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Test: Koblo Centaurus

(ID: 2700)

Return of the Koblo

Zur NAMM 2006 tauchte dann Groenlund (nach 4 Jahren C++ Studium) mit dem neuen Softwarelabel KeyToSound wieder auf und stellte auf der NAMM 2007 den NexSyn vor. Der Softsynth kann mit einer Internetsharing-Funktion für Soundpresets, genannt Net-Notes, punkten, und auch die Klangeigenschaften werden viel gepriesen. Jetzt, im Jahr 2008, belebt Groenlund mit neuem Team das Koblo Label wieder und präsentiert nicht nur ein neues Koblo Studio in Form einer OpenSource Web2.0  Community DAW, sondern auch einen neuen Softsynth von Koblo, der quasi das erste Erbe des Vibra 9000 in polyphon antritt: den Centaurus.
Es ist also kein beliebiger $14.95 Softsynth, der hier getestet wird, obwohl er tatsächlich nur soviel kostet, und zum Ausgleich für den günstigen Preis sind dafür die Erwartungen an den Klang entsprechend hoch. Der Vertrieb der KeyToSound Plug-Ins dient im übrigen ausschließlich der Finanzierung des Koblo Projektes.

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Koblo Centaurus – Vielleicht eine neue Galaxy?

Der Centaurus von Koblo - minimal

Der Centaurus von Koblo – minimal

Um den größten Wermutstropfen des Centaurus gleich vorwegzunehmen: Die Referenz zum Virba 9000 bezieht sich lediglich auf das Design des Filters, dessen Parameterumfang im Vergleich zum Vorbild doch sehr abgespeckt wurde. Aber beginnen wir am Anfang.

Die Installation des Centaurus verläuft problemlos in den Geschmacksrichtungen PC (VST, Standalone) und Mac (VST und AU, Standalone) und seit Version 1.0r4 auch als RTAS für Pro Tools!  Ebenso verlief der Kauf über Amazon Payments und die Freischaltung mit Lizenzcode ohne jegliches Zwicken. Auch an eine Offline-Autorisation wurde gedacht, und die Prozedur ist in der Anleitung auch ausführlich beschrieben.
Der Centaurus selbst zeigt sich in einem zwar schnörkellosen und aufgeräumtem photorealen Design, aber ein paar Schnörkel, wie die Anzeige der einzelnen Parameterwerte, hätten sicher niemandem geschadet. Da hilft nur, sich auf sein Gehör zu verlassen, was wiederum mancher Klangforscher als Befreiung ansieht.
Über das große bedienerfreundliche Display, in dem auch die MIDI-Lernfunktion zu finden ist, klickt man durch die Verzeichnisstruktur der Presets. Die Qualität der mitgelieferten Sounds ist sehr gut, inspirierend und deckt ein breites Klangspektrum ab, was den Nutzer wiederum zum direkten Ausprobieren auffordert und, da ja alle Parameter offen liegen, auch zum weiterführenden Klangtüfteln. Was eine gute Überleitung zum eigentlichen Thema ist.

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Beobachtungen bei der Sternklangwarte

Auf der Centaurus-Oberflache befindet sich zwei Oszillatoren für die Klangerzeugung mit den Wellenformen Sägezahn, Puls, Dreieck und Sinus. Oszillator 1 hat zudem noch einen FM-Regler, der den Anteil der Modulation durch Oszillator 2 angibt. Den hat Osc 2 nicht, ist also Essig mit Crossmodualtion. Stattdessen verfügt er über einen Regler für die Pulsweite, den Osc 1 wiederum nicht hat. Beide Schwingkreise können individuell um +/-48 Halbtöne verstellt werden. Das Keytracking ist für beide leider nur als An/Aus-Schalter vorhanden. Schließlich kommt der Mix-Regler, der das Lautstärkeverhältnis der beiden Oszillatoren regelt. Da der Centaurus eh schon FM beherrscht,  wäre es schön gewesen, wenn Koblo noch einen Audioeingang integriert hätte.

