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Test: BOSS RC-300 Loop-Station, Loop-Pedal

BOSS RC-300

19. Juni 2012
BOSS RC-300 Loop-Station

BOSS RC-300 Loop-Station

Sieht man sich auf dem Markt nach Loopern um, wird man an den Geräten der Firma BOSS kaum vorbei kommen. Mit dem RC-300 hat BOSS nun sein neues Flaggschiff unter den Loop-Stations vorgestellt. Längst sind diese Geräte nicht mehr nur eine einfache Erweiterung der Effektriege für das Live-Setup, sondern für viele Musiker schon ein vollwertiges Instrument. Gerade in den letzten Jahren hat sich so etwas wie ein eigenes Genre für und mit Loopern herausgebildet und etabliert. Klar, dass da auch die Ansprüche der Künstler an ihr Arbeitsgerät immer weiter steigen. Der RC-300 soll diese Ansprüche mit einer riesigen Bandbreite von Funktionen und Features befriedigen. Mit einer Vielzahl an Drum-Rhythmen und Effekten soll die Kreativität beflügelt werden. Was das Gerät alles kann und was man können muss, um mit ihm zurecht zu kommen, wollen wir in diesem Amazona-Test näher beleuchten.

Layout & Verarbeitung des Boss RC-300

Von den Dimensionen und dem Layout her erinnert die BOSS RC-300 Loop-Station an die großen Effektprozessoren der GT-Reihe von BOSS, und glücklicherweise ist es auch ähnlich robust gebaut. Ein solides Gehäuse aus Blech sowie eine Trittschutzleiste sollten allen Bauteilen und Schaltern ein langes Leben ermöglichen. Gummifüße halten das Ganze sicher an seinem Platz. Gleich drei voneinander unabhängige Kanäle bietet der RC-300, welche sich über die untere Fußschalterleiste bespielen und stoppen lassen. Hier kann man auch per Fuß durch die Speicherplätze und Effekte navigieren. Die obere Hälfte widmet sich den Effekten und der Rhythmussektion des RC-300. Links außen können über einen Fußschalter alle Spuren simultan gestoppt und gestartet werden.

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BOSS RC-300 Loop-Station

Neben dem Master-Volume lässt sich die Lautstärke über drei Schieberegler auch individuell für jeden Kanal steuern, und auch die Rhythmen besitzen ihre eigene Lautstärkeregelung. Über ein kleines Display und einen Endlos-Drehregler gelangt man zu den zahlreichen Unterfunktionen des RC-300 und editiert Effekte und Speicherplätze. Über den Loop-FX schaltet man die Effekte für die einzelnen Spuren oder den kompletten Mix hinzu, von denen sich einige über das auf der rechten Seite eingebaute Expression-Pedal steuern lassen. Viele der Funktionen wurden in verschiedene Untermenüs verfrachtet, so wirkt die Bedienoberfläche aufgeräumt und strukturiert.

Rückseite und Anschlüsse des Boss RC-300

Die Rückseite der BOSS RC-300 Loop-Station ist nicht minder großzügig bestückt. Hier finden sich eigentlich alle Anschlussmöglichkeiten, um auch den allerhöchsten Ansprüchen in Sachen Flexibilität und Kompatibilität zu genügen. Angefangen bei den Inputs bietet es einen mit 48 Volt bespeisbaren XLR-Eingang, zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen für Instrumente wie Gitarren oder Bässe und einen 3,5 mm Anschluss für den iPod oder andere externe Soundquellen. Neben dem Stereo-Klinkenausgang für Kopfhörer besitzt der RC-300 gleich zwei Stereoausgänge. So lassen sich Drumtracks oder Gesang und Bass über eine PA wiedergeben, während die Gitarre über den eigenen Verstärker läuft.

BOSS RC-300 Loop-Station

Schön, wenn man sich dadurch nicht zwischen muffig-komprimierten Drums und einer dünnstimmigen Gitarre entscheiden muss. Zwei CTL-Anschlüsse erlauben die Erweiterung des Systems um weitere Expression-Pedale und Fußschalter, über die vollständige MIDI-Schnittstelle lassen sich externe Geräte anschließen. Als besonderer Clou kann hier auch ein zweiter RC-300 angeschlossen und synchronisiert werden, sodass man auf insgesamt sechs Aufnahmespuren zugreifen kann. Das sollte eigentlich unter normalen Umständen ausreichen. Klar, dass auch hier der USB-Anschluss nicht fehlen darf, der ist ja mittlerweile ein Muss. Der dient bei unserem Testgerät nämlich nicht nur zum Verwalten und Erweitern der Settings, sondern macht die Loop-Station im Handumdrehen zum Audiointerface für das Heimstudio. Netzstecker und Stromanschluss für das mitgelieferte Netzteil komplettieren die Rückseite.

