Überraschung: Nord Electro 6 ist wieder rot.
In regelmäßigen Zügen bekommen die Produkte vom schwedischen Hersteller Clavia Updates verpasst. Da macht auch die Electro Stagekeyboard-Serie keine Ausnahme, der Nord Electro ist mittlerweile im sechsten Zyklus. Was kann man da weiter verbessern? Das wollten wir wissen und haben das Nord Electro 6 getestet.
Gewohnte Optik des Nord Electro 6
Optisch hat sich beim neuesten Sprössling der Electro Serie kaum etwas getan. Die Farbe der Wahl ist weiterhin das knallige Rot, die Nord Keyboards auf jeder Bühne sofort entlarven. Die Bedienoberfläche wurde gegenüber dem 5er Modell minimal umgestaltet, geübte Nord-User aber auch Neulinge finden sich hier jedoch sehr schnell zurecht.
Auch an den drei erhältlichen Varianten hat sich nichts geändert. Neben einem 61 Tasten und einem 73 Tasten Modell bietet Clavia das Nord Electro 6 auch als HP-Version an. Diese verfügt über eine Hammermechaniktastatur von Fatar mit 73 Tasten. Bei den anderen beiden Varianten kommen ebenfalls Tastaturen des italienischen Spezialisten Fatar zum Einsatz, gegenüber der HP-Variante sind diese jedoch leichtgewichtet. Das schlägt sich natürlich auch in den Gewichten nieder. Während die 61er/73er Versionen 8,1 kg und 9,2 kg auf die Waage bringen, sind es beim 6HP 11,4 kg. Das sind jedoch absolut verträgliche Gewichtsklassen, vor allem hinsichtlich des Einsatzgebiets Bühne.
Für unseren Test stand die 73er Version ohne HP zur Verfügung. Funktional gibt es zwischen den Modellen im übrigen keinen Unterschied. Die Tastatur des 6D 73 ist leichtgewichtet und bietet einen sehr direkten Anschlag. Da man hierüber neben Pianos auch Orgel und Synthesizer spielt, ist es ohnehin stets eine Gratwanderung, Clavia meistert diese aber absolut zufriedenstellend.
In den letzten Jahren standen bei Clavia stets kleine, aber feine Updates ins Haus, d.h. am grundlegenden Konzept wurde weder bei der Electro-Serie noch bei den Nord Pianos, dem Stage oder der Orgel etwas verändert. Ob dies auch bei diesem Update so bleibt? Die Antwort fällt schnell: Ja. Das Electro 6 ist weiterhin klar für den Bühneneinsatz konzipiert und bietet mit Piano/E-Piano, Orgel und Sample Synth drei Sound-Sektionen. Diese lassen sich layern und splitten. Allerdings nicht komplett frei, sondern nun an einem von sechs Split-Punkten, die mit LEDs oberhalb der Tastatur verdeutlicht werden. Hinsichtlich des Layerings ist es nun möglich alle drei Sound-Sektionen gleichzeitig zu nutzen, zuvor konnte man stets nur zwei von drei gleichzeitig nutzen. Dies kann nun zu sehr fetten Sounds führen und das Einsatzgebiet des Electros wird hierdurch ein Stückchen erweitert.
Neu ist die Funktion „Split Point Crossfade“, die Clavia mit dem Nord Stage 3 eingeführt hat. Hiermit lassen sich einige Tasten vor und hinter dem eigentlichen Split-Punkt die nebeneinander liegenden Sounds ineinander mischen, so entstehen seichtere Übergänge, sofern das denn gewünscht ist.
Ebenfalls neu ist „Seamless Transition“. Schaltet man Sounds während der Spielens um, wurde bei den Vorgänger des Electro 6 stets hart umgeschaltet. Mit der neuen Funktionen gibt es einen kleinen Übergang von Sound A zu Sound B.
Registrierungen
Zur Anzeige der aktuellen Informationen sowie des Menüs bietet das Electro 6 ein OLED-Display mit einer Auflösung von 128×64 Pixeln. Dieses lässt sich sehr gut ablesen und bietet einen guten Informationsgehalt.
Zum Speichern von Registrierungen hat sich nichts geändert, es stehen weiterhin 8x 50 Speicherplätze zur Verfügung. Auch beim Live/Auto Save Mode gibt es keine Änderungen, hierfür gibt es vier Speicherplätze. Hierbei handelt es sich um Speicherplätze, die nach jeder Änderung sofort gespeichert werden ohne dass dies vom Nutzer bestätigt werden muss.
