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Test: GForce Minimonsta Software-Minimoog

GForce with the Minimonsta

21. Juni 2005

Vorwort der Redaktion:
Zum GForce Minimonsta finden Sie auch noch einen zweiten Testbericht, der 4 Jahre später entstand. Fragen sie jetzt bitte nicht warum, wir können uns selbst nicht genau erinnern. Na jedenfalls hier ein Link zur „zweiten“ Meinung.

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Das „Monsta“ im Überblick

Nicht schon wieder eine Emulation des Minimoogs! Warum braucht die Welt noch eine, wird sich der an Software Synthesizern interessierte Benutzer fragen. Fing nicht vor Urzeiten mit dem klanglich dem Original etwas unähnlichen Steinberg Model E alles an? Und wurden in jüngerer Vergangenheit nicht Tools wie Creamwares Minimax und Arturias Minimoog V veröffentlicht, die trotz einiger weniger kritischer Punkte schon sehr nahe an ihr Hardware Vorbild herankamen? Was also veranlaßt die Leute von GForce, einen weiteren Minimoog Clone ins Rennen zu werfen, wohl wissend, daß in diesem Sektor das Terrain eigentlich schon abgegrast ist. Versuchen wir einmal herauszufinden, was diese Software zu einem Erstligisten machen soll.

Installation

Diese geht sehr einfach vonstatten, indem das gelieferte Installationsprogramm (in meinem Fall per Download) einfach ausgeführt wird. Der per E-Mail gelieferte Freischaltcode wird eingegeben, die Pfade zur Programminstallation und zur optionalen PlugIn-Ablage werden bestätigt und schon läuft das Minimonsta.

Allgemeine Handhabung

An dem normalen VCO-VCF-VCA-Audioweg des originalen Minimoogs und der am Minimonsta wiedergefundenen entsprechenden Signalkette will ich mich nicht lange aufhalten, das hieße Eulen nach Athen tragen. Alles, was an einem Minimoog auf dem Bedienpanel zu finden ist, wurde in das PlugIn integriert. Ich richte mein Augen- und Ohrenmerk lieber auf die technischen Besonderheiten und die Klangqualitäten dieses Clones.
Beginnen wir in diesem Falle mit der Handhabung der umfangreichen Library, die wahrlich nicht von schlechten Eltern ist. Wirklich gute Kenner des Originals haben dieser Bibliothek ihren Stempel aufgedrückt. Für die alten Hasen seien hier Rick Wakeman und Geoff Downes erwähnt, modernere Stiles werden von Musikern wie Robin Rimbaud und Pascal Gabriel bedient.
Aus der Abbildung wird die große Darstellung ersichtlich, die nach dem Aufklappen den Mixerbereich überdeckt.
Geladen wird bei der Auswahl immer ein Meta-Patch. Ein solches Meta-Patch besteht immer aus bis zu 12 Einzelpatches. Die Anwahl der Einzelpatches erfolgt über die Nummerntasten rechts neben dem META-PATCH SELECT Block.
Der invertiert dargestellte Teil der virtuellen Tastatur des Minimonsta wird als Melohman Octave bezeichnet und kann für einige Funktionen im Bereich des Morphings und Mutates eingesetzt werden. Ich will gleich hier auf die Funktionen zu sprechen kommen, da auch hier das Meta-Patch einen wichtigen Teil der (Vor-) Arbeit trägt.

Meta-Patc-Select Block

Rechts neben der virtuellen Tastatur befindet sich ein Regler MODE, über den der Morph Mode bestimmt werden kann. Der Regler OCTAVE bestimmt, ob die Melohman Octave überhaupt aktiv ist, und wenn ja, in welchem Bereich des virtuellen Keyboards und dementsprechend auch in welchem des realen Masterkeyboards diese vorkommt. Der Regler TIME bestimmt die Dauer des Morphings. Im Modus Morphing verändert sich der Klang vom Ausgangspatch zum Zustand des gespielten Keys innerhalb der Melohman Octave. Hat man ein Meta-Patch geladen, ist das Patch zu hören, welches auf dem ersten der 12 Einzelpatches gespeichert ist. Spielt man jetzt in der Melohman Octave das E, bedeutet das ein Morphen von Patch 1 zu Patch 5. Bei den anderen Modes gibt es entsprechend andere Abläufe, aber das grundlegende Handling ist immer das gleiche. Bleiben wir beim geladenen Patch 1 und spielen wieder das E in der Melohman Octave. Im Mode Morph Back And Forth wechselt der Zustand von Patch 1 in 5 und wieder zurück. Bei Morph Sequence wird pro Taste eine bestimmte Reihenfolge abgespielt, in diesem Falle bedeutet das: Patch 1 => Patch 2 => Patch 3 => Patch 4 => Patch 5 => Patch 6 => Patch 7 => Patch 8. Im Modus Mutate und Partial Mutate erzeugt man neue Sounds unter Auswahl bestimmter zu beeinflussender Parameter, die an den einzelnen Keys der Melohman Octave hinterlegt sind. Somit kann für eine gewollte Soundveränderung mit gewünschten Zwischenstadien eine Kette von Patches innerhalb eines Meta-Patches programmiert werden, die in einem Song einfach durch Spielen eines bestimmten Keys der Melohman Octave ausgelöst wird. So entfällt im Sequencer Betrieb die Erfassung von entsprechenden Controllerbefehlen, und im Live Betrieb ist dieser Klangverlauf auch spielend möglich.

