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Test: Pioneer DJM-A9, 4-Kanal Club-Mixer, Part 2

Für mehr als nur DJs? Neue Mikrofon-Sektion und die Rückkehr der MIDI-Sektion

18. Mai 2023
Test: Pioneer DJM-A9, 4-Kanal Club-Mixer Part 2

Pioneer DJM-A9, 4-Kanal Club-Mixer

Im zweiten Teil widmen wir uns anderen Funktionalitäten des Pioneer DJM-A9, wie der überarbeiteten Mikrofon-Sektion, Bluetooth, die Rückkehr der MIDI-Sektion, Aufnahmeoptionen, Send & Return, allen Einstellungsmöglichkeiten und der noch nicht veröffentlichte Stagehand App von Pioneer DJ.

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Pioneer DJM-A9 – neu gedachte Mikrofon-Sektion

Ja, wie ihr es schon gesehen habt, gibt es bei der Mikrofon-Sektion einige Neuheiten: Im Vergleich zum Vorgänger, bei der diese Sektion einen kleinen Teil der linken Seite ausgemacht hat, wird der Mikrofon-Sektion auf dem Pioneer DJM-A9 ein gesamter Kanal gewidmet. Es bleibt bei zwei Mikrofonanschlüssen, einem in 6,3 mm Klinke-Ausführung und einem Kombistecker aus 6,3 mm Klinke und XLR. Bei beiden Mikrofonsignalen kann selbstverständlich die Lautstärke geregelt werden und der Sound kann mit einem 2-Band-Equalizer von -12 dB bis +12 dB angepasst werden. Selbstverständlich gibt es auch nach wie vor die Möglichkeit des Talkovers. Mehr gab’s beim Vorgänger nicht und gefühlt geht es beim Pioneer DJM-A9 jetzt erst los: Es gibt jetzt drei Mikrofon-Effekte, die über ein bipolar angelegtes Poti angepasst werden können. Wenn man den jeweiligen Button der Effekte drückt, leuchtet dieser konstant und zeigt einem so visuell, dass der Effekt aktiv ist. Ein kleines Detail, aber wie wir finden, ein sehr dankbares. Während einer DJ-Performance wird das Mikrofon selten durchgehend aktiv sein und man läuft so nicht Gefahr, direkt in einen laufenden Effekt zu sprechen.

Test: Pioneer DJM-A9, 4-Kanal Club-Mixer Part 2

Die Mikrofon-Sektion des Pioneer DJM-A9

Als Effekte haben wir Echo, Pitch und Megaphone. Darüber hinaus gibt es noch einen dedizierten Reverb, der über ein eigenes Poti im Dry/Wet-Signal angepasst werden kann. Eine weitere neue Funktion ist Push to talk. Hierfür muss man einfach den On-Button gedrückt halten, dieser blinkt und solange man den Button aktiv gedrückt hält, ist der Mikrofon-Kanal aktiv. Natürlich können wir auch auf der Mikrofon-Spur die Beat-FX nutzen. So reden wir darüber, dass drei verschiedene Effekte in Reihe für den Mikrofon-Kanal geschaltet werden können. Ist das nicht zu viel des Guten? Ein Blick in die nächste Sektion zeigt uns, dass für Mikrofon 1 eine Phantomspeisung dazugeschaltet werden kann, wodurch höherwertige Kondensatormikrofone direkt am Pioneer DJM-A9 angeschlossen werden können. Hier sind wir ehrlich: Wir benutzen fast nie Mikrofone und können nicht einschätzen, in wie vielen Clubs wir nun die Verwendung von solch hochwertigen Mikrofonen sehen werden. Da aber auch immer mehr Künstler abseits von Konzerten Clubauftritte spielen, ist dies eventuell eine passende Neuerung.