Allerdings gibt es eine Änderung beim Organisieren der Registrierungen. Den Setlist-Mode, den man vom Electro 5 noch kennt, wurde in einen neuen Program-Modus gewandelt. Das Prinzip des Vorsortieren für den abendlichen Auftritt gelingt damit aber mindestens genauso gut. Speicherplätze lassen sich hiermit organisieren, kopieren und tauschen.
Sound-Sektionen des Nord Electro 6
Wie bereits erwähnt, verfügt das Nord Electro 6 über die drei Sound-Sektionen Piano/E-Piano, Orgel und Sample Synth. Den Lesern die bisher noch keine Erfahrung mit Nord Keyboards besitzen, sei gesagt dass die internen Sounds gegenüber den meisten Konkurrenten nicht fix sind. Vorgegeben ist ein maximaler Speicher der vom Nutzer mit Sounds aus der Nord Piano und der Sample Library gefüttert werden kann. Dies gelingt über den kostenlosen Editor „Nord Sound Manager“. So lässt sich der Klangvorrat des Electros frei gestalten. Braucht man für Auftritt A vor allem Grand Pianos, lädt man sich diese am Vorabend ins Keyboard. Für Auftritt B lässt sich der Speicher dann beispielsweise mit lauter E-Pianos oder Clavinets füllen. Clavia unterscheidet hierbei zwischen den zwei Librarys „Piano“ und „Sample“, für beide Sektionen stehen entsprechend ein fixer Speicher zur Verfügung.
Piano-Sektion
Für die Piano Sektion sind dies beim Electro 6 genau genommen 1 GB, hier hat sich gegenüber dem 5er Modell somit nichts geändert. Neu hinzugekommen sind allerdings die Piano Filter, dazu wurde die maximale Polyphonie von 60 auf 120 Stimmen aufgestockt. In der Piano-Sektion findet sich nun ein Equalizer mit drei festen Presets Bright, Mid und Soft. Konnte man den (Master) Equalizer zuvor noch auf zwei Sound-Sektionen anwenden, lässt er sich nun nur noch auf Orgel, Piano der Sample Synth anwenden. Praktisch bedeutet dies, dass ein Equalizer entweder zweifach fürs Piano genutzt werden kann, nämlich den in der Piano-Sektion und den Equalizer im Effektbereich. Oder man nutzt den Master Equalizer entweder für Orgel oder Sample Synth, für die Pianos stünde dann weiterhin der sektionseigene EQ bereit.
Bei der Beurteilung der Sounds des Nord Electro sollte stets beachtet werden, dass die Soundpalette nicht fix ist, sondern modular aufgebaut ist. Passt einem ein bestimmter Sound nicht, kann man ihn ganz schnell auf dem Stagekeyboard verbannen und hierfür einen anderen Sound in den Speicher laden. Die Palette der Piano und Sample Synth-Sounds ist mittlerweile sehr beachtlich. Durch die Bank weg bekommt man bei Nord aber eine überaus gute Qualität geboten, von klassischen Grand Pianos über knarzige Uprights und Rhodes/Wurlitzer-Sounds oder softe E-Pianos ist alles dabei.
Orgel-Sektion
Neben dem Tastaturumfang ist die Art der Zugriegel ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zwischen den drei Varianten des Electro 6. Die 61/73 Tasten Versionen verfügen beide über physikalische Zugriegel wie bereits die C2D, während die HP-Variante über LED-Zugriegel verfügt wie Stage 3 88. Beide Varianten habe ihre Vor- und Nachteile, das ist größtenteils auch persönlicher Geschmack.
Hinsichtlich der Sounds gibt es beim Electro 6 eine kleine Veränderung gegenüber dem Electro 5. Während B3 Tonewheel, B3 Bass und Vintage Transistor Klangerzeugungen identisch zum Vorgänger sind, verfügt das aktuelle Modell des Electros nun über eine zweite Pfeifenorgel. Nicht nur aber besonders für den Orgelbereich interessant ist die Möglichkeit den Lower-Part der Tastatur auf ein externes Keyboard zu legen, so lässt sich der Electro dann auch zweimanualig spielen. Ebenfalls möglich ist es, den Fußbass der Orgel über den unteren Tastaturbereich zu spielen.
Die Klangqualität der Orgel-Sektion gehört für mein Empfinden weiterhin zu den aktuell Besten im Stagekeyboard-Bereich. Die Orgelsimulation von Clavia kommt hier sehr nach ans Original heran, das zeigen auch die folgenden Beispiele. Gepaart mit dem 122er Leslie der in zwei Varianten integriert ist, klingt das schon richtig amtlich. Jeweils drei Vibrato/Chorus-Variationen bietet das Electro 6, hinzu kommen die zwei Percussion Einstellungen Soft und Fast.
