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Test: Ibanez RGA60AL-ABL, E-Gitarre

Ibanez RG E-Gitarre im Vollholzdesign

20. Juni 2019
Ibanez RGA60AL-ABL

Ibanez RGA60AL-ABL

Die RG-Serie von Ibanez treibt ihre Blüten weiter und weiter voran, stetig und mit hohem Output verlassen neue Kreationen auf Basis des Dauerbrenners die Fabriken in Asien. Frisch bei uns in der Redaktion eingetroffen aus diesem riesigen Pool ist nun eine weitere RG, deren Optik dem Betrachter ohne Umschweife die Stammeszugehörigkeit klar macht. Hier geht es mal wieder heftig zur Sache – obwohl eine Holzoberfläche ja eigentlich eher Ruhe und Kraft ausstrahlt, wirkt das Design der Ibanez RGA60AL-ABL schon sehr martialisch und äußerst kraftvoll. So weit zum Erscheinungsbild, was unter der Haube dieser E-Gitarre steckt, werden wir im Folgenden beleuchten!

Ibanez RGA60AL-ABL

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Ibanez RGA60AL-ABL E-Gitarre – Facts & Features

Die Ibanez RGA60AL-ABL E-Gitarre ist Teil der Axion Serie des Herstellers, die sich durch den Einsatz von Bare Knuckle Pickups vom Rest des Sortiments auszeichnet. Tatsächlich also haben es Boutique-Pickups auf die Decke einer Großseriengitarre geschafft, in diesem Fall sind es zwei Humbucker des Typs „Aftermath“, die über einen Dreiwegeschalter, einen Regler für die Lautstärke sowie einen Minischalter gesteuert werden. Der Minischalter bringt die beiden Pickups in den Singlecoil-Modus, was eine entsprechend große Klangvielfalt verspricht. Er sitzt griffgünstig an der Position, die normalerweise von einem Tone-Poti eingenommen wird. Ein solches finden wir hier aber nicht, was ich persönlich aber überhaupt nicht schade finde. Die Qualität des Dreiwegeschalters kann man als befriedigend bezeichnen, besser steht da schon der kleine Nachbar da und auch das Volume-Poti gefällt durch seinen seidenweichen Lauf über den gesamten Regelweg.

Das alles sitzt in einem dreiteiligen, nur hauchdünn lackierten Eschenkorpus, der mit Rundungen und Fräsungen nur so übersät ist. Vorne, hinten, oben, unten an den Cutaways: Kaum eine Ecke ist zu finden, die nicht irgendwie bearbeitet wurde, um dem Spieler das Leben so leicht wie möglich zu machen. Umrandet wird die Decke von einem strahlend weißen Binding, das einen schönen Kontrast zur dunklen Farbe des Holzes bietet und zum anderen in den Innenseiten der Cutaways in seinem Durchmesser zunimmt. Nicht fehlen darf natürlich ein Floyd-Rose-Style Vibrato auf der Decke, das wie die gesamte Hardware eine schwarze Lackschicht trägt und, leider auch wieder hier, einen geschraubten Tremolohebel besitzt, bei dem man ja immer mehr oder minder große Kompromisse eingehen muss.

Dafür aber arbeitet das System so, wie man es von einem Floyd Rose erwarten kann: Dive-Bombs werden ohne zu klagen hingenommen und nach der Rückkehr des Vibratoblocks in seine Ausgangsposition ist die Stimmung keinen Cent anders als vor der Malträtierung. Gegenüber dem originalwn FR-System bietet diese von Ibanez lizenzierte Version mit seinen abgesenkten Schrauben der Feinstimmer eine deutlich flachere Bauart, sodass dem Handballen beim Abdämpfen nichts im Wege steht und zudem die rechte Hand schnell eine bequeme Auflageposition findet.

Ibanez RGA60AL-ABL Bare Knuckle

Ibanez RGA60AL-ABL E-Gitarre – Der Hals

Wem es bei der Ibanez RGA60AL-ABL E-Gitarre bisher nicht „urig“ genug zuging, der bekommt spätestens beim Hals die Vollbedienung. Dank der CITES Bestimmungen bekommen wir es immer wieder mit neuen Holzarten zu tun, die die Hersteller nun regelrecht aus dem Hut zaubern. In diesem Fall erwartet uns ein extrem dunkles Holz mit dem Namen „Panga Panga“, das in seiner Struktur, seinem Aussehen und in der Qualität dem Wengeholz sehr nahe steht. Wohl eher zur Zierde dienen die zwei dünnen Streifen aus Walnuss, die die Rückseite bis hinauf zur Kopfplatte schmücken. Über das Halsprofil muss man nicht viele Worten verlieren, es herrschen die Richtlinien der berühmten (und für viele Spieler auch berüchtigten) Ibanez Wizard-Hälse mit einem sehr flachen Profil, das dank der unbehandelten Rückseite aber ein wunderbar natürliches Spielgefühl vermittelt.

RGA60AL-ABL – Griffbrett aus Macassar Ebenholz

Dieses angenehme Spielgefühl wird auch vom Griffbrett nicht gestoppt, das aus Macassar Ebenholz besteht und im Gegensatz zum klassischen Ebenholz mit seiner tiefschwarzen Farbe eine dezente Maserung aufweist. Die Bundierung ist von Kopf bis Fuß einwandfrei gelungen, nichts steht an den Kanten über und stört deshalb. Ganz im Gegenteil, denn eher als praktisch kann man die illuminierten Dots am Rand des Griffbretts bezeichnen, die auch auf den dunkelsten Bühnen dieser Welt den rechten Weg weisen. Auf dem Griffbrett gibt es auch welche, allerdings sehr dezent und an die Ränder des Bundes gesetzt – die erste Oktave an die oberen und die zweite an die unteren Kanten.

