Praxis
Der Europower PMP 4000 gibt sich trotz großzügiger Ausstattung überraschend übersichtlich. Die Zuordnung ist logisch, die Handhabung praktisch, man findet sich nach kurzer Einarbeitungszeit schnell zurecht. Zudem verfügt das Gerät über genügend optische Kontrollanzeigen, und eine üppige Anzahl von PFL Druckschaltern sorgt für gute Kontrollmöglichkeiten im Vorfeld und bösen Überraschungen.
Wenngleich die optische und technische Ausstattung über dem Abgabepreis liegt, der Klang des Produktes holt den Benutzer dann doch wieder in die Gegenwart zurück. Die Filter klingen dem Preis angemessen, sprich sie verbiegen den Frequenzgang, mehr aber auch nicht. Ein klanglich charaktervolles Eigenleben kann man bei diesem Abgabepreis einfach nicht erwarten. So klingen die Shelving-Höhen recht hart und kratzen doch recht arg während des Boostens selbiger Frequenzen.
Das internverbaute Multi-FX verfügt zwar über eine stattliche Anzahl von werkseitig eingerichteten Effektparametern, ist klanglich allerdings auch nur im Mittelfeld angesiedelt. Wohlklingende Zahlenspiele wie 24 bit oder 40 kHz können nicht darüber hinweg täuschen, dass gerade im rechenintensiven Bereich der Raumsimulationen das Produkt seine Grenzen sehr schnell erreicht. Insbesondere größere Räume klingen synthetisch und werden wohl auch nur mit Loop-Funktionen den Ausklang der Hallfahne überleben.
Die Fader sind qualitativ nicht die billigste Sorte, laufen allerdings auch nicht wie in Öl gelagert. Ein bisschen mehr Widerstand würde gut tun, wird aber bei diesem Preis wohl nicht drin sein. Da dieses Produkt aber ohnehin nicht an einem echten FOH-Platz, sondern mehr auf der Bühne neben dem Keyboarder seinen Einsatz finden wird, werden gleichmäßige Fades während der Show ohnehin nicht von Nöten sein.