ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Pioneer MEP-7000

(ID: 2631)

Effekthascherei

ANZEIGE

Der zweite Punkt, an dem der automatische BPM-Zähler mitwirkt, sind die integrierten Effekte. Diese gliedern sich in Scratch- und Jog-Break-Effekte, welche von Schwestergeräten bekannt sind.
Die Scratcheffekte sind zum einen das normale Scratchen (klingt sehr sauber), ein Transformator-Scratch (dieser simuliert das mehrmalige Öffnen und Schließen des Crossfaders pro Vierteltakt) und ein Bubblescratch (simuliert das Zittern der Hand beim Scratchen).
Die Jog-Break-Sektion bietet mit dem Jet einen manuellen Flanger (das Jog steuert die Phasenlage) und mit dem Wah Hoch- oder Tiefpassfilter mit fixer Resonanz (das Jog regelt die Einsatzfrequenz). Als dritter im Bunde ist der Roll-Effekt, bekannt aus dem DJM 800. Dieser greift sich bei Drücken des Jogs einen 16-tel-Takt und loopt ihn, während der eigentliche Titel unbeirrt weiterläuft (aber erst wieder zu hören ist, wenn das Jog losgelassen wird). Durch das Jog kann man den Loop in Tonlage und Tempo (miteinander gekoppelt) unendlich strecken oder stauchen.
Wünschenswert wären an dieser Stelle mehr Zugriff auf Parameter gewesen, damit man nicht immer in Standardprozeduren verfällt.
Nichtsdestotrotz ist das Jog mit seiner Druckempfindlichkeit (nur binäre Zustände: Druck, kein Druck) hier sehr hilfreich für manchen Gimmick.

 

Midifiziert

Das letzte große Pfund, mit dem der MEP wuchert, ist die Anbindung an PCs und Macs um Software via USB-MIDI zu steuern. Dies kann entweder mit der von Pioneer selbst entwickelten DJS genannten Lösung funktionieren (ist bei jedem MEP dabei, läuft nur unter Windows) oder einer MIDI-fähigen anderen DJ-Software.
In ersterem Falle kann direkt mittels ASIO-Treibern über die Buchsen des MEP der Sound ausgegeben werden und diverse Softwarefunktionen direkt von der Hardware aus gesteuert werden. Selbst einen Crossfader kann man damit ersetzen. Theoretisch zumindest. Praktisch scheiterte dies an einem nicht erörterbarem Treiberproblem. Das Gerät wurde erkannt und konnte auch als Ausgabegerät in der Software angewählt werden, allerdings zeigt es im Hardwaredisplay nicht die Verbindung zur Software an, und in der Software schienen die Bedienelemente ebenso halbtot zu sein. Andernorts funktioniert es, im Netz existieren Videos davon. Die DJS-Software kommt doch recht altbacken daher und wird von jedem halbwegs ambitionierten DJ durch Traktor oder ähnliches ersetzt werden.
Mit Serato stellte sich die Verknüpfung problemlos dar, im internen Modus kann man nach der zügigen Belegung der Bedienelemente direkt loslegen. Grundsätzlich reagiert der Rechner prompt auf  Befehle, allerdings muss der Audiopuffer weniger knapp eingestellt werden, um keine Knackser zu erzeugen.
Übrigens ist das Bedienteil als MIDI-Controller für etwa 800 Euro auch einzeln erhältlich, falls jemand Gefallen am Layout findet und nur eine Steuereinheit braucht.

Gratis dabei, allerdings recht altbacken wirkend: DJS

Gratis dabei, allerdings recht altbacken wirkend: DJS

Fazit

ANZEIGE

Offiziell wird der MEP speziell für Alleinunterhalter und Bars angepriesen, aber nicht nur dort wird er eine gute Figur machen. Die bewährten Funktionen der Arbeitstiere sind gut mit moderner Medienintegration verknüpft worden und stellen ein rundes Gesamtpaket dar.
Dennoch findet sich das eine oder andere Haar in der leckeren Suppe, etwa wenn man ein NTFS-Medium anschließen oder große Verzeichnisse mit vielen hundert Dateien zu analysieren hat.
Ein weiteres ist der Preis von rund 1.500 Euro, der wahrlich kein Pappenstiel ist.

PLUS

– Verarbeitung
– Bedienbarkeit (Jogs, Display, allgemeine Navigation, bekannte Arbeitsweise)
– Medienvielfalt
– einfache MIDI-Integration

MINUS

– lädt manche Verzeichnisse langsam oder gar nicht
– flexiblere Suche wäre wünschenswert
– keine NTFS-Unterstützung
– recht hoher Preis

UVP: 1.799,00 Euro
Straßenpreis (Oktober 2008): 1.499,00 Euro

ANZEIGE
ANZEIGE
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Der Pioneer ist ein gutes Gerät, aber mit Schwächen.

    Verarbeitung und Ausstattung sind Top, eine schlecht funktionierende Dateisuche und Probleme mit 2.5″ Festplatten verderben einem aber schnell den Spass. Die Tatsache, dass man eine zweite Festplatte vorne und nicht via USB Hub hinten anschließen kann zeugt auch nicht von besonderer Kundenorientierung. Für 1500,00 Euro Strassenpreis hätte ich mir mehr gewünscht.

    Das Problem: Es gibt keinen besseren Hardwareplayer…

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Der hier vorliegende Test des MEP-7000 ist sehr gut, ich möchte jedoch noch folgende Informationen ergänzen:

    Sound
    Ich hatte vor dem MEP-7000 einen DENON DN-HD 2500 und auch mit anderen Playern viel Erfahrungen gemacht. Der Pioneer hat im Vergleich zu seinen Konkurrenten einen sehr guten Klang. Ein nicht ganz unwichtiger Punkt bei einem Hardwareplayer.

    Songsuche
    Die Suche wurde mittlerweile von Pioneer mit einem Update verbessert, jedoch könnte diese immer noch besser sein. Pioneer ist hier ein bisschen „langsam“ und verspielt damit viel Vertrauen.

    Fazit
    Der Pioneer MEP-7000 ist im Bereich der Hardwareplayer immer noch die erste Wahl. Alleine die Zuverlässigkeit des Gerätes und seine super Bedienung sind DAS Kaufargument. Doch aufgepasst: Wer gerne Spielereien und SchnickSchnack mag wird mit diesem Player nicht glücklich, denn die Effektsektion bietet nur sehr wenig davon.

    Es ist ein Player für DJs, die Zuverlässigkeit und Soundqualität bevorzugen

    • Profilbild
      Danny Who AHU

      … und setzt damit genau jene typischen Eigenschaften fort, die Pioneer zum Marktführer im CD-Player-Segment gemacht haben

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X