Test: Pioneer DJM-A9, 4-Kanal Club-Mixer Part 2

Hier noch mal das Gerät in seiner ganzen Pracht

Wer wissen möchte, wie sich die Mikrofoneffekte anhören, für den haben wir Klangbeispiele aufgenommen. Der Megaphone-Effekt war nicht unseres, Echo ist wie immer brauchbar und Pitch hat uns beeindruckt, da sowohl auf der minimalen als auch auf der maximalen Einstellung die Stimme immer noch verständlich war und keine wirklichen Artefakte aufgetreten sind. Zudem können wir so perfekt Daft Punks „Technologic“ nachahmen.

Bluetooth in der DJ-Booth?

Direkt unter der erwähnten zuschaltbaren Phantomspeisung finden wir die Möglichkeit, ein Smartphone via Bluetooth zu koppeln. Hierdrüber kann man zu Recht diskutieren: Ist das notwendig? Wie gut ist das Bluetooth-Protokoll? Wer benutzt das?

Natürlich ist es handlich, gerade jetzt wo Kopfhörerausgänge an Smartphones verschwinden und man für alles noch einen weiteren Adapter parat haben muss, der nur eine unnötige Fehlerquelle darstellen kann. Das Bluetooth-Signal kann auf jedem der vier Kanäle wiedergegeben werden. Dies geht einfach über den Switch am oberen Ende des Kanalzugs. Eine Sache, die wir bei der gesamten Bluetooth-Thematik loben müssen, ist der Fakt, dass wir egal, wo wir uns in der Wohnung befunden haben und egal ob die Zimmertüren dazwischen offen oder geschlossen waren, keinerlei Verbindungsabbrüche oder Aussetzer hatten.

Was bei uns kurzzeitig für Verwirrung gesorgt hat, war, dass wir anfangs den Bluetooth-Button nur einmal gedrückt hatten. Daraufhin wurde der Pioneer DJM-A9 zwar auf unserem Smartphone angezeigt, aber das Koppeln funktionierte nicht. Wer richtig hinguckt, ist wahrscheinlich klüger als wir: Für das Pairing soll der Button gedrückt gehalten werden. Als wir dies dann auch endlich verstanden hatten, funktionierte das Koppeln ohne Probleme.

Auf der Rückseite des Pioneer DJM-A9 befindet sich eine unübersehbare Antenne. Diese ist für Bluetooth und Wi-Fi zuständig und ja, die Antenne kann problemlos abgeschraubt werden, um so einen sicheren Transport zu gewährleisten.

Der Pioneer DJM-A9 bringt die MIDI-Sektion wieder

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Bluetooth & MIDI-Sektion gibt’s direkt neben der neuen Mikrofon-Sektion

Eine unerwartete Rückkehr gibt es auch für eine kleine MIDI-Sektion. Die gab es so beim Vorgänger nicht, aber dafür beim ursprünglichen Pioneer DJM 900 Nexus.

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In der Praxis kann so beispielsweise über eine USB-Verbindung das Mischpult mit Ableton Live synchronisiert werden, sodass die Beat-FX auch vom Timing her richtig sitzen. Das hat auch auf Anhieb gut funktioniert und Tempoänderungen wurden, wie man es von der DJM-Reihe gewohnt ist, schnell erkannt.

Auch wenn wir uns freuen, dass diese Sektion eine Rückkehr feiert, so finden wir es schade, dass wir an dem Mischpult keinen MIDI-Out haben. Damit wären externe Drum-Machines oder Sampler mit Leichtigkeit synchronisiert und ja, der Pioneer DJM-900 Nexus hatte einen solchen Anschluss. Bei der Größe des DJM-A9 hätte man einen MIDI-Out bestimmt noch unterbringen können. Auch beim großen Bruder des Pioneer DJM-A9, dem V10, finden wir einen solchen DIN-Anschluss.