Sample Synth Sektion
Gegenüber der Piano-Sektion wurde die Abteilung für die Nord Sample Library von 256 MB auf 512 MB aufgestockt. Im gleichen Zuge wurde die Polyphonie ebenfalls verdoppelt, von 15 auf 30 Stimmen. Bei den restlichen Features hat sich nichts getan, Attack und Decay/Release lassen sich per Drehregler justieren, drei Anschlags- und Filterdynamikstufen stehen zur Auswahl.
Die 512 MB lassen sich mit den Sounds, die man über die Clavia Website herunterladen kann ausstatten. Wie auch die Piano Library wächst auch die Sample Library ständig an und bietet unterschiedlichste Sounds, herausragend sind weiterhin die Mellotron-Sounds, Streicher oder Synthesizer Klänge.
Mit Hilfe des Nord Sample Editors lassen sich auch eigene Sounds erstellen. Das Manko, dass man hierüber nur ein Sample pro Taste definieren kann, besteht zwar weiterhin, die Möglichkeiten die sich hieraus ergeben sind dafür sehr gut.
Effekte des Nord Electro 6
Außer der Änderung des Equalizers gibt es bei den Effekten keine weitere Änderung. Es stehen weiterhin zwei Effektblöcke zur Verfügung. Block 1 ist für Pan, Tremolo, Wah und Ring Modulator zuständig, Block 2 für Phaser, Chorus und Vibe. Zusätzlich bietet das Nord Electro 6 eine Amp Simulation mit den bekannten Wahl- und Einstellungsmöglichkeiten Drive/Comp, dem Routing auf Orgel, Piano oder Sample Synth sowie den Simulationen Rotary, Twin, JC und Small. Auch hier punktet Nord wieder mit einem direkten Zugriff, die Klangqualität ist weiterhin top.
Anschlüsse des Nord Electro 6
Als Audioausgang dienen beim Electro 6 zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen, zusätzlich besitzt das Stagekeyboard einen Kopfhörerausgang sowie einen Audioeingang. MIDI Ein- und Ausgang erlauben das Einbinden/Ansteuern von weiteren MIDI-Geräten, der USB-Port dient zur Verbindung mit dem Computer zwecks Datenaustausch (bspw. Nord Sound Manager), hierüber können aber auch MIDI-Daten gesendet und empfangen werden. Das Electro 6 erlaubt den Anschluss von drei Pedalen, darunter Sustain- und Control-Pedal sowie ein Rotor-Pedal.
Moin! Wird seine Käufer finden. Ich mag nach wie vor die „gequetschte“ Bedienoberfläche nicht.
Kleiner Fehlerteufel bei der Aufzählung mit Preisangabe am Ende.
Die Dinger heißen hintendran so wie ihre Tastenanzahl ist: Electro 6D 61 und Electro 6D 73. Zwar Korinthenkackerei, aber weniger verwirrend als hier angegeben.
1,5GB Ram??? Ich verstehe den Geiz seitens Clavia nicht. Jedes Smartphone hat mehr Speicher.
Ram kostet heute fast nichts mehr. Eine zeitgemässe Speichergröße würde es erlauben richtig gute Instrumentalbibliotheken zu laden. Der Prophet X macht es vor. Schade, ansonsten finde ich die Teile als Bühnenarbeitsgerät super, aber so kommen die Nord Keyboards für mich nicht in Frage.
Gefallen dir 1500 MB oder 1500000 Kilobyte besser? :) Damit kann man schon richtig was verlöten. Ist ja kein Hollywood/Acoustic Sample-Library Synth. Dein Smartphone kann vor allem eins. Daten sammeln. Dafür braucht es schließlich auch „Giga“-Marketing damit auch jede Drohne sich brav so ein Ding in die Tasche steckt. ;)
Super Argument. Flügel und einen Propeller braucht das Teil also auch noch. Clavia muss nachbessern.
Abgesehen davon bin ich lange genug dabei um Samplespeichergrössen in Kilobyte einschätzen zu können. Kleine Ram Kapazitäten können durchaus für bestimmte Anwendungen ausreichen. Nicht aber für die Simulation von akustischen Instrumenten.
Da gilt ganz einfach je mehr Platz desto besser.
Mir scheint Clavia fährt hier eine Scheibchentaktik, ähnlich der Automobilindustrie: Möglichst oft neue Modelle mit kleinen Verbesserungen. Nur nicht zu grosse Schritte. So kann man viel mehr Geräte in den Markt pumpen. Das ist jetzt der Elektro 6, dann kommt nächstes Jahr „Elektro 7“ mit 2GB Piano und die Kisten von letztem Jahr wandern schön auf Ebay. Top! Ohne mich.
