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Test: Yamaha P-121, Stagepiano

Weniger Tasten sind manchmal mehr

23. Januar 2019

yamaha p-121

Nachdem wir kürzlich das aktuelle Top-Modell P-515 aus Yamahas P-Serie im Test hatten, folgt nun ein deutlich kompakteres Modell, das Yamaha P-121. Nicht nur optisch ist dieses mobile E-Piano an die Brüder à la P-125 oder P-115 angelehnt. Wir haben das P-121 für euch getestet.

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Auftritt des Yamaha P-121

Erstaunlich leicht lässt sich das P-121 aus seiner Verpackung holen. Das Gewicht von schlappen 10 kg lässt sich ohne Probleme bewegen, was natürlich auch für den Einsatz bei Proben oder Auftritten eine wichtige Rolle spielt. Der Rücken wird es danken. Das Gehäuse des P-121 ist komplett aus Kunststoff gefertigt, auch die Tastatur besteht aus diesem Material. 73 Tasten bietet das E-Piano und hebt sich schon alleine hierdurch von seinen Brüdern der P-Serie ab, diese bieten nämlich alle den kompletten Tastaturumfang von 88 Tasten. Die kleinere Anzahl an Tasten macht sich auch in den Maßen des Pianos deutlich, es misst hierdurch nur 111,4 x 16,6 x 29,5 cm. Für all diejenigen, die auf eine Oktave Tasten verzichten können, könnte das P-121 somit ein potenzieller Kandidat sein.

yamaha p-121

Das Yamaha P-121 ist in den beiden Farbvarianten schwarz und weiß erhältlich. Wie auch beim P-515 wirkt sich die Farbwahl auf den Preis aus: Die schwarze Variante kostet 40,- Euro weniger als die weiße. Im Vergleich zum P-515 ist der Unterschied aber moderat, denn die weiße Variante des größeren Bruders kostet immerhin 129,- Euro mehr als die schwarze Version. Die Bedienoberfläche ist gegenüber der Tastatur leicht erhöht, was die Zugriffsmöglichkeit verbessert, dazu ist sie ganz leicht nach vorne geneigt. Alle Kanten des E-Pianos sind abgerundet. Einen leichten edlen Touch bekommt das P-121 durch den roten Saum, den Yamaha oberhalb der Tasten angebracht hat.

Da sich die Funktionsvielfalt der Digitalpianos in der Regel in Grenzen hält, ist die Bedienung der Pianos kinderleicht. Neben einem Power-On/Off und einem Lautstärkeregler bietet das Yamaha P-121 Funktionstasten für Demo/Song, Metronom, Rhythmus, Steuerungstasten für den internen Recorder sowie sechs Tasten, die zur Anwahl der Sounds dienen. Diese sind beim P-121 in die Kategorien Piano, E-Piano, Organ, Clavinet/Vibes, Strings und Bass unterteilt. Das Yamaha P-121 bietet die Möglichkeit, die Tastatur zu splitten, d. h. zwei Sounds können nebeneinander auf der Tastatur gespielt werden.

yamaha p-121

Alternativ lassen sich beim P-121 zwei Sounds übereinander schichten, also als Layer nutzen. Auch eine Duo-Funktion hat das Piano an Bord. Hierbei wird die Tastatur in zwei gleiche Teile aufgeteilt, beispielsweise für eine Lehrer-Schüler-Situation.

Tastatur und Anschlüsse des P-121

Wie bereits erwähnt ist die Tastatur des P-121 aus Kunststoff gefertigt. Dies ist in dieser Preisklasse keine Seltenheit. Alle Tasten sind leicht gewichtet und anschlagsdynamisch. Yamaha setzt hier seine GHS- (Graded Hammer Standard) Tastatur ein, diese kommt auch in einigen anderen Yamaha Keyboard und E-Pianos zum Einsatz. Die Anschlagskurve lässt sich in vier Stufen Hard, Medium, Soft und Off einstellen. Auf der Tastatur des P-121 bekommt man sofort ein gutes Spielgefühl, für solch ein Einsteigergerät ist das überaus ordentlich. Die Tastaturgeräusche halten sich auch bei vollem Anschlag in Grenzen.

yamaha p-121

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Auf der Vorderseite hat Yamaha zwei Kopfhöreranschlüsse untergebracht, der Rest der Anschlüsse befindet sich wie gewohnt auf der Rückseite. Hierzu gehören der Anschluss für das externe Netzteil, ein Stereo-Pärchen Klinkenausgänge (2x 6,3 mm), ein Pedalanschluss sowie die Möglichkeit, eine komplette Pedaleinheit anzuschließen. Über einen USB-Port lässt sich das P-121 mit einem Computer verbinden.

