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Test: Rockboard Patchworks Cable Set, DIY Musikerkabel

Patchkabel basteln - ohne Löten, ohne Probleme

3. Dezember 2019

Ich will nicht zählen, wie viele Patchkabel bei mir daheim und im Proberaum rumfliegen, die sich über die Jahre hinweg angesammelt haben. Und wer kennt das nicht: Man bastelt sich ein Board zusammen und dann fehlt genau eine Länge von Pedal zu Pedal und man sieht sich gezwungen, ein neues Set in den Warenkorb schieben. Hinzu kommt, dass sich zu lange Kabel auf die Signalstärke und -qualität auswirken und man gut daran tut, die Gesamtstrecke, die das Signal überbrücken muss, so niedrig wie möglich zu halten – Buffer hin oder her. Und überhaupt sieht das einfach nicht schick aus, wenn aus allen Ecken der Kabelsalat rausguckt.

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Wer darüber hinaus wirklich effizient mit seinen Längen und dem Aufbau des Board arbeiten will, musste bisweilen zumindest bereit sein, zu löten. Und auch wenn es das eine oder andere professionelle Löt-Set für genau diesen Zweck gibt, machen das dann doch die wenigsten. Genau da kommt das Rockboard Patchworks Cable Set ins Spiel, das nicht nur für Gitarristen, sondern auch für Fans von Modular-Synthesizer so etwas wie die Erhörung mancher Gebete darstellen dürfte: Ohne Löten oder Seitenschneider jede beliebige Kabelart und -länge im Handumdrehen herstellen zu können, und das fix – keine schlechte Idee.

Rockboard Patchworks Cable Set – ohne Löten

Also – ein Patchkabelsystem, das vollständig lötfrei funktionieren soll. Warwick arbeiten hier mit einem ganz eigenen Patent – ein zweiteiliges Steckverbinder-Design, das entweder gerade oder angewinkelt befestigt werden kann, je nachdem, wie es die Umstellung oder das Board verlangen. Dass dadurch eine Menge Platz gespart werden kann, weiß jeder Besitzer eines Pedalboards. Jetzt steht natürlich die Frage im Raum: Wie ist das mit der Isolierung? An Kabeln rumzuschnibbeln, das bringt automatisch das Problem mit sich, die Isolierung neu anzulegen. Doch das Plug-and-Play-Design sorgt mehr oder minder dafür, dass man sich darüber nicht den Kopf zerbrechen muss. Hier muss nichts abisoliert werden, die Ansteckung erfolgt nahtlos.

Von welchen Maßen reden wir jetzt konkret? Nun: Drei Meter Kabel und zehn Stecker. Das ist ordentlich und kann also herhalten, um fünf Patchkabel herzustellen. Die geraden Stecker haben eine Goldspitze und insgesamt besitzt das Warwick Patchwork Cable Set einen schwarzen PVC-Mantel, einen Kupferleiter sowie eine verzinnte Kupferschirmung und einen Durchmesser von 4 mm.

Das DIY Kabelset in der Praxis

Was wird konkret mitgeliefert neben Kabel und den zehn Steckern? Nicht viel, und das ist das gute daran. Ein TX8-Schlüssel ist dabei, der unverzichtbare Kabelschneider sowie eine Handvoll Schrauben für Ersatz. Das ist alles, und mehr braucht es auch nicht.

Jetzt steht man entweder vor seinem Modularsystem oder seinem Pedalboard, hat die Maße, die benötigt werden, ausgemessen. Im nächsten Schritt einfach das runde, recht sicher konstruierte Kabelmesser zur Hand nehmen und zack – saubere Kabelenden sind gemacht.

Jetzt kommt der Stecker – und die Frage, wie sich der Kontakt zwischen Kabel und und Stecker herstellt. Natürlich wird das Kabel erstmal in den Stecker hineingedreht. Drinnen im Stecker befindet sich ein Kontakt, der in den Innenleiter gedrückt wird – so weit, so gut erstmal.

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Bei einem Winkelstecker muss entsprechend darauf geachtet werden, die Kabelführung zu drehen, bis sie befestigt ist und dann knicken – funktioniert ebenfalls problemlos. Der hintere Teil des zweiteiligen Stecker wird auf den vorderen geschoben.

Dann kommt der TX8 Schlüssel ins Spiel, mit der die Schraube entsprechend befestigt wird. Die zwei Teile des Steckers also – die Kabelführung und der Schaft, werden mit der Schraube zusammengeführt und miteinander befestigt, nachdem man den Innenleiter des Kabels auf den Kontakt des oberen Steckers befestigt hat.

