Test: Novacoustic, i.NOVA 360, Aktivanlage

Passiver Säulenlautsprecher IN-6 mit Schutzgitter

Säulen der Macht

Im länglichen IN-6 Säulentopteil mit den schlanken Model-Maßen 130 x 695 x 132 mm (B x H x T) sind sechs kleine 3-Zoll Neodym-Speaker untergebracht. Zentral findet sich der Bändchenhochtöner mit Waveguide Horn zur Bildung der besagten Zylinderwelle. Die besondere Art der Treiber-Anordnung sorgt für den Abstrahlwinkel von 100º x 25º. Bedeutet, dass die Diffusion in der Breite recht ausgeprägt ist und somit auch weit entfernt voneinander aufgestellte Säulen harmonisch zu einem Gesamtklang verschmelzen. Der hingegen mit 25º schmale Abstrahlwinkel in der Vertikalen reduziert die Reflexionen an Wänden und Böden, was wiederum zum einem deutlich klareren Sounderlebnis führt. Das passive Zweiwegsystem mit 330 Watt (RMS) Leistung überträgt einen Frequenzbereich von 94 bis 18 kHz (+/- 3dB). Obwohl das stabile Gehäuse aus 12 mm Multiplex gefertigt ist und den selben NOVA PolyCoat Schutzlack trägt wie der Subwoofer, wiegt eine IN-6 Säule gerade mal 5,5 kg – das ist ein echtes Fliegengewicht! Mit je einer Säule unterm Arm kann man noch locker den Gitarren- oder Mikrokoffer tragen und hat dann sogar mehr als die Hälfte der gesamten PA in den Händen. Für die Montage auf der Distanzstange oder dem Boxenhochständer ist hinten eine Stativ-Hülse angeschraubt. Zur Verkabelung mit dem aktiven Subwoofer finden sich die passenden Neutrik-Buchsen.

Die Stille – der Sound

Beim Hörtest von Lautsprechern greife ich in der Regel immer wieder auf die selben CDs zurück. Die Verbindungen stehen, die erste CD liegt im Player, ich schalte die Anlage ein. Es dauert eine Weile bis der Prozessor initialisiert ist, der Lüfter läuft. Ich höre kein Geräusch aus den Speakern, nur das leise Surren des Lüfters im Subwoofer. Verwundert gehe ich mit dem Ohr nah an die Lautsprecher, immer noch nichts zu hören. Da wird doch nichts defekt sein? Ich starte die CD und werde überrascht von plötzlich einsetzender Musik. Mit HiFi-ähnlichem Klang ist Shawn Colvins Folk-Rock-Song Sunny Came Home zu hören. Die Instrumente sind klar im Raum gestaffelt, Stereoklang at it’s best. Straffe Basslinien und seidige Höhen schmeicheln meinen Ohren. Auch der Evergreen Suzanne von Leonard Cohen erfüllt den Raum, und ich bekomme das Gefühl, Cohen steht neben mir. Die Basswiedergabe ist erstaunlich. Was aus dieser kleinen Kiste an Fülle herauskommt, übertrifft meine Erwartungen. Als Preset habe ich übrigens die Einstellung linear ausgewählt.

Zentrale Bedieneinheit auf der Rückseite des Subwoofers