Verteilung analoger Audiosignale über CAT-Netzwerkkabel
Inhaltsverzeichnis
Wer ein Tonstudio aufbaut, wird sich früher oder später Gedanken um die Verteilung der Audiosignale nicht nur zwischen Geräten, sondern vor allem auch zwischen mehreren Räumen Gedanken machen müssen. In der Vergangenheit wurde das über Multicore-Kabel gelöst, die zwischen zwei Räumen verlegt werden. Dort werden dann einerseits die Mikrofone für die Aufnahme eingesteckt, andererseits die Rückwege für das Monitoring der Musiker während der Aufnahme genutzt. Eine Alternative dazu bietet Cranborne Audio in Form von C.A.S.T. an, das Audio über CAT-Kabel verteilt. Wir haben das Cranborne Audio C.A.S.T. Intro Bundle mit den Einzelprodukten N8, N22 und N22H zum Test erhalten.
Der Hersteller Cranborne Audio
Alles begann mit Soundcraft. Als Angestellte bei Soundcraft in Großbritannien waren Sean Karpowicz, Elliot Thomas, Ed Holmes und Andrew Pat an zahlreichen Projekten des Unternehmens an der Cranborne Road in Potter’s Bar. Mit der schicksalshaften Übernahme von Soundcraft durch Harman und der darauffolgenden Entscheidung, die Produktion in Zukunft an andere Standorte mit geringeren Kosten zu verlegen, wurde Cranborne Audio geboren. Die vier Mitarbeiter gründeten das Startup Cranborne Audio mit dem Ziel, hochwertige Audiotechnik für das Tonstudio zu entwickeln und zu vertreiben. 2017 wurde Cranborne Audio gegründet und präsentierte sich der Fachwelt erstmals auf der NAMM 2018. Los ging es mit dem Camden 500 Mikrofonvorverstärker, dem 500R8 Rack für API 500-Geräte und dem 500ADAT Rack. Das 500R8 Rack hat als Besonderheit acht Slots und ein integriertes Audiointerface mit USB-Schnittstelle. Das 500ADAT Rack ist ähnlich ausgestattet, verzichtet allerdings auf die USB-Schnittstelle und die Control-Sektion. Es folgten der Cranborne Audio Camden EC1 Mic Preamp und der Camden EC2 Dual-Mic Preamp. Beide besitzen die sogenannte C.A.S.T. Schnittstelle zur Übertragung von analogem Audio über ein CAT-Netzwerkkabel. Nun sind mit dem N22 C.A.S.T. Expander, dem N22H C.A.S.T. Expander mit Kopfhörerverstärker und dem N8 C.A.S.T. Audioverteiler mit DB25-Schnittstelle passende C.A.S.T.-Geräte erschienen.
C.A.S.T. – CAT5 Analogue Signal Transport
Bei C.A.S.T. handelt es sich um eine proprietäre Netzwerkschnittstelle für die Übertragung von analogen Audiosignalen über ein handelsübliches geschirmtes Netzwerkkabel. Die Idee ist nicht neu und auf AMAZONA.de haben wir bereits ähnliche Produkte vorgestellt, mit denen es möglich ist, Audiosignale über ein Netzwerkkabel zu übertragen.