Aufnahmemöglichkeiten ohne Ende

In Hinblick auf Aufnahmemöglichkeiten bietet der Pioneer DJM-A9 alle Features, die man braucht. Natürlich kann man problemlos via Cinch am Record-Out ein Aufnahmegerät anschließen und problemlos seine Sets mitschneiden.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, wahlweise sein iPhone oder iPad über ein USB-Kabel anzuschließen und seine Mixe mit der Pioneer DJM-REC App aufzunehmen. Das Ganze funktioniert in der Praxis einwandfrei. Natürlich wird euer Endgerät mit Strom versorgt, sodass ihr keine Sorge haben müsst, dass die Aufnahme auf Grund eines leeren Akkus wegbricht. Zur Not kann hier also auch nochmal kurz das Smartphone geladen werden, damit man nach dem Auftritt noch genügend Akku hat, um sich ein Taxi nach Hause zu ordern. Wenn das nicht praktisch ist!

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Über Lightning-Kabel kann das iPhone direkt mit dem Pioneer DJM-A9 verbunden werden

Die Pioneer DJM-REC App wurde bei uns auf AMAZONA.de schon getestet und wer mehr darüber lesen möchte, der findet den originalen Bericht hier.  So gut die App funktioniert und hochqualitativ aufnimmt, möchten wir an dieser Stelle dennoch erwähnen, dass hierfür nach 30 Tagen Testversion ein einmaliger Preis von 11,- Euro fällig wird. Für alle, die viel mit Pioneer Mischpulten arbeiten, die eine Unterstützung für die DJM-REC App bieten, wird sich diese Ausgabe jedoch lohnen.

Dankbar ist hierbei auch, dass ein über USB-Kabel angeschlossenes Endgerät auch eine Eingangsquelle sein kann. So kann man problemlos Titel wiedergeben, um einen Soundcheck durchzuführen oder aber auch mal ein Mixtape laufen zu lassen.

Neben der Pioneer DJM-Rec App gibt es für 24,- Euro auch noch eine RMX-1000 App, welche auch via Lightning auf USB-Kabel angeschlossen und als Effektgerät verwendet werden kann.

Pioneer DJM-A9 mit vollumfänglicher Send & Return-Funktionalität?

Test: Pioneer DJM-A9, 4-Kanal Club-Mixer Part 2

Die Multi I/O des Pioneer DJM-A9

Send & Return ist ein immer beliebteres Thema und das erkennen wir daran, dass Pioneer sich dem nun auch vollends widmet. In der Multi I/O-Sektion kann also ausgewählt werden, von welchem Kanal ein Send-Signal gesendet werden soll. Das gilt logischerweise für die Kanäle 1 bis 4, aber darüber hinaus auch für das Mikrofon, Crossfader und für den Master. Über den Eingangsquellenschalter auf den einzelnen Kanälen kann man beliebig entscheiden, wo das Return-Signal hingesendet werden soll. Für alle, die auf externe Effekte setzen, genau das Richtige. Dass man dafür aber eine der vollwertigen Spuren aufgeben muss, ist ein wenig schade. Natürlich reden wir hierbei über ein Luxusproblem, aber ein Blick auf den Allen & Heath XONE 96 oder den Pioneer DJM-V10 zeigen, dass abseits der vier Spuren zusätzliche Kanäle für Return-Signale sehr willkommen sind.

Die Einstellungen der Club-Mixers im Überblick

Über die Einstellungen der Pioneer DJM-A9 könnten wir einen gesonderten Artikel schreiben, dahingehend möchten wir euch an dieser Stelle nur einen schnellen Überblick geben, was hier alles angepasst werden kann.

In vier Sparten eingeteilt, kann hier zwischen Mixer-Einstellungen, eigenen Einstellungen, generellen Einstellungen und „Sound Check“ ausgewählt werden.

Test: Pioneer DJM-A9, 4-Kanal Club-Mixer Part 2

Einstellungsmöglichkeiten ohne Ende

So wurde das auf früheren Modellen der DJM-Reihe existierende Balance-Poti eine Einstellung im Menü. Zu Recht, wie wir meinen. Ob Peak-Limiter, Mono- oder Stereo-Ausgabe beim Master- oder der Booth-Out, alles kann angepasst werden. So kann beispielsweise auch direkt eingestellt werden, dass der Mikrofon-Input mit in den Rec-Out laufen soll. So kann man also, unabhängig davon was ins Mikrofon gesprochen wird, sicherstellen, dass man einen sauberen Mix aufnimmt. Eigene Einstellungen können gespeichert und geladen werden. Hier kann man also auch schon vorbereiten, welche Frequenzen bei ausgewählten Effekten aktiv sein sollen.