BOSS RC-300 Loop-Station

Bedienung & Praxis des Loopers

Wie bei vielen Geräten von BOSS wirkt das Bedienkonzept ausgereift und wie geschaffen für eine intuitive Steuerung. Die meisten Funktionen sind einfach zugänglich, also ist Plug&Play hier kein Problem, und der Spaß kann sofort beginnen, ohne die Bedienungsanleitung zu konsultieren. Die Aufnahmen lassen sich mit nur einem Tastendruck starten, overdubben und stoppen, und da das Einsatzgebiet einer solchen Loop-Station sich überwiegend im Live-Bereich findet, ist eine klare und einfache Bedienung natürlich ein Muss. Einzig bei den internen Effekten und deren Parameter ist das Prinzip der unkomplizierten Bedienung etwas vernachlässigt worden. Leider bedarf es hier einiger Navigationsarbeit über den Endlosregler und damit über mehrere Untermenüs, um zum gewünschten Effekt zu gelangen und die Parameter zu verstellen.

BOSS RC-300 Loop-Station

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Einer oder zwei zusätzliche Potis, die für die Effektsektion zuständig sind, hätten hier nicht geschadet. Um die vollen Möglichkeiten des Loopers also auszunutzen, sollte man sich mit der Materie gut auseinandersetzen und fleißig Speicherbänke belegen. Geboten werden, neben einer Funktion zum Transponieren des Klangs um bis zu zwölf Halbtöne, einige der gängigsten Modulationseffekte, Voice-Effekte, einen Basssimulator für die Gitarre und Echo sowie Distortion-Effekte. Dabei kann der Effekt den jeweiligen Tracks einem der beiden Outputs, den Inputs oder auch des Gesamt-Outputs zugeordnet werden, sodass man voll flexibel bleibt und die Fülle an Effekten gut koordinieren kann. Über das Expression-Pedal lassen sich nicht nur die Filtereffekte in Echtzeit steuern, sondern auch Distortion, Delay und Modulationseffekte lassen sich stufenlos beimischen und drosseln, was vor allem bei Gesang und Stimmaufnahmen Spaß macht und viel Raum für Kreativität lässt.

Beurteilung der integrierten Effekte

Die Qualität der Effekte an sich kann im Grunde nicht bemängelt werden, was dank dem Know-how aus dem Hause Roland/Boss in Sachen Effekte kaum verwunderlich ist.

Wer mehr mit rein handgemachter Musik etwas anfangen kann, findet in der BOSS RC-300 Loop-Station aber auch einen geduldigen Mitspieler für die eigenen vier Wände. Sei es mit selbst eingespielten Tracks oder einen der Song-Patterns: Das Üben macht wesentlich mehr Spaß, als mit dem doch etwas antiquierten Metronom, und Ideen für Soli oder ganze Lieder sind im Handumdrehen festgehalten. Dank der langen Aufnahmezeit von drei Stunden dürfen diese auch länger ausfallen. Ideal also für Prog-Freunde.

BOSS RC-300 Loop-Station

Wie auf einem Instrument, will das Spielen auf der Loop-Station erst erlernt werden, und so bedarf es anfangs einiger Übung im Umgang mit der BOSS RC-300 Loop-Station. Da sich die Tasten nicht individuell belegen lassen, muss man sich etwas der gegebenen Funktionsweise unterordnen, aber wie in vielem anderen macht auch hier die Praxis den Meister.

Die Klangbeispiele wurden mit einer PRS SE Custom24, einem Boss ME-25, einem Cimax-Bass und einer Epiphone Joe Pass Signature aufgenommen.

Die Boss Loop-Station RC-300 on YouTube

Hier ein gutes Video für den Einsatz von Gesang:

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Und im Praxiseinsatz für Gitarristen:

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Fazit

Schwer zu sagen, ob die Musik, die unter intensiver Nutzung von Loopern entsteht, das „Live-Producing“ also, in den letzten Jahren eine so rasante Evolution durchgemacht hat, wie es die gleich Pilzen aus dem Boden sprießenden Künstler aus diesem Bereich vermuten lassen. Die Loop-Stations selber haben dies auf jeden Fall, das beweist nicht zuletzt die BOSS RC-300 Loop-Station. Mit einer Vielzahl an Funktionen und Effekten und einer großen Auswahl an Anschlüssen und interessanten Erweiterungsoptionen bietet das Gerät alles, was für den professionellen Einsatz benötigt wird. Gepaart mit der gewohnt robusten Konstruktion und der intuitiven Bedienung, die man von Boss-Produkten gewohnt ist, zeigt sich die BOSS RC-300 Loop-Station als ein qualitativ hochwertiges und durchdachtes Arbeitsgerät auch für gehobene Ansprüche, dessen Möglichkeiten bei der Gitarre gerade erst anfangen.

Plus

  • robuste Konstruktion
  • einfache Bedienung
  • viele Anschlussmöglichleiten
  • vielfach erweiterbar

Minus

  • Effekte etwas schwer zu erreichen

Preis

  • UVP: 617,61 Euro
  • Straßenpreis: 519,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Nikolai

    Ein Klassiker.

    Ein Wermutstropfen ist aber, das die RC-300 nur MIDI Clock Master sein kann. (Also nicht MIDI Clock Slave.) Das ist in manchen Situationen nicht optimal.

    (Ein Workaround ist, per MIDI CC Tap Tempo von Extern zu schicken.)

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