Handmixer nicht nur für Mobilgeräte
Der Roland Go Mixer Pro ist ein besonders kleiner Kompaktmixer, der den gleichzeitigen Anschluss von Instrumenten und Mikrofonen an Mobilgeräten ermöglicht. Er ist ein Mitglied der Go-Serie, die durch preisgünstige Geräte auffällt. Aktuell gehören ein E-Piano, ein Keyboard, das Aerophone GO und der abgespeckte Go Mixer dazu. Roland will mit dieser Serie offenbar nicht nur Einsteiger, sondern auch jüngere Interessenten ansprechen, so zielt die Werbung der Go Mixer-Modelle klar auf Social Media und Video Content ab. Die Message ist einfach, zu einem guten Video gehört ein guter Sound und das führt im Ergebnis zu mehr Follower, damit hat Roland ohne Zweifel Recht. Ob allerdings der Roland Go Mixer Pro die professionelle Offenbarung ist, wäre noch zu klären.
Schaut man sich den Roland Go Mixer Pro an, könnte man den Eindruck gewinnen, es handele sich um ein Multichannel-Audiointerface, dem ist allerdings nicht so. Es gibt summiert vier Kanäle, zwei gehen rein, zwei entsprechend raus, daher kann die Summe nur auf eine Stereo-Spur aufgenommen werden. Vom Handling ist das zwar sehr einfach, aber im Nachgang lässt sich an Lautstärkeverhältnissen nichts mehr ändern, wenn man nicht alle Spuren hintereinander aufzeichnen will. Roland bietet übrigens mit der Virtual Stage Camera App auch eine passende und kostenlose Mobilanwendung an.
Der Roland Go Mixer Pro ausgepackt
In einer ansprechenden, schlichten Pappschachtel wird der Roland Go Mixer Pro samt kleiner Anleitung und drei Anschlusskabeln geliefert. Am Gerät selbst ist eine USB-Buchse vom Typ Micro-B vorhanden, Kabel auf Micro-B, USB-C und Lightning mit je 50 cm Länge liegen bei. Wer einen der vielen Computer mit USB-A sein Eigen nennt, muss sich um ein passendes Anschlusskabel bemühen. Das ist aber nicht schlimm, weil zum einen der mobile Einsatz bevorzugtes Ziel ist, zum anderen auch ein kurzes Kabel oft nicht reichen würde. Notebook-Nutzer mit USB-C-Port können hingegen gleich loslegen.
Das Gehäuse ist 10,4 cm breit, 15,5 cm tief und misst an der dicksten Stelle 4,1 cm. Es wirkt robust und ist zweigeteilt. Die Oberseite besteht aus glattem, weißen Kunststoff, die schwarze Unterseite aus einer soliden, rauen Schale. In Verbindung mit den schwarzen, griffigen Drehreglern aus Kunststoff erkennt man schon die Orientierung an Apple, auch wenn sich deren Designsprache inzwischen weg vom weißen Kunststoff bewegt hat. Der Roland Go Mixer Pro wiegt netto 220 g und nimmt das Smartphone in einem gummierten Schlitz auf, gestützt wird dieses vom dickeren Batteriekasten im hinteren Teil.
Da kommen die Batterien rein.
Die Batterienutzung ist optional, erlaubt den eigenständigen Betrieb und kann den Akku des Smartphones entlasten, für Mikrofone mit 48 V Phantomspeisung sind sie erforderlich. Es werden vier AAA-Zellen benötigt, wahlweise Batterien vom Typ LR03 oder HR03-Akkus. Roland gibt bei 170 mA Leistungsaufnahme eine Betriebsdauer von bis zu viereinhalb Stunden bei Alkaline-Batterien an. Das reicht sicher in vielen Fällen aus, im Prinzip hätte man aber auch auf AA-Zellen mit höherer Kapazität setzen können, ohne das Gehäuse zu vergrößern.
Der Go Mixer ohne Pro.
Der kleinere quadratische Bruder ohne Pro im Namen (Go Mixer) verfügt zwar über weitgehend dieselbe Ausstattung, allerdings nur über eine passive 6,35 mm Mikrofonbuchse und entsprechend nur vier Drehregler, somit braucht er auch kein Batteriefach. Unabhängig vom Smartphone ließe sich dieser nur mit einem USB-Netzteil eigenständig betreiben.
Rundgang um den Roland Go Mixer Pro
Auf der Oberseite befinden sich, flankiert von einer Power- und einer Peak-LED, die bereits erwähnten Drehregler. Diese haben etwas Spiel und sind entsprechend nicht mit dem Gehäuse verschraubt, wirken aber dennoch ausreichend solide. Sie haben einen geringen Widerstand und dieser ist nicht bei allen gleich. Piktogramme zeigen an, für welchen Eingang sie zuständig sind, ein Keyboard, Gitarre und zwei Mikrofone geben dem ungeübten Anwender sicher nicht auf Anhieb Aufschluss über die konkreten Buchsen. An der Seite befindet sich nämlich nur die Beschriftung, wobei die Piktogramme etwas in Richtung der Buchsen zeigen. Eine Beschriftung auf der Oberseite hätte mir zumindest besser gefallen.
Die Buchsen und Schalter befinden sich auf allen Seiten, bestehen aus Kunststoff und sind direkt mit der Platine verbunden. Sie wirken einerseits solide, andererseits sorgt die Anordnung für ein unaufgeräumtes Kabelmanagement. Links befinden sich zwei 6,35 cm Klinkenbuchsen für Instrumente, der linke Kanal einzeln wirkt als Mono-Eingang. Auf der Rückseite sind der Micro-USB-B-Anschluss und der Power-Schalter eingelassen.