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Test: Millenium MPS-750X, E-Drums

Komplettes Mesh Set für unter 500,- Euro?

11. Dezember 2020
millenium mps 750 x test

Millenium MPS-750X E-Drum

Die Millenium Serie bietet mittlerweile für die unterschiedlichsten Geldbeutel ein E-Drum Kit an. Für zweieinhalb bis sechs große Scheine sind derzeit sechs E-Drum Sets im Angebot. Uns stand nach dem Top-Modell MPS-850 nun das 8-teilige MPS-750X Komplett Set mit Mesh Heads und Rack sowie Sound Modul zum Test zur Verfügung.

Überblick MPS-750X

Bei den Versandverpackungen gibt es doch immer wieder Überraschungen. Diesmal erreicht mich ein Quader im Hochformat, der trotz seinen 31 kg recht gut die Treppe hoch zu tragen ist. Erwartungsgemäß erfolgt die Entnahme der Komponenten von oben. Alle übereinander gestapelten Kartonagen schützen die Bestandteile gut vor Schäden. Innen schützen dann Luftpolsterfolien und Folientüten die Einzelteile. Die Beschriftungen sind eindeutig und im Kästchen „Components“ finden sich sogleich sowohl die Bedienungsanleitung für das Sound Modul als auch eine Aufbauanleitung, die gut nachvollziehbar gegliedert ist und alle Bestandteile noch einmal zur Unterscheidung auflistet.

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MIllenium MPS 750X Kit test

MIllenium MPS 750X Kit Komplettansicht

Das schwarze Kunststoff-Rack lässt sich verlässlich aufbauen und bietet in der Grundform, trotz Leichtigkeit, eine gute Stabilität. Der Ausleger für das Snare Pad erhält einen zusätzlichen Quer-Verbinder zur Stabilisierung. Die Rackbeine lassen sich nach etwas Vordehnung der in schwarzen Kunststoff ausgeführten Kunststoffklemmen dann auch mit den Querrohren zusammenstecken.

Alle Rackklemmen sitzen bereits auf den gelieferten Rackteilen, und am Ende sind nur noch die Klemmen für die beiden Becken-Pads zu montieren. Mitunter sind die Schraubwege beim Festziehen etwas lang, da hierbei die Kunststoffmuffe zusammengedrückt wird und das etwas dauert. Da hier Kunststoff auf Kunststoff gedrückt wird, hat dies leider zum Nachteil, dass die Fixierung sich mit der Zeit wieder lockert – entweder im Laufe der Zeit oder aufgrund den „Erschütterungen“ beim Spielen. Da kann man wohl nix machen.

millenium mps 750x edrums 1 test

Einzig die silbernen Beckenarme sind aus Chrom gefertigt und haben nur gerade Stangen, das heißt, keine Ausleger. Somit sind Crash und Ride an ihre Position oberhalb der Rackbeine „gebunden“ und können nicht seitlich positioniert werden. Beim Spiel war dies jedoch nicht von Nachteil, denn überraschenderweise reichte die Höhenverstellung und die leichte Neigung nach vorne völlig aus.

Die Montage der 10“ Tom Pads erfolgt mittels Reduzieradaptern an den Rackklammern und geraden Alu-Sechskantstangen innerhalb der Pads. Die Mesh Pads tragen weiße „Häute“ worunter der runde Pickup unter dem Millenium-Schriftzug gut auszumachen ist. Die Gummilippen auf den Rims sind weich und kleben nicht. Das Gewicht der Pads ist leicht und die Bauform recht kompakt.

MIllenium MPS 750X Kit test

Millenium MPS 750 Mesh Tom Pads

Das Snare Pad hat den gleichen Durchmesser wie die Tom Pads. Es ist aber im Vergleich dazu wesentlich dicker und etwas schwerer gestaltet. So befindet sich am oberen Rand des Gehäuses eine silberne Vorwölbung und der Pickup ist noch deutlicher unter dem Gewebefell zu erkennen. Dies lässt eine andere Elektronik als bei dem Tom Pads vermuten. Die Montage erfolgt abweichend auf einer L-förmigen Sechskantstange an der Rackklammer und ermöglicht sogar eine leichte Schrägstellung.