Also ich hatte meine Electro eine Ewigkeit, bevor ich mit der 5er upgegradet habe. Kaufargument war keyboard split und multitimbralität. Der „kleine“ Speicher relativiert sich durch den unkomplizierten Austausch der Sounds, die online library ist MONSTER! Und wäre zu unübersichtlich, wenn alle auf einem Ger@. Ich finde die Pianosounds in der xl-Version top, besonders mit string resonance…
Ich glaube, die Verwendung muss beachtet werden. Für mich ist das Nord Electro kein Solo- oder Studio-Piano, dafür gibt längst andere Spezialisten, sondern eines, das sich im Bandgefüge durchsetzen kann. Dafür reicht der vergleichsweise helle Klang und geringe Speicher aus. Nichts für mich, aber etwas für viele andere Leute … Es wäre (zu) leicht, mit unangemessenen Erwartungen Kritik zu üben …
@MidiDino Warum soll ich denn auf der Bühne Kompromisse bei Klang und Ansprache des Instrumentes eingehen, wenn die Technologie für hochwertige Instrumentalklänge günstig verfügbar ist?
Mit Einstellungen wie Deiner ist es kein Wunder, dass Keyboarder nur noch als Flächenleger oder Sequencer Jockeys fungieren und nicht als Instumentalperformer ernstgenommen werden. Welcher Gitarrist würde sagen, „Egal, Hauptsache der Sound setzt sich im Bandgefüge durch“.
Ich sehe da auch gar keinen Grund für Kompromisse. Die RAM-Kosten können es nicht sein. Man darf auch nicht vergessen, das Clavia ein Edelhersteller ist. Die Teile sind ja eh schon nicht billig.
Es geht im Fall Clavia nicht um einen Kompromiss, sondern um eine spezielle Verwendung, das versuchte ich kurz zu erläutern. Wenn Dir die Entscheidung von Clavia nicht gefällt, dann präferiere ein anderes Produkt. Ich verstehe dein Herumgemoser nicht, ist aber auch egal.
@MidiDino Mit dem Unterschied zwischen „Rumgemoser“ und konstruktiver Kritik an einem Produkt solltest Du Dich nochmal in Ruhe beschäftigen.
Das Forum ist u.A. dazu da solche Kritik zu äussern. Wenn Du anderer Meinung bist kannst Du das schreiben aber meine Kritik grundsätzlich als „Rumgemoser“ abzutun ist schwachsinnig.
Es freut mich natürlich für Dich, daß Deine Ansprüche auf der Bühne so niedrig sind. Das gilt aber nicht automatisch für alle anderen Musiker. Es handelt sich ja hier um einen Hersteller der gehobenen Preiskategorie. Da darf schon mal das Konzept hinterfragen.
Wie oben erwähnt finde ich das Gerät ansonsten interessant und stand beim 5er vor einer Kaufentscheidung. Der unnötig kleine Speicher hat mich abgehalten. Das wird hier wieder so sein.
Ich erkenne tatsächlich nicht, was an deiner Kritik konstruktiv sein könnte. Die von Clavia angebotenen Sounds gefallen offenbar vielen Nachfragern, sonst hätte sich klanglich drastisch mehr entwickelt. In Pop und Jazz sind die Clavia-Modelle live ziemlich häufig vertreten. – Es sei denn man bevorzugt Pianos z.B. aus Holz. Mir persönlich sind Pianoteq und die Rhodesvarianten des RP-X ans Herz gewachsen.
Wofür bräuchtest du ausgerechnet in dem Clavia-Modell mehr Speicher? Für mehr Qualität? Was verstehst du unter Qualität? Falls du lediglich einen anderen Sound suchst, wäre nach meinem Ermessen ein anderes Gerät vorzuziehen.
@MidiDino Konstruktiv, da ich eine Lösung des von mir kritisierten RAM-Mangels vorschlage: Mehr RAM.
„Rumgenörgel wäre: Clavia ist Doof, die Farbe ist hässlich, etc.
Die Clavia sounds sind ganz ok, aber da geht noch mehr nuanciertheit, also mehr velocity layer, round robbin, half pedaling, sympathic resonance, etc. Für soetwas braucht mann mehr RAM. Ich sehe ein solches Keyboard in der Tat als Ersatz für ein akustisches/halbakustisches Instrument, das ich nicht so leicht transportieren kann. Natürlich ist das letztendlich ein Kompromiss. An die Tastatur eines CP70/80 oder das Spielgefühl eines Rhodes kommt so ein Elektrobrett nicht heran, aber zumindest sollte man versuchen das was technisch problemlos machbar ist auch umzusetzten und diesbezüglich ruht sich Clavia zu sehr auf alten Lorbeeren aus.