Sounds des Yamaha P-121

Die Klänge des P-121 basieren auf Yamahas Pure CF-Klangerzeugung, diese kommt auch bei einigen anderen Pianos der Serie zum Einsatz und hat sich in der Vergangenheit für gute bis sehr gute Sounds bewährt. Insgesamt 24 verschiedene Klänge bietet das Piano, diese sind in die oben erwähnten Kategorien einsortiert. Nach Wahl der Kategorie lässt sich durch erneutes Drücken der Kategorietaste durch die verschiedenen Klangvariationen steppen. Jede Kategorie enthält dabei vier Presets.

yamaha p-121

Das Soundangebot des P-121 stimmt mit dem des P-125 eins zu eins überein, somit ergibt sich eine identische Bewertung. Neben einem strahlenden Grand Piano bietet das P-121 eine knallige Bright- sowie eine softere Mellow-Varianten. Auch ein kantigeres Jazz-Preset ist dabei. Interessant ist, dass man mittlerweile sogar bei solchen Einsteiger-Pianos die Möglichkeit hat, die Dämpferresonanz individuell einzustellen. Das kommt natürlich nicht an die virtuellen Techniken der großen Pianos heran, aber immerhin.

Bei den E-Pianos bietet das P-121 eine klassische Auswahl. Je ein Rhodes- und ein Wurlitzer-Pendant finden sich hier, hinzu kommt ein FM-Piano sowie eine atmosphärische Varianten für die träumerischen Songs und Lieder im Stil der 80er Jahre Balladen.

Komplettiert wird das Soundangebot des Yamaha P-121 von vier Orgeln verschiedenster Variation: zwei Pfeifenorgeln mit unterschiedlichen Registereinstellungen sowie eine Jazz- und eine Rock-Orgel sowie Streichern, Clavinet, Vibes und Bass-Sounds.

yamaha p-121

Lautsprecher des Yamaha P-121

Wie alle Modelle von Yamahas P-Serie verfügt auch das P-121 über ein integriertes Lautsprechersystem. Vier Speaker hat Yamaha im Gehäuse des E-Pianos untergebracht: zwei davon strahlen nach oben ab, die anderen beiden strahlen nach unten. Die Leistung beträgt 2x 7 Watt. Konstruktionsbedingt ist der Frequenzbereich der Lautsprecher eingeschränkt, echtes Bassfundament darf man hier einfach nicht erwarten. Abgesehen von den tiefen Tönen schafft es das P-121 aber, einen angenehmen Klang zu vermitteln. Sowohl Mitten als auch Höhen kommen gut zur Geltung, die Lautstärke reicht für kleinere Proben und Auftritte absolut aus. Auch bei voller Lautstärke fängt das P-121 nicht an zu verzerren.

Sollte man das Piano auf einem Tisch platzieren wollen, würden die nach unten abstrahlenden Lautsprecher natürlich völlig abgedämpft. Dies kann man einigermaßen mit dem Equalizer-Preset „Table EQ“ umgehen. Das rettet den ansonsten guten Sound des P-121 nicht vollständig, macht aber zumindest Teil wieder wett.

yamaha p-121

Extras des Yamaha P-121

Das P-121 bietet einen Reverb-Effekt und die Möglichkeit, einen „Sound Boost“ hinzuzufügen. Möchte man sich selbst mit etwas Rhythmus im Hintergrund unterstützen, lässt sich einer von 20 Styles hinzuschalten. Hierbei handelt es sich um einfache Schlagzeug-Pattern aus den Bereichen Pop/Rock, Jazz oder Latin, die man entweder zum tempogerechten Üben oder als klangliche Bereicherung aktivieren kann.

Das eigene Spiel lässt sich im MIDI-Format aufzeichnen, allerdings kann das P-121 nur einen Song mit zwei Spuren speichern, da wäre sicherlich mehr drin gewesen.

yamaha p-121

Das Thema „smarte Bedienung“ hat schon länger bei den E-Pianos Einzug gehalten, so dass es nicht verwundert, dass man das P-121 über eine App steuern kann. Sounds, Rhythmen und weitere Einstellungen können über das Smartphone oder Tablet gesteuert werden, auch das Speichern und später Aufrufen von Lieblingseinstellungen oder das Anzeigen von Akkorden kompatibler Audio-Tracks ist möglich und gelingt mit der kostenlosen „Pianist App“ sehr komfortabel.

