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Test: Hamburg Audio, Nuklear, Pulsar-VST-Synthesizer

(ID: 1283)

Pulsarsynthese?

Neu soll sie sein und unverbraucht. Neu ist sie im Vergleich zu den anderen Syntheseformen schon. Scheinbar hat noch kein anderer Hersteller diese Klangerzeugung in Hard- oder Software gegossen. Doch der Reihe nach:
Die Pulsarsynthese gehört in die „Familie“ der Granularsynthese. Die Granularsynthese täuscht durch einzelne „Grains“ (Klangfragmente/Stücke/digitale Schnipsel) – ähnlich wie der Film durch Einzelbilder – einen flüssigen Ablauf, einen kontinuierlichen Klang vor. Die Idee, daraus einen Synthesizer zu machen, basiert auf einer Bachelor-Arbeit von Thomas Wilmering, einem der drei Entwickler dieses Plug-ins.
Die Oszillatoren (hier eigentlich Pulsar-Generatoren genannt) erzeugen hierbei keine Wellenformen, wie man das von Wavetable-Synths, subtraktiven oder (virtuell) analogen Synthesizern her kennt, sondern es werden Clicks/Pulsare/Grains (je nachdem, wie man das nennen möchte) abgespielt. Die Tonhöhenbestimmung erfolgt nicht über die Länge der Schwingung, sondern über die Abstände der einzelnen Clicks. Das heißt, dass ein Ton von 20Hz auch 20 Clicks pro Minute beinhaltet. Damit steht die Welt ein wenig „Kopf“, denn die Veränderung der Grundfrequenz, verändert die Klangfarbe (ähnlich einem Formant-Filter), und nicht mehr die Tonhöhe, da diese über die Wiederholungsrate gesteuert wird. Das ermöglicht neue Klänge, die andere Syntheseformen nur sehr viel aufwändiger (oder sogar gar nicht) ermöglichen würden. Weitere Informationen finden Sich im Handbuch und hier unten bei den Links.

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4_nuklear 3.jpg

In der Praxis

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Mit den mitgelieferten Patches kann man die Möglichkeiten schon mal wunderbar ausprobieren und ausloten und bekommt sehr schnell Lust auf eigene Versuche. Das Handbuch geleitet den geneigten Nutzer dabei gut durch das Plug-in. Es ist zwar nicht sehr dick, der Nuklear ist aber auch kein überdimensionales Stückchen Software mit „Tausenden“ von Parametern.
Besonders interessant erscheint mir dabei der Parameter „frequency“. Dadurch, dass die Tonhöhe nicht über die Frequenz des Grains gesteuert wird, sondern über die Wiederholung, bekommen wir hier interessante Formantfilter artige Effekte geliefert. Das lässt sich extrem gut in Arrangements für Breaks etc. einbauen. Mit „Width“ und „Phase“ lassen sich die Stereo-Eigenschaften des jeweiligen Pulsars steuern. Die beiden Filter (die Pulsare lassen sich in der Mix-Sektion jeweils zuweisen) sind auch als Ringmodulator betreibbar und bieten alle Synth-typischen Filtertypen. Das bordeigene Delay lässt sich natürlich bequem über das Host-Tempo triggern.

3_nuklear 2.jpg

Für etwas ausgefuchstere Klänge kann der eingebaute Step-Sequencer genutzt werden. Er bietet die Möglichkeit, einfache Sequenzen mit Slides (etc.) zu programmieren (die 303 lässt herzlich grüßen). Für den Fall, dass hier nicht 16 Sechzehntel zum Einsatz kommen sollen, sondern triolisch (quintolisch etc.) gearbeitet wird, lassen sich sie Steps entsprechen „abkürzen“. Der Step-Sequencer kann auch einzelne Parameter des Synthesizers kontrollieren. Das macht abgedrehte Effekte möglich.
Die Envolope-Generatoren und LFOs sind in üppigster Form (jeweils acht) vorhanden. Die Hüllkurven sogar in der ganz ausführlichen Version (ADHSR).

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich hoffe auf ein Update um eigene Waves importieren zu können.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Florian Scholz Bestimmt tut es das. Die Entwickler von Nuclear sind der Sache zumindest nicht abgeneigt.
        Meiner Meinung nach wäre auch ein Randomizer/Mutator wie er in Absynth integriert ist eine Bereicherung. Auf jeden Fall ein sehr interesannter Synth und vor allem mal was neues auf dem VST-Markt.

  2. Profilbild
    JavaJim

    Ich habe mir mal die (sehr nutzerfreundliche) Demo Versionen heruntergeladen und das Ding mal kurz gecheckt.
    Ich kann dem Amazona Tester bislang in allen Punkten zustimmen. Sicher kann man das Teil mit Updates noch weiter aufwerten.

    • Profilbild
      Florian Scholz RED

      @JavaJim Danke!
      Synthesizer sind auch immer ein Stück „Geschmackssache“ (Nicht nur in Puncto Klang, auch im Bezug auf Ausstattung etc.)