Anders als viele Leute glauben, findet dabei keinerlei Wandlung in ein digitales Signal statt. Es wird lediglich ausgenutzt, dass ein geschirmtes CAT-Kabel ähnlich wie ein Multicore-Kabel aufgebaut ist mit mehreren Aderpaaren plus Schirmung. Alles, was man tun muss, um ein solches Kabel für die Audioübertragung nutzbar zu machen, ist eine Adaptierung auf die im Audiobereich üblichen Stecker (Klinke, XLR etc.) vorzunehmen. Genau das machen die Adapter von Radial Engineering, Stairville und der Thomann Hausmarke the sssnake. Bei C.A.S.T. ist es nicht anders. Schraubt man mal einen N22 Signalverteiler von Cranborne Audio auf, sieht man zwar eine Platine, die aber lediglich die Adaptierung vornimmt. Elektronische Bauteile sind nicht im Spiel. Genauso ist es bei Radial Engineering und allen anderen Anbietern. Netzwerkkabel sind darüber hinaus günstiger als spezielle Multicore-Kabel aus dem Musikfachhandel. Neu ist, dass man C.A.S.T. direkt in ein Produkt wie dem Camden EC2 Dual-Mic Preamp integriert hat und mit dem N8 C.A.S.T. Audioverteiler mit DB25-Schnittstelle eine Anbindung an Audiointerfaces mit entsprechender Schnittstelle schafft. Doch dazu später mehr. Der Vorteil einer solchen Übertragung ist, dass bereits in vielen Häusern Netzwerkkabel die einzelnen Räume miteinander verbinden. Wie bei Mikrofonkabeln, ist dabei eine störungsfreie Verbindung von bis zu 100 m Länge möglich.
Cranborne Audio C.A.S.T. Intro Bundle
Das Cranborne Audio C.A.S.T. Intro Bundle besteht aus den N8 C.A.S.T. Audioverteiler, dem N22 C.A.S.T. Expander sowie dem N22H C.A.S.T. Expander mit Kopfhörerverstärker. Außerdem liegen zwei CAT6-Netzwerkkabel bei und ein passendes Rack-Umbaukit. Mit dem Bundle ist es möglich, gleich zwei Räume über Netzwerkkabel miteinander zu verbinden.
Gibt es schon eine vorhandene CAT5/6/7-Verkabelung, kann diese selbstverständlich genutzt werden, solange es sich um geschirmte Kabel handelt. Wichtig: Es dürfen über diese Kabel nicht parallel digitale Signale aus dem Computernetzwerk übertragen werden. Kabel für analoges Audio müssen stets dafür reserviert sein.
Der Hersteller zeigt im Handbuch und auf der Internetseite gleich mehrere Verkabelungsbeispiele, die ich hier aufgreifen möchte.
N8 C.A.S.T. Audioverteiler
Der N8 Audioverteiler verteilt bis zu acht Eingangs- und Ausgangssignale an verschiedene C.A.S.T. Endgeräte wie den N22(H) Expander. Über die Rückseite werden per DB25 bis zu je acht Eingangs- und Ausgangssignale von und zu einem Mischpult oder Audiointerface geführt. Auf der Frontseite sind vier RJ45-Ports zu entdecken, die mit A, B, C und D beschriftet sind. Die Ports B, C und D besitzen zusätzlich einen kleinen Kippschalter, mit dem das Signal-Routing beeinflusst werden kann.
Über ein CAT-Kabel ist es möglich, vier symmetrische Audiosignale zu einem N22 oder N22H Expander zu übertragen. C.A.S.T. nutzt zwei Leitungen des Kabels für Eingangssignale und zwei Leitungen für Ausgangssignale. So ist es zum Beispiel möglich, über ein CAT-Kabel zwischen Regie und Studio zwei Signale für das Monitoring von der Regie ans Studio zu senden, während die Signale von zwei Mikrofonen oder zwei Line-Signale eines Keyboards zurück in die Regie zum Mischpult oder zum Audiointerface geschickt werden. Nutzt man in der Regie den N22H Expander, kann man dort für das Monitoring direkt einen Kopfhörer anschließen.
Nun zeigt es die Abbildung bereits: Da einem N8 C.A.S.T. Audioverteiler bis zu acht Signale zugeführt werden können, werden diese bei Bedarf auf bis zu vier Expander verteilt. Port A transportiert immer das Signal der Inputs 1 und 2. Bei den Ports B, C und D kann der Anwender wählen, ob alternativ zu den zwei eigentlich vorgesehenen Signale (3/4, 5/6, 7/8) das an Input 1/2 anliegende Signal auch an diese Ports geschickt wird. Interessant ist das zum Beispiel für Situationen, in denen allen Musiker das gleiche Signal abhören sollen oder wollen. Darüber ließe sich eine Talkback-Funktion realisieren oder die Verteilung von Musik auf mehrere Räume.