Zum Lieferumfang des Pianos gehören das zum Betrieb notwendige externe Netzteil, ein Notenständer sowie ein Fußtaster, den man als Sustain-Pedal nutzen kann.

yamaha p-121

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Fazit

Das Yamaha P-121 ist ein gutes Einsteiger-E-Piano, was sich aufgrund seiner kompakten Maße für den nicht-stationären Gebrauch anbietet. Wem 73 Tasten und eine Handvoll guter Sounds ausreichen und sein E-Piano mit zu Proben oder Auftritten nehmen möchte, sollte sich das P-121 unbedingt anschauen.

Die Sounds sind gut bis sehr gut. Extra Funktionen wie Dual, Split und Duo gehören zur Grundausstattung eines Pianos und werden vom P-121 beherrscht. Rhythmen und eine Aufnahmefunktion komplettieren das Angebot des P-121. Mit Hilfe der „Pianist App“ lässt sich das E-Piano komfortabel vom Smartphone oder Tablet aus steuern.

Plus

  • Sounds
  • Rhythmen
  • Smart App

Preis

  • Ladenpreis:
  • P-121 schwarz: 549,- Euro
  • P-121 weiß: 589,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    okaluza

    Ich muss dann ein anderes P-121 haben, denn bei mir kann ich jede Voice beim Split miteinander kombinieren. Steht auch so in der Anleitung (Die man natürlich lesen muss). Hier scheint doch sehr oberflächlich und schnell getestet worden zu sein. Ferner ist übrigens noch interessant, dass die USB-Verbindung nicht nur Midi-Daten, sondern auch Audio-Daten in beide Richtungen überträgt. Ich nutze das, um Midi-Daten an eine Audio-APP im iPAD zu schicken. Der Ton der APP wird dann über die Lautsprecher des Pianos abgespielt. Das erweitert die Möglichkeiten des Pianos für mich erheblich.

    Die Rhythmus-Begleitungen sind übrigens nicht nur einfache Schlagzeug-Pattern sondern mit Bassbegleitung.

    • Profilbild
      Felix Thoma RED

      @okaluza Hallo Oliver, tut mir leid, das ist mir tatsächlich durchgerutscht. Habe ich gerade geändert. Danke für die Erweiterung bzgl. iPad.

  2. Profilbild
    janschneider

    Das sieht sich ganz verlockend aus, speziell, da ich für ein großes E-Piano nicht den Platz habe. Das könnte ein guter Ersatz für mein altes 49 Tasten MIDI keyboard sein, mehr Tasten und mit Sicherheit deutlich bessere Tastatur, und vielleicht etwas mehr Motivation, meine extrem rudimentären Fähigkeiten am Klavier etwas aufzuwerten :)
    Soviel Alternativen mit 73 Tasten und geringen Ausmaßen scheint es nicht zu geben…

  3. Profilbild
    1st-take

    Ein potenziell großesManko des ansonsten tollen Instrumentes wird hier nicht erwähnt, daher möchte ich es hier ergänzen, weil ich mein P-121 aus dem Grund zurückschicken musste:
    Beim Splitten ist ein angeschlossenes Sustainpedal ( von mir ausprobiert mit FC5/FC4 /FC3 ) immer auch für den linken Part aktiv! D.h., für die Kombination Bass links / Klavier rechts kann man es vergessen, da auch der Bass-Sound vom Pedal gehalten wird. Das wurde mir vom Yamaha-Team bestätigt!

    Mit dem ebenfalls optionalen Triple-Pedal LP-1 (eigener Anschluss) soll es aber funktionieren, wer will aber erstens auf der Bühne dieses Dreifach-Pedal verwenden/mitschleppen, das für Festinstallation gedacht ist, zweitens es ist nicht ersichtlich, warum das mit einem normalen Sustainpedal nicht gehen soll. Sehr schade!

    Dies gilt leider auch für den großen Bruder P-125. Beide Instrumente werden dadurch für Pianisten, die live Left-Hand-Bass spielen, unbrauchbar.

  4. Profilbild
    pacopaco

    Ich nutze das p121 schon ein paar Jahre und das größte Highlight für mich ist der USB Slot den man auch für audio out/in nutzen kann (also als audiointerface) und nicht nur für midi. Ich kann also mobil mein tablet anschließen und Synth/Piano/Organ – Apps nutzen und den Sound direkt über das Piano ausgeben (Lautsprecher und Line Out). Erweitert die sonst sehr eingeschränkten klanglichen Möglichkeiten natürlich ins unermessliche (besonders mit AUv3s in AUM um noch Effekte einzubinden) und ist auch live sehr praktikabel (kompakte Maße, 10 Kilo, Tablet einfach auf den zugehörigen Notenstand).

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