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Test: Ibanez, 60-GRGTW-BK Doubleneck, E-Gitarre

(ID: 1244)

Sound/Praxis

Zugegeben, ein gewisses Maß der Umgewöhnung erfordert es schon, wenn man sich die 60-GRGTW-BK zum ersten Mal überstreift. Mit einem dementsprechenden konstruktionsbedingt hohem Gewicht kann es schon eine Weile dauern, bis man die ideale Spielposition gefunden hat. In der Praxis zeigt sich auch, dass es die Konstrukteure bei dem Design des Instruments ein wenig über das Ziel hinausgeschossen sind. Platz zwischen den beiden Hälsen muss sein, klar, aber hier ist es einfach etwas zuviel, denn der Hals der Micro-RG lässt sich nur mit einer doch eher unbequemen Körperhaltung richtig bespielen. Und dann auch nur bequem für Spieler mit kleinen Handmaßen, denn die kurze Mensur des Micro-RG Halses und den damit verbundenen schmalen Bünden stellt erwachsene Spieler schon vor eine größere Herausforderung. Und das selbe gilt auch für die zwölfsaitige Variante, hier stellen aber weniger die schmalen Bünde, sondern vielmehr das schmale Griffbrett das Problem dar. Was bei einer sechssaitigen normalen RG noch bestens funktioniert, ist bei der 60-GRGTW-BK einfach zu schmal geraten. Hier hätte man dem Griffbrett ein paar Millimeter Breite mehr spendieren sollen.

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Der akustische Grundsound klingt frei nach dem Motto: „Wo viel ist , kann auch viel klingen“. Und so röhrt die Gitarre dank des riesigen Bodys auch gleich gut und druckvoll los. Der Sound ist dank der Masse an Tonholz Mahagoni und den Ahornhälsen recht ausgewogen, sustainreich und knackig zugleich. Deadspots oder Schnarrer sind in keiner Lage an beiden Hälsen auszumachen, lediglich beim Bespielen der H-Saite des Micro-RG Halses kommt es zu einer Art Scheppern, welches sich auch nicht genauer lokalisieren ließ.

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An einem Verstärker angeschlossen zeigt die Doubleneck-RG dann ein eher nur befriedigendes Klangbild. Die Tonabnehmer sind zwar redlich bemüht, schaffen es aber nicht so wirklich, den durchaus guten akustischen Grundsound in die „elektrische Welt“ zu portieren. Sie klingen der Preisklasse entsprechend, und wer vorhat, etwas Größeres mit dem Instrument anzustellen, dem sei wärmstens empfohlen, die Tonabnehmer durch höherwertige zu ersetzen. Und dann am besten dann auch gleich Modelle mit Singlecoil-Schaltung verbauen, um speziell dem Sound der zwölfsaitigen RG ein ansprechenderes Klangbild zu ermöglichen. Dennoch ist es immer wieder schön, den Sound einer zwölfsaitigen Gitarre zu hören, die jeden Chorus nahezu überflüssig macht!

-- Kopfplatte der 12-String --

— Kopfplatte der 12-String —

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Fazit

Eigentlich bestehen Instrumente von Ibanez unsere Tests immer mit Bestnoten, bei der 60-GRGTW-BK Doubleneck ist das diesmal aber leider nicht unbedingt der Fall. Dafür sorgen einige nicht clever gelöste Dinge wie das zu schmale Griffbrett des zwölfsaitigen Halses, die kurze Mensur mit den schmalen Bünden des Micro-RG Halses, die es für Spieler mit normal großen Händen extrem schwierig macht und auch der in einem zu weiten Winkel angebrachte Hals der MicroRG, welcher ohne größere Verrenkung nur unbequem zu erreichen ist.

Weiterhin ist die Hardware mit ihren Switches und Potis ebenfalls als nicht sehr hochwertig zu bezeichnen, und auch die Pickups sollte man am besten gegen höherwertige (die auch gerne von Ibanez selbst stammen dürfen) austauschen. Was bleibt ist der Exotenstatus, der günstige Preis und die Gewissheit ein Instrument zu besitzen, von denen weltweit lediglich 60 Stück existieren. Im Auslieferungszustand ist die Ibanez 60-GRGTW-BK Doubleneck somit also eher etwas für die Vitrine als für die Bühne.

Klangbeispiele: Bugera V22-Röhrencombo über ein Tascam FW-Interface in Logic Audio.

Plus

  • Exotenstatus
  • Showfaktor
  • Gigbag im Lieferumfang

Minus

  • Griffbrett zwölfsaitige RG zu schmal
  • Griffbrett Micro-RG sehr klein
  • Winkel der Hälse ergonomisch ungünstig
  • Pickups

Preis

  • UVP: 777,- Euro
  • Straßenpreis 685,- Euro
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Klangbeispiele
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