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Test: Propellerhead Reason 2.5

(ID: 3870)

Scream 4
Kommen wir zum Scream 4. Alle Kinder kommen nun ins Bett, denn jetzt wird’s heftig. Ich fand ja Reason 1 – 2.0 immer ein wenig schwierig in Sachen ‚Schmutz‘. Es fehlte halt noch an einigen Klangformungsmöglichkeiten für Samples und Loops. Dieser Misstand ist nun beseitigt. ‚Schnell mal ne Drumloop anfetten‘ ist ab sofort null Problemo. Im Prinzip ist Scream nichts anderes als eine kreative Soundzerstörungsmaschine, die vorwiegend als Insert eingesetzt, dem Signal Dampf und Körper verleihen soll, so er nicht vorhanden ist. Mittels diverser ‚Damage‘-Regler kann das Signal durch den stilprägenden Algorithmus von Overdrive über Tube, Tape oder Scream geschickt werden – um nur einige zu nennen. Danach folgt eine 18 db EQ Stufe und diese führt zur Body-Abteilung, die laut Handbuch etwas ‚Ähnliches‘ wie eine Speakersimulation anrichten soll.

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Nun denn, dem verzerrerartigen Sounddesign sind ab sofort keine Grenzen mehr gesetzt. Scream eignet sich vorzüglich für Drums, Gitarren oder Vocalsamples. So geben Sie braven Sounds noch die nötige Würze und kreatives Chaos auf den Weg. Der Grundsound? Ich will es eigentlich nicht sagen, aber analog wäre die richtige Umschreibung. Auch hier ist es wieder bedauerlich, dass Scream sich nur mit Reason nutzen lässt. Propellerheads wäre gut beraten, solche Programmierkunststücke für andere PlugIn-Schnittstellen anzubieten. Ich denke, es wird Zeit für ein paar Klangbeispiele:

Vocoder BV512
Die Grundanwendung dürfte klar sein: Wenn es um abgefahrene Drumloops, synthethische Disco-Vocals oder Stimmen aus dem Jenseits gehen soll – ein Vocoder ist von Nöten. Der BV512 arbeitet nach zwei, eigentlich drei Modi.

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Im Mode 1 wird das Modulationsignal mit 4, 8, 16 oder 32 Frequenzen nach dem üblichen Carrier und Modulator-Prinzip aufgeteilt. Der BV512 benötigt immer ein Carrier Signal, z.B. einen Pad-Sound mit ausreichenden Höhenanteilen, sonst kommt kein Ton heraus. Leider gibt es keinen ‚Fastmodi‘ mit eingebauten Signalen wie z.B. beim Orange Vocoder von Prosoniq. Sehr cool ist allerdings die intuitive Möglichkeit im Display des BV512 die einzelnen Frequenzbänder ‚anzufassen‘ und anzuheben bzw. abzusenken. Dies gilt auch für die Nutzungsart Mode 3 als reiner EQ s.u.

Der Mode 2 bietet FFT Vocoding, d.h. es stehen nun 512 Bänder nach der Fast Fourier Transformation zur Verfügung. Der Modus hilft synthetischen Vocals zu mehr Sprachverständlichkeit. Durch die benötigte Rechenpower soll laut Propellerheads eine Latenz von ca. 20ms merkbar sein, die aber bei Vocals kaum eine Rolle spielt. Der klangliche Unterschied zu 32 Bändern hält sich in Grenzen.

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Mode 3 nutzt die Filter des BV 512 zur ‚Filtration‘ des Eingangssignals (Filterbank) und gibt das Ergebnis über die Outputs ohne Modulation auf den Carrier einfach aus. Sie haben also die Wahl, Ihr Eingangssignale in 4, 8, 16, 32 oder 512 ‚Scheibchen‘ zerschnibbeln zu lassen. Generell ein Feature, das im Vergleich zu einem normalen EQ sehr abgefahrene notchfilterähnliche Ergebnisse bringt.

In der Ausgangsstufe des BV512 lässt sich das Signal noch mit Attack, Decay, HF Emphasis und Shift (Tonhöhe) bearbeiten. Insgesamt produziert der Vocoder sehr überzeugende Sounds – auch wenn ich in der Vocodereinstellung den bissigen und schnarrenden Klang eines echten analogen Vocoders vermisst habe – für den richtigen Biss gibt es ja jetzt den Scream 4… Die zwei Klangbeispiele lassen nur erahnen, wie vielseitig der BV512 ist.

UN-16 Unison
Mehr als eine nette Zugabe im 2.5 Update ist der UN-16 Unison mit bis zu 16 verstimmbaren Stimmen, die dem Eingangssignal Breite und Fülle verleihen sollen. Ich habe das Plug mit Padsounds vom Subtractor getestet und das Klangbeispiel Synthsweep_UN16 gibt einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit des Algorithmus. Den Vergleich mit dem Logic-Chorus gewinnt der Unison auf jeden Fall und auch sonst liegt er bzgl. Klang mit vergleichbaren Verbreiterern von Waves oder TC auf einer Höhe.

5_un16.jpg

SynthSweep_unison16.mp3

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