Noch ein wenig mehr Beleuchtung gibt es an der Kopfplatte, denn auch der Ibanez Schriftzug besteht aus illuminiertem Kunststoff und bietet, ähnlich wie das weiße Binding rund um die Decke, einen schönen Kontrast zum dunkel furnierten Headstock. Dort oben sitzen auch die sechs Tuner, deren Job ja dank des Klemmsattels nicht gerade der aufregendste ist. Entsprechend gespart wurde an dieser Stelle, denn die Tuner wackeln doch recht deutlich auf ihren Achsen. Aber solange der Sattel korrekt klemmt, kann man diesen Punkt eher vernachlässigen. Insofern wurde der Sparstift bei dieser E-Gitarre dort angesetzt, wo es nicht ganz so weh tut bzw. auffällt.

Ibanez RGA60AL-ABL Back

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Ibanez RGA60AL-ABL E-Gitarre – in der Praxis!

Es kommt ja nicht von ungefähr, dass Wenge in der Welt der Bassgitarren schon lange zu den beliebtesten Tonhölzern zählt. Denn in Kombination mit dem Eschenkorpus entwickelt das Instrument bereits unverstärkt angespielt einen enorm druckvollen und überaus sustainreichen Grundsound. Die Bespielbarkeit geht bei unserem Testinstrument in Ordnung, einige „Highspeed-Artisten“, und die gehören ja nun mal zur angepeilten Zielgruppe dieser E-Gitarre, würden sich aber sicher noch eine komfortablere Saitenlage wünschen. Die können sie auch bekommen, denn mit der guten Verarbeitung des Halses und der Bundierung dürften auch hier wieder Bestmarken zu erreichen sein.

Die Saitenlage ist zwar etwas hoch – das sorgt aber, wie wir ja alle wissen, zumindest für einen fetten Ton und damit können die Bare Knuckle Pickups auf der Decke der Ibanez RGA60AL-ABL genug Futter erhalten, um den Amp anzublasen. Und das gelingt ihnen bestens, die beiden Aftermath Humbucker bekommen den wuchtigen Grundsound dieser E-Gitarre gut in den Griff und überzeugen mit einem klaren und transparenten Sound, der selbst bei hoher Verzerrung nicht zum Matschen neigt und dem im Coil-Split-Modus nicht so schnell die Puste ausgeht. Und da auch der Klang und die Dynamik bei zurückregeln des Volume-Potis kaum merklich Verluste einfahren, bietet die RGA60AL-ABL eine überraschend breite Palette an Sounds, die sie keineswegs nur auf den Einsatz im Metal-Bereich einschränken!

Ibanez RGA60AL-ABL E-Gitarre – Klangbeispiele

Nun zu den Klangbeispielen, für die ich erneut meinen Referenz-Amp Orange Micro Dark mit angeschlossener 1×12″ Celestion Vintage 30 Box benutzt habe. Aufgenommen wurde mit einem AKG C3000 Mikrofon, Effekte wurden keine eingesetzt.

Hören wir im ersten Beispiel zunächst einen unverzerrten Sound, bei dem beide Bare Knuckles im Singlecoil-Modus arbeiten. Wie bereits weiter vorne im Text erwähnt, sorgen sie auch als Einzelspuler betrieben für Wärme und Druck im Klang der Ibanez RGA60AL-ABL E-Gitarre.

Beispiel 2 zeigt einen weiteren Cleansound, dieses Mal wurde der Humbucker am Hals als Doppelspuler geschaltet genutzt. Auch hier gefällt der Klang durch Wärme und einen eigenen Charakter.

Kommen wir zu den Zerrsounds im Repertoire der Ibanez RGA60AL-ABL E-Gitarre – ihrem eigentlichen Einsatzgebiet. In Beispiel 3 hören wir den angezerrten Sound beider Pickups im Humbucker-Modus. Der Dreiwegeschalter befindet sich also in seiner Mittelstellung. Ein cooler Rhythmussound, der ebenfalls von der sehr resonanten Grundkonstruktion der Gitarre profitiert.

Nun rüber zu den High-Gain-Sounds. Im vierten Beispiel hören wir den Sound des Bare Knuckle am Steg, das letzte Beispiel vermittelt einen Eindruck des Hals-Humbuckers mit hoher Verzerrung.

Ibanez RGA60AL-ABL Kopfplatte

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Fazit

Mit dem Zusammenfügen der Bauteile Panga Panga Hals, Eschenkorpus und den zwei Bare Knuckle Pickups ist Ibanez mit der RGA60AL-ABL nahezu ein Volltreffer gelungen. Das Instrument ist sehr gut verarbeitet und überzeugt bereits trocken angespielt mit einem resonanten und sustainreichen Grundsound, den die beiden Aftermath-Humbucker wirkungsvoll an den angeschlossenen Amp liefern. Punktabzüge gibt es für die minderwertigen Mechaniken und den etwas fragil wirkenden Dreiwegeschalter, was mich aber trotzdem nicht daran hindert, dieser E-Gitarre unterm Strich ein sehr gutes Testergebnis zu erteilen!

Plus

  • Verarbeitung
  • Klang
  • fett klingende Bare Knuckle Pickups mit Singlecoil-Option
  • verstimmungsfrei arbeitendes Floyd-Rose-Vibrato

Minus

  • Mechaniken
  • fragiler Dreiwegeschalter

Preis

  • Ladenpreis: 1205,- Euro
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Klangbeispiele
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