Zur gleichen Zeit verteilen die N22 oder N22H Expander an ihnen angeschlossene Signale von Mikrofonen oder Line-Quellen per N8 an die acht Ausgänge des DB25-Anschlusses. Die Signale von Port A liegen an den Ausgängen 1-2, die von Port B an 3-4, von Port C an 5-6 und Port D an 7-8.
Wichtig: Der Cranborne Audio C.A.S.T. N8 Audioverteiler ist nicht mit einem Ethernet Hub oder Ethernet Splitter zu vergleichen. Es ist vielmehr ein einfacher 1:1 verdrahteter Adapter zwischen den Eingängen und Ausgängen, der über einen Schalter alternativ zwei Eingänge auf alle Ausgänge routen kann.
N22 C.A.S.T. Expander
Der N22 C.A.S.T. Expander ist ein einfaches Ein- und Ausgangsmodul. Wenn man so will, ist es ein Adapter von den üblichen Audioschnittstellen XLR und Klinke auf CAT-Netzwerkkabel. Der N22 C.A.S.T. Expander besitzt auf einer Seite zwei RJ45-Netzwerkanschlüsse, auf der anderen Seite zwei XLR-Inputs, zwei Klinke-Outputs sowie zwei XLR-Outputs.
Im einfachsten Fall besteht ein C.A.S.T. System aus zwei N22 C.A.S.T. Expandern. Dazu verbindet man einfach den C.A.S.T. Out eines N22 mit dem C.A.S.T. In des zweiten N22. Nun erscheinen die Inputs des ersten N22 an den Outputs des zweiten N22 und entsprechend die Inputs des zweiten N22 an den Outputs des ersten N22. Eine Abbildung verdeutlicht das:
N22H C.A.S.T. Expander
Im Unterschied zum rein passiven N22 Expander benötigt der N22H Expander für den integrierten Kopfhörerverstärker eine Stromversorgung. Dies geschieht entweder über einen 9 V Block oder ein externes Netzteil.
Nutzt man eine Batterie, kann außerdem zwischen zwei Power-Modes umgeschaltet werden, um Batteriestrom zu sparen. Der Lo-Mode eignet sich für Kopfhörer mit niedriger Impedanz, der Hi-Mode für die mit hoher Impedanz. Die Ein- und Ausgänge sind bis auf den Kopfhörerausgang identisch zum N22 Expander. Neu sind der Kopfhörerausgang sowie der Regler für die Kopfhörerlautstärke. Auf der Oberseite entdecke ich außerdem zwei kleine Kippschalter, die zwischen Mono und Stereo umschalten und die Audioquelle festlegen. Es lassen sich entweder direkt die Inputs abhören oder das per C.A.S.T. zugeführte Signal.
Ein kleines C.A.S.T. „Netzwerk“ aus einem N22 und einem N22H könnte folgendermaßen aussehen:
Zwischenfazit zum Cranborne Audio C.A.S.T. Intro Bundle
Mit dem Bundle lassen sich bereits mehrere Szenarien aufbauen. Entweder man verbindet die beiden N22(H) Expander direkt miteinander oder nutzt den N8 C.A.S.T. Audioverteiler dazwischen, sodass die beiden Expander zum Beispiel für verschiedene Räume zur Verfügung stehen. Durch den Nachkauf weiterer N22 lässt sich das C.A.S.T. System weiter auf bis zu acht Ein- und Ausgänge ausbauen.