Es freut mich, dass du endlich etwas konkreter geworden bist. Die bloße Kritik an der Speichergröße war tatsächlich nicht mehr als Moserei. Für mehr mögliche Nuancen im Spiel einzutreten, ist durchaus dein Recht. Ob das aber Clavia und die Gemeinde interessiert, wäre noch eine ganz andere Frage.
@MidiDino Das habe ich schon im ersten Post so geschrieben und in den folgenden vier Posts wiederholt.
Nimm es bitte nicht persönlich, aber für solche müßigen Erklärungen ist mir meine Zeit in Zukunft zu schade. Dann werde ich wohl damit leben müssen, daß Du mir nicht folgen kannst.
Ob und was die „Gemeinde“ interessiert solltest Du der Gemeinde überlassen. Du solltest Dich auf die Vertretung Deiner Meinung beschränken und nicht versuchen eine imaginäre Mehrheitsautorität für Deine Ansichten zu instrumentalisieren. Das ist billige Rhetorik und nebenbei ganz schlechter Stil. Wir schreiben hier in einem Fachforum und sind nicht bei einem Politikstammtisch.
Sorry, aber von einem Wunsch nach mehr Nuancen war explizit von dir nicht die Rede gewesen. ‚Gut‘ war zu lesen, was immer auch diese Vokabel zu bedeuten hatte, mehr jedoch nicht. Ein Mosern und Nachtreten scheint dir (fachlich) besonders am Herzen zu liegen. Mach nur weiter so …
Ich könnte deine Argumentation ja halbwegs nachvollziehen, wenn Du konkret den Sound kritisiert hättest. Ein Gerät pauschal herabzuwerten, nur weil dir die Speichergrösse nicht mehr zeitgemäss vorkommt, finde ich etwas gewagt. Du bist doch ein alter Hase und weisst ganz bestimmt noch, wie stark sich die Werkssounds in Zeiten von 8MB-ROMs unterschieden haben. Einer Firma wie Clavia, die als relativ kleines Unternehmen entgegen der bestehenden Konkurrenz der grossen Platzhirsche einen solchen Erfolg wie mit der Stage und Electro-Reihe vorweisen kann, sollte man schon ein wenig Vertrauen für die Programmierung der Werkslibrary entgegenbringen. Sie scheinen ja einiges richtig zu machen.. Gruss
@swellkoerper Klar, ich kann mich noch gut an Zeiten mit 5 1/4″ Floppys und 128kb RAM erinnern. Damals haben die Hersteller aber wenigstens alles aus der Verfügbaren Technik rausgeholt und sind an die Grenze des Machbaren gegangen. Das scheint mir hier eben nicht der Fall zu sein.
Natürlich geht es mir letztendlich um den Sound und das Klangverhalten des Instruments, was denn sonst?
Wenn ich die Clavia Instrumente nicht gut finden würde hätte ich hier garnicht erst was gepostet. Auch das steht sowohl im ersten Post als auch in denen weiter unten.
Aber anscheinend habe ich hier das goldene Kalb geschlachtet.
Grüße auch…
Fair enough, deine kommentare sind öfters mal kontrovers, aber immer fundiert. ich hab auch schon mal eine goldene clavia-kuh geschlachtet: der nord lead 3 ist wohl der der synth mit dem besten UI und dem am meisten verklärten sound. ich *wollte* ihn wirklich liebhaben, aber er klingt einfach sch$$$e. jetzt liebe ich nur noch meine drum 2, aber dafür richtig.
@swellkoerper Danke für das „fundiert“ :-)
Ja, der Nord 3 hatte es mir auch angetan. Der erste Synth der Konsequent auf LED Kränze um die Potis herum setzte, ein geniales Konzept für den Recall von Potistellungen! Leider ging es mir beim Klang wie Dir, sonst hätte ich ihn mir definitiv zugelegt.
@MidiDino Ich besitze einen Nord electro 3. Irgendwie geht mir aber mittlerweile der orgelsound ein wenig auf den geist. habe ihn jahrelang gespielt und gemocht….nun liebäugle ich mit einem dexibell J 7
dexibell j 7 oder nord 6, was meint Ihr ?
@Organist007 dexibell j7 reizt mich auch wegen der farfisa sounds
die gefallen mir im nord E auch nicht so richtig.
den lead 4 hingegen mag ich nach wie vor sehr, ein tolles Instrument !
@Organist007 Hallo zusammen u hallo Organist 007,
Kannst du mir kurz erklären was der konkrete Unterschied zwischen einem Nord Electro 6 73HP, u einem Nord Stage 76 ist.
