Ein für Framus-Verhältnisse großer Toggle-Switch erlaubt die klassische Hals/beide Pickups/Bridge- Kombination, wobei alle Tonabnehmer stets seriell geschaltet sind. Ohne Aufpreis steht ebenfalls eine Linkshänderversion zur Verfügung, zudem liegt das Modell in anderen Farbgebungen vor, welche man sich auf der Framus Website genauestens vor Augen führen kann.
Mit 3,1 kg Gewicht ist die Mayfield trotz ihrer Ausmaße aufgrund der größtenteils hohlen Konstruktion ein echtes Leichtgewicht und lässt einen auch die berüchtigten sechsstündigen Tanzveranstaltungen (irgendein Spacken kommt immer morgens um 1 Uhr, generell kurz nachdem man schon halb abgebaut hat, knall einen Hunderter auf den Tisch und brüllt: „Los Jungs, noch mal Spanish Eyes“) gut über die Runden bringen.
Praxis/Sound
Ja, das ist Ahorn! Schon bei den ersten Tönen lässt die Mayfield keine Zweifel aufkommen, welche Baumart hier primär verbaut wurde. Schnell in der Ansprache, knackig im Ton und prägnant in der Tonentfaltung, ganz wie man es von einer semi-akustischen Gitarre traditioneller Prägung erwartet. Das Instrument klingt über das gesamte Spektrum sehr ausgewogen, schlicht „rund“ und weiß sein „claim“ gekonnt abzustecken. Was zudem sehr verblüfft ist das ausufernde Sustain, welches die Gitarre an den Tag legt, kannte man diese Art des Schwingungsverhaltens doch bisher primär von Solid Bodies der „4 Kilogramm und mehr“ Abteilung. Interessant auch, dass ein fabrikneues Instrument bereits diese hohe Klangkultur an den Tag legt, welches normalerweise erst nach einigen Monaten des individuellen Einspielens erfolgt. Leicht kehlig, mitunter auch nasal besitzt die Framus Mayfiled eine hohe Durchsetzungskraft im Bandkontext, ohne durch eine Überpräsenz bestimmter Frequenzbereich quäkend auf sich aufmerksam zu machen.
In Sachen Bespielbarkeit weiß der „geplekte“ Hals mit seinen kräftigen Abmessungen gut zu überzeugen. Auch wenn gerade das Halsshaping eine höchst individuelle Angelegenheit ist und gerade meine bevorzugten „Neandertal-Shapings“ wirklich nicht jedermanns Sache sind, wird auch der „Average-User“ mit diesem Hals keine Probleme haben.
Die Tonabnehmerwahl ist gelungen, sowohl der SH2 als auch der Kollege SH4 wissen mit ihrem kräftigen Timbre und moderatem Output in dieser Kombination zu überzeugen und bieten eine sehr gute Basis für einen charaktervollen Ton.