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Test: Ecler AC-6

(ID: 2193)

Workflow

Genug der Vorrede, wie arbeitet es sich mit diesem Tier von Mischpult? Sehr ordentlich kann ich nur sagen. Beim Einschalten informieren 3 grüne Leuchten über das korrekte Anliegen aller drei Versorgungsspannungen. Die Eingangsempfindlichkeiten sind sehr praxistauglich gewählt worden. An den CD-Anschlüssen musste ich meine über Serato Scratch Live abgespielten normalisierten Dateien nicht nachregeln, um die Spitzen bei 0dB zu haben. Wer doch korrigieren muss, hat mit +/- 15 einen ausreichenden und zugleich weichen Regelweg. Je nach Eingangssignalstärke leuchtet eine grüne LED am Kanal mehr oder minder stark auf, liegt eine Übersteuerung vor, warnt eine rote Peak-LED. Wie bei Ecler üblich, hat der Equalizer mit -30, -25 und -30dB eine Killreglung. Die Einsatzfrequenzen sind angenehm gewählt worden. Das Boosten der Frequenzen um maximal 10dB ist recht weich und ermöglicht ein wohldosiertes Anfetten des Sounds.
 Das Vorhören über den kraftvollen Kopfhörerausgang (mehr als die ausgegebenen 200mW verträgt mein HD 25 auch nicht) gestaltet sich denkbar einfach. Die PFL-Schalter sind zwar etwas besser als bei der Nuo-Serie ausgeführt (guter Druckpunkt, besser sichtbare Aktivität), aber dennoch recht klein. Über eine eigene Stereo-LED-Kette sind sämtliche in den Kopfhörer gelegten Quellen ablesbar. EQ-Reglungen werden berücksichtigt, das Cue-Mix-Verhältnis nicht. Zu einem Drittel liegt die Kette (wie bei den meisten anderen Herstellern auch) leider im ungenutzten Bereich über 0dB.
Die Master-Kette bringt man, wer hätte es gedacht, durch das Betätigen der leicht und gleichmäßig laufenden Fader zum Erleuchten. Jene klappern beim Antippen leicht. Um dies zu verhindern, hätte man sie wohl noch steifer in die Bahn einfügen müssen, soll aber hier nicht weiter stören.

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Teufel im Detail: Wannenkappen mit Schriftzug

Teufel im Detail: Wannenkappen mit Schriftzug

Viel toller ist das Pegelverhalten. Wie schon beim kürzlich getesteten Nuo 4.0 wird hier an der Spitze nichts draufgegeben, sondern immer nur 1:1 durchgereicht. So ist der ganze Faderweg sinnvoll nutzbar. Bei der Aux-Schleife verhält es sich ganz genau so. Mangels Wet-Dry-Regelung kann man aber das Originalsignal nur um das effektierte ergänzen, nie aber ersetzen. Und auch der Cue-Mix hat einen linearen Übergang mit Schnitt bei -6dB, sodass die Signalsumme immer gleich bleibt. Als Schmankerl kann man auch noch an der Haupt-LED-Kette zwischen dem Mix an sich vor und jeweils nach den Ausgangsreglern auswählen – mehr kann man sicht nicht wünschen.
Für alte Schule, aber leider weniger praktisch, halte ich den Masterregler als Schieber. Denn es kann vorkommen, dass dieser aus Versehen betätigt wird. Darum sind die meisten Hersteller wohl auf Drehregler umgestiegen, und Platz hätte es auch noch gespart. Vollends überzeugen kann der Klang – hier spielen die Spanier ganz oben mit. Klar in allen Bereichen, linear und frei von Verzerrungen. Die Rauschabstände der Eingänge liegen alle um die 100dB. Die Vorhörmischung ist bei vielen DJ-Mixern immer recht anfällig für Übersprechen aus nicht gewählten Quellen, hier ist es bei vollem Pegel ohne gewählte Quelle aber außerordentlich gering. Hut ab!

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Wer den Staub ignoriert, erkennt die kurzen Potikappen

Wer den Staub ignoriert, erkennt die kurzen Potikappen

Weiche Übergänge sind mit den Fadern und EQs gut möglich, sehr zügige Performances allerdings nicht. Dies hat mehrere Ursachen. Einerseits sind die Potikappen zwar griffig, aber recht kurz. Nur 12 Millimeter schauen sie hervor. Ein halber bis ganzer Zentimeter mehr stünde ihnen gut zu Gesicht. So müsste man die Finger nicht so sehr spitzen. Auch stehen die schwarzen Markierungen an den Kappen in keinem Kontrast zur Platte, sodass rein optisch nur schwer der Stand festgestellt werden kann. Andererseits ist der Crossfader für Rechtshänder zu nahe am Kopfhörerstecker, sodass man dort in der Bewegungsfreiheit doch etwas eingeschränkt ist. Er läuft weich, aber nicht so fantastisch wie zum Beispiel bei Penny & Giles-Modellen. Dafür ist er etwas zu gebremst. Und natürlich lassen sich Wannenkappen der Linefader zum Cutten schlechter als steile Fingerkappen nutzen.

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Fazit

Ein ganzer Kerl – dank Ecler. Dieses Monster in Retro-Optik ist wohl jeder Installationsgröße gewachsen. Es finden sich Anschlüsse satt, die Verarbeitung ist nahezu tadellos, alles ist solide. Der Klang zählt zum besten, was der Markt hergibt. Ganz besonders hat mich das Pegelverhalten erfreut, was reingeht, kommt auch so wieder raus, keine Überraschungen. Übrigens wieder toll ist das sehr informative Handbuch mit nützlichen Hinweisen, wie es sich für Profis gehört.
Einziger ernsthafter Wermutstropfen sind die etwas kurz geratenen Potis und der eingeengte Crossfader, hier wird manche abrupte Klangmanipulation ausgebremst. Dennoch wird im Großen und Ganzen für den stolzen Preis eine fabelhafte analoge Performance geliefert.

Plus

  • Verarbeitung
  • Klang
  • Übersichtlichkeit
  • Pegelverhalten
  • informatives Handbuch

Minus

  • recht kurze Potis
  • Crossfader etwas beengt platziert
  • Master 1 als Fader

Preis

  • UVP: 1665,- Euro
  • Straßenpreis: 1459,- Euro
  • Stand: November 2009
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