Setzt man den ANC9 auf das werte Haupt und spielt die ersten Test-Songs ab, fällt zunächst ein etwas geförderter Bass auf, der frequenztechnisch relativ weit nach oben reicht und ein wenig in die Mitten übergeht. Das könnte für meinen Geschmack etwas weniger sein, aber da liegt alles soweit noch im Rahmen. Die Mitten gehen durch diesen kleinen Bass-Boost leider etwas unter. Dafür kommen die höheren Frequenzen etwas mehr zur Geltung. Hat man sich nach kurzer Eingewöhnungsphase an die Klangcharakteristik des ANC9 gewöhnt, kann der Kopfhörer durchaus gefallen. Auch über verschiedene Musikstile hinweg kann der Audio Technica vor allem mit einem klaren Klangbild überzeugen. Nutzt man den ANC9 im ersten Modus (Flugzeug) und sendet im Hintergrund ein paar lautstarke Soundeffekte auf die Studiomonitore, ist es erstaunlich, wie gut der Kopfhörer die tieffrequenten Anteile herausfiltert. Da ich während der Testphase keinen Flug geplant hatte und die Redaktion (aus welchen Gründen auch immer) dies nicht bezahlen wollte, musste ich also mit den Soundeffekten bzw. einer längeren Bahnfahrt vorlieb nehmen. Auch hier kann ich den ANC9 jedoch nur loben. Die dröhnenden Geräusche der Deutschen Bahn werden sehr gut abgeschwächt, so dass man als Bahnkunde seine Musik ungestört genießen kann. Die Augen muss man zwar immer noch verschließen, um in die eigenen Klangwelten abzutauchen und die Gesichter der Mitreisenden zu vergessen, aber zumindest klanglich ist der ANC9 hierbei eine sehr guter Helfer.
Die beiden anderen Arbeitsmodi filtern bei weitem nicht so stark die tiefen Frequenzen, setzen dafür aber verstärkt im Mitten-Bereich an. Wie von Audio Technica empfohlen, eignen sich diese Modi daher vor allem für belebte öffentliche Plätze, auf denen sich viele Leute befinden und entsprechend viel mittiger Geräuschpegel ist. Arbeitsmodus 3 ist dagegen sehr gut zum Lernen oder dem ungestörtem Arbeiten am Computer zu Hause geeignet. Auch leiser Lärm kann schließlich störend wirken. In diesem Modus werden vor allem kleinere Nebengeräusche wie Klackern, Scheppern oder sonstige Geräusche eines Hauses reduziert. Durch die drei unterschiedlichen Einsatzorte hebt sich der ANC9 von Audio Technica stark von Kopfhörern anderer Hersteller ab, denn diese bieten oftmals nur eine einzige Einstellung. Das kann unter Umständen ein großes Verkaufsargument sein und dem ANC9 auf die vorderen Plätze verhelfen. Das Zeug dazu hat er auf alle Fälle.
Hallo
Danke für den Bericht. Ich habe den gleichen Kopfhörer und wäre grundsätzlich auch sehr zufrieden. Im Flugzeug ist er genial, speziell bei längeren Flügen möchte man Ihn gar nicht mehr absetzten. Nimmt man Ihn trotzdem mal ab, wird einem richtig bewusst, wieviel Lärm in einem Flugzeug ist. Einen grossen Nachteil allerdings gibts es und das kommt von den Handys. Im Flugzeug haben die meisten die Handys ausgeschaltet, da kommt es nur ab und zu mal vor das es Rrrrr knknknk Rknknkn Rkknnattert macht, aber im Zug ist es fast unmöglich mit der aktiven Geräuschunterdrückung mal 2 Minuten zu entspannen, weil es ständig knattert. Vielleicht gibt es eine technische Möglichkeit, dass man den Kopfhörer entstört, ansonsten kommt er für mich in der Bahn nicht mehr in Frage.
Hallo MSM,
danke für Deinen Beitrag. Wie im Test beschrieben, konnte ich den Kopfhörer nicht auf einem Flug testen. Auf einer längeren Bahnfahrt habe ich ihn aber gründlich getestet und konnte die von Dir beschriebenen Handyeinstreuungen dabei nicht feststellen.