Praxis
Beim erstmaligen Einschalten des Projektors fällt sofort die sehr kurze Aufwärmzeit auf. Das Gerät zeigt nur ca. 10 Sekunden das Herstellerlogo an und hat dann bereits die volle Helligkeit erreicht. Die Lüftergeräusche sind akzeptabel, mit 28dB „flüsterleise“ wird der Optoma im Eco-Modus, bei dem die Lampenleistung gedrosselt wird (Menüeinstellung „Standard“). Leider ist der Geräuschpegel nicht ganz konstant und schwank leicht während des Betriebs. Der Ausschaltvorgang wird wie üblich durch zweimaliges Drücken des Powerknopfes eingeleitet und dauert ebenfalls nur etwa zehn Sekunden. Allerdings wird hier der Lüfter auf voller Leistung betrieben – an ein dezentes Abschalten während einer leisen Show ist also nicht zu denken.
In der Grundeinstellung sucht und findet der Projektor die angeschlossene Quelle selbsttätig. Diese Funktion kann im Menü auch abgeschaltet werden. Generell überrascht der EX612 mit seiner hohen Bildqualität und einem guten Schwarzwert. Auch beim Optoma tritt der von einfachen 1-Chip-DLPs bekannte Regenbogeneffekt auf, der durch die Farbradtechnik bedingt ist. Bei diesem Modell wird dieser Effekt jedoch erst bei unnatürlich schnellen Kopfbewegungen oder hektischem Blinzeln unangenehm. Dank dem hohen Kontrastverhältnis von 3000:1 setzt sich der Projektor trotz der eher geringen Lichtleistung von 3500 ANSI Lumen gut gegen Umgebungslicht durch. Leider wird das durch die DLP-Technik ins Gehäuseinnere reflektierte Restlicht durch das Gehäusedesign nur unzureichend absorbiert. Bei perfektionistischen Veranstaltern könnte das zum Problem werden. Mit einer nativen Auflösung von 1024×768 Pixeln eignet sich der EX612 eher für Datenprojektion oder VJing als für reine (Heim-)Kino-Anwendungen, wo ein 16:9 Panel mit voller HD-Auflösung wichtig und sinnvoll wäre.
Die farbliche Abstimmung des Bildes kann bei Bedarf über das übersichtliche Onscreen-Menü vorgenommen werden. Neben der manuellen Einstellung gibt es mehrere Presets und Einstellungsmöglichkeiten für Farbraum und Gamma. Über den Menüpunkt „Anzeige“ kann das Eingangssignal geometrisch angepasst werden – eine vertikale Trapezentzerrung ist hier ebenfalls möglich.