Test: Ibanez, AGB 200, E-Bass

Ein prima Bass, der Ibanez AGB200. Auch, wenn er natürlich eigentlich im Retrobereich beheimatet oder dafür konzipiert ist, ist deshalb keine Stilrichtung von vornherein auszuschließen. Erlaubt ist im Grunde was gefällt und wenn es mit diesem Bass gefällt, warum dann nicht? Die besonders modernen Stilrichtungen sind von vornherein natürlich nicht unbedingt sein Metier. Eine Heavy-Metal-Kombo oder eine Level-42-Tribute-Band sicher nicht sein angestammter Lebensraum. Aber man hat auch schon einige Rocker mit solchen Bässen gesehen, es kommt vielleicht einfach noch darauf an, wie laut man spielt und wie weit der Verstärker entfernt. Denn bei Hohlkorpi ist Feedback trotz Humbuckern immer ein Thema.

Die Verarbeitung ist auf angemessenem Niveau, zu dem erwähnt werden muss, auch wenn es sich bei diesem Instrument nicht um ein absolutes Dumping-Angebot handelt, dass der Preis erstaunlich ist. Es ist zu berücksichtigen, dass eine so aufwändige Konstruktion deutlich arbeitsintensiver ist als das bloße Ausfräsen eines Vollholzkorpus.

Das Einleimen des Halses, das Verleimen der Decke und des Bodens, die Bindings und das Einbringen der Elektronik benötigen weit mehr Arbeitsschritte als ein gewöhnlicher E-Bass. Die kleine Unpässlichkeit am Rande des F-Loches kann man dabei unter den Tisch fallen lassen.

Wer sich für einen zusätzlichen Halbakustikbass interessiert und nicht gleich viel Geld ausgeben will, kommt nicht um ein Antesten dieses oder seines nahe verwandten Basses herum.