Die LFO Sektion bietet insgesamt zehn Wellenformen plus Random zur Modulation des Mix-Signals an. Die Geschwindigkeit des LFO lässt sich mit dem Rate-Regler steuern, der entweder frei läuft oder per Syncschalter mit dem Hostprogramm gekoppelt werden kann. Von der Hüllkurve des LFO kann leider nur die Attackphase manipuliert werden. Danach kommt der LFO Cut-Regler, der in der Mittelstellung die Wellenform unangetastet lässt. Bei den maximalen Links- oder Rechts-Positionen wirkt entsprechen ein Cutoff-Filter mit positivem oder negativem Vorzeichen an der maximalen Amplitude der eingestellten Wellenform der LFO Hüllkurve – er kann auch resonieren, aber dazu kommen wir noch. Der daneben liegende  Hüllkurvenverstärker bestimmt ebenfalls vorzeichenbehaftet die Stärke der Amplitudenmodulation auf das Mix-Signal. Bei manchen Einstellungen kann es vorkommen, dass sich die beiden Regler im Wege stehen und den Klang versiegen lassen.
Der Pitch-Regler sitzt etwas abwegig in der rechten unteren Ecke der Mod-Sektion. Er bestimmt den Grad der bipolaren Tonhöhenmodulation des Mix-Signals. Das letzte Element ist der  ziemlich geheimnisvolle Pulsbreitenregler der Mod-Sektion. Der funktioniert nur, wenn bei Osc 2 ebenfalls Puls als Wellenform gewählt wurde. Dann moduliert er mit Veränderung der Pulsbreite die Amplitude der Frequenzmodulation von Osc 1 synchron mit der Geschwindigkeit des LFOs, bipolar versteht sich. Darauf muss man als User erstmal kommen, zumal die Anleitung genau an dieser Stelle eine Lücke aufwies. Der Support hat dies inzwischen redigiert.

Kommen wir zur Hüllkurvenmodulation. Hier sind schon mal Regler für Attack und Release vorhanden, sowie ein Loopschalter für die Hüllkurve. Es wurde selten in freier Wildbahn beobachtet, aber der Velocity-Regler dient hier als eine Art Sustain-Ersatz, indem die Velocitywerte des eingehenden MIDI-Signal dazu benutzt werden, die Länge und Intensität der Hüllkurve bipolar zu beeinflussen. In dieser Sektion findet sich auch ein weiterer resonanzfähiger Cut-Regler, der die Einwirkungsstärke des EnvMod auf das Mix Signal kontrolliert. Auch hier ist bei 12 Uhr-Stellung keinerlei Modulation wirksam. Mittig in der Sektion findet sich der Pitch-Regler, der die Hüllkurve dazu benutzt, die Tonhöhe des Mix-Signal nach oben oder unten zu biegen. In den unteren beiden Ecken der Mod-Env-Sektion findet sich noch die Regler FM und LFO. Erster wendet die die Mod-Hüllkurve auf den FM-Parameter von Osc 1 an und letzterer auf die Amplitude des LFO. Als letztes gibt es noch den Pan-Regler, der endlich mal so arbeitet wie man sich das vorstellt. Die recht komplexen Zusammenhänge der bisherigen Parameter sind doch mitunter verwirrend. Zum einen, dass manche Einstellungen sich gegenseitig annullieren können, wie eben LFO Cut und LFO Amp. Zum anderen, dass keine klaren Angaben über Modulationsziele gemacht werden. Auch die anleitenden Textdatei wurde von Version 1.0r3 auf r4 deutlich nachgebessert!

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    Für begrenzte Zeit gibt es den Centaurus für $7.49.

    Und wurde von der Dezember 08 Azsgabe des Eletronic Musician zum Downlad des Monats gekürt.

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