Praxis – Audio über Netzwerk
Die Komponenten des Cranborne Audio C.A.S.T. Intro Bundle sind schnell verkabelt. Ich habe alle hier vorgestellten Szenarien getestet und es funktioniert alles einwandfrei und vor allem: störungsfrei. Die gedruckten und mit vielen Abbildungen versehenen Anleitungen zum N8 und N22(H) helfen bei der ersten Einrichtung. Natürlich ist es eine deutliche Erleichterung, statt eines dicken Multicore-Kabels auf deutlich dünnere und günstigere CAT5/6/7-Kabel zurückgreifen zu können. Liegen solche Kabel unbenutzt in Gebäuden, reicht das Aufstecken der C.A.S.T. Hardware, um eine Audioverbindung herzustellen. Die dünneren CAT-Kabel lassen sich bei Studioneubau auch erheblich besser verlegen als sperrige ein sperriges Multicore. Allerdings:
Das System eignet sich aufgrund der begrenzten Kanalzahl nur bedingt für die Übertragung vieler Kanäle. Pro CAT-Kabel können nur zwei Kanäle vom Studio in die Regie übertragen werden. Bei der Mikrofonierung eines Schlagzeugs fallen im Studio aber nicht selten 10 oder mehr Mikrofone an, die alle irgendwie verkabelt werden müssen. Nun könnte man das System natürlich erweitern, doch benötigt man dann aber auch wieder eine höhere Anzahl an CAT-Kabel. Pro CAT-Kabel lassen sich maximal vier symmetrische Verbindungen herstellen. Möchte ich mindestens 12 Kanäle übertragen, benötigt das mindestens drei CAT-Kabel. Rückwege für das Monitoring noch nicht eingerechnet! Für Studios, die regelmäßig Bands aufnehmen, ist deshalb die analoge Übertragung von Audiosignalen über ein CAT-Kabel eher kontraproduktiv. Ab acht symmetrischen Wegen lohnt sich ein solches System nicht mehr, da dann die Kosten für die Hardware und die zu verlegenden Netzwerkkabel die Kosten für ein Multicore deutlich übersteigen. Außerdem sind drei bis vier gute CAT-Kabel als Strang schon dicker als ein Multicore mit gleicher oder höherer Kanalzahl.
Alternativen & Kritik
Wie schon bei den von mir getesteten CAT5-Adaptern anderer Hersteller, habe ich es mir auch hier nicht nehmen lassen, den N22 einmal aufzuschrauben und zu schauen, was tatsächlich enthalten ist:
Nachdem ich das Gehäuse geöffnet habe, kommen zwei Platinen zum Vorschein. Auf der Platine sind aber keine anderen Bauteile zu entdecken als die eingelöteten Anschlussbuchsen. Das, was bei anderen Herstellern mit Kabeln gelöst ist, wurde hier also mit Platinen umgesetzt. Im N22H befindet sich selbstverständlich aber die Elektronik für den Kopfhörerverstärker. Die Verarbeitung der Cranborne Audio C.A.S.T. Geräte ist einwandfrei.
Ein Alternative zum C.A.S.T. System sind die eingangs genannten CAT5-Adapter. Je nach Hersteller sind diese deutlich günstiger und erfüllen den gleichen Zweck. Zum Vergleich: Zwei N22 kosten im Fachhandel ohne Kabel 250,- Euro. Ein the sssnake Cat Snake 5MC und das Gegenstück the sssnake Cat Snake 5FC kosten zusammen 66,- Euro. Das gleiche System ohne Peitsche, bestehend aus the sssnake Cat Snake 3FB und dem Gegenstück the sssnake Cat Snake 3MB, kosten ebenfalls zusammen 66,- Euro. Außerdem gibt es noch diverse Adapter des Herstellers mit Klinkenanschlüssen. Verzichten muss man dann lediglich auf den N8 Audioverteiler. Rechnet man noch einen Kopfhörerverstärker dazu, bleibt man unterm Strich immer noch bei 100,- bis 120,- Euro.
Die für größere Studios wohl lohnenswertere Alternative wäre der Aufbau eines DANTE-Netzwerks. Das hat auch den Vorteil, dass deutlich mehr Signale über ein Netzwerkkabel übertragen und diese auch per Schalter verteilt werden können. Was im ersten Moment erheblich teurer erscheint, ist eine Investition in die Zukunft, die einem zukünftigem Ausbau des Studios Rechnung trägt.
