ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test Rob Papen RG Rhythm-Guitar-Software-Synthesizer

Guitar Grooves die nicht REAL klingen

15. April 2009

Ein neues Plug-in von Rob Papen – da werde ich gleich hellhörig, haben die bisherigen Instrumente doch immer Spielspaß und Spielfreude verbreitet. Diesmal kommt etwas für mich Unerwartetes aus Robs Programmierschmiede: „Rhythm Guitar Synth“ – ein Gitarrensynthesizer?

ANZEIGE

Überblick zum RG Rhythm-Guitar Plugin

Dieses Plug-in bietet drei Gitarrenmodelle, die als „Begleitautomatik“ rhythmisch frischen Wind ins Arrangement bringen soll. Eine klassische Fender Stratocaster und zwei akustische Westernmodelle stehen zur Auswahl. Komplexe Akkordstrukturen sind nicht möglich, es stehen lediglich Dur, Moll, bzw. Mollseptim für gängige Popstrukturen parat.
Die Akkorde werden mit nur einem Finger gespielt. Je eine Oktave steuert die Dur-Akkorde, die nächsthöhere Oktave die Moll-Akkorde von Sequenz A, die nächsten beiden Oktaven steuern Sequenz B. Somit können zwei verschiedene Sequenzen gleichzeitig benutzt werden, allerdings mit demselben Sound und den gleichen Settings. Wer unterschiedliche Sounds braucht, muss zwei Instanzen von RG öffnen. Leider lassen sich Akkorde nicht in unterschiedlichen Umkehrungen spielen, das würde noch mehr Abwechslung bringen.

Warum denn nun Synthesizer? Die Gitarrensounds kommen quasi als Oszillatoren zum Einsatz und werden über eine klassische subtraktive Kette von Bearbeitungsschritten in die Mangel genommen. Dafür stehen Filter, Envelopes, LFOs, Effekte und eine Amp-Sektion zur Verfügung. Die Zielsetzung von RG ist nicht unbedingt die typische Gitarrenbegleitung zu liefern, sondern neue, abstrakte Begleitmuster zu arrangieren. Und als Basismaterial dienen eben Gitarrensounds.

Gespielt, bzw. programmiert wird RG über einen übersichtlichen Stepsequenzer, der maximal 32 Schritte bietet. Dieses Raster kann in Einzelschritten verkürzt werden. Pro Schritt können maximal sieben Parameter gleichzeitig gesteuert werden. Einige zusätzliche Features steuern die Sequenzermatrix. So kann der Startpunkt im Stepsequenzer bestimmt werden, ob zum Beispiel die Sequenz bei Schritt fünf startet. Ob eine Sequenz bei Tastendruck immer von vorne getriggert wird oder durchläuft, bestimmt der Reset Button. Mit dem Swing Parameter kann zwischen statischen und groovenden Pattern variiert werden. Jeder einzelne Schritt lässt sich zudem abschalten.

Die Parameter sind im folgenden: Down-Stroke, Up-Stroke, Ghost-Stroke und Glide-Stroke. Letzterer fehlt bei den akustische Gitarren. Über Tie werden Steps miteinander verbunden. Velocity kann für jeden Step individuell eingestellt werden. Über Free lässt sich ein eigener Parameter für den Step Sequenzer definieren.

Jeder dieser Parameter dient als Modulationsquelle für die einzelnen Module in der Signalkette. Als da wären:

Filter

Die Filtersektion besitzt 14 Typen. Neben den obligatorischen Hoch- und Tiefpassfiltern gibt es Band-, Kamm- und Formantfilter. Der Cutoff kann über Envelope, Velocity, Modulationsrad und LFO gesteuert werden. Das Filter verfügt über einen Distortion Parameter.
Eine eigene, auf Wunsch temposynchrone LFO Abteilung und Hüllkurven sind mit an Bord.

ANZEIGE

Pitch LFO

Auch hier lässt sich temposynchron arbeiten und in der Amp Sektion die Lautstärkehüllkurve anpassen. Der LFO dient weiterhin als Modulationsquelle für verschiedene Ziele.