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Weitere Bereicherungen

Als Modulationsquellen können auch die im Vergleich zum Original zusätzliche LFO-Sektion und die XADSR-Sektion verwendet werden. Die LFO-Sektion ist mit einem umfangreichen Angebot an Wellenformen ausgestattet. Selbstverständlich ist der LFO synchronisierbar und bietet durch einen S&H-Slider und einen Smooth Slider zusätzliche Optionen zur Modulation seiner eigenen Wellenformen.
Eine einfach gehaltenes Delay und ein Pan-Regler am Ende der Signalkette sorgen für weitere Möglichkeiten der Klangformung.

Soundeindrücke

Zum Vergleich konnte ich ein originales Model D neben meinen PC stellen, aber ich werde jetzt garantiert nicht anfangen, jede Schwingung in puristischer Weise miteinander zu vergleichen. Klanglich orientiert sich das Minimonsta stark am Model D, so daß der grundlegende Charakter des Minimoogs nachempfunden werden kann. Gerade im Bereich der Klänge aus dem damals mitgelieferten Patchbook zum Minimoog Model D sind die Emulationen mehr als zufriedenstellend. Daher möchte ich auch davon absehen, jetzt mit Audiofiles einen 1:1-Vergleich zu wagen, das ginge schon mit zwei Hardwareminis nicht gut. Lieber lasse ich das Minimonsta für sich sprechen, und das mit einigen klassischen und diversen modernen Sounds.
Die Bässe kommen tief und rund, die Leadsounds sind durchsetzungsfähig und auch im polyphonen Bereich bietet die Emulation hervorragende und in einem weiten Feld einsetzbare Klänge. Perkussives kommt sowohl von der Güte als auch von der Anzahl nicht zu knapp, so daß allumfassend ein wirklich guter Eindruck entsteht.

Global MIDI

Den meisten Parametern ist ein Default MIDI CC zugeordnet. Des Weiteren kann der Anwender bestimmten Parametern noch eine eigene MIDI-Source zuordnen, darüber hinaus noch ein Modulation-Preset, das allerdings den persönlichen Bedürfnissen angepaßt werden kann. Die Einstellungen in dieser Sektion sind allerdings wohlüberlegt vorzunehmen, da es sich hierbei um patchunabhängige und somit globale Werte handelt.

Lokale Einstellungen

Patchspezifische Einstellungen finden wir in der Box Settings. Hier wird die Spielweise festgelegt (Mono, Poly, Legato, Unison) und die Anzahl der zu verwendenden Stimmen. Auch der MIDI-Kanal und die interne Clock des Instruments wird hier vorgegeben.

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Fazit

Gforce haben ein wirklich gut klingendes, auch in kritischen Bereichen zufriedenstellend arbeitendes PlugIn auf die Beine gestellt, dessen Verwendung zumindest als Demo-Version ich nur jedem ans Herz legen kann. Alle Parameter liegen offen, daher ist das PlugIn schon als einladend und intuitiv zu bezeichnen. Die wirklich umfangreiche Soundlibrary dürfte einen zusätzlichen Reiz ausüben, da nahezu jeder klangliche Bereich umfangreich ausgestattet ist. Das Novum für viele Anwender dürfte die Melohman Octave sein, die sich beim Spielen als äußerst praktikabel erweist. So lassen sich viele individuell gewünschte Klangmanipulationen leicht erarbeiten und mit einem Fingerdruck oder MIDI-Befehl auslösen. Die Konkurrenz ist, wie eingangs bereits erwähnt, schon vorher erwacht, aber vielleicht kann sich das Minimonsta noch einige Freunde durch seine besonderen Features erwerben. Ein kleiner Wermutstropfen ergibt sich durch recht hohe CPU-Belastung, aber das ist, auch bei anderen PlugIns, oft der Preis für sehr nah am Original arbeitende Software Instrumente. Eins ist über jeden Zweifel erhaben – das Ding klingt sehr moogy!

Plus

  • ausführliche, aber nur englische Dokumentation
  • dem Original angelehnter guter Klang
  • quantitativ und qualitativ hochwertige Library
  • ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis
  • Spielhilfe Melohman Octave sehr hilfreich

Minus

  • hoher CPU-Bedarf

Preis

  • 139,-€
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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    ein unschlagbarer Synth der Software Welt !! Wer diesen nicht hat ist selber schuld..

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Absolut. Dieser Softsynth hebt sich DEUTLICH von herkömmlichen Plugins ab. Es gibt NICHTS vergleichbares auf nativer Basis.

    Es besticht durch einen absolut warmen und einfach "echt klingenden" Sound, der druckvoll, weich oder auch schimmernd hell sein kann.

    Das Teil wird der Magie seines Vorbildes auf alle Fälle gerecht !

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