Bis auf die 3 Tasten…:-).
Irgendwie find ich dazu nirgends richtig Info. U auch in den entsprechenden Shops, konnte mir da niemand weiterhelfen…
ich denke, der stage hat mehr klangerzeugungsmöglichkeiten als der electro 6
z.B auch synths etc.
der 6er Nord kann mittlerweile auch splitten und layern
ich würde mich eher für einen 6er nord entscheiden als für den stage
weil mir die synth engine des stage nicht soooo gut gefällt.
@Organist007 Ok, dank Dir…
Ich mein das Nord Stage kostet immerhin ca. 800€ mehr als das NORd Electro 6 da müsste es eigentlich doch gravierendere Unterschiede geben….??
Hatte in einem Geschäft nur mal das NORd Stage angespielt u war begeistert…, das NORd Electro 6 HP hatten Sie nicht da…
Nord electro 6 HP hat gewichtete tastatur, oder ?
Wenn ja, dann ist die wahl klar. Fuer synths wuerde ich ein zweites brett nehmen !
@MidiDino @Midi Dino: stimme vollkommen zu. Studio ist Studio, Bühne ist Bühne und das Leder ist rund.
Als E4D-User habe ich mich an die Einschränkungen angepasst, dass beim 5er nicht allzu viel GAS aufkam. Der Neue bewegt da schon etwas mehr, hat er doch im Vergleich zum 4er gigantische Piano- und Sample-Speicher, ist dazu noch 3-fach multi-timbral und nur unwesentlich teurer. Meine 69MB Sample-Speicher reichen für 5 unlooped Mellotron-Samples, das Italian Grand ist das einzige Piano, das ich mit 182.1MB als XL-Version laden kann. Nebenbei, mein Mirage kann maximal ein Multisample mit 128kB von seinem Disketten-Laufwerk laden…
@Son of MooG Was willst Du mit dem Mirage Beispiel sagen? Hier steht ein Sampler der noch ein paar Jahre älter ist als der Mirage und 100MB grosse Samples direkt von der Festplatte streamt. Das war früher eine Frage der Kosten, heute nicht mehr, es sei denn die Hersteller verknappen das Angebot mit Absicht.
Ich kann dich verstehen. Die meisten synths haben auch sehr einfache Displays. Jedes billige Smartphone hat viel bessere. Aber die hersteller sind wohl gierig.
@Numitron Na ja, das sind natürlich alles kleine bis mittelgrosse Firmen, die nicht im Entferntesten das Volumen von Smartphone oder Autoherstellern erreichen, insofern muss man da schon Abstriche machen.
Auf der anderen Seite profitieren auch kleine Firmen von der Bauteilverfügbarkeit und den Entwicklungen der Grossen.
RAM und gute Displays sind mittlerweile relativ günstig auf dem Massenmarkt erhältlich.
Gerade Clavia die ein lange etabliertes Produkt seit Ewigkeiten nur noch verbessern, können da auch nicht mit hohen, eigenen Entwicklungskosten argumentieren. Insofern glaube ich, dahinter steckt wohl schon ein wenig übertriebener Profiteifer.
Das Leben in Schweden ist teuer und die Winter dort sind hart. ;-)
Teuer ist insbesondere der Alkohol ;-)
Um die Kaufkraft der Schweden scheint es aber gut bestellt zu sein, wenn ich mir die YT Clips der schwedischen Kollegen mal so ansehe.
Die Lebenshaltungskosten machen den Unterschied, nicht das Bier. Zumal das durch die gute alte Butterfahrt nach Rostock, Stralsund und Greifswald nach Schweden kommt. Da haben sich die Supermärkte in Meckpomm schon drauf eingestellt. Ich kenne Busparkplätze und Ladeservice aus keiner anderen Region.
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Zum anderen ist es in Schweden einfacher seine Musik zu Monetarisieren, weil die Jugend dort mehr Taschengeld hat, hinzukommt das die Internetflat dort günstiger ist als in Deutschland. Und mehr Wettbewerb auf dem TK Markt gibts dort nicht.
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Hinzukommt, das es zwar keinen gesetzlichen Mindestlohn gibt aber über 90% aller Arbeitsverträge tarifgebunden sind. Dementsprechend ist auch der Grad der Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft. Der Durchschnitt hatte in 2016 ca 24000SEK pM netto Monatsverdienst.
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Was die Unterschiede wieder ausgleicht ist das es im Norden zum Vergleich zu Süden ein starkes Gefälle im Lohn gibt. Siehe auch GfK > Kaufkraftvergleich Europa.
