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Test: Casio CDP-S350, Stagepiano

Kompakte und günstige 88 Tasten

6. März 2019
casio cdp-s350

Casio CDP-S350

Anfang des Jahres, genau genommen anlässlich der NAMM Show 2019 in Anaheim, Kalifornien, hat Casio insgesamt vier neue mobile Pianos vorgestellt. Neben den neuen PX-Modellen sind dies die beiden Brüder der CDP-S Serie, wovon wir das größere Modell Casio CDP-S350 zu uns ins Test-Studio geholt haben. Schauen wir einmal, was Casio seiner Kundschaft Neues zu bieten hat.

Casio CDP-S350: Kompakt und gut verarbeitet

Technisch unterscheiden sich die beiden Stagepianos S350 und S100 natürlich, optisch sieht man den beiden Brüdern aber kaum ein Unterschied an. Äußerst kompakt und dennoch mit einem ordentlichen Gewicht versehen präsentiert sich das CDP-S350. Die Maße belaufen sich auf 1322 x 232 x 99 mm und vor allem aufgrund der geringen Tiefe braucht das S350 kaum Platz – von der „88-Tastenlänge“ natürlich mal abgesehen. Das Gewicht von 10,9 kg sorgt dafür, dass das Piano dort bleibt, wo man es haben möchte. Vor allem bei der kompakten Stagepiano-Klasse ist das keine Selbstverständlichkeit. Bringen die Pianos nur um die 6-8 kg auf die Waage, rutschen sie bei Vollanschlag gerne mal durch die Gegend. Und mit den knapp 11 kg ist das S350 auch noch sehr gut transportierbar.

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casio cdp-s350

Die Verarbeitung des CDP-S350 kann voll überzeugen. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, im Gegensatz zu vielen anderen E-Pianos ist die Oberfläche aber angeraut und lässt sich beim Transport hierdurch gut unter den Arm klemmen. Sicherer geht es aber mit der optional erhältlichen Tasche, die Casio für seine CDP-Pianos anbietet. Auch ein Unterbau aus Holz sowie eine 3-fache Pedaleinheit bietet der Hersteller als optionales Extra an.

Die Bedienoberfläche des Pianos ist klar gegliedert. Mittig befindet sich das großzügig bemessene Display (samt gerastertem Drehregler), was zwar nicht mit den aktuell oft zum Einsatz kommenden OLED-Displays mithalten kann, aber letztlich alles klar und vor allem groß darstellt. Links davon befinden sich die Bedienelemente für die Rhythmusbegleitung/Song-Controller und globale Elemente wie Metronom, Tempo, Record und Category. Hinzu kommt der Lautstärkeregler und der Power-On/Off. Rechts des Displays folgen die Buttons für die Sounds, die Registrierungen, Split, Layer und Arpeggiator.

Links der Tastatur hat Casio dem CDP-S350 noch ein Pitchbend-Rad spendiert.

Tastatur und Anschlüsse des Casio CDP-S350

88 Tasten besitzt das CDP-S350, alle gewichtet und natürlich anschlagdynamisch. Sofort beim ersten Spiel fällt die angeraute Oberfläche der Tasten auf. Hierdurch hat man einen sehr guten Halt auf der Tastatur des Pianos. Recht schnell stellt sich ein angenehmes Spielgefühl ein, die Tasten reagieren gut und federn schnell zurück. Die Tastaturgeräusche fallen positiv auf, wahrnehmbar, aber keinesfalls störend, das haben wir in dieser Preisklasse schon ganz anders erlebt. Die Gewichtung ist spürbar, fällt allerdings recht moderat aus. Umsteiger von Keyboards werden sich hier sofort wohlfühlen, ein echtes Hammermechanik-Feeling, wie man das von einem Klavier kennt, ist das allerdings nicht. Die Anschlagdynamik lässt sich in drei Stufen anpassen.

casio cdp-s350

Die Anschlüsse des CDP-S350 befinden sich allesamt auf der Rückseite. Ein Audioausgang sowie ein Audioeingang, beide in Form einer Miniklinkenbuchse, sind zu vermelden, hinzu kommen ein Pedalanschluss (Sustain, Sostenuto, Soft, Rhythmus) sowie die Möglichkeit, die bereits erwähnte 3-fache Pedaleinheit anzuschließen. USB-to-device und USB-to-host Port runden die Rückseite samt Netzteilanschluss ab. Alternativ lässt sich das Casio CDP-S350 auch mit sechs AA-Batterien betreiben. Laut Casio beträgt die Nutzungsdauer hiermit vier Stunden. Das reicht für mobile Acts oder Straßenmusiker aus. Einen extra Kopfhörerausgang oder MIDI-Anschlüsse gibt es leider nicht, schade. MIDI-Daten lassen sich aber über den USB-Port an einen angeschlossenen Computer senden.

