Ausprobiert: Die Technik
ESI meldet für den UDJ6 maximal 24-bit / 96 kHz, was aber nur beim Betrieb von zwei Ausgabekanälen funktioniert. Bei sechskanaliger Ausgabe muss man das Interface auf 44,1 oder 48 kHz zurückfahren – sollte aber auch völlig genügen, sechs Kanäle mit 48 kHz sind ja auch eine nette Sache.
In Deckadance lässt sich der Asio-Treiber auswählen – im Angebot sind neben dem Asio 2.0 für ESI UDJ6 auch der Asio4All v2. Wer ganz auf Asio verzichten will (warum auch immer), kann sich auch an Direct Sound (oder WDM, MME oder auf dem Mac CoreAudio) halten, muss dann aber eben mit größeren Latenzen leben. Auf dem Test-Notebook wurde es mit Direct Sound unter 960 Samples (gleich 21,8 ms) unschön; Asio dagegen lief auch bei 96 Samples (gleich 2.0 ms) noch problemlos. Die Einstellungen lassen sich auch (vor dem Start dieser und anderer Software) im Panel des Interfaces einstellen. Das ist zwar etwas schmucklos, dafür aber umso übersichtlicher.
Das Routing der Kanäle funktioniert im Deckadance recht einfach über das Audio-Setup und ist mit ein paar Mausklicks erledigt – egal, ob ich die Signale nun intern verarbeite oder an externe Mixer schicke. Etwas gewöhnungsbedürftig (und umständlich) ist, dass es am UDJ6 keinen Hardware-Controller für den Kopfhörer gibt. Will man da mal eben nachjustieren, hilft nur der Griff zur Maus. Aber ok, das ist eben der Preis für die schlanke Bauweise.
Klanglich gibt’s keine Beanstandungen meinerseits – glasklar und rauschfrei, so muss das sein.
Ein paar Worte zur Software
Einen Test der Vollversion von Deckadance hatten wir hier an dieser Stelle bereits vor gut drei Jahren gebracht. Das Wesentliche lässt sich da nachlesen. Ein paar Keyfacts: Der Aufbau ist klassisch auf zwei Decks angelegt, mit den üblichen Pitch-, Cue-, Transport- und Loop-Buttons. Etwas ungewohnt: die EQs als Schieberegler. Zur visuellen Hilfe gibt es Wellenform-Anzeigen, Peakscope, Specscope und Lauf-LEDs sowie jede Menge Titel- und Tempo-Informationen.
Die sieben fest installierten Effekte pro Deck werden über ein X/Y-Pad gesteuert, was ebenso simpel wie effektiv ist; dazu kommen vier Master FX. Außerdem gibt es einen Sampler mit acht Slots, je drei Relooper pro Deck, deren Muster allerdings fix sind, kreativ austoben darf man sich nicht. Wer das will, muss zur Vollversion aufrüsten, die im Augenblick 75,30 Euro kostet. Die macht auch Sinn, wenn man Dinge wie MIDI-Learn, Timecode oder einen Session Recorder benötigt.
Die Konkurrenz
Härtester Konkurrent (und einziger – wenn man die Abmessungen berücksichtigt) ist der Traktor Audio 2 von Native Instruments. Der hat zwar nur zwei Ausgänge statt sechs, bringt dafür aber eine Vollversion von Traktor Pro 2 mit Remix Decks mit in die Ehe. Preislich liegt er mit einem UVP von 99 Euro etwa auf einem Niveau wie der UDJ6.
HeyHey,
an sich ganz nice.
Wie verhält es sich mit dem Anschluss ans iPad per CC-Kit?
Allein für die Traktor-App würd sich das Gerät lohnen.
Grüße
Shebsen
Ich hatte auch mal ein ESI, da hat das „Panel“ nur den Windows Mixer wiedergegeben. Ist das bei dem Teil auch so?
Wenn man mal sehen könnte, was in dem Gerät innen verbaut ist, wäre das ebenfalls noch ein kleines Sahnehäubchen.