Wie klingt’s denn?
Die MON101A habe ich an einem Mackie Powermixer PPM1012 an dessen Monitorausgang angeklemmt. Zum Test wurden vier Keyboards und ein Shure SM58 für den Gesang verwendet, der Monitor stand zwischen zwei Keyboardständern.

Ohne Klangregelung des Mischpults klingt die Monitorbox kräftig und voll, aber mit einer hörbaren Tendenz zur Härte, welche immer weiter zunimmt, je lauter man die Box fährt. Aus diesem Grunde macht man sie lieber eine Spur leiser, da sie so einfach angenehmer klingt. Dieses Verhalten kommt aber der Vermeidung von Rückkopplungen durchaus entgegen, da man die Box einfach nicht so aufreißt und dennoch den Klang gut wahrnehmen kann. Die Bässe sind äußerst kräftig, da diese aber meist schon genug über die PA vorhanden sind, habe ich über den Monitor-EQ des Mackie die Bassfrequenzen um 60 Hz bis 125 Hz abgesenkt. Dadurch ergibt sich dann ein immer noch druckvolles, aber nun leicht topfiges Klangbild. Dieser topfige Grundcharakter hält sich allerdings in vertretbaren Grenzen und klingt nicht unangenehm, aber er ist nur eben vorhanden und hörbar.
Der „Sweet Spot“ ist angenehm und nicht zu eng, man kann seinen Kopf in einem gutmütigen Bereich um die Box herum bewegen, ohne dass sich das Klangbild drastisch verändern würde. Die koaxiale Bauweise spielt hier ihre Stärken aus, der Klang kommt sehr exakt auf einer breiten Linie.
Was gibt es zu meckern?
Technisch und klanglich zu dem Preis nichts. Was mir aber unangenehm auffiel, war ein strenger Geruch direkt nach dem Öffnen des Kartons. Dieser hielt auch über die Testphase noch an und lässt Zweifel an der Umweltverträglichkeit des verwendeten Lacks, der Klebstoffe und/oder des verwendeten Materials aufkommen. So etwas müsste im Jahre 2010 nicht mehr sein und trübt den positiven Gesamteindruck.
Für wen ist die MON101A die richtige Wahl?
Dieser Monitor ist insgesamt eine runde Sache, wenn man sich mit dem etwas harten Klangcharakter anfreunden kann. Sein Credo ist „Durchsetzungsfähigkeit vor Klangschönheit“, was aber keinen Nachteil bedeuten muss, denn man hört sich sehr klar gegenüber dem rückseitigen PA-Mulm. Sie ist vom Preissegment eine Einsteigerbox, das bedeutet aber nicht automatisch, dass kein Profi mit ihr etwas anfangen kann. Ein Probehören ist aber fast unerlässlich, da einem der Klang entweder zusagt oder aber einfach nicht. Man muss dabei natürlich den günstigen Preis berücksichtigen und die Tatsache, dass es auch Monitorboxen zum vierfachen Geld gibt.