Die Ultras von E-MU: Hammer!
E-Mu EIVXT Ultra – das E-MU Flaggschiff
Die erfolgreiche EIV Sampler-Serie von Emu hatte viele Gesichter (siehe Report EMU Modellübersicht) und gipfelte 1998 in der ULTRA-Serie, deren Flaggschiff der EIVXT ULTRA war. Die Ultra-Serie hatte zudem eine doppelt so leistungsfähige CPU wie seine Vorgänger. Dies bemerkt man vor allem bei bei Verwendung der umfangreichen DSP-Edit-Funktionen.
Optik und Namensgebung seiner „einfacheren“ Geschwister führt leider oft zu Verwechslungen. In unserer Modellübersicht erfahren Sie auch, warum wir den E5000 ULTRA nur eingeschränkt empfehlen können.
Deshalb merke: Ein EIV ist kein EIVXT und ein EIVXT ist noch lange kein EIVXT ULTRA. Und selbst eine Edition „Hollywood Gold“ besitzt weder die CPU noch die Wandler der Ultra-Serie. Als echte Ultras dürfen sich außer dem EIV XT Ultra, auch der E6400 ULTRA sowie der E-Synth ULTRA bezeichnen, die sich nur in einigen Ausstattungsmerkmalen vom E4XT ULTRA unterscheiden, klangtechnisch und von der CPU ihrem großen Bruder 1:1 entsprechen.
Bereits in der Grundversion bietet der EIVXT Ultra 128stimmige Polyphonie und 64MB Ram (ausbaubar bis 128MB Ram). Neben all den Software-Features des EMU EIV XT ULTRA, auf die wir weiter unten eingehen, ist vor allem die exzellente und professionelle Hardwareausstattung hervorzuheben, die diesen Sampler nun mal deutlich von seinen Software-Kollegen unterscheidet.
So ist der EIV XT ULTRA serienmäßig ausgestattet mit einer 3,2GB internen HD, zwei Midi-Trios für 32fache multitimbralität, 8 symetrische Analogausgänge, 2 symetrische Analog-Eingänge, Word-Clock Anschluss für professionelle Einbindung in ein digitales Audiosystem, AES-EBU als Schnittstelle zur digitalen Welt, ASCII Anschluss für den Anschluss einer PC-Tastatur und SCSI für weitere Massenspeicher.
Da aber der Großteil der Möglichkeiten bei allen EMU IV Samplern sehr ähnlich ist, gilt dieser Artikel auch für die sonstigen Modelle der EMU IV Baureihe.
E-Mu Sampler – ein Rückblick!
Ende 1994 erwarb ich für über DM 10.000,– einen der ersten EMU IV Sampler. Ich war mächtig stolz, zu den Auserwählten zu gehören, die von Anfang an mit der neuen EMU-Sampler-Generation arbeiten konnte. Auch wenn die nachfolgenden Generationen, bis hin zur Ultra Serie, das Gehäuse des Ur-EIVs beibehileten, so änderte sich das Innenleben gewaltig, wie wir später noch sehen werden.
EMU hatte es seit jeher verstanden, eine ausgefeilte Benutzeroberfläche mit hervorragenden Synthesefeatures zu kombinieren. Vor allem die vielen Automatik-Funktionenbeim Sampeln und Zusammenstellen von Multisamples, gehörten seit jeher zu den großen Vorteilen der EMU Sampler gegenüber all seinen Mitbewerbern.
Mit der Einführung des EMU IV Ende 1994 setzte EMU einen neuen Standard in Bedienung und Synthese im Sampler Marktsegment und betrieb in den Folgejahren eine vorbildliche Produktpflege in Form zahlreicher Software-Up-Dates, bis hin zur heutigen EMU IV ULTRA Serie.
Bedienung E-Mu Ultra Serie
Wie bereits erwähnt, nimmt Ihnen der EMU IV (und damit sind auch alle Folgeprodukte gemeint, bis hin zur Ultra-Serie), gerne die Arbeit ab. Am Beispiel der Erstellung eines Multisamples möchten wir Ihnen das verdeutlichen.
Sie planen einen Synthesizersound Ihres Lieblingssynthesizers in den Sampler zu übertragen. Bevor Sie mit dem Sampling-Prozess beginnen, stellt Ihnen Ihr EIV einige kurze Fragen:
- Wie groß soll der Tastaturmafang jedes neuen Samples sein? (Üblicherweise legt man gleich bleibendes Intervall fest – z.B, dass jedes neue Sample 6 Halbtöne über dem zuvor aufgezeichneten Sample liegen soll)
- Wo befindet sich die Originaltonhöhe des ersten Samples
- Wie lautet der Name des ersten Samples?