Modulation

In dieser Modulationsmatrix stehen 33 Quellen 22 Zielen gegenüber, die moduliert werden können. Jeweils zwei  Quellen und Ziele können gleichzeitig bearbeitet werden. Das ist nicht sehr umfangreich gegenüber anderen Modellen von Rob Papen, wo z.B. beim Albino acht Quellen und Ziele gleichzeitig moduliert werden können.

EQ

Dies ist ein einfacher fünfbandiger EQ mit den Mittelfrequenzen 60, 200, 600 Hz, sowie 2 und 8 kHz. Die Frequenzen sind so gewählt, dass die Gitarrensounds optimal in einem Arrangement eingebettet werden können.

FX

22 unterschiedliche Effekte können in drei in Reihe geschaltete Effektelines zum Einsatz kommen. Hier gibt es unter anderem Delay, Reverb, Chorus, Flanger, Phaser, WahWah, Ensemble und diverse Gator-, LoFi- und Ampsimulator-Effekte. Die Eingriffsmöglichkeiten sind rudimentär, und die Effektqualität gut bis durchschnittlich.

Browser

Ein tolles Feature ist im Presetbrowser zu finden. Neben der Darstellung der einzelnen Soundbänke kann man mittlels „Recently Browsed“ auf die zuletzt benutzten Presets zurückgreifen. Das ist praktisch, und sowas würde ich mir auch gerne in anderen Softwareinstrumenten wünschen.

Ergänzende Beurteilung der Sounds

(durch Tyrell)

Der Rob Papen RG Rhythm-Guitar Synth, klingt wahrlich wie ein Synthesizer – und das ist gut so. Es hat fast den Anschein, als hätte Rob erst gar nicht ernsthaft versucht, einen weiteren virtuellen Gitarristen zu erschaffen, denn davon gibt es mittlerweile genug. Was mich an Robs RG so fasziniert, ist eben genau dieser metallisch klingende, extrem durchsetzungsfähige Sound, der so gar nicht nach REAL klingt. Mich erinnern die Lines stark an Tracks aus alten Trevor Horn Hits, bei denen er echte Gitarren-Lines fast bis zur Unkenntlichkeit nachbearbeitet hat um sie noch drahtiger und noch durchsetzungsfähiger zu machen. Für mich ist dieses Plugin jedenfalls eine wahre Bereicherung und ein absolutes Highlight – vorausgesetzt man sucht genau diesen einzigartigen Sound.  ich war deshalb auch so frei und habe (unter den oben genannten Bedingungen) nun die Sterne vergeben. Gerhardt hat seinerzeit nur einen Stern vergeben. Und das war und ist vollkommen korrekt, für all jene, die einen einen überzeugend, realistischen Gitarrensound erwarten.

ANZEIGE
Fazit

RG ist einfach zu bedienen und übersichtlich gestaltet. Somit kommt man sehr schnell vorwärts beim Erstellen von Grooves mit dem Stepsequenzer. Für meinen Geschmack klingt RG interessant, aber es ist insgesamt doch etwas eingeschränkt in seinen Möglichkeiten. So lassen sich zwar schöne Rhythmusfiguren zaubern, aber es klingt doch alles sehr ähnlich, was aus dem Instrument herauskommt. Ich hätte mir mehr Soundumfang gewünscht, in Form von mehr Samples, die über den Gitarrensound hinausgehen.

Das Ganze geht klangmäßig in Richtung Virtual Guitarist von Steinberg, bietet aber nicht den Soundumfang an. Wer echte Gitarrenbegleitung sucht, sollte zum Beispiel auf MusicLabs Real Guitar zurückgreifen. Das Spiel der Gitarrensounds  ist insofern eingeschränkt, dass nur drei Akkordtypen zur Auswahl stehen und keine Umkehrungen spielbar sind. Daher wirkt der Gesamteindruck etwas statisch. Trotzdem lässt sich mit RG ein Arrangement aufpeppen, vor allem im Dancebereich kann es gut eingesetzt werden.

Plus

  • neuartiges Konzept und einfache Programmierung des Sequenzers
  • drahtiger Gitarrensound
  • Hammer Grooves

Minus

  • eingeschränkte Soundauswahl
  • keine komplexen Akkorde möglich

Preis

  • 149,-€
ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum

Es sind momentan noch keine Kommentare für diesen Artikel vorhanden.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X