Sounds des Casio CDP-S350

Während die kleinere Version, das CDP-S100, gerade einmal mit 10 Sounds auskommen muss, ist das S350 mit seinen 700 Sounds sehr breit aufgestellt. Die Bandbreite ist entsprechend groß, wobei das E-Piano von Pianos über Streicher, Orgeln, Bläser, Gitarren und Bässen wirklich alles abdeckt, was man sich nur denken kann. Die Qualität schwankt dabei aber sehr stark. Teils bietet das S350 wirklich gute A- und E-Pianos, dann folgen mittelmäßige Sounds aus den Bereichen Gitarre und Bass, dann gibt es wiederum einige schöne Streicher-Patches.

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Durch die 700 Sounds kann man entweder mit dem Drehregler navigieren oder man nutzt die „Category“-Taste, um direkt eine der 18 Sound-Kategorien anzuwählen und steppt dann mit dem Drehregler durch die einzelnen Einträge der Kategorie. Eine numerische Eingabemöglichkeit gibt es nicht.

Bis zu zwei Sounds lassen sich mit dem CDP-S350 auf der Tastatur verteilen (Split), der Split-Punkt ist dabei frei wählbar. Ebenso lassen sich zwei Sounds als Layer übereinander schichten und somit gleichzeitig spielen.

casio cdp-s350

Rhythmen des Casio CDP-S350

Obwohl die Modelle der CDP-Reihe von Casio wohl vornehmlich als E-Piano genutzt werden, hat Casio dennoch nicht auf eine Begleitautomatik verzichtet. Egal, ob man diese nur als Ersatz für das Metronom und damit zum Tempo-genauen Üben nutzt, diese als Inspiration für den passende Groove ansieht oder ab und zu mal die Alleinunterhalterqualitäten prüfen möchte, das S350 bietet hierfür 200 vorgefertigte Rhythmen. Zusätzlich lassen sich 10 User-Rhythmen erstellen. Auch hier ist alles wieder in Kategorien eingeordnet, 16 an der Zahl, danach lassen sich die einzelnen Rhythmen per Drehregler anwählen.

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Die Rhythmen bieten jeweils ein Intro und Ending sowie zwei Variationen des Grooves samt passenden Fills für die Übergänge. Stilistisch wird von Balladen über Funk/Soul, Dance, reinen Piano-Begleitungen oder lateinamerikanischen Styles viel geboten. Die Arrangements sind durchdacht und gut zu gebrauchen, vor allem als Ideengeber findet man hier einige Inspiration.

Passend zu den 200 Rhythmen bietet das S350 auch 200 One-Touch-Presets. Hierbei handelt es sich um zu den Rhythmen passenden Einstellungen von Sounds, Effekten etc. Also beispielsweise ruft man mit solch einem One-Touch-Preset einen Latin-Groove auf und passend dazu liegt das Akkordeon oder die Gitarre auf der Tastatur. Oder ein World-Rhythmus samt Panflöte und großem Hall-Effekt.

Extras des Casio CDP-S350

Natürlich gehören zu so einem Stagepiano auch einige Extras. So bietet das CDP-S350 die Möglichkeit, das eigene Spiel aufzuzeichnen. Fünf Songs mit maximal sechs Spuren können intern gespeichert werden, die Notenkapazität liegt laut Casio bei 12.000 Noten insgesamt. Audiodateien (WAV, MP3 etc.) kann das Piano nicht aufzeichnen.

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Lieblingskombinationen aus Sounds, Rhythmus und Effekten lassen sich auf einer von 32 Registrierungen speichern. Diese sind in vier Bänken à 8 Einträgen angeordnet.

Die Effekte Hall und Chorus gibt es noch zu vermelden. Leider gibt es keine Möglichkeit, diese zu bearbeiten oder unterschiedliche Presets aufzurufen, lediglich die Intensität lässt sich stufenweise von 1-10 (Hall) bzw. 1-4 (Chorus) justieren.

casio cdp-s350

Lautsprechersystem des Casio CDP-S350

Das CDP-S350 verfügt über ein integriertes Lautsprechersystem mit einer Leistung von 2x 8 Watt. Die Lautsprecher haben eine Größe von 13 x 7 cm und sitzen jeweils nach hinten abstrahlend auf der Rückseite des Gehäuses. Der Klang ist gut und durchsetzungsfähig, für meinen Geschmack aber zu hell abgestimmt. Während die oberen Mitten und Höhen sehr prägnant sind, fällt der Bassbereich etwas ab und fehlt im Gesamtklangbild.

casio cdp-s350

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Fazit

Das Casio CDP-S350 ist ein gutes und kompaktes Stagepiano, das dank Netzteilanschluss und Batteriebetrieb für den Einsatz zu Hause, auf der Bühne oder im mobilen Umfeld geeignet ist. Die Bandbreite der Sounds ist enorm groß, allerdings finden sich darunter auch einige mittelmäßige Sounds. Die Verarbeitung des S350 ist tadellos, die Bedienung kinderleicht – ein gutes Stagepiano.

Plus

  • Bandbreite der Sounds
  • kompakte Maße und Verarbeitung
  • Batteriebetrieb
  • Tastatur

Minus

  • kein extra Kopfhörerausgang, kein MIDI
  • teils nur mittelmäßige Sounds

Preis

  • Ladenpreis: 599,- Euro
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