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Test: Mixxx 2.0, DJ-Software

(ID: 144317)

In der Hauptarbeit funktioniert die BPM- und Key-Erkennung sehr gut, die Tonarten entsprechen dem, was auch Serato ermittelt hat und können ebenso in vielen Notationssystemen (Lancelot, OpenKey, traditionell) angezeigt werden. Erfreulich ist außerdem das gute Mastertempo – innerhalb des gängigen 10%-Rahmens klingt es für mich rund und etwas besser als das zurecht am äußeren Ende etwas kritisierte Serato DJ. Das Scratching ist vom Klang her solide, sofern es sich nicht um extrem langsame Bewegungen handelt. Denn dann setzen abtastratenbedingte Artefakte auf, die die großen kommerziellen Lösungen noch realistischer wiedergeben. Wer mit Controller auflegt, wird tendenziell die Sync-Funktion nutzen, die leider nicht dauerhaft einrastet. Sprich: Wenn Deck 1 läuft und das Tempo von Deck 2 daran angepasst werden soll, wird durch das Drücken des zweiten Sync-Tasters nur kurz dessen Tempo angepasst, weiteren Tempoänderungen von Deck 1 folgt die 2 aber nicht. Da ist die Konkurrenz schon weiter.

Das gute Master-Tempo von Mixxx 2.0

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Der Scratch-Sound von Mixxx 2.0

Bild der Mixxx 2.0 Key Optionen

Wer mag, kann den Tonarten eigene Namen geben

Was die Effektsektion angeht, besteht das Menü aus Hausmannskost: Flanger, Echo (sprich Delay), Hall, Bitcrusher und ein Filter. Je nach dem haben sie mehr oder weniger Parameterknöpfe und eine Wet/Dry-Regelung. Sie klingen für Einsteiger auf jeden Fall ausreichend gut, besonders gefallen hat mir das getrennte Spielen mit Abtastrate und Bittiefe beim Crusher, wie wir es auch aus Ableton Live kennen. Die Effekte brauchen leider um einiges längere Latenzeinstellungen (von 1,5 bis mehrere Dutzend Millisekunden sind einstellbar), um keine Artefakte während der Regelung zu erzeugen und leicht abgehackte Geräusche können sich aber auch dann immer noch selten einschleichen. Normalerweise war bei 5,4 ms auch für fürs Scratchen genug Luft, für weitgehend saubere FX-Regelungen habe ich das Vierfache gebraucht (und das bei einem iMac mit 2,7 GHz Intel i5 Quad Core und 8 GB RAM).

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Das Interface ist bei schmalen Fenstern für die mehreren Effektknöpfe zu gedrängt und Buchstaben der Beschriftung bleiben auch bei Aufziehen des Fensters gern abgeschnitten. Das ist leider etwas unsauber ausgeführt (siehe Screenshot unten).

Die fehlerhafte Effektbeschriftung

Die Effektknöpfe sind je nach dem etwas arg gedrängt und ihre Beschriftung wird dann fehlerhaft (hier: „Erzögerung“ statt „Verzögerung“).

Natürlich ist dank internem Mixing auch die Aufnahme des Master-Mixes in WAV, AIFF, MP3 und OGG möglich, jedoch fehlen Bittiefeneinstellungen für WAV und AIFF und man muss sich mit „nur“ 16 Bit zufrieden geben.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    Super! In Zeiten wo das Angebot an Freeware stark rückläufig ist, gibt es eine Weiterentwicklung!
    Auch das Mixxx hier im Test landet finde ich sehr gut.
    Zur Zeit kenne ich noch fünf weitere sehr unterschiedliche Freeware-DJ-Programme: Algoriddim djay, CrossDJ Free, discoxtbsc, UltraMixer & VirtualDJ Home, die aber nicht direkt miteinander vergleichbar sind.
    Für mich ist auflegen nicht Arbeit, sondern Vergnügen. So finde ich es sehr gut dafür kein Geld ausgeben zu müssen und besonders auch das das Programm auf älteren Systemen läuft.
    Profies werden hier bestimmt nicht glücklich, aber für die ersten Schritte bevor man/frau das große Geld ausgibt ist es bestens geeignet.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Für das sichere Zurückschreiben von Metadaten in die Tags einer Audio-Datei steht eine Implementierung in den Startlöchern, die es aber nicht mehr in die 2.1 schaffen wird:
    https://github.com/mixxxdj/mixxx/pull/728
    Diese läuft bei mir („eat your own dog food“) im Dauerbetrieb ohne Fehler. Hat übrigens nichts mit ID3v1/v2 sondern mit der Koordination von Schreib- und Lesezugriffen auf Dateien zu tun. Zumindest das Lesen von Tags wird in Mixxx 2.1 deutlich sicherer und sauberer funktionieren.

    Nachdem sich sowohl iTunes als auch Serato mehrfach als Tag-Zerstörer erwiesen haben, hatte ich die Nase voll von Closed-source Applikationen und die Sache irgendwann selbst in die Hand genommen. Bei Mixxx hat man wenigstens die Chance konstruktiv mitzuwirken …auch wenn der Blick in den Code manchmal haarsträubend war ;) Das wird für die kommerziellen Varianten genauso gelten, nur sieht dort niemand hinter die Kulissen.

    Für Windows steht noch kein funktionsfähiger Build-Server zur Verfügung, das verhindert z.Zt. den Start in die Beta-Phase für Mixxx 2.1.

  3. Profilbild
    DJ Ronny

    Danke für den Test. Interessant das eine Freeware ein besseres Master Tempo hat als das hochgelobte Serato.
    Ich kenne es aber nicht persönlich, da ich keinen zertifizierten Kontroler habe.
    Für mich ist das sehr wichtig.
    Deshalb arbeite ich mit VDJ8. Seit dem update auf 8.2 der Hammer. +- 30% ohne Artefakte. Nur so als Tipp gedacht.

    • Profilbild
      Danny Who AHU

      @DJ Ronny Seratos Engine hat sich zwar verbessert und ist für die meisten Fälle gut (bis zu 5% dicke dann wirds langsam leicht schlechter, bei 20% hört man es deutlich), aber die allersauberste ist sie insgesamt nicht. Sie wollen vermutlich ihr Pitch n Time Plugin nicht kannibalisieren, welches sehr guten Klang auch bei extremen Werten liefert.

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