- Soll der Start- und Endpunkt des Samples beschnitten (Truncate) werden?
- Soll nach dem Samplingvorgang der Pegel des Samples optimiert (Normalize) werden?
- Soll das Sample nach dem Truncate und Normalizer Vorgang geloopt werden?
- Soll dieser Loop die Gesamtlänge des Samples oder z.B. nur das letzte Drittel wiederholen? (Fünf Optionen stehen zur Auswahl.)
- Sollen die Übergänge des Loops geglättet (Crossfade) werden, um keine störenden Knackser zu erhalten?
Das mag sch zunächst nach einer aufwendigen Prozedur anhören, ist es aber in der Praxis nicht. Haben sie diese Fragen einmal beantwortet, können Sie sich danach dem eigentlichen Aufzeichnen der einzelnen Samples widmen. Den Rest, incl. Sample-Beschnitt, Looping, Crossfades und Tastatur-Mapping, erledigt der EIV automatisch.
Nach jedem Samplingvorgang haben Sie außerdem die Wahl, dass fertige Sample zu prüfen um zu entscheiden, ob Sie den Samplevorgang wiederholen möchten, oder ob das Sample in Ordnung ist. Nach meiner Erfahrung können Sie innerhalb weniger Minuten ein komplexes Multisample erstellen und dabei Kaffee trinken, während der EIV alle Jobs für Sie erledigt.
Ich kenne keinen Sampler (egal ob Hard- oder Software), der sie in dieser Hinsicht so schnell und umfangreich unterstützt.
Optionale Boards
Für die E-MU EIV Ultra-Serie gibt es folgende Boards. teilweise sind die in den Grundausstattungen schon verbaut – dazu bitte mal in die Liste der Grundausstattungen sehen.
Hier die komplette Liste aller E-Mu EIV-Boards mit ihren Produkt-Nummern:
- 6860 – 128 Stimmen Upgrade
- 6861 – ADAT Board mit 16 x Out und 8 x In
- 6862 – Digital Board mit AES/EBU, Word Clock, ASCII und zweites Midi-Trio
- 6864 – Effektboard RFX-32
- 6866 – ADAT Board mit 16 In und 16 Out, erfordert R-FX Upgrade
- 6867 – Analog-Output Board, 8 sym. Outs /24Bit, erfordert R-FX Upgrade
- 6868 – Analog-In, 4 sy. Inputs /24 Bit, erfordert E-FX-Upgrade
- 6870 – ROM-Sound Board „E-Synth“ mit 16MB an Rom-Sounds
- 6871 – ROM-Sound Board „Orbit/Phatt“ mit 16MB an Rom-Sounds
- 6876 – Flash Rom Board 16MB
- 6877 – Flash Rom Board 32MB
- 6301 – SCSI Hard Drive Mounting Kit
- 6303 – IDE Hard Drive Mounting Kit
- 6313 – Analog-Output Board, 8 sym. Outs /16Bit
Es war keine Liebe auf den ersten Blick! Die mitgelieferten Werkssounds klangen zunächst enttäuschend. Die wahren klanglichen Stärken erschlossen sich mir erst, als ich mich mit dem Klangverbiegungs- und Schichtungspotential auseinander setzte. Interessierten würde ich auf jeden Fall zur Ultra –
Reihe raten, da in meinen Ohren die Wandler etwas differenzierter auflösen. Neben eigens erstelltem Soundfutter kann ich Rob Papens „Techno Synth Construction Yard“ empfehlen.
Guten Tag , Ich bin etwas durcheinander. Ich habe die Möglichkeit einen Emu E4X zu kaufen oder ein Emu 6400 zu kaufen…. Kann mir jemand sagen welche am besten ist. Danke
So lange keiner den Zusatz ULTRA trägt, haben beide den selben Prozessor. Ich würde den nehmen mit der besseren Ausstattung (Speicher, HD etc)
Am Anfang mochte ich die E IV Reihe nicht. Nachdem ich bei einem Freund mal am E 6400 rumschrauben konnte, wandelte sich das schnell.
Also einen günstigen E 6400 besorgt. Dann neuer Job, zu wenig Zeit, das übliche.
Dann lief mir ein E IV XT Ultra über den Weg, nebenher noch eine RFX Karte zum kleinen Budget. Beides genommen und bisher nicht bereut. Immer wieder ein Abentuer, daran herum zu Schrauben.
HG Syncla