Ibanez WH10v2
Das Wah-Wah-Pedal ist wohl neben ein paar wenigen anderen Standards auf fast jedem Pedal-Board vieler Gitarristen zu finden und spätestens seit Jimi Hendrix’ Voodoo Child nicht mehr wegzudenken. Ähnlich wie bei Gitarren und Verstärkern, doch noch etwas reduzierter, teilen sich ein paar Klassiker die oberen Plätze der beliebtesten Wah-Wah-Pedale. Neben dem Cry Baby von Dunlop, dem Vox Wah und vielleicht dem Morley Wah etc. war das Ibanez WH10 schon immer ein Geheimtipp. Das Original wird schon seit Jahren nicht mehr gebaut, doch erlebte es mit dem Erscheinen auf dem Pedal Board von John Frusciante (Red Hot Chili Peppers) eine Renaissance und wird seitdem in diversen Internet Auktionshäusern zu horrenden Preisen gehandelt.
Keine Frage, dass es nicht lange gedauert hat, bis Ibanez ein Reissue auf den Markt brachte. Und genau dieses, also das Ibanez WH10V2, werden wir jetzt mal in einem AMAZONA-Test unter die Lupe nehmen!
Konstruktion/Lieferumfang
In einer schwarz-grünen Kiste verpackt, kommt das Ibanez WH10V2 wie erwartet grau-grün zum Vorschein. Rein optisch sieht es im Grunde aus wie das Original, nur der Grauton schimmert etwas dunkler, was vielleicht daran liegt, dass die zweite Version nicht mehr aus Kunststoff, sondern aus Aluguss gefertigt wurde und somit höchstwahrscheinlich weitaus stabiler und roadtauglicher ist. Trotz des neuen Metallchassis ist das Pedal nicht viel schwerer und fällt mit 790g eher unter die Kategorie „leichteres Wah-Wah“. Auch die Maße sind eher kompakt, verglichen mit zum Beispiel einem Dunlop Cry Baby. Das WH10V2 ist 202 mm lang, 87 mm breit und die Höhe variiert zwischen 60 und 80 mm. Also nimmt es perspektivisch nicht zu viel Raum auf dem Pedal-Board ein. Bis hierhin also viele positive Features!
Halt findet das Pedal auf vier dreieckig in die Ecken eingepassten Gummifüßen – ohne zu wackeln und rutschfest. Auch auf der Tretfläche findet man eine grüne eingelassene Gummieinlage, die neben dem im Metal eingelassenen Profil für rutschfestes Treten sorgen. Auf der linken Seite des Ibanez WH10v2 gibt es einen üblichen Monoklinken „Dryout“, um zum Beispiel ein Stimmgerät anzuschließen. Daneben findet man eine Depth Drehregler, mit dem man die Intensität des Wah-Wah-Effekts bestimmen kann, was ich für eine sehr sinnvolle Möglichkeit halte. Somit kann man in dem zu bewegenden Frequenzbereich von Minimum +6dB leicht anheben und im Maximalbereich bis zu +12dB boosten. Ein weiteres sehr sinnvolles Feature ist der danebenliegende Wahlschalter Gitarre respektive Bass, hiermit verändert man den Frequenzbereich, in dem das Wah-Wah agiert. Die Frequenzen liegen bei der Gitarrenschaltung zwischen 350 und 2200 Hz und in der Bassschaltung zwischen 175 bis 1100Hz, also eine Oktave tiefer. In der hinteren Position hebt es die tiefen Frequenzen an, tritt man es nach vorne bewegt sich die Frequenzanhebung nach vorne.
An der Front findet man jeweils einen Input- und einen Output-Jack für die üblichen Monoklinkestecker und einen Anschluss für ein Netzteil. Man kann das WH10v2 aber auch mit einer 9-Volt-Batterie betreiben. Um diese auszutauschen, muss man die Bodenabdeckung, mit vier Schrauben befestigt, lösen. Die Stromzufuhr wird wie bei den meisten Bodentretern unterbrochen, wenn man den Input-Klinkenstecker zieht.