@TobyB Super interessant, was gelernt, danke! :)
Bitte PSV-DSV,
als ich 12 Monate, in Klippan und Örebrö gearbeitet habe, haben mich immer die Öffnungszeiten des Systembolagets, aka Bier, Schnapps und Weinladen gewundert. Montags komplett zu und wenn du bis Freitags 14:00 dein Bier nicht gekauft hast, gabs nur Lightbier der Marke Pirat mit 3,9 % alc. *Brr* In Klippan konnt man sich immer noch mit einer Butterfahrt von Trelleborg nach Rostock helfen. Oder mal eben schnell nach Kopenhagen. Brauereibesichtigung bei Carlsberg ;-) In Örebrö wars da schon schwieriger. Bis Stockholm ne Stunde. Ich hab dann immer im aufgegebenem Luft-Gepäck das Maximum an Dosen mitgenommen. Hat bis auf einmal wo 24 Dosen feinster Pfungstädter Nikolausbock verschwunden sind gut funktioniert. Ich hoffe die hatten Spass ;-)
Spass beiseite, das der Fusel dort in den Läden verkauft wird, hat den Grund, das in Schweden die Sozialdemokratie aus der Abstinenzlerbewegung entstanden ist und man da im letzten Jahrtausend mit der Besteuerung und Verknappung von Alkohol anfing. Heimlich und auf Familienfeiern wird da immer noch getrunken, ich würde meinen mehr als in Russland. Inbesondere um Midsommar und wenn Semester in Schweden ist. Da geht 8 Wochen nicht viel in Schweden.
endlich mal ein richtig guter Beitrag !
@Numitron Als kleiner Hersteller (und auch Clavia ist für die ein kleiner Hersteller) liefern dir die meisten Firmen gar keine Displays. Wenn du da nicht mit Millionenabnahme kommst, wollen die keine Zeit mit dir verschwenden. Und für die Displays auf dem Ersatzteilmarkt bekommt man keine Spezifikationen, weil Apple und Co da ihre Hand drauf haben. Man weiß also nicht, mit welchen Protokollen sie angesprochen werden. War gar nicht so einfach, ein hochauflösendes Display für unsere Geräte zu finden.
Von Gier kann da keine Rede sein.
@Michael Krusch Deswegen möchte ich auch gar nicht wissen was Waldorf für Verrenkungen für ihren Quantum machen mussten. Wir hatten mal eine Anfrage, das für bestimmte Tätigkeiten ein Mitarbeiter auf ein tragbares Display Informationen erhält, die er zur Fertigstellung braucht. Dabei sollte das Gewicht möglichst gering sein. Das die anderen geplanten Komponenten eben auch Masse haben. Die Zielapplikation wäre ein Armband geworden. Geplante Auflage in 3 Jahren, ca. 1000 Stück.
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In der Ausschreibungsphase wurden wir dann mit deinem Phänomen konfrontiert. Man hätte nur noch Oldskool LCD in Farbe haben können, dann hättest aber einen Klotz am Arm. Hinzukommt dann eben auch, das du bei sowas eine Betriebssystemplattform hast, hier M$ Win CE Mobile oder Win8embedded oder höher. Und da sieht es dann gefroren aus. Setzt sich ja keiner hin und frickelt sich ein Linux/Unix zusammen nur weil er ein bestimmtes Display will.
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Das Projekt ist dann ohne Ergebnis in Rauch aufgegangen.
@TobyB Ich hatte schon überlegt, einfach Android-Handys zu kaufen und hinter die Frontplatte zu kleben. :-)
@Michael Krusch Arduino mit Display, was ja nicht so weit von Android weg ist. Ich denk mal nach hinten ist noch Luft im Gerät. Fürs Armgelenk muss es etwas kompakter sein.
@TobyB Klar, die hochauflösenden Iphone Displays zu bekommen ist vielleicht schwierig, aber einfach ein mehrfarbiges Oled kann nicht so schwer sein (siehe T.E. OP-1). Und wenn die Größe nicht stimmt, nimmt man halt zwei. Mehr Auflösung ist bei einem Musikinstrument dann auch nicht wirklich nötig. Der Samrtphonevergleich war auch eher auf den RAM gemünzt. Ist der denn auch so schwierig zu bekommen? Ich habe seit den 90gern das Gefühl, das wir Musiker was die Ram Kapazitäten angeht, von den Sampler/Rompler Herstellern über den Tisch gezogen werden.
Hallo PSV DSV,
oder verbauen die Instrumentenhersteller einfach andere Komponenten? Eine 2 GB Flash Erweiterung von Mutec kostet 379,00 €. Was nicht grade günstig ist, das ist etwas weniger als die Hälfte des Kaufpreises für mein MOXF.