    • Profilbild
      JavaJim

      @JavaJim Ich habe jetzt nochmal eine Stunde fröhlich drauflosgeschraubt.
      Die Sektion mit Width, Phase, Frequency und Pulsar ist wirklich klasse.
      Damit lassen sich echt herrlich abwechslungreiche und lebendige Sounds schrauben.
      Sehr sehr gut.
      Einige Bereiche der Schaltflächen sind zu miniaturmäßig ausgefallen. Die Schrift im Display könnte auch größer sein. Ansonsten finde ich Haptik und Design gelungen.
      Der momentane Preis des Plugins scheint mir für seine Leistung zwar angemessen zu sein, allerdings ist er schon relativ hoch.
      Ein Preis von 99 EUR würde mich glaube ich nicht weiter zögern lassen, hier zuzuschlagen.
      Ich fände es klasse, wenn man wie beim Roland JP-8000, dem Plugin ein „Superpulsar“ spendieren würde für richtig fette und breite Sounds.

  3. Profilbild
    nativeVS AHU

    Das praktische an dem Synth ist doch auch, dass er wie ein stinknormaler Subraktiver verwendet werden kann aber man sollte ihn erstmal ausprobieren und dann sein urteil fällen.

  4. Profilbild
    AndreD

    Hi,
    vielen Dank für die Kommentare!

    Beim NUKLEAR handelt es sich um Version 1, wir hätten ohne Probleme noch Jahre weiterbauen können bis uns die Ideen ausgegangen wären :)
    Daher mussten wir eine Feature Liste für die Veröffentlichung festlegen.
    Viele weitere Features sind in Planung oder bereits in Arbeit, darunter auch die hier genannten.
    Die Updates wird es bis zur Version 2 kostenlos für NUKLEAR Besitzer geben.
    Wir sind sehr froh, den Sound (insbesondere bei hohen Frequenzen) in der 1.0.7 noch einmal extrem verbessert haben zu können.

    NUKLEAR wird ständig weiterentwickelt und verbessert, auch neue Soundsets sind in kürze online.

    Liebe Grüße,
    Andre

  5. Profilbild
    4damind

    Hat mich nicht überzeugt. Ich empfand sowohl die Features unterdurchschnittlich als auch den Sound. Von mir gibt es da nur ein Befriedigend und keine Empfehlung.

    • Profilbild
      AndreD

      @4damind Hallo 4damind,
      hast Du Dir die Features mal im Vergleich zu anderen Synths genau ansgeshen?
      (Mod Matrix und Sequenzer, z.B.)
      Was fehlt Dir genau? Wir sind ständig bemüht, NUKLEAR weiter zu verbessern, in der Version 1.1 (kommt in Kürze) wird es ein vergrössertes und kontrastreicheres User-Interface geben.
      2 neue Soundbänke sind in wenigen Tagen online, hier schon mal der Demotrack dazu:
      http://sou.....-vst-synth
      Für meinen Geschmack klingt das schon recht überzeugend, das ist aber definitiv subjektiv :)

      Liebe Grüße,
      Andre

      • Profilbild
        4damind

        @AndreD Tut mir leid AndreD aber der Drops ist gelutscht!
        Es gibt aktuell einige neue Synth die mich mehr überzeugen (z.B. der neue Diva von U-He, Imageline Harmor usw).
        Wenn der erste Eindruck schon so schlecht ausfällt, interessieren auch keine weiteren Soundbänke oder ob das Interface kontrastreicher geworden ist.
        Sorry aber für solche halbfertigen Sachen habe ich weder viel Zeit noch Geld übrig.

        • Profilbild
          AndreD

          @4damind Hi 4damind,
          schade, hätte mir da doch eine etwas konstruktievere Kritik gewünscht.
          Finde es wenig hilfreich zu schreiben, dass Funktionen oder Features fehlen ohne nur eines zu benennen.
          Natürlich akzeptiere ich Deine Meinung die Du Dir aus einem ersten Eindruck gebildet hast.
          In wie weit ist denn NUKLEAR für Dich halbfertig?

          Liebe Grüße,
          Andre

  6. Profilbild
    protonica

    Ich schließe mich dem letzten Satz des Fazits von Florian an! Anfangs etwas skeptisch, teste ich zur Zeit die 1.1 und entwickle ein paar Presets. Überrascht hat mich der Umgang mit dem Interface. Er ist kompakt und trotz der Untermenüs (8 Lfos, 8 Envelopes, Sequencer usw.) geht die Arbeit erstaunlich gut von der Hand ohne sich zu verzetteln! Es gibt einige versteckte Features, die sich erst bei genauerem Betrachten (bzw. beim Studieren des Handbuchs) dem User offenbaren. Genannt sei hier z.B. die Glättung der Steps im Sequencer (siehe „Interpolation“).
    Hab mal meine persönliche Wunschliste und Verbesserungsvorschläge an die Entwickler übergeben.
    Mein Fazit: Charaktersynth mit Potenzial und Spassfaktor!

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