„Gibt es schon eine vorhandene CAT5/6/7-Verkabelung, kann diese selbstverständlich genutzt werden, solange es sich um geschirmte Kabel handelt. Wichtig: Es dürfen über diese Kabel nicht parallel digitale Signale aus dem Computernetzwerk übertragen werden. Kabel für analoges Audio müssen stets dafür reserviert sein.“
Die Zahl der Immobilien, die in den Kabelschächten CAT6/7 gleich doppelt verlegt haben, dürfte gegen null gehen. Die meisten verlegen so was für Internet, Netzwerk etc.
Prinzipiell ein guter Ansatz, wären da nicht die Begriffe proprietär und Netzwerk in einem Satz. Ich würde sagen, der erste, der so eine Schnittstelle offenlegt, wird Erfolg haben. Hat MIDI vor 40 Jahren gezeigt.
@Tai Kleiner Einwand Euer Ehren.
Wurde bei der Sanierung meiner Hütte (vor etwa 14 Jahren direkt nach dem Kauf) aufgrund des Anratens des beauftragten Elektrikers tatsächlich so durchgeführt (zumindest in einige Zimmer). Im Keller in der Nähe des Hausanschlusses finden sich dann einige Aufputz-Doppel-Anschlüsse, so dass man (vergleichbar mit den Audio-Patchbays) die gewünschten „Zimmer-Anschlüsse“ mit der Fritzbox verbinden kann.
Ich gehe nicht davon aus, dass ich zufällig den einzigen mitdenkenden Elektriker beauftragt habe.
Grüße nach Heidelberg
m-ex
@m-ex Wow, herzlichen Glückwunsch zu deinem Elektriker!
@m-ex Meine Wohnung (2016) hat auch Netzwerkanschlüsse in jedem Zimmer. Alle enden im Flur im Schaltkasten, wo auch das Kabel vom Glasfaserkabelmodem im Keller endet. Und Platz für einen Router ist auch. Da haben die Architekten mitgedacht.
Frage: Ist es nicht deutlich günstiger, mit DANTE zu arbeiten? Den Computer macht man mit der Dante Virtual Soundcard Dantefähig. Dantefähige Lautsprecher in Studio-Monitor-Qualität gibt es zB von Genelec.
Wenn LAN-Verkabelung vorhanden ist, ist der Weg dann nicht sinnvoller als ein proprietäres System?
@horstenberg Proprietär ist das im Prinzip nicht, Cranborne Audio behaupten das jedoch. Du könntest das sogar selbst bauen: CAT5-Kabel nehmen, Stecker abkneifen, die einzelnen Adern abisolieren, alles in einen Klemmblock stecken und damit vier kurze XLR-Kabel samt Steckern daran anschließen. Am anderen Ende des LAN-Kabels machst du das ebenfalls. Schon hast du vier XLR-Leitungen über ein CAT5-Kabel übertragen – voll symmetrisch. In den Boxen von Thomann und Radial ist das eben schon entsprechend verdrahtet. C.A.S.T. macht das über eine kleine Platine anstelle von Kabeln. DANTE habe ich ja oben bereits vorgeschlagen (oder jedes andere Audionetzwerk, das geschirmte CAT5/6-Kabel nutzt). Dann benötigt man aber auch entsprechendes Equipment. DANTE Virtual Soundcard besitzt ja durchaus auch eine gewisse Latenz. Einer der vielen DANTE-Adapter auf XLR wäre dann vielleicht besser.
@Markus Galla Unter proprietär verstehe ich auch das Pinout der Adapter.
Ich hab mal bei einer event Firma gearbeitet da haben die XLR-Cat Adpter vom Licht nicht zu denen vom Ton gepasst.
Kann dir bei der Mischung von Adptern dann auch passieren.
Und wie du sagtest Dante hat eine Latenz. Bei Danze DVS 4ms pro Richtung mindestens. Weiterhin entfällt das Latenzfreimonitoring also muss das die CPU übernehmen.