@TobyB Das ist doch genau der Punkt bei dieser Speicherplatz-Diskussion! In diesen Keyboards ist eben *kein* RAM verbaut (also flüchtiger Speicher, das heißt, die Daten gehen verloren, wenn das Gerät ausgeschaltet wird), sondern Flash-Speicher, der eben die Daten behält, nachdem sie einmal geschrieben wurden. Und letzteres ist sicherlich in den letzten zehn Jahren genauso billiger geworden, wie der flüchtige Speicher (sieht man ja an den sinkenden Preisen für USB-Speichersticks und SSD-Festplatten), aber eben immer noch deutlich höher als „normales“ RAM.
Ich hatte mir vor Jahren das nord electro 5 HP gekauft, um damit zu komponieren.
Das Gerät beherrschte leider keinen Midi Multimode, das heißt, ich konnte vom Computer immer nur einen Sound im nord electro ansprechen. Das kannte ich vor 20 Jahren vom Proteus ganz anders. Der hat gleichzeitig Klavier, Streicher, Orgel und Drums abgespielt.
Drum-Sounds gibt es in dem nord electro auch nicht. Ich habe zuhause von GEM einen alten Synthesizer. Der hat nur 32MB. Stellt den Clavia Nord von den Sounds aber in den Schatten (bis auf die Klaviersounds).
@Spartakus Dafür sind die Geräte auch nicht gemacht. Nord selbst bewirbt Electro und Stage vorrangig als Bühneninstrumente.
Ich selbst habe einen Electro 5D 61, den ich als Zweitboard zu einem Kurzweil Forte 88 für Pad-/String-, Mellotron-, Orgel- und Akkordeonsounds nutze, außerdem als mobiles Board für Sessions oder Urlaub.
Dafür ist er ideal, auch wenn die Rhodes-/Wurlitzer- und Clavinetsounds den 200 MB Libraries der akustieschen Pianos hinterherhinken.
Dass Nords Salamitaktik (scheibchenweise Verbesserung) kommerzielles Kalkül sein könnte, ist mir aber auch schon in den Sinn gekommen.
Weil die Optimierungen aber immer relativ gering ausfallen, muss ich aber auch nicht immer die neueste Version besitzen.
Der Electro ist halt der Gegenentwurf zu GB großen rechnerbasierten Piano-Libraries, die mich aber live nicht vom Hocker gehauen haben, so dass ich dort über eine Electro sehr froh bin.
Auch Kurzweil ist eine eher kleine Firma – allerdings mit dem koreanischen Klavierbauer Young Chang im Rücken -, die zumindest in Deutschland kaum mehr irgendwo im Handel zu finden ist.
Aber die zeigen, dass große Speichermedien und Displays machbar sind.
Und was da seit Einführung des Forte allein durch Firmwareupdates an – kostenlosen – Verbesserungen (User-Samplespeicher, Sequenzermodus) kam, ist toll.
@unifaun Interessant. Kannst Du mir sagen, was genau Dich live an den grossen Pianolibraries gestört hat?
@Tyrell: Ich hätte gerne einen Counter, der anzeigt, wer die meisten Negativdaumen sammelt…
…und am Ende des Jahres gibt es einen Preis ;-)
Nur schade, daß man hier nie sicher sein kann wer die Daumen vergibt.
Zweit-Accounts anlegen ist ja nicht so schwer.
von mir gab’s einen gratis, you’re welcome .. ?
@swellkoerper Die Firma dankt!
Einfach nicht kehren.
Es sei denn, massenkompatible Kommentare sind deine Priorität beim Schreiben.
@Michael Krusch Hast recht, stört mich auch nicht wirklich, ermuntert mich eher noch ;-)
Ich habe nur nichts für Leute übrig, die negative Bewertungen ohne Verknüpfung zu inhaltlichen Begründungen abgeben.
Na ich denke eher der AHU ist zum Forum- Troll mutiert…
Differenzierte Kritik = Troll. Aha!
Kein Wort zu Aftertouch. Also keiner drin
@Tai Guter Punkt. Ich glaube die Halbgewichteten/Gewichteten Tastaturen bei Clavia haben das nie. Kann mich aber täuschen.
Hat mich damals schon beim ersten NordLead genervt. Wie kann man das weglassen. Breath Control, ok, aber doch kein Aftertouch, ist doch kein Klavier
@Tai Leider scheint aftertouch immer häufiger zu fehlen.
@Numitron Und damit sind wir wieder bei der von mir eingangs angesprochenen Kostenhuberei der Hersteller…