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Test: Allen & Heath Zed-R16 Mischer

(ID: 2499)

MIDI

Bisher komplett außen vor gelassen habe ich die MIDI-Funktionen des Zed R16. Jeder Kanalfader der 16 Monokanäle lässt sich per Knopfdruck zu einen MIDI-Fader umfunktionieren. Hier wären natürlich Motorfader wünschenswert, allerdings muss man davon ausgehen, dass ein solches Gerät locker 1000 Euro teurer wäre. Außerdem gibt es eine komplette MIDI-Kontroll-Sektion im Masterbereich der Konsole.

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Praktisch: MIDI Control Panel

Praktisch: MIDI Control Panel

Offiziell auf MIDI-Funktionalität getestet sind unter anderem Logic, Cubase und Audition. Für Ableton Live sind die MMC-Befehle der Transport-Buttons als nicht getestet im Manual angegeben – kein Wunder, Live versteht diese Commands schlicht und einfach nicht. Daher sind die praktischen Play/Stop-Steuertasten für Programme ohne MMC-Unterstützung wertlos. Deren Belegung lässt sich auch nicht manuell ändern, wie bei besseren Controllern üblich, so daß man hier auf die acht neutralen Taster mit Note On/Off zurückgreifen muss. In Sonar 6 LE gibt es diese Einschränkung nicht. Hier ist der MIDI-Controller im vollen Umfang nutzbar und zeigt sich sehr komfortabel für die Arbeit ohne Maus. Er vereinfacht die Arbeit erheblich und kann auch im Live-Betrieb sehr hilfreich sein – und das ohne ein zusätzliches Gerät am Arbeitsplatz. Leider finden sich auf der A&H Homepage bis dato noch keine der im Manual versprochenen weiteren Templates für den R16, so daß die Tastenbelegung in anderen Programmen händisch erfolgen muss. Auf Anfrage hilft hier aber sicher der Support weiter. Im Netz ist ein interessanter Thread zum Zed zu finden, in dem sich auch die Entwickler herumtreiben, unter anderem ein Logic Template zur Verfügung stellen und die Kaskadierung mehrerer Zeds erläutern (siehe Links).


Digitales Routing

Wie bereits erwähnt besitzt der Zed R16 für jeden Kanal drei Schalter zur Wahl der digitalen Betriebsart. Es ergeben sich theoretisch sechs Modi. Ist kein Schalter gedrückt, funktioniert der Zed als analoger Mischer – die anliegenden Signale können nach dem Preamp digital abgegriffen werden. Bei gedrücktem „Dig Send=Post EQ“-Switch erfolgt der Abgriff erst nach dem EQ, so daß die haptischen Vorteile und vor allem der exzellente Klang der Filtersektion genutzt werden kann. Dieser Modus empfiehlt sich für Live-Aufnahmen. Mit dem „Dig Return=Pre Insert“-Schalter lassen sich per digitalem Insertweg Effekte wie Noisegates oder Kompressoren über die DAW einschleifen oder ein analoger Mixdown erstellen. „Dig Return=Post EQ“  emuliert ein „echtes“ Inline-Pult, indem das aufgenommene Signal (durch die Verarbeitung im PC leider geringfügig verzögert) wieder in den jeweiligen Kanalzug eingespeist wird. „Dig Send=Post EQ“ kann zusätzlich aktiviert werden, um den Pult-EQ zu nutzen. Bei aktiviertem „Dig Return=Pre Insert“ und „Dig Send=Post EQ“ lässt sich der analoge EQ als „Plug-in“ für die Digitale Workstation nutzen. Da der Modus für jeden Kanal einzeln wählbar ist, ergeben sich diverse Variationsmöglichkeiten. Wenn das nicht flexibel ist …

Fazit

Als „echte“ Recording-Konsole ist der Zed R16 nur bedingt geeignet, wohl aber im Projektstudio oder als Session-Mixer. Als Live-Pult bietet der Zed ebenfalls viele Möglichkeiten. Im Standard-Mode lässt sich per Laptop schnell und einfach ein Gig aufnehmen. Mit der Vereinigung eines soliden analogen Mixers, einer Firewire-Soundkarte und (wenn auch mit Abstrichen) eines MIDI-Controllers im Zed R16 ist Allen & Heath ein tolles Comeback in die Recording-Welt gelungen. Die Konsole ist äußerst flexibel, klingt genial und hat einen angemessenen Preis. Wir warten gespannt auf die 32-Kanal-Version – wenn sie denn kommt.

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Plus
+ Ausstattung
+ Verarbeitung
+ Preis/Leistung

Minus
– keine Subgruppen
– kurze Fader und enges Layout

Straßenpreis: 2.500 Euro

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Mich würden mehr Infos zur Soundqualität interessieren, z.B. Wandlerqualität, z.B. im Vergleich zu RME; Preamps im Vergleich mit? etc.

    • Profilbild
      n.hemmelmann AHU

      hi, leider hatte ich nicht die gelegenheit zum direkten hörvergeich mit ähnlichen interfaces in der preisklasse. evtl. musst du gegenüber den rme-wandlern geringe abstriche hinnehmen, aber ich würde bei einer anschaffung in dieser größenordnung immer raten, das teil selbst anzutesten. mein persönlicher soundeindruck: bestens – für den genannten einsatzzweck ist der zed in puncto konzept und klang sehr weit vorne. hoffe, das hilft dir etwas weiter – beste grüße, nico

  2. Profilbild
    patcassady

    „Für Ableton Live sind die MMC-Befehle der Transport-Buttons als nicht getestet im Manual angegeben – kein Wunder, Live versteht diese Commands schlicht und einfach nicht. Daher sind die praktischen Play/Stop-Steuertasten für Programme ohne MMC-Unterstützung wertlos. “

    Hier möchte ich gerne hinzufügen, dass es von Bauer Industries einen Hack gibt, der auch Ableton die Möglichkeit gibt, über MidiPipe sehr gut mit dem ZED R16 zusammenzuarbeiten.

    http://www.....live-os-x/

    • Profilbild
      llIIl

      @swift Du hast Recht. Drum habe ich mir das jetzt gebraucht gekauft. Ich bin sehr gespannt!

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