Rückwärtig ist das Mikrofon gut gedämpft. Was die Poppempfindlichkeit betrifft, sollte man beim Gesang im Nahbereich unbedingt einen zusätzlichen Poppschutz verwenden. Erst bei größeren Abständen ab etwa 20 cm geht es auch ohne.
Der hohe Ausgangspegel des Heil Mikrofons bringt Vorteile. So muss die erste Verstärkerstufe im Pult – also der Gain-Regler – nicht so weit aufgedreht werden, um ein brauchbares Signal zu erhalten. Bekanntlich ist gerade die erste Verstärkerstufe besonders kritisch. Denn was hier als mögliches Rauschen oder Klangverfälschung hinzugefügt wird, zieht sich letztendlich durch die gesamte nachfolgende Signalkette. Nun bieten mir bekannte moderne Pulte durch die Bank gute Vorverstärker, doch wenn der Eingangspegel bereits recht hoch ist, kann das auf keinen Fall schaden. Auch ist es immer gut, wenn der Schallwandler bereits einen guten Basissound liefert und die EQs im Pult nicht zum Einsatz kommen müssen. Hier bin ich Purist und möchte auch nicht immer erst am EQ drehen müssen, damit der Sound passt. In diesem Bereich kann ich dem PR 31 BW ebenfalls gute Leistungen bescheinigen: plug-and-play.
Messwerte
Hier geht es jetzt nicht um Messungen im Labor unter klinischen Bedingungen wie zum Beispiel im schalltoten Raum. Vielmehr sind hier Messungen in ganz normalen Umgebungen und Räumen gemeint. Also recht praxisnahe Aufnahmesituationen, mit denen der Anwender ja schließlich auch in der Regel klarkommen muss. Als Vergleichsobjekt nehme ich das dynamische Shure SM 58. Das ist für mich so etwas wie der Industriestandard und gehört irgendwie in jeden Mikrofonkoffer.
Der Testaufbau besteht aus Cubase und einem leistungsstarken Rechner mit Kleinmischpult. Über eine Referenz-Soundkarte geht es auf die Festplatte. Das Kleinmischpult dient als Preamp und ist bei allen Testaufnahmen in der Klangregelung linear eingestellt. Meinem Mackie Nahfeldmonitor mit ebenfalls linearer Einstellung wird über einen externen Signalgenerator Rosa Rauschen zugeführt.
Das Mikro sieht aus, als hätte es schon mehr als einen Krieg miterlebt. Ist das eine lausige Lackierung, oder ist es tatsächlich massiv gebraucht?
@Tai Hi Gaffer, das Mikro hat wirklich schon viel erlebt. In der Sache gebe ich dir Recht. Das hätte ich in meinem Tesbericht erwähnen sollen, damit keine falschen Vermutungen über die Ausführung aufkommen. Danke für den Hinweis. Werde das ergänzen.