Eine weitere dankbare Funktion ist „Sound Check“: Hier kann man ein White-Noise- oder Sinus-Signal auf den Master geben und über das X-Pad die Frequenz von Noise oder der Sinuskurve anpassen. Wer die Einstellungen anpassen möchte, braucht aber ein wenig Geduld. Um in die Einstellungen der Pioneer DJM-A9 zu gelangen, muss der Quantize-Button gedrückt werden. Ab da muss man sich dann ein wenig an die Handhabung gewöhnen: Mit Auto/Tap kann man Aktionen abbrechen und in Menüs zurückgehen, mit Tap werden Sachen aktiv und mit Quantize verlässt man die Einstellungen. Ausgewählt wird mit dem Time-Poti.

Stagehand App von Pioneer DJ

Zur Stagehand-App können wir leider noch nicht allzu viel sagen. Leider war zum Testzeitraum des Pioneer DJM-A9 die Software noch nicht fürs iPad verfügbar, sodass wir dies noch nicht testen konnten. Dennoch möchten wir auf unseren Report verweisen, in dem wir die Funktionen der App und das Zusammenspiel mit CDJs und dem Mischpult eingehen ein wenig erläutern.

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Fazit

Abschließend möchten wir noch mal unser Fazit des Parts 1 ergänzen. Der Preis bleibt nach wie vor happig. Aber neben den Erneuerungen, die sich auf DJ-Performances fokussieren, zeigt euch dieser zweite Teil hoffentlich, dass auch ein wenig über den Tellerrand geschaut wird. Eine wirklich brauchbare Mikrofron-Sektion, MIDI-Nutzung, welche die Synchronisation mit Ableton spielend leicht macht, gute Aufnahmemöglichkeiten, Send & Return in vollem Ausmaße und eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten, die einem einen individuellen Umgang mit dem Pioneer DJM-A9 ermöglichen, zeigen, dass ihr auf jeden Fall viel fürs Geld geboten bekommt.

Plus

  • Pitch-Effekt hört sich klasse an
  • Rückkehr der MIDI-Sektion
  • Send & Return in vollem Ausmaße
  • viele Einstellungsmöglichkeiten

Minus

  • Megaphone-Effekt nicht wirklich brauchbar
  • leider kein MIDI-DIN-Anschluss

Preis

  • 2.799,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Kutscher

    Hey Danke für den Artikel

    ein paar tiefere Nerd Fragen:

    wo im signalpfad sitzt das MidiTempo? Wie bei allen DJMs direkt am Master? Wenn ja ist das blöd, denn so werden Sequncer solos zur Tempospirale weg des MidiFeedbacks.

    Lässt sich das Miditempo mit dem Quantize Lock setzten? Dann wäre das mit dem Midifeedback kein Problem mehr.

    Prinzipiell ist die Abwesenheit einer MidiBuchse schade, so sind Analogsequenzer schwieriger zu implemntieren.
    Und euer Ableton Anwendungsfall ließe sich dann eher mit der Tempo Bridge Software realisieren da man dort flexibler ist.

    Gruß Kutscher

  2. Profilbild
    Richarde

    Ich bin froh das DoppelCue immer mehr zum „Standard“ bei guten Mixern wird. Neben AH Xone:96, djm v10, Xone Model1 nun endlich wieder ein Mixer mehr mit echtem DoppelCue.

  3. Profilbild
    nicbow2702

    Ich war stolzer Besitzer eines A9 die Verarbeitung war aber leider unterirdisch und die neuen 1/3 Effekte stehen dem schnellen switchen zwischen 1/4 und 1/2 im Weg.

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