“ spiele. Für Einsteiger sicherlich eine praktische Orientierung.

Smartphone-Tray beim ALESIS Niotro Max Drum Module

Das Drum-Modul verfügt kopfseitig über eine schräge Ablage fürs Smartphone, passend dazu kann dies mittels Bluetooth verbunden werden. So kann ich zu meinen Lieblingssongs üben, das ist bei Einsteigermodellen mittlerweile weit vertreten. Zusätzlich gibt es einen AUX In (Miniklinke) und zwei weitere optionale Anschlussbuchsen für ein zweites Crash und ein viertes Tom.

Als Ausgänge gibt es klassisch einen L/R-Ausgang (6,3 mm Klinke) und seitlich einen Kopfhöreranschluss (mit Miniklinke) sowie einen USB-B-Port, der MIDI-Informationen übertragen kann und die Buchse für das externe 9 V Netzteil.

Rückansicht des Nitro Max Drum Modules

Alle Bedienelemente sind als gummierte Taster auf der Oberseite des Moduls angeordnet. Auch wenn die Tasten teilweise recht klein sind, haben sie alle einen guten Druckpunkt. Hinzu gesellt sich der Volume-Regler (für den Summenausgang und den Kopfhörer).

Zum weiteren Erlernen gibt es zum Set noch einen 30 Tage Zugang zu Melodics und einen 90 Tage Coupon für das Angebot von Drumeo hinzu.

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Alesis Nitro Max Kit
Alesis Nitro Max Kit
Kundenbewertung:
(17)

Wie spielt sich das Alesis Nitro Max Kit?

Das Anschlagsverhalten ist dank der Mesh-Pads als recht ordentlich zu bewerten. Die Becken-Pads reproduzieren die Spielweise ebenso zuverlässig. Wenngleich das Spielgeräusch hier im Vergleich zu den Mesh-Heads deutlich lauter ist (vgl. auch Klangbeispiel 1 – Emissionen).

Die Lautstärkeverhältnisse der Sounds in Bezug auf die Anschlagstärke ermöglichen keine filigranen Differenzierungen, das ist bei der Einsteigerklasse aber auch nicht das entscheidende Kriterium.

Wie klingt das Alesis Nitro Max Kit?

Ich habe wieder einen Querschnitt an Kits angespielt. Als erstes Klangbeispiel gibt es eine Aufnahme der „Emissionen“, also der Schlaggeräusche auf dem Set.

Danach folgt das Kit 01 – laut Handbuch nennt es sich „Deep Rock“ Kit – das ist passend: tiefe Toms und trockene Kick Drum, rockige Snare und moderate HiHat.

Das Kit 02 ist das „Tight Pop“ Kit – mit smashigem Trash-Crash und high pitched Toms. Im Klangbeispiel 3 gibt es das „Tight Rock Kit“ mit einem tiefen Ride-Becken und kurzen Toms zu hören.

Beim vierten Klangbeispiel habe ich das Kit aus Beispiel 02 mal mit dem 3-Band-EQ verändert: Hier wurde der LowEG herausgedreht, Mid- und Hi-EQ blieben unverändert. Danach ist das Studio-Rock-Kit mit zugeschalteten Reverb zu hören (Beispiel 05). Abschließend ertönt das Power-Pop-Kit mit kurzen knackigen Sounds (Beispiel 06).

Auch wenn das Drum-Modul zahlreiche Sound mit sich bringt, so bleiben die meisten (Percussion-) Sounds in den Presets verborgen. Die Kits klingen insgesamt doch recht ähnlich und der Fokus liegt auf kurzen Klängen. Auch wenn es ein Kit mit Timpani als Toms gibt, so gibt noch viele weitere  Electro- und Percussions-Sounds.

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Fazit

Das neue Alesis Nitro Max Kit bietet in der Einsteigerklasse leise Mesh-Heads und ordentlich funktionierende Pedale sowie Becken-Pads. Das Spielverhalten geht in dieser Klasse in Ordnung. Die Sounds sind vielfältig und klanglich für unterschiedliche Stilrichtungen durchaus zweckmäßig. Die Sound-Zusammenstellungen bei den Presets sind mitunter eigenartig und bedürfen der Nachbearbeitung bei den Einzellautstärken. Leider gibt es durch die Höheneinschränkungen beim Rack und die wacklige Snare-Konstruktion Abzug in der Gesamtnote.

Plus

  • viele Sounds (Drums sowie Percussion)
  • alle Pads mit Mesh-Heads
  • zuverlässige Pedale (HiHat-Controller und Kick-Pedal)
  • modernes Design

Minus

  • Höheneinschränkungen beim Rack
  • leichtes Rack
  • instabiler Snare-Ausleger

Preis

  • 459,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
    • Profilbild
      Christian Herrmann RED

      @Analogue Servus Analogue,
      beim Spielen ist der Unterschied von Gummi-Pads (dein genanntes Modell) zu Mesh-Pads (Test-Produkt) schon ein Fortschritt und für längeres Spielen natürlich angenehmer für die Handgelenke. 😉
      Viele Grüße

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