Das Dante PCIe Interface (128in/128out @48kHz) bietet leider auch keinen DSP Mixer.
ADDA Wandler kosten so um 600 bis 800 Euro mit 2×2 bis 4×4
Einzig das Focusrite X2P geht das Problem an indem es am Konverter einen Mix bereitstellt zwischen Input und Playback, für 1200€ aber zu extrem.
DVS ist also rein für Playback oder Recording sinvoll kostensparend einzusetzten.
Für den Tonstudiobetrieb Sind Interfaces wie RMe Digiface Dante(Leider nur ein Headphone Out Analog) Focusrite Pro Red8Pre (Dante Serie) oder
Antelope Galaxy geeignet. Da sie ausreichend IOs analog lokal und Dante bereitstellen.
Aber günstig ist das nicht und nix zum Aufrüsten.
Die Waves Soundgrid/Digigrid Produkte sind ganz nett. Auch weil SoundgridStudio deutlich Latenzärmer ist und es erlaubt ein USB Interface deiner Wahl zu integrieren.
Auch die Motu AVB Produkte sind in (der richtigen) Kombination für Projektstudios deutlich günstiger.
Mit IOs am Arbeitsplatz und und in der Kabine.
@Kutscher So ist es. Rein für das Monitoring wäre auch Ultranet interessant. Das nutzen mittlerweile zahlreiche Studios und man kann es auch dann nutzen, wenn man ansonsten nicht auf Behringer setzt. Wenn Sample Rates oberhalb von 48 kHz nicht so wichtig sind, ist natürlich Midas/Behringer mit AES50 auch immer eine Option. Aktuell aber leider auch sehr teuer. Mit dem MIDAS DP48 kann man nicht nur das Monitoring für bis zu zwei Musiker übernehmen, sondern zeitgleich auch zwei Signale zurück senden. Das wäre im Prinzip das, was C.A.S.T. analog macht, nur eben digital und im AES50-Universum. Ansonsten wäre vermutlich AVB die beste Wahl. Wobei ich sagen muss, dass ein 16/4 Multicore oder selbst ein 24/4 Multicore jetzt nicht so wahnsinnig teuer ist und auch nicht so dick und sperrig, dass es nicht in einen Aufputz-Kabelkanal passt. Ein 24/8 Multicore kostet bei Thomann mit 30 Metern Länge (m. E. viel zu viel) 289€, das 16/4 kostet 179€. Ein 8er Multicore auf der Trommel mit 15 Metern liegt bei 75 Euro. Das steht für mich alles in keinem Verhältnis zum Aufwand, den man für CAT5/6/7 betreiben muss. Aber das muss eben jeder für sich entscheiden.
@horstenberg Ich sag ja du bist mit AVB/Dante günstiger. Da kann man sich mit my Hammer mal die Rechnung aufmachen lassen. Selbst wenn ich im Büro/Regie 4×2 Datendosen mit Kabel habe und dann noch den Aufnahmeraum mit 4×2 Dosen bestücke. Ob nun Aufputz oder Unterputz sei dahingestellt. Die Komponenten kosten auch nicht viel und ein MOTU ULTRALITE AVB kostet auch nicht. AVB fähige Switche für SoHo auch nicht. Und eine AVB/DANTE Bridge ebenso nicht. Das Schöne ist, wenn man es vernünftig macht, hast auch PoE am Ort. Für einen gebrauchten AVB Switch von Extreme Networks Summit X430(plus AVB Multimedia Feature Pack) hab ich 350€ bezahlt. Der schafft 100 AVB Streams. Die Einrichtung des Netzwerks und Anbindung an ein WAN(Telekom-Router) ist nun auch kein Hexenwerk. Zur noch gehts auch auch statisch mit einem AVB Switch und festen IP Adressen. Ich denke wenn man AVB/DANTE im Studio stellst dir ab 1.5k€ eine praktikable und wesentlich flexiblere Lösung hin.