Im Gegensatz zur Les Paul, deren kantiger Korpus immer noch an die alte Schule der Vollresonanzgitarren erinnert, ist der komplette Korpus der SG sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite mit einem dezenten Shaping versehen, welches die Handhabung etwas geschmeidiger erscheinen lässt. Auch wurde einmal mehr ein breites, kräftiges „D“ als Halsprofil verwendet, was insbesondere der Bespielbarkeit in Sachen Akkordspiel zugutekommt. Ebenso entpuppen sich das Stop-Tailpiece und der fünflagige Pickguard als alte Bekannte. Das war es dann aber auch schon mit der Konstanz, hier kommt die Weiterentwicklung.
Nehmen wir direkt das auffälligste Utensil zuerst in Augenmerk, das G-Force Tuning System von Tronical, welches vor einiger Zeit noch als e-Tune von Gibson vermarktet wurde. Das auch als Nachrüstsatz erhältliche System wurde bereits für Amazona ausgiebig getestet und kann unter diesem Link nachgelesen werden. Hier kurz die Eckpunkte. Das G-Force System arbeitet mit sechs kleinen Motoren, welche in den Stimmmechaniken eingelassen sind und je nach Preset die Gitarre durch das Drehen der Mechaniken stimmen. Es können 18 verschiedene Tunings eingestellt werden und durch sechs Druckpunkte auf der Rückseite des Headstocks abgerufen werden. Das System arbeitet sehr schnell, absolut zuverlässig und hat nicht umsonst die Höchstbewertung im damaligen Testbericht erhalten.
Des Weiteren gibt es einen neuen Sattel, welcher erstmals den Nullbund bei der SG einführt. Durch den Aufbau soll neben der Angleichung des Leersaiten-Tons an den gegriffenen Ton insbesondere das Sustain gesteigert werden. Auch werden Gibson Gitarren mittlerweile mit der PLEK-Technologie eingestellt, was eine maximale Genauigkeit bezüglich der Bundabrichtung garantiert. Zudem wurde eine hochwertigere Ausgangsbuchse verbaut, die jetzt deutlich fester und sicherer am Stecker zugreift. Auch die intern verbauten Kabel wurden robuster und dicker angelegt, ein Fakt, den mancher Gibson Vintage Besitzer gerne bereits bei seinen alten Schätzchen gesehen hätte. Was einem da mittlerweile manchmal entgegen quillt, könnt ihr euch kaum vorstellen.
Auch bei den Tonabnehmern hat sich etwas getan. Geblieben sind die beiden Classic 57 Pickups, welche einen Gleichstromwiderstand von 7,92 Kiloohm besitzen und mit Alnico Magneten ausgestattet sind. Neu hingegen ist die Tatsache, dass beide Pickups über zwei Push/Pull Potentiometer auch gesplittet werden können, was die Soundvariationen deutlich erhöht. Um Gibson bekanntesten Endorser noch mal gezielt abfeiern zu können, hat man auf der Vorderseite der Kopfplatte in Gedenken an seinen 100. Geburtstag die Unterschrift von Les Paul nebst der Zahl 100 platziert, während auf der Rückseite ein Hologramm mit seinem Konterfei die Gitarre ziert.
Hallo Axel,
hat die SG tatsächlich eine Sattelbreite von 46mm, wie es bei Thomann steht? Also ich fände das total cool, da ich für Pickings schon lange auf der Suche nach einer E-Gitarre mit breiterem Hals bin. Ich habe schon x-mal die Thomann-Datenbank nach breiten Hälsen durchkämmt, aber das ist mir nie aufgefallen. (Ich habe allerdings auch nie bei SG gezielt geschaut, da ich immer auf LP und ST fixiert war.)
Gruß Andreas
Habs inzwischen rausgefunden: Sattelbreite ist tatsächlich 46, aber Saitenabstand ist gleich geblieben, also nur mehr Platz außen. Was ich bei Gibson 2015 echt total nervig finde, ist, dass man das Stimmsystem und diesen hässlichen Koffer aufgezwungen bekommt (auch wenn man den weit werfen kann). Da sahen die Koffer doch letztes Jahr noch richtig schick aus.