Millenium MPS 750X Kit – Vergleich Tom- und Snare-Pad

Das 12“ Zweizonen Crash Cymbal weist Kennzeichnungen für die Choke Zone auf und bringt auf der Unterseite eine kleine Vertiefung mit sich. Hierin findet sich eine Einstellmöglichkeit des „Levels“, der mit einem Kreuzschlitzdreher im Halbkreis von Minus zu Plus eingestellt werden kann.
Das 14“ Dreizonen Ride Cymbal bringt eine große Kuppe für den Bell-Sound mit, ebenso eine Abstoppfunktion und die Möglichkeit der Level-Einstellung auf der Unterseite. Beide Cymbals sind zu etwa Dreiviertel mit einer matten Schlagfläche ausgestattet. Das restliche Viertel mit dem Schriftzug ist als glänzende Fläche ohne Funktion ausgelegt.

millenium mps 750 x edrums 2

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Das einteilige 13“ Hi Hat Cymbal fällt überraschend dick aus. Dies geht auf den flexiblen Hohlraum auf der Unterseite zurück, da hier Platz für den Hub des Pedals benötigt wird. Auf den Filz der Hi Hat Maschine wird nur ein Gegenstück gelegt, um den Hohlraum innerhalb des Pads zu bewegen. Das Cymbal Pad führt auf der Unterseite zwei Klinkenbuchsen: einmal für das Becken Signal und einmal für das Controller Signal. Ebenfalls hier sind Vertiefungen mit Einstellschräubchen zu finden. Die notwendige Clutch findet sich beim Auspacken überraschenderweise auf der Unterseite des Pads, aufgeklebt in einem Beutelchen.

Millenium MPS 750 HH Pad Controller – Unterseite

Die Hi Hat Maschine kommt mit doppelstrebigen Beinen daher und funktioniert zuverlässig.
Ebenso das robuste Pedal für das Kick Pad, das mittels vier Schrauben aus Pad-Säule und Haltewinkel zusammen zu montieren ist. Das Pedal hat eine Doppelkette und läuft leicht. Aufgrund des Softbeaters sogar etwas „zu“ leicht, was mir sofort Rebounds und Doppeltrigger beschert. Die Feder lässt sich jedoch gut einstellen und die Rebounds so eliminieren.

MIllenium MPS 750X Kit test

Millenium MPS 750 Hi Hat Maschine und Fußpedal mit Kick Pad

Die Halterung für das Sound Modul wird ebenfalls mit vier schwarzen Halteschrauben angebracht und hält das Modul zuverlässig. Die Kabel werden aus einem 25-Multi-Pin-Stecker zu den Komponenten geführt. Die Längen passen und die Stecker sitzen gut in den Buchsen.

Am Sound Modul des MPS-750X befinden sich alle Anschlüsse auf der Rückseite: Zwei 6,3 Klinkenbuchsen für den L-/R-Ausgang, die zwei externen Trigger-Eingänge, 3,5 mm-Klinke für den Kopfhörer und den Line In-Weg sowie die Anschlussbuchse für das externe 12V-Netzteil, der USB-Anschluss und der Power-Schalter.

Millenium MPS 750X Modul – Rückseite mit Anschlüssen

Die Beschriftung auf der Oberseite ist aufgrund des grauen Schriftbildes bei schwarzer Gehäusefarbe weniger gut gelungen. Hier könnte zumindest eine weiße Beschriftung für bessere Erkennbarkeit sorgen! Alle Regler und Taster sind in schwarz gehalten und hierdurch zwar optisch elegant wirkend, jedoch weniger gut zu erkennen.

