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Test: Native Instruments, Skanner XT (powered by Reaktor)

NI Skanner XT

27. Juni 2012

Wieder einmal öffnet Stephan Schmitt, Gründer von Native Instruments, sein Reaktor-Labor und präsentiert ein weiteres andersartiges Sample-Synthie-Ensemble: den Skanner XT. Wer um Weihnachten 2011 aufgepasst hat, konnte sich schon mit dem (nicht mehr erhältlichen) Skanner Freebie-Ensemble vertraut machen. Was Skanner XT genau ist und wie es sich von seinem Vorgänger unterscheidet, lesen Sie hier.

Skanner XT A-Ansicht

Skanner XT A-Ansicht

Wave Scanning Synthesis

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Skanner XT ist eine Mischung zwischen Sampler und Synthie und ist als Ensemble für Reaktor und Reaktor-Player von Native Instruments ab Version 5.6.2 erhältlich. Als Vertreter der Wave-Scanner Synthese ist er nebenbei auch von einer Synthie-Gattung, die nicht allzu häufig zu finden ist. Diesen Begriff findet man eigentlich eher in der Biomedizin.
Die Basis des Ensembles stellt das Modul „Sample-Lookup“ dar, das eigentlich aus einer sehr frühen Version der Werksbibliothek von Reaktor stammt. Dabei wird das Audiosignal oder z.B. auch ein Oszillator am Eingang des Moduls dazu benutzt, die Abspielposition bzw. Ausleseposition innerhalb des angewählten Samples zu kontrollieren. Der Charakter des resultierende Audiosignal ist also stark vom verwendeten Sample abhängig und „schwingt“ synchron zum angelegten Oszillatorsignal, ist also tonal spielbar. Der Synthie hat auch noch etwas von einem Waveshaper. Denn je höher die Oszillatorenamplitude wird, desto mehr von der ursprünglichen Samplewellenform wird sozusagen in die Schwingungsamplitude des Oszillators gepresst und je höher seine Frequenz, desto mehr bestimmt auch das gescannte Samplematerial die Tonhöhe des Ausgangssignals.

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Skanner XT B-Ansicht

Skanner XT B-Ansicht

Skanner Freebie von Weihnachten B-Ansicht - kein Cabinet, kein Flanger

Skanner Freebie von Weihnachten B-Ansicht – kein Cabinet, kein Flanger

Das Prinzip hat auch noch ein bisschen was von der Wavetable-Synthese. Sind es bei Wavetables nur einzelne Wellenformen, die der Oszillator in verschiedenen Geschwindigkeiten wieder abspielt, tastet ein Oszillator bei Skanner einen variablen Ausschnitt einer statischen Audiodatei mit einstellbarer Geschwindigkeit und Scannbreite ab. Um bei den ausgelesenen Sample-Informationen unschöne Knackser im Loop zu vermeiden, wird der Mittelpunkt der Scan-Periode festgelegen, und der Scanner läuft dann zwischen den entsprechenden Endpunkten der „Wellenform“ vor und zurück und vermeidet so, dass die Loop-Punkte nicht passen. Eine recht elegante Lösung, wenn man sich das mal überlegt. Bei niedrigen Scan-Frequenzen ergibt das einen Scratch-Effekt, und je höher die Scan-Frequenzen werden, desto mehr werden Tonhöhen und Obertöne des Oszillators vom Audiosample bestimmt und zusätzlich immer unvorhersehbarer im akustischen Resultat. Das ist so die Funktionsweise des Skanners im Überblick.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    dieter198

    Ich finds ungünstig, daß NI nicht als VST veröffentlicht. Effekte kommen für Guitar Rig und Instrumente für Reaktor – heißt man lädt das Betriebssystem; darauf läuft der Host; darauf Reaktor und darauf das eigentliche Instrument.
    Alles Faktoren, die zusätzliche Leistung brauchen, das System instabil machen und das Handling erschweren.
    Warum steht das nicht bei den Minuspunkten?

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @dieter198 … vielleicht weil das alles Theorie ist?
      In der Praxis hatte ich nämlich noch nie Probleme damit. Weder mit der Stabilität noch mit dem Ressourcen-Verbrauch. ;-)

        • Profilbild
          Markus Schroeder RED

          @Lopez Der Instanziierungsvorgang unterscheidet sich in nichts vom Aufrufen eines gewöhnlichen Plug-ins und der Auswahl eines Presets.

          Ich weiß zwar nicht was für eine DAW Du benutzt, aber die üblichen Verdächtigen sind „Total Recall“-fähig. ;)

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @dieter198 Für Reaktor ist es sinnlos jedes einzelne Intrument als VST haben zu wollen. Was NI veröffentlicht ist nur ein Bruchteil dessen was in der Reaktor User Library zu finden ist (derzeit ca. 54000 Instrumente).

      Außerdem ist es GERADE der Witz bei Reaktor-Instrumenten, die Struktur der Ensemble jederzeit editieren zu können und nicht erst in ein anderes Editor Programm wechseln zu und anschließend jedesmal neu zu kompilieren zu müssen.
      Das ist in meinen Augen ein Pluspunkt!

      Die Vorwegnahme der außergewöhnlichen Instabilität und des Resourcenhungers ist in der Praxis nicht belegbar!

      Jedenfalls nicht bei mir innerhalb der letzten 10 Jahre (Reaktor 3) und dem jeweiligen zeitgemäßen Stand der Software gemessen.
      Und die User-Libraray wäre sicher nicht so groß, wenn dem so wäre!

      Dass das Gesamtkonzept Reaktor mehr Ressourcen verbraucht (da „Runtime Compilation“) mag sein, ist aber in Anbetracht der Grundidee unrelevant. Mehr Flexibilität beansprucht immer mehr Ressourcen.

      Bei SuperCollider, muss man extra AutioUnits extra kompilieren, wenn man die Prozesse in einer DAW haben will und der Vorgang ist nicht ganz trivial.

      Was ich jederzeit gerne einräume ist, dass Reaktor Player-Benutzer das Nachsehen haben, denn genau die Eigenschaften die Reaktor so interessant machen, fallen für sie weg.
      Dafür müssen sie auch keine €400 zusätzlich losschütteln.

      Dasselbe gilt auch für Max/MSP.

      Ich hoffe ich konnte etwas Klarheit schaffen.
      Grüße,
      M.

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