Einfaches Ding also – die Frage nach der Stabilität und Haltbarkeit stellt sich darüber hinaus. Verträgt das zusammengebaute Patchkabel eine ordentliche Zugkraft? Ein bisschen rumprobiert, und festgestellt – wenn man alles richtig macht, ordentlich Druck auf das Kabel hält, während man den Schaft befestigt und die Schraube nicht überdreht, ist das handfest und stabil wie ein reguläres Patchkabel.

Ein ziemlich praktische und erstaunlich schnell abzuwickelnde Angelegenheit – für Gitarristen und Modular-Nutzern gleichermaßen. Wäre da nicht der Preis – ein bisschen kostspielig ist diese umfassende Flexibilität nichtsdestotrotz.

 

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Fazit

Praktisches, gut umgesetztes Konzept, das sich tatsächlich äußerst leicht anlässt. Wie erwähnt – weder Löt-Künste noch großes handwerkliches Geschick werden hier benötigt, um sich in Windeseile perfekt passende Patchkabel zu basteln. Einziger Wermutstropfen ist der Preis – bei einem maximalen Umfang von fünf Patchkabeln ist trotz aller Flexibilität und Praktikabilität ein Preis von über 70,- Euro ein bisschen happig. Trotzdem – gelungenes, äußerst praktisches Konzept.

Plus

  • gute Materialqualität
  • einfache Handhabe
  • schnell erledigt

Minus

  • hoher Preis

Preis

  • 73,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    AMOS omb

    Schon ordentlich teuer. Ich benutze seit einiger Zeit ähnliches Sytem von Harley Benton. Kostet allerdings nur Ca. 18€. Auf Grund des Preises war ich schon sehr skeptisch, aber ein Versuch war es mir wert. Allerdings sind da nur 10 Winkelstecker drinnen, 3m Kabel und beigelegtes Werkzeug sollte man lieber nicht benutzen. Es braucht schon einen sehr guten glatten Durchschnitt des Kabels sonst gibt es Schweinereien, sprich Kurzschlüsse oder Unterbrechungen. Aber die von mir damit erstellten Patchkabel sind schon lange und seit vielen Auftritten vollkommen störfrei. Und natürlich habe ich auch Ersatzteile gleicher Bauart dafür im Koffer. Also ordentlich scharfes Messer sollte vorhanden sein, vielleicht auch noch ein kleiner ordentlicher Schraubendreher. Aber das muss jeder selbst entscheiden. Ich glaube nicht das im Soundbereich Unterschiede zu bemerken sind. Das wäre mir dann auch etwas mehr Geld wert.

  2. Profilbild
    mariemusic

    Eine preiswerte geregelte Lötstation gibts schon für unter 30€ (etwas Besseres für ca. 50€). Eine kleine Rolle dünnes Lötzinn dazu, ein Bastelmesserchen (ja, es geht auch ohne eine Abisolierzange, und eine Haushaltsschere wird es auch in jedem Haushalt geben). Klinkenstecker gibts für ca. 2€/Stück, Audiokabel als Meterware, und ein solches Set für die vergleichbaren 5 Patchkabel kostet zusammen nicht mehr als das hier vorgestellte Set. Und einmal angeschafft, lassen sich nun für sehr viel kleineres Geld weitere paßgenaue Kabel anfertigen. Man muß halt nur mal löten lernen. Aber das ist nun wirklich kein Hexenwerk!

    • Profilbild
      AMOS omb

      @mariemusic Da hast du klar recht. Aber ich habe das halt ausprobiert und für nicht schlecht befunden. Löten kann ich schon, aber es erspart mir auf den Hängeboden nach meiner Lötausrüstung rum zu kramen. Ansonsten sind alle meine Gitarrenkabel selbst gelötet. Wie gesagt, da hast du recht!

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Es gibt ja inzwischen mehrere Anbieter solcher lötfreien Klinkenkabel, aber mir ist das mehr als suspekt. Sicherlich werden die ein paar Monate lang funktionieren, aber sobald die Kupferlitze des Kabels anfängt nur minimal zu oxydieren, wird es zu Kontaktschwierigkeiten kommen, da dann nur noch einzelne der haarfeinen Drähte überhaupt Kontakt zum Stift des Steckers bekommen.
    Einziger Vorteil der gezeigten Stecker ist ihre Kompaktheit. Ansonsten würde ich jedem raten, für 20€ irgendeine simple Lötstation kaufen, eine Stunde löten üben, und dann mit wenigen Minuten Zeitaufwand Kabel für ein Viertel dieses Preises anfertigen….

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