Jedoch wurden einige Tasten hintergrundbeleuchtet ausgeführt. Das hellblau bei Aktivität strahlt hier schon ganz ordentlich. Die Tempo- und Play-Taste blinken zudem bei Aktivität. Zur Menüansicht dient ein zweizeiliges Display mit weißer Schrift auf hellblauem Hintergrund. Der große Plus-Minus-Drehregler ist endlos und steht leicht nach oben hervor – somit ist er gut bedienbar. Die getrennten Regler für die Master-Lautstärke und die Kopfhörer lassen sich ebenfalls gut greifen, allerdings sind die Knobs nicht analog zur Beschriftung zu steuern: Ich bediene sie anstatt von 8 bis 4 Uhr im Uhrzeigersinn nun eben von oben links nach oben rechts, gegen den Uhrzeigersinn. Naja, was soll’s.

millenium mps 750x edrums 3

Millenium MPS 750X Kit – Sound Modul

Die sechs Fader zur Kontrolle der Lautstärke der Pads bzw. Instrumentengruppen, die in zweiter und dritter Funktion auch die Effekte und den Equalizer steuern, gewinnen qualitativ keinen Preis – auch darf man beim Anschieben nicht zu schnell agieren. So geschah es zum wiederholten Male, dass hier keine oder nur eine zu abrupte Reaktion erfolgte. Geht man langsamer und vorsichtiger vor, kann die interne Erkennung des momentanen Levels dann der Bewegung des Reglers auch folgen. Das ist unschön, wenngleich das Feature der Einzelregelung schon begrüßenswert ist.

Das Modul bringt 697 Sounds in 20 Preset- und 20 User-Kits mit sich. Das Ansteuern und Umschalten mittels Wahlrad und den Plus-Minus-Tasten gelingt einwandfrei. Die Sounds der Kits teilen sich in passable Sounds, aber auch Spielereien auf. Oder wer benötigt Mario Gaming Sounds? So klingt das Jazz Kit in meinen Ohren etwas oldfashioned, das Pop Kit kommt dagegen mit sehr kräftig gefärbten Sounds daher, das Latin Kit klingt ganz passabel, das Brush Kit kommt überraschend gut daher, die restlichen Standard-Kits wie Studio, Rock und Metal jedoch nur passabel.

55 Songs als Playalongs werden gleich mitgeliefert. Hierbei können entweder die Drum- oder die Instrumentenspur aktiviert bzw. deaktiviert werden. Bei der Benennung der Songs erfolgt dies nur teilweise unter Angabe des Musikstils. Hier könnte man dies gerne durchgehend ergänzen, denn nicht jeder weiß, was sich hinter „WalkWithTree“ verbirgt.

Es können fünf weitere User Songs hinterlegt werden. Das Metronom ist hinsichtlich der Taktart, der Geschwindigkeit und fünf verschiedenen Click-Sounds einstellbar.

Millenium MPS 750X Kit – Components

Dem Set liegen noch einige Klettbänder zur Fixierung der Kabel, das benötigte Werkzeug wie Vierkantschlüssel und Kreuzschlitzdreher und sogar ein Reinigungstuch bei.

Im Spielbetrieb

Die Mesh Pads machen ihre Sache gut, die Sounds der Becken Pads werden vernünftig repliziert. Die Hi Hat bedarf einiger Feineinstellung an den manuellen Schräubchen auf der Unterseite, weil es sonst zu maschinell abgehackten Sounds kommt (vgl. Soundfiles).

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Fazit

Das Spielen mit dem Millenium MPS-750X macht Laune. Alle Komponenten funktionieren vernünftig und das Kunststoff-Rack lässt sich leicht zusammenbauen. Leider lösen sich die Kunststoffklemmen im Laufe des Spiels gerne einmal.

Das Modul bringt viele Sounds mit sich und die Hardware wie Hi Hat Maschine und Kick Pedal arbeiten zuverlässig. Allzu große Wunder darf man bei knapp 500,- Euro natürlich nicht erwarten. Dennoch bietet das Mesh Kit für den schlanken Geldbeutel eine passable Möglichkeit zum Üben und Spielen.

Plus

  • Modul mit knapp 700 Sounds
  • stabile und gut funktioniernde Hi Hat Maschine bzw. Fußpedal für die Kick Drum
  • 10“ Mesh Heads und zuverlässig reagierende Cymbal Pads
  • nachvollziehbare Bedienungs- und Aufbauanleitung

Minus

  • nur manuelle Feinjustierung der Hi Hat
  • durchwachsende Soundqualität
  • Kunststoffklemmen lösen sich gerne

Preis

  • 485,-
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